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Über eay.li und eigene URL-Shortener

Vor über einem Jahr, am 17. Mai 2010, habe ich mit eay.li meinen eigenen URL-Shortener gestartet. Seitdem habe ich mehr als 1.500 URLs durch das eay.li-Admin-Panel gejagt, die insgesamt mehr als 70.000 Mal angeklickt wurden. Zusätzlich zu den rund 200 Links auf externe, nicht von mir erstellte Webseiten (die den Großteil der Klicks ausmachen), habe ich seitdem und auch rückwirkend alle Blogeinträge von eayz.net mit einer eigenen, kleinen Short-URL ausgestattet.

Und da ich alle paar Wochen gefragt werde, warum ich einen URL-Verkürzungsdienst mein Eigen nenne und wie man sowas aufsetzt, will ich das heute mal ansprechen. Die Gründe weshalb ich mich damals™ gegen bit.ly, goo.gl & Co. und für eine eigene Lösung entschieden habe, waren folgende:

  • Zuerst einmal ist ein eigener Verkürzungsdienst natürlich extrem cool, individuell und steigert die eigene street credibility. TinyURL und bit.ly benutzt nämlich jeder, also hebt man sich mit dem eigenen URL-Shortener von der Masse ab. Markenbildung und so.
  • Den Lesern/Followern gibt die eigene Short-URL mehr Sicherheit: Wenn ich als @eay Links mit eay.li twittere, können sich meine Follower sicher sein, dass sich hinter der kryptischen URL ausschliesslich von mir erstellte oder von mir abgesegnete Inhalte verbergen und keine Viren oder illegale Scheiße.
  • Ich bin der Herr über meine eigenen Kurz-URLs. Zum einen bin ich so nicht auf das Gutdünken von bit.ly, Google und TinyURL angewiesen, zum anderen kann ich meine Short-URLs editieren wie ich will. Also die verwiesene URL auch im Nachhinein noch ändern und Custom-URLs wählen wie ich lustig bin.

Erfreulicherweise resultiert die Nutzung eines eigenen URL-Shorteners dann auch in einer erheblich höheren Klickrate als bei den 08/15-Shortenern. Meine eay.li-Links werden im Vergleich zu meinen bit.ly-Links mehr als dreimal so oft angeklickt (und auch viel öfter retweetet, was aber wohl weniger mit eay.li zu tun hat, sondern einfach an der immer weiter steigenden Qualität meiner Tweets liegt… 😀 ).

Auch wenn Twitter mittlerweile selbst alle URLs mit ihrem eigenen Shortener t.co verkürzt, hat ein eigener Dienst immer noch den Vorteil, dass man – wie auch bei bit.ly – sehen kann, wie oft was von wo angeklickt wurde. Ob, wann und für wen Twitter diese Funktionalität anbietet, ist derzeit mehr als ungewiss. Und von fb.me fangen wir jetzt erst gar nicht an…

Jedenfalls halten wir fest: mehr Marke, mehr Klicks, mehr Kontrolle. Also durch und durch ne gute Sache. Und das beste? Mit Tools wie YOURLS ist das für jeden, der schon mal eine WordPress-Installation aufgesetzt hat, leicht zu bewerkstelligen. (Wobei Tools „wie“ YOURLS irreführend ist, denn ich hab sie alle einige getestet und YOURLS ist einfach die bisher beste Open-Source-Lösung.) Obendrauf gibt’s noch ein feines WordPress-Plugin und ne API, die von einigen Twitter-Clients (z.B. Tweetbot) unterstützt wird, so dass auch dem mobilen Verkürzen praktisch nichts mehr im Weg steht.

Also? Also: Wer es bis hierhin ausgehalten hat, hat keine Ausrede mehr – er braucht einen eigenen URL-Shortener, vor allem wenn man nicht nur ein popeliges Blog, sondern das ganz große Web-Business betreibt. IMHO zumindest. Und mit YOURLS, meiner weapon of choice, seit ihr im harten Verkürzungsgeschäft gut gewappnet.

Ach ja, und zur Feier des Tages habe ich eay.li eine Startseite spendiert.

