#harry potter

Eigentlich wären wir gerade in London in der O2-Arena und würden The Wombats sehen. Morgen stünde das »Back to the Future«-Musical an und am Sonntag würden wir uns »Fantastic Beasts 3« im IMAX geben.

Leider ist dann das Leben dazwischen gekommen, wir sind zuhause geblieben und unsere Tickets verfallen. 🙈

Review-Rundumschlag #16

So, liebe Filmfreunde, die Sommerpause ist beendet – es kommen wieder Film-Reviews. Den Anfang machen zwei halbwegs alte Schinken, namentlich »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2« und »Green Lantern«, und dann kämpfe ich mich zu den aktuellen Neustarts vor.1

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2

Harry und ich hatten es nie leicht. Als Klassenkameraden, wobei das, wenn ich mich richtig erinnere, fast ausschließlich Klassenkameradinnen waren, die Bücher für sich entdeckten, interessierte ich mich für alles, nur eben nicht für schwächliche Zauberlehrlinge. Jahre später hatte sich das zugegebenermaßen kaum geändert, aber die damalige (und hey, bis dato aktuelle) bessere Hälfte bestand darauf, dass wir uns »Harry Potter und der Orden des Phönix« im nächstgelegenen Lichtspielhaus ansahen. Auch wenn ich dem ganzen Zauberzirkus zu diesem Zeitpunkt weiterhin nichts abgewinnen konnte, sah ich – eventuell durch die Begeisterung der besagten besseren Hälfte angefixt – doch ein gewisses Potential in den Abenteuern von Harry, Ron und Hermine.2 So gab ich mir schließlich auch die vorherigen Teile und angereichert durch das Buchwissen der Freundin war ich spätestens beim Halbblutprinz wirklich interessiert und nach dem ersten Heiligtümer des Todes tatsächlich Feuer und Flamme.

Man kann also sagen, ich habe mich auf das Finale gefreut. Schließlich habe ich in all den Reviews immer wieder das Fehlen eines standesgemäßen Showdowns bemängelt und den sah ich nun in »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2« endlich, endlich auf mich zukommen. Und siehe da (Achtung, Mini-Spoiler!): Die Schlacht um Hogwards war tatsächlich genau so episch, wie ich sie mir in meinen kühnsten Zauberlehrlingsfantasien ausgemalt habe. Doch dann, das finale Finale, der ultimative Kampf zwischen Voldemort und Harry, ging ja mal gehörig daneben. Was für ein Scheiß: Da kämpft der Auserwählte gegen den mächtigsten und bösesten Zauberer aller Zeiten und, flutsch, das wars. Friede, Freude, Butterbier nach gefühlten dreißig Sekunden. Das ist ja so als würde das neueste Mitglied des Green Lantern Corps. die größte Bedrohung, der das Universum je ausgesetzt war, so mir nichts, dir nichts zur Strecke bringen! … Moment, das war ein anderer Film. Zurück zu Harry und dem miesesten Endkampf, der je auf Film gebannt wurde.

Okay, das ist vielleicht was hart, aber dafür ist der Rest ganz nett anzusehen. Denn abgesehen vom schwachen Ende ist der Film ein durchaus gelungener Abschied von einem (auch von mir) liebgewonnen Franchise. Und das Ende nach dem Ende fand ich auch irgendwie gut.

EMDb – Rating: 3/5

Green Lantern

Auch wenn ich in den letzten Jahren immer weniger Superheldencomics gelesen habe, bleibt ein Naturgesetz für mich alten DC-Fanboy natürlich unumstößlich: meine Superhelden-Nummer-Eins bleibt auf ewig Batman, die Nummer Zwei Green Lantern – erst danach kommen die Supermannen und -frauen von Marvel, Image & Co., sowie die restliche DC-Schickeria. Einer Green Lantern-Verfilmung fiebere ich also bereits seit Anbeginn der Zeit entgegen, wenngleich mir die Cheesiness des Stoffs ständig bewusst war. Doch DC und Warner brauchen verfilmte Superhelden, denn während Marvel einen Erfolg an den nächsten reiht, läuft im Hause DC lediglich der dunkle Ritter. Der zugegebenermaßen fast schon besser als alle Marvel-Filme zusammen, aber es müssen neue Filme, neue Actionfiguren, neue Comicleser her. Also trotzt man Aliens und Farblehre und steckt kurzerhand Ryan Reynolds ins grüne CGI-Kostüm. Die Space Opera kann beginnen!

