#buchverfilmung

Pre-2001 Stanley Kubrick sollte Lord of the Rings mit den Beatles verfilmen

…zumindest wenn es nach John Lennon gegangen wäre, so Peter Jackson:

According to Peter Jackson, who knows a little something about making Lord of the Rings movies, John Lennon was the Beatle most keen on LOTR back in the ’60s—and he wanted to play Gollum, while Paul McCartney would play Frodo, Ringo Starr would take on Sam and George Harrison would beard it up for Gandalf. And he approached a pre-2001 Stanley Kubrick to direct.

Gott sei Dank hielt Ringe-Autor J.R.R. Tolkien das jedoch für eine Schnapsidee und stellte sich quer. Aber ich bin mir sicher, dass es irgendein Paralleluniversum gibt, in dem diese unsägliche Idee tatsächlich umgesetzt worden ist und wo die Beatles, Kubrick und Tolkien zu den meistgehassten Personen überhaupt gehören. (via)

Review-Rundumschlag #8

Up in the Air: Jason Reitmans dritter großer Streich nach Thank you for Smoking und Juno und wie erwartet ein toller Film, der rein zufällig genau den Zahn der Zeit trifft. Zudem gibt’s tolle Bilder und tolles Schauspiel. Doch wenngleich George Cloney auch wieder mal überzeugt, tut er doch eigentlich nicht mehr als abermals den abgeklärten Danny Ocean zu mimen, womit er jedoch eindeutig hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. 4/5

Sherlock Holmes: Guy Ritchie puts the Indiana Jones back in Sherlock Holmes. Und das ist an und für sich eine gute Sache, vor allem wenn man Holmes mit Robert Downey Jr. und Watson mit Jude Law besetzt. Die Richtung war jedenfalls die richtige, aber insgesamt war das dann doch – vor allem storytechnisch und mit einem unterirdischen Mark Strong – zu schwach. Vielleicht beim näcshten Mal. 2/5

Valentinstag: Valentinstag ist eine von diesen jedes halbe Jahre erscheinenden Liebeskomödien, bei denen alles was in Hollywood Rang und Namen hat gerade nichts zu tun hat, kurzerhand ins Boot geholt wird und miteinander rumbandeln darf. Die schlechteren Vertreter dieses Genres heißen All Inclusive, die besseren Tatsächlich… Liebe. Valentinstag liegt irgendwo dazwischen und hat sogar einen zwei Figuren betreffenden Twist, der Millionen Frauenträume zerstört und den sich selbst Shyamalan nicht besser hätte ausdenken können. 3/5

Percy Jackson – Diebe im Olymp: … ein weiterer Kandidat, der, geht es nach dem Willen der Studiobosse und Shareholders, Harry Potter den Rang ablaufen soll oder zumindest ein Stückchen von dessen Kuchen abhaben möchte. Statt Zauberei setzt man hier also auf griechische Mythologie, ansonsten bleibt alles beim alten. So bleibt zwar nicht mehr als ein halbgöttlicher Harry Potter im Kampf gegen Hades, aber das reicht vollkommen. 3/5

Auftrag Rache: Mel Gibson macht einen auf 96 Hours. Doch im Gegensatz zu Liam Neeson darf Gibson nicht ganz so oft die coole Sau raushängen lassen, kann aber stattdessen eine große Verschwörung aufdecken. Leider wird der ansonsten doch recht packende Actionthriller jedoch ganz Gibson-typisch immer wieder durch religiösen Karma-Bullshit aus der Bahn geworfen, so dass es doch nicht zum ganz großen Wurf reicht. 2/5

Review: New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde

Anfang des Jahres kam der erste Teil der Twilight-Saga in die hiesigen Kinos. Damals schrieb ich, dass ich – als jemand, der weder für’s Fanstasy- , noch für’s Liebesfilm-Genre allzu viel übrig hat – positiv überrascht war. Und weiter sogar, dass der Film das, was er erreichen möchte, nämlich ein Coming-of-Age-Szenario mit einer Vampir-Romanze zu kreuzen, mit Bravour meistert. Davon konnte ich mich vorletzten Sonntag erneut überzeugen als ich von meinem Mädel und mit ihren Mädels das Twilight-Doube-Feature besucht habe. Ja, Twilight 1 ist zwar alles andere als ein Vampirfilm nach meinem Geschmack, aber das Universum, das hier aufgerissen wird, ist in sich stimmig und dann kann man auch schon mal von den äußerst angestaubten Werten, die hier vermittelt werden, absehen. Wie also schlägt sich das Sequel New Moon im Direktvergleich. Man & frau dürfen gespannt sein.

