#komödie

Rüstige Rentner

Man wird ja einfach nicht jünger. Und weil das gestern so schön gepasst hat, haben wir uns endlich The Bucket List angesehen, der hierzulande den bescheidenen Titel „Das Beste kommt zum Schluss“ trägt. Wie zu erwarten, schütteln Jack Nicholson und Morgan Freeman hier mal eben so ihr ganzes schauspielerisches Repertoire aus den Ärmeln. Rausgekommen ist dabei ein Kammerspiel, dass mit den beiden Herrschaften steht und fällt. Und dass es eher steht, sprich: gut ist, dürfte eigentlich jedem klar sein. Wer also am Spektrum zwischen Komödie und Drama Gefallen findet, der wird auch an dem Abgesang der beiden älteren Herren seine Freude haben. Doch Obacht: Ich sah manch einen Tempotaschentücher rumreichen.

Keinohrnora, Keinohrtil

Nachdem der Freundin und mir Til Schweigers letzte Filme Barfuss und Wo ist Fred? ganz gut gefallen haben (ja, wir waren auch überrascht!) und auch in Keinohrhasen Jürgen Vogel mit von der Partie ist, war unser Kinobesuch selbstverständlich Pflicht – irgendeiner muss ja die Verluste der Filmbranche durch eure Downloaderei kompensieren! Also am Präweihnachtswochenende ins hiesige Kino gezogen und Keinohrhasen geguckt. Die Story ist recht schnell erzählt: Der von Til Schweiger gespielte Klatschreporter und Frauenheld muss Sozialstunden im Kindergarten von Nora Tschirner ableisten. Zwei Welten treffen aufeinander, klar. Den Rest könnt ihr euch denken. Obendrauf gibt’s Jürgen Vogel, der sich selbst spielt und eine ziemlich geniale Anfangsszene hat, sowie alles was sonst noch Rang, Namen und Zeit im deutschen Prominetzwerk der Schweigers hatte. Herausgekommen ist eine nette, im Vergleich zu manchen Romantic Comedies aus den USA recht abwechslungsreiche Liebeskomödie, die man sich mit der/dem Liebsten (kalte Schauer, dass ich sowas schreibe…) ruhig mal ansehen kann.

PS, für alle Leserinnen: Ihr könnt euch sogar echte Keinohrhasen bestellen und mich dadurch so reich machen, dass ich der Freundin auch einen kaufen kann…

Das goldene Honigkomplott

Ihr müsst verwundert gewesen sein. Normalerweise schreibe ich hier (mehrmals) wöchentlich, welche Kinofilme ich mir angesehen habe, und dann gab’s hier seit Anfang November nichts mehr. Damit ihr aber nicht vom cineastischen Fleisch fallt, an dieser Stelle ein Double Feature.

Der goldene Kompass wurde auf Wunsch von Frau Eay angeschaut, die ja oftmals auf solche Filme steht. 113 Minuten Fantasy nach Buchvorlage mit James Bond und Catwoman. Hauptsächlich geht es um eine Art Zauberstaub, aber bevor man erfährt, was es damit auf sich hat, ist der ganze Spuk auch schon wieder vorbei. Da haben andere schon 1977 vorgemacht, wie man eine Trilogie anzufangen hat. Fazit: Trotz Kampf-Knut ziemlich blass. Wenn ihr einen guten Fantasy-Film wollt, dann wollt ihr den Sternenwanderer.

Film Nummer 2 aus unserem heutigen Doppel: der Animationsfilm Bee Movie. Nachdem Frau Eay und meine Wenigkeit den amüsanten Trailer vorm letzten (grottigen) Shrek gesehen hatten, war der Besuch dieses Kinofilms beschlossene Sache. Zum Inhalt: Der Untertitel „Das Honigkomplott“ fasst eigentlich schon alles zusammen: Bienen bemerken, dass sie von den Menschen um ihren lebenslang hart erarbeiteten Honig geprellt werden und verklagen diese (und Ray Liotta) daraufhin. Doch während die Vermenschlichung des Bienenstocks und der, im Gegensatz zu den „Everbody loves Pixar“-Filmen, bissige Humor punkten können, kommt die abschießende „Kinder, Bienen sind wichtig“-Botschaft so altbacken und Disney-like daher, dass man sich wünschte, der Film hätte nach den ersten zwei Dritteln einfach aufgehört. Ja, Dreamworks versucht sich einerseits vom Saubermann-Image der Pixar-Filme loszulösen, und andererseits keinem auf die Füße zu treten und kindgerechtes Kino zu machen. Schade, hier würde ich mir in Zukunft mehr Konsequenz und Durchhaltevermögen wünschen. Dennoch: eine (nur!) nette Alternative zum epischen, hochgelobten, aber eigentlich lahmen Rattenkoch.