Die Story von »Green Lantern« ist dabei hinlänglich bekannt: Der selbstsichere und von Selbstzweifeln geplagte (yes, I know) Hal Jordan erhält vom grünsten aller Green Lanterns, Abin Sur, einen grünen Power Ring samt Power Battery und nachdem er den Power Schwur geleistet hat, findet er sich auch schon auf Oa, dem Heimatplaneten der Guardians und dem Hauptquartier des Green Lantern Corps., wieder. Nach (leider viel zu) kurzem Training mit Kilowog erfährt er dort von Parallax, der größten Bedrohung der das Universum jemals ausgesetzt war. 60 Minuten später stellt eben dieser Parallax für unseren – höhö – Grünschnabel allerdings kein unlösbares Problem mehr dar und man bleibt ungläubig und erschlagen im Kinositz sitzen, sofern man denn auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, wie das alles tatsächlich und besser hätte ablaufen können und müssen

Wenn man allerdings keine Ahnung hatte, so konnte ich es an meinen Freunden beobachten, ist »Green Lantern« durchaus okay. Halt so wie eine schlechtere Marvel-Verfilmung (aber immer noch besser als »Thor«). Dabei war beileibe nicht alles schlecht: Mark Strong, Hollywoods total überschätzter 08/15-Bösewicht, war als Sinestro ganz ansehnlich, Peter Sarsgaard, als Hector Hammond leider zum überflüssigen Nebendarsteller verkommen, war richtig gut und selbst Ryan Reynolds, mein rotes Tuch, war nicht so schlecht, wie es seine bisherige Karriere befürchten ließ. Selbst das CGI-Kostüm war – bis auf die Maske – in Ordnung und sogar vom Ring erzeugte Waffen usw. wirkten richtig cool.

Dennoch: Insgesamt war das zu wenig. »Green Lantern« sollte DCs »Iron Man« werden, das war fortwährend zu spüren. Jedoch ist Ryan Reynolds nicht mal annähernd so cool wie Robert Downey Jr. (wenngleich Hal Jordan es natürlich jederzeit mit Tony Stark aufnehmen kann), der ständige Wechsel zwischen den Welten funktioniert genau so gut wie bei »Thor« – nämlich gar nicht -, und bis zum Schluss weiß man nicht, was der Film eigentlich will: Eine Superhelden-Origin-Story sein? Von seinem größten Abenteuer erzählen? Einen auf »Space-Avatar« machen? Oder einfach nur Spielzeug verkaufen?

Ein bisschen mehr »Batman Begins«, sprich: von allem ein bisschen weniger, hätte dem ganzen mehr als gut getan.

EMDb – Rating: 1,5/5

  1. Viel wichtiger aber folgende Frage: Was mache ich mit all den Filmen von Januar bis Juni, die ich nicht rezensiert habe? Wäret ihr mit einem ultimativen Review-Rundumschlag der ersten Jahreshälfte einverstanden, in dem ich all die Filme mit nur einem Satz abhandele? Oder ist’s euch schlichtweg egal? (Geheimtipp: mir nicht.) []
  2. Die Heldenreise bleibt halt die Heldenreise bleibt halt die Heldenreise. []

Review-Rundumschlag #13 ¾

Die vorletzte Aufholrunde, dann bin ich wieder up-to-date. Diesmal mit Rodriguez‘ Ein-Mann-Armee »Machete«, dem inoffiziellen »Hangover«-Sequel »Stichtag«, der von jedermann außer mir gelobten High School-Komödie »Einfach zu haben« und dem Anfang vom Ende »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1«.

