Einträge von Dezember 2010

Kinostatistik 2010

Bereits seit drei Jahren ist es hier Tradition, dass ich am Ende des Jahres meine kleine Kinostatistik veröffentliche, um der Frage aller Fragen nachzugehen: Wie oft war ich im gerade auslaufenden Jahr im Kino und wieviel hat mich das insgesamt und durchschnittlich (ohne Speisen und Getränke) gekostet?

Und siehe da: 2010 lief ich mit 49 Kinobesuchen fast wieder zur alten Hochform von 2008 (51 Kinobesuche) auf.1 Doch leider ist der Filmspaß auch dieses Jahr wieder um einiges teurer geworden: Satte 363,80 Euro habe ich 2010 an deutschen Kinokassen gelassen. Das entspricht einem Durchschnittspreis von 7,42 Euro und toppt die Preise der Vorjahre um einiges.

Grund dafür dürfte, wie schon im letzten Jahr, der Aufschlag bei 3D-Filmen (von denen ich dieses Jahr acht gesehen habe) und der generelle Preisanstieg sein, mit dem die Betreiber versuchen die Kosten der im letzten Jahr vorgenommenen Digitalisierung zurückzuholen. Ein weiterer Preisanstieg in den nächsten Jahren sollte demnach eigentlich auszuschließen sein, da die zukunftsweisende Technik ja bereits angeschafft ist, aber warten wir lieber mal ab…

Es bleibt die Erkenntnis, dass, obwohl 360 Euro bereits ein kleiner Wochenendurlaub sind, ich lieber auf rund 80 Stunden Filmvergnügen (oder eben ein Wochenende Filme nonstop) setze.2 Denn die bringen mich nicht nur für nen Kurztrip in mehr oder weniger benachbarte Städte, sondern direkt um die ganze Welt – und sogar noch viel weiter.3

  1. Zum Vergleich: Der deutsche Durchschnittsbürger geht lediglich 1,6 Mal pro Jahr ins Cineplex um die Ecke, so das Statistische Jahrbuch 2010, das aber immer noch die Kinowerte von 2008 verwendet. []
  2. Ich gehe hier einfach mal von einer durchschnittlichen Spielzeit von 100 Minuten aus. []
  3. 😀 []

Robot Chicken: Star Wars Episode III

Nachdem Robot Chicken1 bereits 2007 und 2008 zwei wirklich grandiose Ausflüge ins Star Wars-Universum wagte, wurde vor ein paar Tagen „Episode III“ ausgestrahlt. Und die setzt nochmal einen drauf, erzählt sie doch im gewohnten Stil vom Werdegang des jungen Palpatine zum gefürchteten Imperator und offenbart dabei so manch gut gehütetes Sith-Geheimnis: Was sind die anderen 65 Befehle vor Order 66? Ist Boba Fett wirklich so eine coole Sau? Was ist wirklich mit Onkel Owen & Frau passiert? Und wer ist eigentlich der dunkle Meister hinter dem Imperator?

»Robot Chicken: Star Wars Episode III« setzt nicht nur nochmal einen drauf, sondern macht auch mindestens genauso viel Spaß. Oder anders gesagt: die Robot Chicken-Parodien werden immer besser. Das ist ganz großes Kino. Ganz großes Kino, das sich glücklicherweise ganz legal auf der Adult Swim-Webseite komplett online anschauen lässt (genauso wie Episode I und II). Und genau das solltet ihr jetzt auf der Stelle tun.