Nach 115 Minuten – Ausgeflittert

Nach Lektüre der Rezension von Herrn N Burger gestern beschlossen den ach-so-supergünstigen Super-Kino-Dienstag-yeah auszunutzen und den Abend im Lichtspielhaus zu verbringen, um Nach 7 Tagen – Ausgeflittert, das neueste Machwerk der Farrelly Brüder zu sehen. Gesagt, getan: die 115 Minuten im Kinosessel waren aufgrund der Projektion amüsant und unterhaltsam – mehr nicht, aber das reicht ja auch manchmal. Dass die Farrellys mal wieder keinen Witz gescheut haben, lässt sich bereits an der plot keyword list von IMDb ablesen. Wer also was für Sodomie und haarige Frauen übrig hat, dürfte glücklich werden. Alle anderen – sofern sie ab und zu ein bisschen auf’s Niveau verzichten können – auch.

Ein scheinender Stern?

„Was tut man nicht alles der Liebe wegen?“, dachte ich als die Freundin mir mitteilte (selbstverständlich schriftlich und fristgerecht!), dass sie gerne Der Sternwanderer sehen würde. „Es gibt viele spaßige Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten, aber dieser Sternfilm gehört sicherlich nicht dazu“, orakelte ich und willigte dennoch ein. Gestern Abend stand also Horizonterweiterung in dem von mir so sehr gehassten Fantasy-Gerne an. „Rein ins Kino, zwei Stunden absitzen, raus aus’m Kino und dann schreibst du hier was für’n Mist du gesehen hast“ muss mein vorherrschender Gedanke gewesen sein. Doch ich wurde eines besseren belehrt: Der Sternwanderer ist ein Fantasy-Märchen, das sogar mir gut gefallen hat. Gründe dafür gibt es zuhauf: Robert De Niro und Michelle Pfeiffer nehmen sich selbst nicht so ganz ernst (Robert De Niro spielt einen Piraten-Transvestit, Michelle Pfeiffer eine eitle immer schneller alternde Hexe), handwerklich so wie man’s sich wünscht, aus erstochenen Adeligen fließt blaues Blut, Claire Danes ist ein Stern, es gibt eine menschliche Ziege und die toten Prinzen beobachten und kommentieren das Geschehen wie die Kids over New York. Ihr merkt, man hat die Fantasy-Sache gekonnt mit komödiantischen Elementen gemischt – es jedoch nicht zum Klamauk á la Captain Jack Sparrow verkommen lassen – und ich denke, dass genau diese Mischung den Sternwanderer ausmacht. Was bleibt mir mehr zu sagen als: ich mag den Film und Herr der Ringe nicht.

Schwule Feuerwehrmänner

Man kommt ja einfach zu nichts mehr: Am Samstag Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme, die neue Komödie von Adam Sandler und Kevin James (Doug aus „King of Queens“) gesehen. Darum geht’s: Der verwitwete Feuerwehrmann Larry (James) bittet seinen Kollegen und Frauenheld Chuck (Sandler), ihn zu heiraten, damit seine Kinder falls ihm etwas passiert auch mit der Rente seiner verstorbenen Frau abgesichert sind (oder so). Das Problem: beide sind hetero. Dennoch hilft Chuck seinem Freund, zieht bei ihm ein, verzichtet auf Frauengeschichten und als die beiden von einem fiesen Schnüffler (Steve Buscemi) durchleuchtet werden, beginnt das Schlamassel. Und was für ein Schlamassel! Und was für Charaktere! Und was für ein bitterböser Adam Sandler! Diese „schwule Komödie“ macht Spaß, „und das ist auch gut so„.