Die Handlung setzt mehr oder weniger unmittelbar nach Teil 1 ein: Bella und Edward sind ein ewig leidendes Paar irgendwo an der kanadischen Grenze. Wie es für Jungs und Vampire in seinem Alter normal ist, muss er sich zusammenreißen, nicht gleich über seine Freundin herzufallen bzw. – eher unüblich – sie sogar ganz auszusaugen. Seinem Vampirbruder Jasper fällt das jedoch nicht so leicht und schließlich greift er Bella tatsächlich an, als diese sich auf ihrer Geburtsfeier verletzt. Edward, der ein weiteres Mal die Gefahr von ihr abwenden kann, sieht sich gezwungen, die Beziehung zu beenden, da von ihm und seinesgleichen eine viel zu große Gefahr für Bella ausgeht. Gesagt, getan, schon verlässt die Vampirfamilie die Stadt. Bella trauert ihrer großen Liebe hinterher, muss jedoch alsbald bemerken, dass der oberkörperfreie Indianerjunge und Teilzeit-Werwolf Jacob ebenfalls ein Auge auf sie geworfen hat…

Und so suggeriert uns New Moon, dass sich Bella vielleicht irgendwann eventuell für Werwolf Jacob und gegen Vampir Edward entscheiden wird. Das ist natürlich völliger Bullshit, denn diese Möglichkeit besteht nämlich genau niemals und ohne eines der Bücher gelesen zu haben, verwette ich diese, meine Webseite darauf, dass es bis zum Ende der Saga maximal beim Turteln (mit Anfassen) bleibt und Bella und Edward sowieso in Stein gemeißelt sind. Dass Mädchen, jüngere und ältere Frauen diesem Herzschmerzheckmeck erliegen, kann ich mir in der Tat gut vorstellen. Dass New Moon ihnen allerdings unentwegt oberkörperfreie He-Men präsentiert, die zu allem Überfluss nur 16 Jahre alt sein sollen, konnte ich kaum glauben. Ich meine: was ist da schief gelaufen? Gut, die streng gläubige Autorin Stephenie Meyer hält nichts von dieser ganzen Sex-Sache (vor allem nicht vor der Ehe). Warum aber muss Kristen Stewart sich dann in jeder einzelnen Szenen lasziv, lustvoll und leidend ihre Lippen aufbeißen? Klar, sie will ihn (den Vampirpenis) oder es (die Vampirzähne) von Edward reingerammt bekommen, aber, Schätzchen, dass wird mindestens noch ein, zwei Filme auf sich warten lassen müssen.

Worauf ich hinaus will: In New Moon passiert nichts, haargenau gar nichts, was auch nur annähernd überraschend gewesen wäre. Die Handlung geht zwar – klar – weiter, voran kommt sie aber nicht. Denn während der erste Twilight sich zu Recht Zeit lässt, die Problematik ausführlich darzustellen, wird in New Moon der Stillstand propagiert und es werden lediglich irrelevante Handlungsstränge verfolgt, die, würden sie denn anders enden, absolut kontraproduktiv für das ganze Twilight-Universum wären. Spannung kam dadurch – zumindest bei mir – nicht auf.

Vielleicht sind das aber auch alles Fehler der Buchvorlage. Das kann ich nicht beurteilen. Von daher noch was filmspezifisches: die CGI-Werwölfe waren mitunter das schlechteste, was ich in den letzten Jahren auf diesem Gebiet gesehen habe. Zudem fand ich, dass Regisseurin Catherine Hardwicke jeder einzelnen Minute des ersten Teils mehr Flair, Tiefe und Ernsthaftigkeit einverleiben konnte, als es Chris Weitz in überhaupt irgendeiner Minute in Teil 2 gelingt. Schade. Aber ich setze noch auf Eclipse und Breaking Dawn. (Tu ich wirklich.)