Der legendäre @rarbot

Die über 15jährigen unter euch werden sich vielleicht erinnern: Bevor jedermann ein Smartphone in der Tasche hatte, wurde Twitter außer Haus vornehmlich per SMS befüllt und konsumiert. So auch im Sommer 2008 als am Nürburgring das größte, schönste, beste und vor allem meiste Rockfestival Deutschlands stattfand – Rock am Ring. Doch waren wir Twitter-Opis zu jener Zeit nicht nur auf einen vergleichsweise steinzeitlichen SMS-Dienst angewiesen, sondern auch auf externe Dienste: eine Twitter-eigene Suche, mit der man #RaR-Tweets hätte finden können, gab es nicht.1 Ebenso wenig wie einen App Store, iPhone-Apps oder einen Twitter-Client.2

Doch damit wir alle auch während diesem dunklen Zeitalter nicht twitterlos ringrocken mussten, richtete Stefan von dasistdasen.de (@dasistdasende) glücklicherweise den später legendären @rarbot ein. Einen Twitter-Bot, der sämtliche Rock am Ring-Tweets retweetete. Das hatte den Vorteil, dass man nur dem @rarbot folgen musste und schon wurde man per SMS darüber informiert, was die anderen Ringrocker so trieben.

Tolle Sache. Bis der @rarbot – zumindest in seiner ersten Version – ein Eigenleben entwickelte, sich selbst retweetete und jedem von uns hunderte SMS schickte. Ich konnte mein Handy zeitweise nicht mehr nutzen, weil die Software unter der Last der Kurznachrichten zusammenbrach. Aber hat uns das gestört? Keineswegs. Unsere alkoholgetränkten Geister (ja, Mama, wir trinken da ziemlich viel) hat auch das nicht gestört, im Gegenteil: es hat uns extremst belustigt.

Daher freue ich mich, euch mitteilen zu können, dass der @rarbot nach einjähriger Ring-Abstinenz wieder seinen Dienst aufgenommen hat. Dieses Mal unter meiner Leitung, Stefan hat mir erfreulicher- und dankenswerterweise die Zugangsdaten zukommen lassen. Klar, könnte man das Treiben des @rarbots mittlerweile mit einer entsprechenden Twitter-Suche (zum Beispiel dieser hier: "Rock am Ring" OR #rockamring OR #rar OR #rar11 OR #rar2011 OR #rockamring2011) selbst nachahmen, trotzdem fehlt dann aber immer noch eine zentrale Instanz, an der früher oder später3 kein #RaR-Twitterer mehr vorbei kommt. Zuerst dachte ich noch an eine Twitter-Liste, aber 1. sind die auf 500 Gelistete begrenzt und 2. würde ich sowieso nie alle Rock am Ring-Twitterer zwecks Auflistung erreichen können.

Daher dieser erprobte, tolle, vollautomatische Weg. Also folgt dem @rarbot (oder schaut mal vorbei), um zu erfahren, was bei den anderen Festvialbesuchern so geht. Und wer genervt ist, darf ihn gerne blocken. Rock on. Wir sehen uns am Ring.

Update, 03.06.2013: Twitter hat den rarbot getötet. Seitdem treibt er hier bei Tumblr sein Unwesen.

  1. Der bis dahin einzige bzw. einzig gute Suchdienst war Summize, der im Juli 2008 von Twitter gekauft und integriert wurde. []
  2. Der iPhone App Store, das vergessen wir alle gerne, ist nämlich noch gar nicht so alt und wurde auch erst im Juli 2008 gestartet. []
  3. Die Anzahl der Retweets pro Check ist nämlich begrenzt, da ansonsten die ganze Timeline vollgeRaRt werden würde. []

WordPress-Plugin: Spätvorstellung

Prolog

Die Idee zu folgendem Plugin hatte ich Anfang des Jahres als ich auf der Arbeit auf den Amy&Pinks und electrus dieser Welt herumsurfte (beides – einmal mehr, einmal weniger – Vertreter der eher nsfw‚en Bloggerszunft). Manche der dort veröffentlichten Beiträge waren im wahrsten Sinne des Wortes unter der Gürtellinie und das ganze Blog somit am Büro-PC zur No-Go-Area verdammt. Schade: wegen ein paar Brüsten muss auf die Geschlechtsteil-freien, Pulitzer-Preis verdächten Artikel verzichtet werden. So will es der Arbeitgeber. Kann man nichts machen.