„Nennt mich McLovin!“

Im gestrigen Sneak Preview kam mit der Komödie Superbad einer meiner Wunschfilme. Der Film ist sowas wie American Pie 2007: ein pubertärer Spaß rund um’s letzte High-School-Jahr, Alkohol und das mysteriöse erste Mal. Hinzu kommen zwei äußerst unterhaltsame Polizisten, die sich schon mal im Dienst betrinken und auf Verkehrsschilder schießen (einer von den beiden ist der großartige Seth Rogen, zuletzt gesehen in Beim ersten Mal), sowie natürlich jede Menge unerwarteter Probleme. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die Phallus-fixierten Nerds ständig Schwanz und Pussy sagen und man sich auf den Film einlässt (erinnert euch an früher, Freunde!), dann hat man – alles andere als tiefgründigen, dafür aber viel – Spaß.

Das Kind schaukeln

Eigentlich habe ich genug Unterhaltungsmaterial bis hin zum Ende aller Tage des Jahres hier rumliegen: ungesehene DVDs, TV-Serien, Comics, Videospiele. Dennoch zieht es Frau Eay und meine Wenigkeit immer wieder ins Kino – es muss dieses wunderbare Preis-Leistungs-Verhältnis und diese herzliche „Ihr seid alle potentielle Verbrecher“-Atmosphäre sein*. So haben wir uns am gestrigen Abend die Ungewollte-Baby-Komödie Beim ersten Mal gegeben. Typ sympathischer Kiffer hat einen One Night Stand mit Karrierefrau. Alkohol im Spiel, kein Gummi und schon ist sie schwanger. Fortan versucht sich das ungleiche, ungewollte Paar zusammenzuraffen, um dem Frischling ein gutes Elternpaar zu sein. — Klingt alles erst mal nach den 08/15-Liebeskomödien, die sich Mann nur wegen Frau antut, aber im Falle von „Beim ersten Mal“ trifft das nicht zu: Dank zahlreichen popkulturellen Referenzen (der Film rührt praktisch nur die Werbetrommel für Mr. Skin, eine Nackte-Stars-Bezahlseite; daher nsfw) und der Glorifizierung weicher Drogen ist der Film absolut Männer- und vor allem Paar-tauglich. Wenn ihr eurer Freundin was gutes tun wollt, seht euch diesen Film an. Ihr werdet es – bis auf die Geburtsszene – nicht bereuen.

[filed under: kein allzu großes, aber solides Unterhaltungskino.]

Zivildienst 4 ever!!!1!!

Gestern die neue deutsche Bundeswehr-Komödie Kein Bund fürs Leben gesehen; für den dreckigen Rest erst am 30. August in den Kinos. Darum geht es: So’n Typ reitet seinen Mitbewohner in die Scheiße, weil er an dessen Freundin ran will, indem er „vergisst“ dessen Verweigerung abzuschicken. Schwups, stehen die Feldjäger vor der Tür und bringen den Unwissenden zur Kaserne, zwecks Anritt seines Grundwehrdienstes. Klar, dass der frisch gebackene Soldat sich quer stellt – irgendwie unterstützt von seiner trotteligen Stube. Fast-Fazit: War okay, solider Wehrdienstspaß. Wie des öfteren in letzter Zeit keine Kinopflicht, aber wenn er dann mal in nicht allzu ferner Zukunft auf ProSieben läuft, kann man sich „Kein Bund fürs Leben“ ruhig angucken. Den passenden Trailer gibt’s hier.

Eay Allmächtig

Vorher: Aus sonntäglicher Langeweile heraus werden Freundin und ich uns gleich die neue „Religionskomödie“ Evan Allmächtig ansehen. Ich erwarte normale Popcorn-Kino-Unterhaltungskost. Evan wird weder tiefgründig gut, noch besser als Bruce sein, aber immerhin ein souveräner Spaß, wie man es ab und zu auch mal braucht. Wertmutstropfen: Typischer Trailer-Film = große Teile des Films wurden bereits im Trailer verraten und verbraten.

Nachher: Soeben aus dem Kino zurückgekehrt. Meine Erwart- und Befürchtungen haben sich erfüllt. Die besten Gags und den Ausgang des Films hat man bereits im Trailer verballert. Was bleibt, ist ein großzügiges okay und nicht unbedingt ein Film für den man ins Kino gehen muss. In der DVDthek ist er besser aufgehoben. Aber was red ich hier? Hab ich ja schließlich alles schon vorher gewusst.