EMDb – Rating: 1,5/5

Harry Potter 6 – Review

Mein erster Harry Potter, Teil 5, konnte mich vor zwei Jahren nicht wirklich überzeugen. Damals schrieb ich, dass der Film „erwartungsgemäß nur für Fans respektive Kenner der Materie und weniger als Standalone-Film für Potter-Noobs geeignet“ sei und war von der narrativen Langatmigkeit und dem unspektakulären Showdown bestenfalls gelangweilt. Seitdem hat sich viel getan: In den vergangenen Wochen habe ich durch weibliche Initiative und zur Vorbereitung auf Harry Potter und der Halbblutprinz sämtliche Potter-Filme erstmals bzw. Teil 5 erneut gesehen. Und es ist natürlich wie mit allen großen Geschichten: wenn man Ausgangspositionen, Zusammenhänge und Motivationen kennt, wird die Handlung packender. So auch geschehen bei Harry Potter und mir.1 Jetzt wo ich weiß, wo die Reise ungefähr hingeht, was Gryffindor und wer Tom Riddle ist und was es mit den Dementoren auf sich hat, interessiert mich das Treiben von Harry, Hermine und Ron2 natürlich umso mehr, so dass ich schließlich auch wirklich auf „den Halbblutprinz“ gespannt war.

Doch einiges hat sich auch nicht geändert: Daniel Radcliffes Spiel ist weiterhin begrenzt und die Wiedergabe der Story abermals überflüssig – denn entweder ist der Verlauf der Handlung eh bekannt oder ihr würdet eh kein Wort verstehen, womit wir auch beim Hauptmanko des Films wären. Drehbuchautor Steve Kloves hat sich nämlich dazu entschieden, den aktuellen Film soweit auf Vor-, also Buchkenntnis der Zuschauer herunterzubrechen, dass diejenigen, die nur mit den Filmen vertraut sind, das ein oder andere schlichtweg nicht verstehen oder zumindest übersehen werden. Dadurch verblasst die eigentliche Handlung des Films (das Wiedererstarken von Voldemort und seinen Todfressern, sowie Harrys Suche nach einem Weg Voldemort zu besiegen), weshalb vielerorts zu lesen ist, dass der Film lediglich ein großes Warten auf die finalen Teile 7 und 8 sei. Dass man da kurzerhand den Showdown aus dem sechsten Buch rausgekürzt hat und wohl im nächsten Film aufgreift, erscheint da nur konsequent. Schwache Enden gehören wohl zu Harry Potter wie das Grinsen zu Dreamworks.

Doch wenngleich „Der Halbblutprinz“ den narrativen Stillstand propagiert, ist er sehr unterhaltsam3. Was vor allem dem charmanten Coming of Age-Part zu schulden ist, in dem Hogwarts‘ Schüler noch mehr als bereits beim Orden des Phönix mit den Fragen „Wer mit wem?“ und „Warum?“ beschäftigt sind. Der von Rupert Grint verkörperte Ron fungiert hierbei als Comic Relief par excellence, so dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzusehen und selbst Radcliffe hat in seinem albernsten, von Drogen beeinflussten Moment seinen größten Auftritt. Abgerundet wird der Cast von den wirklich guten bis teilweise überragenden anderen (Emma Watson…) und älteren Schauspielern (Michael Gambon, Helena Bonham Carter…). Schließlich besticht der Film noch durch seine fantastischen Bilder und eine überragende, atmosphärische Tonebene, die fast schon alleine den Kinobesuch rechtfertigen.

Kurzum: trotz der erwähnten Schwächen, der vielleicht bisher beste Potter4, an dem sich die zwei Heiligtümer des Todes erstmal werden messen müssen.

EMDb – Rating: 3/5

  1. Auch wenn gerade die Filme unter Chris Columbus, der auch für die unsäglichen Fantastic Four-Verfilmungen mitverantwortlich war, harte Kost sind… []
  2. … und natürlich Neville! []
  3. Hier bei Bedarf das warnende „für Fans und Kenner der Materie“ einsetzen! []
  4. Ich schwanke noch zwischen 6 und meinem bisherigen Favoriten 4… []

Bis(s) zum nächsten Mal

Wenn man dieser Tage 13 bis 30 jährige Mädels nach ihrem aktuellen Lieblingsfilm befragt, dann hat man gute Chancen die Vampir-Romanze Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen genannt zu bekommen. Der Film basiert auf der gleichnamigen Jugendbuch- Reihe von Stephenie Meyer und kann somit als nächste Reihe angesehen werden, die im potter’schen Fantasy-Roman-Verfilmungswahn schleunigst in die Kinos gebracht werden will – bevor die Kids wieder auf Pokemons stehen. Soweit so unspektakulär, wäre da nicht die Tatsache, dass Twilight derzeit enorme Erfolge an den Kinokassen einfährt, so dass man sich den Spaß auch mal geben kann, wenn man nicht gleich feuchte Träume von/mit Hauptdarsteller Robert Pattinson bekommt.