Ich gebe mir derweil It’s a Trap, die dritte Family Guy-Star Wars-Parodie, deren DVD vor zwei Tagen veröffentlicht wurde und die heute bei mir eingetroffen ist. (via)

  1. Wer die Serie nicht kennt, findet hier einen asbach-uralten Artikel von mir. []

Enslaved – Odyssey to the West

Das erste Mal hörte ich bei Marc1 von Enslaved – Odyssey to the West und die Prämisse, die er dort beschrieb, klang überaus interessant: Autor Alex Garland (The Beach, 28 Days Later) und Schauspieler Andy Serkis („Gollum“) haben sich mit dem Spielentwickler Ninja Theory (Heavenly Sword) zusammen getan und basierend auf dem chinesischen Roman Die Reise nach Westen aus dem 16. Jahrhundert eine hoffnungslose, wenngleich auch wunderschöne Dystopie mit Killermaschinen und einer versklavten Menschheit entworfen.

Interessant genug, damit ich den Kraftakt des Demoherunterladens auf mich nahm und Enslaved antestete. Und was soll ich sagen? Nach dem ersten Kapitel, in dem man völlig unvermittelt auf einem futuristischen Sklaven(flug)schiff aufwacht und kurz darauf mit der Flucht von eben diesem beschäftigt ist, weil es mitten in New York abzustürzen droht, war ich ziemlich begeistert. So begeistert sogar, dass ich es direkt am nächsten Tag erstand und fortan damit beschäftigt war, dem ungestümen Monkey (oberes Bild) dabei zu helfen, seine nicht ganz freiwillig zugeteilte Begleitung Trip (unteres Bild) auf dem nicht ganz unproblematischen Weg nach Westen zu begleiten.

Dabei gilt es zahlreiche Kämpfe gegen Mechs, Kletterpassagen entlang von längst verlassenen Hochhäuserruinen und das ein oder andere „Schalter umleg“-Puzzle zu meistern, bevor man nach rund zehn Stunden an seinem Reiseziel angekommen ist. Spielerisch ist das wie ein Mix aus Assassins Creed (on rails, dafür aber auch nicht so frustrierend), ICO und Tomb Raider, kombiniert mit dem, wie Marc bei sich schon so richtig feststellt, Kampfstil von Soul Caliburs Kilik.

Spielerische Innovation sieht zwar anders aus, aber es macht Spaß, Monkey von Ruine zu Ruine springen zu lassen, zwischendurch ein paar Mechs zu zerstören und dabei immer ein Auge auf Trip zu haben, die von uns beschützt werden will. Das ist zwar alles keine Herausforderung und auch die kniffligsten Passagen sind im dritten Anlauf geschafft, doch versucht Enslaved bei all dem immer genug Abwechslung zu bieten. Was meistens auch gelingt, doch nach ein paar Stunden weiß man wie der Hase läuft und die Kletter- und Kampfeinlagen wiederholen sich so langsam. Hinzu kommt, dass Hälfte Zwei dem Ende geradezu entgegen rast2, was schlussendlich aber gerne wieder vergessen ist. Denn generell ist die Motivation zum Weiterspielen hier eine andere: die Figuren. Das Paar wider Willen und später deren Weggefährte Pigsy sind so sympathisch und glaubhaft, dass man ihrem Schicksal einfach weiterhin beiwohnen möchte. Das und so intelligent verpackten Humor sieht man leider viel zu selten in Videospielen, so dass ich sagen muss, einer zweiten großen Reise ins Enslaved-Universum steht von meiner Seite aus nichts entgegen.

Fazit: Wenn ihr dieses Jahr nur ein Spiel kauft (bzw. gekauft habt), sollte es nicht Enslaved sein. Wer sich aber abseits der üblichen Verdächtigen3 für einen kleinen, keineswegs perfekten, aber sehr feinen und vor allem optisch beeindruckenden Leckerbissen erwärmen kann, sollte unbedingt zugreifen und zusammen mit Monkey, Trip und Pigsy die Reise gen Westen antreten.

Kaufen: Enslaved ist bei Amazon mittlerweile für rund 40 Euro zu haben.

(Screenshots von PlayStation Front und Dead End Thrills.)