Kann man doch, dachte ich mir. Wenn ich hier anstößige Inhalte posten würde, würde ich meine arbeitende Leserschaft gerne vor der Bredouille, im Büro beim Surfen auf „diesem Schmuddelblog“ erwischt zu werden, schützen. Warum also die entsprechenden Beiträge nicht erst zum Feierabend anzeigen? Effektiv und (wenn man’s nicht übertreibt) ein lustiger Gag. Ich schrieb ein paar Zeilen Code, die genau das taten … und hab nie wieder dran gedacht. Bis dieser Tage das Ungetüm von JMStV mit seinen Folgen die Runde machte. Plötzlich waren Blog-Sendezeiten kein Gag mehr, sondern bittere Realität…

Nun bin ich wahrlich kein Freund dieser schwachsinnigen Regulierungswut, halte diese Sendezeitensache aber weiterhin für einen wahnwitzigen Gag (die Betonung liegt auf wahnwitzig). Deswegen und weil es für den ein oder anderen in Anbetracht der mysteriösen Gesetzeslage vielleicht doch nützlich ist, habe ich den Code nochmal rausgeholt und ein kleines WordPress-Plugin gebastelt.

Das Plugin

Mein kleines WordPress-Plugin hört auf den Namen Spätvorstellung und ermöglicht es, einen Artikel oder eine Seite (oder auch nur einen Teil davon) erst nach und nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit anzeigen zu lassen. So lassen sich „Sendezeiten“ für einzelne Beiträge, z.B. von 22 bis 6 Uhr, einrichten. Tagsüber wird anstelle des eigentlichen Inhalts nur der folgende, beliebig anpassbare Hinweis angezeigt:

Der folgende Beitrag ist für Büro-PCs und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet, weshalb er ausschließlich zwischen 22 und 6 Uhr zu sehen ist. (Warum?)

Zwischen 22 und 6 Uhr wird anstelle dieses Hinweises der eigentliche Beitrag plus die Info, dass dieser Beitrag nur in einer bestimmten Zeitspanne zu sehen ist, angezeigt. Hier könnt ihr euch das ganze einmal live und in Farbe ansehen.

Einbindung

Der Inhalt (am besten ein ganzer Beitrag oder ein Absatz), der später angezeigt werden soll, wird einfach zwischen die zwei [spaeter]-Shortcodes gesetzt:

[spaeter]Dieser Inhalt wird später angezeigt.[/spaeter]

Dabei ist all das möglich, was WordPress auch sonst so kann. Embed-Codes von YouTube & Co. gehen genauso wie PHP via PHP Execution und so weiter. All das, was außerhalb der Shortcodes steht, wird ganz normal davor/danach angezeigt.

Anforderungen

Spätvorstellung wurde mit WordPress 3.0 getestet. Das Plugin nutzt WordPress‘ Shortcodes. Diese wurden mit Version 2.5 eingeführt, weshalb es durchaus möglich ist, dass das Plugin bereits ab 2.5 läuft. Wurde aber, wie gesagt, nicht getestet.

Download & Installation

spaetvorstellung.zip
Version 1.0 vom 02.12.2010
  • spaetvorstellung.zip downloaden und entpacken
  • den Ordner spaetvorstellung via FTP in den Ordner /wp-content/plugins/ kopieren
  • das Plugin im Admin-Panel (unter „Plugins“) aktivieren
  • Fertig! – Spätvorstellung ist einsatzbereit, ggf. möchtest du noch etwas anpassen

Anpassen

Spätvorstellung kann über das Admin-Panel (unter „Einstellungen / Spätvorstellung“) komfortabel und, wie ich hoffe relativ selbsterklärend, an persönliche Bedürfnisse angepasst werden. Neben dem Zeitfenster lassen sich auch die Gestaltung und der Text der Hinweis-Infoboxen, sowie der Erklärungslink beliebig verändern.

Mit der Korrektur ist es möglich die Zeit anzupassen, falls es durch Zeitumstellung, falsche Serverzeit usw. zu Unregelmäßigkeiten kommt. Wenn z.B. unter „Ab wann?“ 22 Uhr eingestellt ist, der Beitrag nach 22 Uhr aber immer noch nicht angezeigt wird, ist es möglich, dass es auf dem Server erst 21 Uhr ist. Mit +1 ließe sich die Uhrzeit in dem Fall korrigieren.

Um die Standardeinstellungen wiederherzustellen, musst du das Plugin lediglich einmal deaktivieren und wieder aktivieren. Bedenke, dass das auch heißt, dass deine Spätvorstellung-Einstellungen verloren gehen, sobald du das Plugin deaktivierst. It’s not a bug, it’s a feature!

Feedback

Ich freue mich über Fragen, Lob, Kritik, Verbesserungsvorschläge und entdeckte Bugs (okay, über die weniger) in den Kommentaren oder per Mail an .