Es ist die alte Geschichte: ein Mädchen kommt an eine neue Schule und verliebt sich in den gutaussehenden Außenseiter, der natürlich auch von allen anderen Mädels angehimmelt wird, davon allerdings erstaunlich unbeeindruckt bleibt. Nicht weil er andere Ufer im Sinn hat, sondern weil er sich schlicht und ergreifend zügeln muss, nicht gleich über das Objekt seiner Begierde herzufallen (eigentlich alles noch ganz normal, aber nur fast:), weil er ein Vampir ist. Doch bald kommt Bella, das besagte Mädchen, dem Geheimnis des merkwürdigen Edward auf die Spur und er offenbart ihr, dass seine Familie eine vegetarische Vampir-Clique ist. Die beiden beginnen in endlos langen Einstellungen rumzuturteln – zumindest solange Edward die Kontrolle über sein Verlangen nach Blut behält -, doch wie das halt so ist, tauchen urplötzlich andere, böse Vampire auf und drohen das junge Glück zu zerstören…

Zuerst einmal: dem Liebesfilm und dem Fantasy-Gerne kann ich gemeinhin nicht allzu viel abgewinnen. Vampire finde ich hingegen okay (wer nicht?). Ohne Buchkenntnisse, vom Trailer abgeschreckt und insgesamt in der schlechstmöglichen Ausgangssituation für’s Gefallen des Films habe ich Twilight also an Limpis Seite auf mich zukommen lassen. Und war, ich hätte es ja selbst nicht gedacht, positiv überrascht. Das, was der Film erreichen möchte, ein Coming-of-Age-Szenario mit einer Vampir-Romanze zu kreuzen, meistert er mit Bravour. Freilich habe ich dabei keine Ahnung, wie er sich im Vergleich zum Buch schlägt.

Natürlich schießt man auch hier und da über’s Ziel hinaus, so dass einige Szenen auf den nicht ganz so involvierten Zuschauer ungewollt komisch wirken. Neben einigen (Traum-?)Sequenzen seien hier vor allem die wirklich grottigen Special-Effects erwähnt, die ILMs Anspruch Klassenbester zu sein einmal mehr deutlichst untergraben. Zumeist hat man stilistisch aber Feingefühl bewiesen. Und so bleibt zusammenfassend zu sagen: Für Freunde der Genres bzw. des Genre-Mix ein Muss. Für alle anderen gutes Mittelmaß, sofern man sich auf den Film einlässt. Wer hingegen starke Zweifel hegt, sollte es lieber dabei belassen.

EMDb – Rating: 3/5

Der Eichinger Edel Komplex

Mit Der Baader Meinhof Komplex, der Verfilmung von Stefan Austs gleichnamigem Sach(!)buch, steht uns dieser Tage eine weitere filmische Aufarbeitung Deutscher Geschichte ins Haus. Von vorneherein möchte ich auf die Absurdität dieser Verfilmung aufmerksam machen: Stefan Austs Baader Meinhof Komplex umfasst in seiner Standard-Ausgabe satte 672 Seiten. In der aktualisierten, doppelt so teuren Deluxe-Edition sind es sogar 896 Seiten. Man muss kein Filmkenner sein – nein, nicht einmal einen Film gesehen haben -, um zu erkennen, dass es in keinem Fall möglich ist, dieses gigantische Gros an mehr oder minder aufwendig recherchierten Fakten, dieses Jahrzehnt Deutscher Geschichte, auf einen 150-Minuten-Film herunterzubrechen. Das geht nicht.

Und wenn man es doch versucht, dann sieht das so aus: In 150 Minuten prasseln derart viele Eindrücke, „Aktionen“, Gesichter auf einen ein, dass einem Hören und Sehen vergeht. Sofern man kein spezialisierter Geschichtsstudent, sondern nur mit den Geschehnissen rund um RAF und Deutschen Herbst vertraut ist, wird man sanft, aber bestimmt erschlagen. Wenn man keine Ahnung hat und der Handlung des Spielfilms (was Der Baader Meinhof Komplex am Ende des Tages ja immer noch ist) einfach nur folgen möchte, hat man keinerlei Chance. Zu viele Figuren, zu viel Handlung, zu viel von allem.