Machete

Drei Jahre nach »Grindhouse«, dem einzigartigen Double-Feature von Quentin Tarantino (»Death Proof«) und Robert Rodriguez (»Planet Terror«), war es also soweit: Fanliebling Machete hat’s von einem genialen Fake-Trailer zu einem eigenen Film gebracht. In anderthalb Stunden wird die Story des mexikanischen Ex-Polizisten erzählt, der sich an dem Drogenkartell rächen will, das ihm zuvor seine Familie genommen hat, und dabei unweigerlich zwischen die Fronten eines Kleinkriegs zwischen illegalen Einwanderern und einer rechtsradikalen Bürgerwehr gerät. Standesgemäß geht es dabei heiß her: im Sekundentakt werden Leute erschossen und skalpiert, ihre Innereien genutzt, um sich aus Fenstern zu schwingen und Priester ans Kreuz geschlagen. Verziert wird das alles mit leicht bekleideten Nebendarstellerinnen, so dass kein Zweifel daran bleibt, welche Art von Film Rodriguez sich hier zum Vorbild genommen hat.

Wie schon die beiden »Grindhouse«-Filme ist es eine Hommage an die B-Movies und Exploitation-Spektakel vergangener Tage und eine Weiterentwicklung von Rodriguez‘ konsequenter Revitalisierung des Italo-Westerns. Und obwohl Rodriguez hier einmal mehr kein visuelles Blatt vor den Mund nimmt, ist »Machete« doch viel mehr: Ein geradezu satirischer Einblick in das Leben an der Grenze zwischen USA und Mexiko, wo verarmte Mexikaner unter menschenunwürdigen Zuständen auf ein besseres Leben hoffen und verblödete Rednecks um ihren Wohlstand bangen.

Zwar gibt es (wie so oft bei Rodriguez) auch einige Längen, aber der restliche Film und vor allem die grandiose Besetzung (Danny Trejo ist Machete, Steven Seagal als Drogenbaron, Robert De Niro als extremistisch-konservativer Politiker und Freizeit-Immigranten-Jäger…) lassen das recht schnell vergessen. Hoffen wir also auf ein Wiedersehen mit unserem neuen alten Lieblingsbadass!

EMDb – Rating: 4/5

Update, 27.12.2013: Hier das Review zum Sequel »Machete Kills«.

Stichtag

»Stichtag« wurde von offizieller Seite als inoffizieller Nachfolger zu »Hangover« beworben, war dann allerdings doch etwas ganz anderes. Zwar saß Todd Phillips, der Mann hinter so berühmt-berüchtigten Alkoholkomödien wie »Road Trip« & »Old School«, erneut auf dem Regiestuhl und der kongeniale Zach Galifianakis war, wie schon bei »Hangover«, für die WTF-Momente zuständig – unter dem Strich war das 95 minütige Pseudo-Sequel aber eher verstörend. Nicht, dass »Stichtag« nicht amüsant wäre; es gibt schon genügend Lacher. Doch während wir bei »Hangover« einen Haufen Betrunkener beim enträtseln ihrer Rauscheskapaden sehen, setzt uns »Stichtag« zwei zutiefst tragische Figuren vor: den gestressten Geschäftsmann, dessen einzige Emotion darin liegt, genervt zu sein, wenn’s nicht nach seiner Nase geht (Robert Downey Jr.), und den bemitleidenswerten, aber liebenswerteren Irren, der sich für die unentdeckte Schauspieler-Offenbarung und »Two and a half men« für den Stein der Weisen hält (Zach Galifianakis). Klar, dass das einige komische Momente birgt, wenn man diese beiden Gestalten aufeinander loslässt, doch die Leichtigkeit eines Las Vegas-Trips hat der Roadtrip von Downey Jr. und Galifianakis zu keiner Zeit.

… was auch okay so ist. Schließlich wissen auch Phillips & Co. um das tragische Element des Films und räumen diesem genügend Platz ein. So ist »Stichtag« zwar nicht das, was die Werbung uns versprochen hat, aber dennoch ein unterhaltsames, nettes und teils nachdenklich stimmendes Road-/Buddy-Movie-Mischmasch – besetzt mit einem Duo, bei dem die Chemie einfach stimmt, und das man hoffentlich noch öfters zusammen sieht. Wenn man allerdings wissen will, wie Tragikomödie richtig geht, muss man woanders hingucken.