Brennendes Haus, ihr dürft nur noch 1x rein. Was würdet ihr retten: ein original Van Gogh-Gemälde oder eine Kiste mit niedlichen Kätzchen?

das Van Gogh-Gemälde
die Kätzchenkiste

(Ich habe die Frage heute morgen schon bei Twitter gestellt, aber meine Follower waren nicht in der Lage dieses moralische Dilemma endgültig zu klären. Nun liegt’s also an euch sehr viel schlaueren eayz-Lesern. Enttäuscht mich nicht.)

Update, Jahre später: Poll und Bild mittlerweile entfernt.

URL ABC

Tja, Freunde der Ballsportart, unsere Jungs haben’s leider – aber immerhin! – nur ins kleine Finale geschafft, und wer mir bei Twitter folgt, weiß, dass ich mein gesamtes Vermögen und Oma ihr klein Häuschen auf den deutschen Titelgewinn gesetzt habe, weswegen ich jetzt nichts mehr vom Fußball wissen will. Widmen wir uns also wieder anderen, wohl amüsanteren, aber wahrlich nicht wichtigeren Dingen. Dingen, wie dem Alphabet, Webseiten und Stöckchen. Oder am besten direkt alle drei zusammen.

Tim Van Damme, englischsprachiger Blogger und Design-Koryphäe aus Belgien, hat vor einiger Zeit in seinem Blog Maxvoltar folgendes, simple Spielchen gespielt: jeden Buchstaben in die Adresszeile des Browsers tippen, jeweils eine der angezeigten Webseiten niederschreiben und das ganze schließlich bloggen. So einfach kann Content-Produktion sein. So einfach lernt man neue Webseiten kennen – also sofern Fellow-Blogger und Kommentatoren nachlegen (wozu ich euch – Wink mit dem Zaunpfahl! – herzlichst ermutigen möchte, Stöckchen-like quasi). Ich lege vor:

A: http://alistapart.com/ (Must-Read für jeden, der irgendwas Webseiten macht.)
B: http://buzzfeed.com/ (Time-Killer, grandios gegen Langeweile.)
C: http://cinematze.de/ (Fabelhaftes Geblogge über Filme, Musik usw.)
D: http://dokujunkies.org/ http://daringfireball.net (Klassiker. Kennt eh jeder.)
E: http://eay.cc/ (Mein URL-Shortener. Startseite coming soon!)
F: http://fairbloggt.de/ (…bloggt sich seine Welt widde widde wie sie ihm gefällt.)
G: http://gowalla.com/ (Sinnlos, macht aber Spaß. Irgendwie. Freundet mich.)
H: http://hypem.com/ (The Hype Machine. Must-read für die Ohren.)
I: http://i-mockery.com/ (Anno 2003 eins der großen Vorbilder für eayz.net.)
J: http://jeriko.de/ (Finde ich am besten, wenn’s nicht um Fotografie geht.)
K: http://kicker.de/ (König Fußball, vgl. Einleitung)
L: http://laester.tv/ (Hatte nichts mit L im Browser. Hab ich outgesourct.)
M: http://mrdoob.com/ (Heute hunderte Male in meinem Feedreader aufgetaucht.)
N: http://nerdology.tumblr.com/ (Yet another tumblelog gefüllt mit Nerdkram.)
O: http://onlinetvrecorder.com/ (Wie ist da eigentlich der Legalitätsstatus?)
P: http://pongsocket.com/ (Nettes art-directed Blog mit tollen Projekten, wie z.B. das.)
Q: http://quietube.com/ (Videos without the distractions. Must-have bookmarklet.)
R: http://revision3.com/ (Home of the finest web-shows.)
S: http://superlevel.de/ (Mag das Blog lieber als die darin vorgestellten Indie-Games.)
T: http://t-mobile.de/ (Wannkommteswannkommteswannkommtes?)
U: http://uni-koeln.de/ (Was ich lieb‘ … und was ich hass‘.)
V: http://vimeo.com/ (Dank iPhone4-Kamera demnächst wohl wieder von mir genutzt.)
W: http://waxy.org/ (Einst waren die Waxy Links unbezahlbar…)
X: http://xe.com/ („The World’s Favorite Currency and Foreign Exchange Site“)
Y: http://yewknee.com/blog/ (Großartig und viel zu selten in Blogrolls vertreten!)
Z: http://zeugsundgedoens.de/ (Hab ich erst neulich entdeckt. Gefällt.)