Es ist überspitzt gesagt so, als wolle man alle Greueltaten der Nazis in einem Kurzfilm unterbringen. Und dazu auch noch Popcorn verkaufen. Das Herausgreifen einer bestimmten Person oder eines bestimmten Ereignisses, wie, um bei dem Vergleich zu bleiben, es etwa bei Der Untergang geschehen ist, wäre hier ratsam gewesen, wenngleich es natürlich dem Anspruch, den gesamten „Komplex“ abzubilden, nicht gerecht geworden wäre. So werden Personen, Ereignisse und Motive hier leider nur skizziert – und der „Mythos RAF“ durch freie Liebe und stimmige Actionszenen oftmals befeuert.

EMDb – Rating: 3/5

Endzeit-Diesel

Babylon A.D. ist wahrlich ein komisches Stück Film. 20th Century Fox, die Produktionsfirma hinter dem Film, lässt Regisseur Mathieu Kassovitz nicht den kreativen Freiraum, den er für seine Arbeit benötigt und versucht stattdessen mit Babylon A.D. endlich auch einen Sommer-Blockbuster á la Dark Knight und Iron Man abzuliefern – also nur aus rein finanzieller Sicht. Kassovitz ist dementsprechend verärgert und macht seinem Unmut Luft, indem er bereits vor dem Kinostart verrät, dass man von Babylon A.D. nur „pure violence and stupidity“ erwarten kann, das ganze überhaupt nicht seiner Vorstellung gerecht wird und stattdessen in Teilen eher an eine schlechte Folge von 24 erinnert (siehe hier). Solch harte Töne hört man selten. Doch in Anbetracht dieser Umstände lässt sich immerhin darüber hinwegsehen, dass man hier in bester Boll-Manier einen Vin Diesel eingespannt hat…

Herr Diesel spielt also den Auftragskiller Toorop, der in einer vom Krieg zerstören nahen Zukunft den Auftrag bekommt, eine junge Frau in die USA zu bringen, die letzte Bastion von Friede und Freiheit. Das Problem, dass Toorop ein gesuchter Terrorist in den USA ist, entpuppt sich schnell als nebensächlich, denn das Mädel hat irgendwelche Kräfte, weshalb auch noch ein Haufen anderer Typen hinter ihr her sind.

Ja, das liest sich lahm und ist’s im Endeffekt auch: Typ Killer bestreitet mit Frau (jung, blond) gefährlichen Abenteuertrip. Kennt man irgendwoher. Und auch wenn die Parallelen zu Children of Men mehr als offensichtlich sind, kann Babylon A.D. nie an dessen Status heranreichen. Dabei gibt sich Babylon tatsächlich Mühe: der Endzeit-Stil des heruntergekommenen Ost-Europas überzeugt (endlich mal weg von der Insel), es gibt eine Handvoll wirklich cooler Gadgets und dazu noch einen sehenswerten Gastauftritt Gérard Depardieu. Alles wirklich toll, doch leider nicht genug: die Logik bleibt größenteils auf der Strecke, Toorop, der gern ein bisschen mehr wie die Klapperschlange wäre, ist der profilloseste Endzeit-Checker seit langem und schließlich kann man sich nicht zwischen Trash und Arthouse entscheiden. Kurzum: Babylon A.D. würde gern in der Bundesliga spielen, bleibt aber bemüht in der Kreisklasse stecken. Dabei hätte es doch für Rugby gereicht…

EMDb – Rating: 1,5/5

Narnia 2

Wie schon im letzten Jahr hat’s mich auch dieses Mal ins Passauer Multiplex getrieben. Nach dem preislichen Totalausfall von 2007 (8 Euro für ne Mittagsvorstellung) haben wir diesmal auf unseren inneren Sparfuchs gehört und uns zur Betrachtung der Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia den Hartz-IV-freundlichen Kinotag auserkoren. Aber: der Fuchs unter den Lesern weiß jedoch, dass Eay – bis auf eine Ausnahme – kein Freund von Fantasy-Filmen jeder Art ist und sich Narnia 2 vor allem auf Wunsch seiner Freundin angesehen hat. Wie ist also sein Urteil über Prinz Kaspian ausgefallen? Wird er es zerschmettern? Oder mochte er es gar? Und warum schreibt er von sich in der dritten Person? Fragen über Fragen…