EMDb – Rating: 2,5/5

Einfach zu haben

Und dann war da noch »Einfach zu haben« (»Easy A«), eine High School-Geschichte, in der ein Mädel behauptet mit irgendwelchen Typen in die Kiste zu springen, um diesen einen Gefallen zu tun (weil sie aufgrund ihrer Homosexualität gemobbt werden o.ä.). Schließlich rächt sich ihr verruchter Ruf und bla bla blub … Verzeiht, aber die Story ist Esspapier dünn und baut auf diesem konservativen, US-amerikanischen Mythos der Jungfräulichkeit auf, der jenseits von Hollywood als total überholt gilt und eigentlich keinen Europäer mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Die Witze sind meistens Stangenware und die wenigen guten Sachen der wirklich lustigen, weil überaus verständnisvollen Familie der Hauptfigur vorbehalten. Ansonsten bleibt da nicht viel, außer natürlich der Hauptdarstellerin selbst. Das ist nämlich eine hier glücklicherweise noch rothaarige Emma Stone, die kratzbürstig wie eh und je, die ihr auf den Leib geschneiderte Rolle der alternativen Schönen mit Köpfchen spielt. Ansonsten ist da, wie gesagt, nicht viel.

EMDb – Rating: 1/5

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1

2007 konnte mich meine erste Begegnung mit Harry Potter so gar nicht überzeugen. 2009 sah das nach Sichtung der vorhergehenden Teile anders aus und ich kam trotz einiger Schwächen zu dem Ergebnis, dass der Halbblutprinz der bisher beste Potter sei, an dem sich die zwei Heiligtümer des Todes erstmal werden messen müssen. Da wären wir nun, beim ersten Teil von »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes« und einmal mehr sehe ich, dass sich die Geschichte um den auserwählten Zauberlehrling in die richtige Richtung entwickelt und vor allem schon entwickelt hat. So hat das hier glücklicherweise rein gar nichts mehr mit dem Kindergeburtstag zu tun, den Chris Columbus Anfang des Jahrtausends noch gefeiert hat, denn die Filme wurden zunehmends dunkler, die Figuren komplexer. Um dann schließlich da anzukommen wo wir heute sind: Bei der Hetzjagd des unterwanderten Zaubereiministeriums auf jeden, der sich der Rückkehr von Voldemort in den Weg stellten könnte. Dabei bedient man sich gekonnt der Ästhetik der deutschen Nazipropaganda und verleiht dem Fantasy-Spektakel so eine neue Tiefe und den Geschehnissen einen fiesen Beigeschmack (und das freilich ohne die reale Geschichte zu verharmlosen).

Doch nichtsdestotrotz sehen wir hier einige komödiantisch großartige Szenen, zum Beispiel wenn Harry & Co. in andere Körper schlüfen, und bekommen ganz beiläufig eine der besten und stilisiertesten Animationsszenen des ganzen Kinojahres zu sehen. Hinzu kommt, dass sämtliche Jungschauspieler hier ihre bisher beste Potter-Leistung abgeben – wenngleich Daniel Radcliffe weiterhin das schwächste Glied der Kette ist -, so dass mir einmal mehr nur zu sagen bleibt, dass es sich bei »Heiligtümer des Todes – Teil 1« um den neuen, besten aller Potter-Teile handelt. Man darf also auf Teil 2 respektive Teil 8 gespannt sein. Und vielleicht erfahren wir dann, warum der Tod einer popeligen Nebenfigur größer zelebriert wird als der von Dumbledore.

EMDb – Rating: 3,5/5

Motion Cover á la Tagesprophet

 
(YouTube Direktlink)

Richard Branson hat es mit seinem iPad-Magazin „Project“ in Form eines beweglichen Jeff Bridges-Cover vorgemacht, die Frauenzeitschrift Marie Claire zieht nach: Das Cover der digitalen Dezember-Ausgabe ziert eine sich bewegende Emma Watson, was vor allem wegen der „Motion Photos“, wie man sie aus Harry Potter kennt, und trotz des Kurzhaarschnitts ziemlich cool ist. Und bei mir die Gewissheit verstärkt, dass ich unbedingt ein iPad (zweiter Generation) haben muss. (thx, Limpi)