  1. Mittlerweile lese ich nämlich keine Videospielezeitschriften mehr (über die ehemals grandiose GEE könnte ich eine ähnliche Abhandlung schreiben wie damals über die NEON) und beziehe all meine Gaming-News, -Previews und -Reviews aus Blogs, über Twitter und durch IGN & Co. []
  2. Na, musste da jemand eine Deadline einhalten? []
  3. Gemeint sind die Assassins Creeds, Fallouts, Fables und Uncharteds dieser Welt… []

Wikileaks – Rebellen im Netz

Das ging zwar schon mindestens einmal durch die komplette Blogosphäre, aber ich habe es mir gerade erst angesehen und es ist einfach zu wichtig, um es nicht zu bringen: Die schwedischen Journalisten Bosse Lindquist und Jesper Huor haben Julian Assange, den Mann hinter Wikileaks, und sein Team sechs Monate lang begleitet und berichten nun in der Dokumentation „WikiRebels – The Documentary“ über den Werdegang von Assange und Wikileaks und warum das Veröffentlichen dieser Geheimdokumente so unglaublich wichtig ist. Im folgenden findet ihr die deutsche Fassung, die der ORF vor ein paar Tagen gesendet hat und die ihr euch unbedingt ansehen solltet, sofern ihr das nicht eh schon getan habt. (via Netzpolitik)

 
(Vimeo Direktlink)

The Most Pirated Movies of 2010

TorrentFreak, everybody’s favorite filesharing news blog, hat eine Top 10-Liste der 2010 am häufigsten per BitTorrent heruntergeladenen Filme zusammengestellt. Zwar sind mit The Hurt Locker, dem diesjährigen „Best Motion Picture“-Oscar-Preisträger, und dem sowohl im Kino als auch im Handel re-releaseten Avatar erwartungsgemäß zwei alte Bekannte dabei, aber die Abwesenheit von Toy Story 3 und Alice – immerhin Nummer 5 und 6 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten – überrascht dann schon. Aber dass die raubkopierenden Kriminellen Kids von allen 2010er Filmen zumeist Kick-Ass gezogen haben, spricht (trotz der Plätze 5, 6 und 8) dann doch wieder für sie.

Rang Film Downloads Weltweite Einnahmen
1 Avatar 16.580.000 $2.779.551.867
2 Kick-Ass 11.400.000 $96.130.432
3 Inception 9.720.000 $825.408.570
4 Shutter Island 9.490.000 $294.803.014
5 Iron Man 2 8.810.000 $621.751.988
6 Clash of the Titans 8.040.000 $493.214.993
7 Green Zone 7.730.000 $94.875.650
8 Sherlock Holmes 7.160.000 $523.029.864
9 The Hurt Locker 6.850.000 $48.612.915
10 Salt 6.700.000 $175.190.850

(Quelle: TorrentFreak via @AndiH)

Motion Cover á la Tagesprophet

 
(YouTube Direktlink)

Richard Branson hat es mit seinem iPad-Magazin „Project“ in Form eines beweglichen Jeff Bridges-Cover vorgemacht, die Frauenzeitschrift Marie Claire zieht nach: Das Cover der digitalen Dezember-Ausgabe ziert eine sich bewegende Emma Watson, was vor allem wegen der „Motion Photos“, wie man sie aus Harry Potter kennt, und trotz des Kurzhaarschnitts ziemlich cool ist. Und bei mir die Gewissheit verstärkt, dass ich unbedingt ein iPad (zweiter Generation) haben muss. (thx, Limpi)

Livestream-Fußboden-Navigation


Grandiose Idee, die das Designstudio Sagmeister Inc. da hatte: Anstatt eine ach-so-aufwändige Webseite mit innovativer haste-nicht-gesehen Navigation zu gestalten, haben sie die Navigationsbuttons auf den Fußboden ihrer Real-Life-Räumlichkeiten geklebt und übertragen die dann per Livestream in die weite Welt. So lassen sich die Mitarbeiter tagsüber ein wenig über die Schulter schauen, während nachts nur die vorbeiziehenden Lichter von New Yorks Taxis beobachtet werden können. <3 (via)