Deren simple Antwort heißt: weder noch. Denn man muss ganz einfach bedenken, um was für eine Art Fantasy-Romanverfilmung es sich hier handelt: ungeachtet der Tatsache, dass es sich bei den Narnia-Verfilmungen um ziemlich desaströse Buchverfilmung handelt (Film 1 behandelt Buch 2, Film 2 hingegen Buch 4, da die Kinder-Protagonisten nur hier mitspielen), sind die Filme vor allem das wirtschaftliche Disney-Gegenstück zu Warners Fantasy-Monopol, bestehend aus Harry Potter und Herr der Ringe. Insoweit ist es nicht weiter verwunderlich, dass man sich an den offensichtlichen Vorbildern der Konkurrenz orientiert: Narnia wird düsterer, die Schlachten werden epischer. Das gefällt. Und dass das alles technisch solide umgesetzt ist, ist heutzutage und bei einem Budget von 200 Millionen Dollar klar.

Aber, hach, die Story… Man versucht hier eine für Kleinkinder, Heran- und Erwachsene interessante Geschichte zu erzählen, die neben der Botschaft von christlich-konservativen Werten auch noch dem Disney-Familien-Mainstream-Publikum zu gefallen versucht. Nicht verwunderlich, dass diese Standpunktlosigkeit das ganze irgendwo im Sand verlaufen lässt. Fantasy-Fans, Harry Potter-Leser und (größere) Kinder werden zwar eine gute Zeit mit Prinz Kaspian haben, nur war’s das dann aber auch.

Doch Obacht: wenn man vom selbstauferlegten Erziehungsauftrag der beteiligten Walden Media erfährt (vgl. diesen Zeit-Artikel), überlegt man sich drei Mal ob man die Kleinen nach Narnia schickt. Könnte man sein Gehalt ja quasi direkt für Scientology, Familie Bush und andere Grusel-Fraktionen spenden…

EMDb – Rating: 1,5/5

Nineteen Eighty-Four

Wollte ich schon vor Tagen bringen, hatte dann aber vergessen woher ich’s hab, aber dann bringt’s zum Glück noch jemand alle: Bei Google Video gibt’s die beiden Verfilmungen von George Orwells berühmt-berüchtigten Roman 1984.

Zum einen die BBC-Version von 1954, die ich selbst auch noch nicht gesehen habe – was ich aber nun, Google sei dank, nachholen kann. Zum anderen die Verfilmung aus dem Jahr 1984, die sich bereits in meinen DVD-Schrank eingereiht hat und die ich auch jedermann wärmstens empfehlen kann. Also schnell hin, wer weiß wie lange sie noch online sind… (via)

Der Öl-Mann

Am Sonntagabend haben wir uns auf den Weg ins One Dollar House gemacht, um doch noch endlich den Oscar-prämierten und vielfach nominierten Film There will be blood zu sehen. So saßen wir also 2 ½ Stunden da und sahen dem Öl-Mann Daniel Plainview dabei zu wie er das tat, was er am besten kann: Leute über’s Ohr hauen und Öl fördern. Dass das Ergebnis dann sogar für den ‚Best Motion Picture‘-Oscar nominiert war, kann ich irgendwie nicht nachvollziehen: There will be blood ist lang, langatmig und langweilig. Okay, langweilig ist etwas übertrieben, schließlich hat der Film überaus spannende Momente – nur die leider viel zu selten. Was mir hingegen – nach kurzer Eingewöhnungsphase – wirklich gut gefallen hat, ist der Soundtrack. Wirkt zwar wie aus einem unheimlichen Fiebertraum, war aber sehr stimmig und passte zum Geschehen. Ansonsten, wie gesagt, Leere. Aufgrund der durchweg guten Rezensionen scheine ich mich hier aber zu täuschen. Vielleicht bleibt There will be blood für mich ein guter Wein, den ich erst mit den Jahren zu schätzen weiß – wenn ich zu alt für YouTube und Videospiele bin. Ja, vielleicht lerne ich dann, den Öl-Mann zu schätzen, wer weiß…