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21 Jahre

Es bleibt verrückt: Dieses Blog feiert heute sein 21. Jubliäum a.k.a. Blog­geburts­tag.

Im letzten Jahr war mir aus bekanntem Grund nicht danach, irgendetwas zu feiern, heute kann ich mich umso mehr über die mehr als zwei Dekaden – mehr als die Hälfte meines Lebens – freuen, die ich damit verbracht habe, diese Seiten zu befüllen. Ein Umstand, der mir viele Möglichkeiten, tolle Kontakte und so viel Spaß beschert hat, dass ich mich jeden Tag wirklich wundere, warum nicht jeder da draußen ein endlos langes Blog über seine Interessen, seine Entdeckungen, sein Leben führt.

Die Welt, unsere Technologien, das Internet, dieses Blog, unsere und mein Leben waren vor 21, vor 11, vor 9 oder vor 6 Jahren z.T. gänzlich andere, so dass es spannend war, ist und bleibt, diese Veränderung hier in Hunderten von Blogposts festzuhalten.1 Ich bin gespannt, was meine Tochter irgendwann hierzu sagen wird, hoffe aber, dass sie zwischen den Zeilen ihren alten Herren erkennen und mir die hiesige Hybris nachsehen wird.

Matt Birchler hat sich neulich gefragt, wann er als Blogger in den Ruhestand gehen und sein Blog beenden wird. Ein interessantes Gedanken­experiment zum Blog­geburts­tag, dass ich für mich auch nach 21 Jahren nur so beant­worten kann: ´til the day I die. Zumindest ist das der Plan. Und wenn der eintritt und ich mich gleich wieder für euer Mitlesen bedanke und uns „auf die nächsten 21“ einstimme, dann lesen wir uns, sollte das zutreffen, auch irgend­wann kurz vor meinem 60. Geburts­tag wieder. Verrückt.

Vielen Dank für’s Mitlesen und auf die nächsten 21! 🎉

  1. Das Archiv hier geht bis zum Wechsel zu WordPress (siehe Blogsoftware) in 2007 zurück. Seitdem wurden hier 3.888 Blogposts veröffentlicht – das hier ist Nr. 3.889 –, die 11.968 Mal kommentiert wurden. []

Saturday Night Server Migration

Ich habe am gestrigen Abend das gemacht, was man Samstagabends 2020 so macht: Einen Film geschaut (»Guns Akimbo«, in dem man Daniel Radcliffe unfreiwilligerweise Waffen an die Hände montiert hat und ihn live gestreamt an einem Real-Life-Deathmatch teilnehmen lässt) und danach diverse Webprojekte, u.a. dieses hier, auf einen neuen Server umgezogen. Was hat man früher nochmal Samstagabends gemacht? Ich weiß es nicht mehr.

Mein neues Abendprogramm habe ich allerdings auch nicht wirklich aus freien Stücken gewählt. DomainFactory, der Webhoster, den ich seit 2003 (!) für die Verbreitung dieses Blogs und all meinen anderen, privaten Side Projects genutzt habe, hat mir quasi Tastatur und Maus an die Hände montiert und mich mit schlechtem Service, betagter Technik und tiefem Griff in meinen Geldbeutel dazu gezwungen, das zu ändern.

Konkret: Während DomainFactory einst insbesondere für größere WordPress-Installationen, wie eben dieses mittlerweile rund 3.400 Beiträge und 10.000 Kommentare umfassende Blog oder shortfil.ms, die von mir und meinem Mitstreiter sträflich vernachlässigte, aber immer noch sehr populäre Kurzfilm­plattform, die erste Wahl war, ist das schon länger nicht mehr der Fall. Wenn dann noch ein paar große Matomo-Installationen dazu kommen, grenzte das bei DomainFactory in den letzten Jahren an Arbeitsverweigerung. Abgerundet wird das Trauerspiel durch ein hilfefreies Support-Forum, in dem man seit Jahren um Node.js-Unterstützung jenseits von 0.x bettelt und Unterstützung für Let’s Encrypt-Zertifikate einfordert. Gut, dass immerhin die alten Threads regelmässig aussortiert werden, wie es scheint.

Überhaupt sind die SSL-Zertifikate die größte Unverschämtheit, die man sich bei DomainFactory seit Jahren gefallen lassen muss. Während die gesamte Industrie dazu übergangen ist, kostenfreie SSL-Zertifikate auf Basis von Let’s Encrypt anzubieten, ist in den Managed-Hosting-Tarifen von DF ein einzelnes (!) Zertifikat enthalten, jedes weitere kostet mittlerweile 2,99 Euro pro Monat (!) und Subdomain (!). Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Auftritt All-Inkl: Auf meiner Suche nach Alternativen hat mir dann Tom vor ein paar Monaten All-Inkl1 empfohlen. Eine Empfehlung die dann in den Folgemonaten das ein oder andere Mal von anderer Stelle wiederholt wurde. Man solle sich nicht von dem Pauschal­touristen­namen und dem 1999er Backend abschrecken lassen, der Dienst sei gut. Und was soll ich sagen: das stimmt. Die Seiten, die ich gestern dorthin portiert habe, sind lightning fast. Diese Performance sieht man dann doch eher selten bei Managed-Hosting-Angeboten. Der Import der 1,8 GB großen Matomo-Datenbank von shortfil.ms, war überhaupt kein Problem und das Matomo-Interface rennt im Vergleich zu DF. Gleiches bei den WordPress-Seiten, die so schnell laden, dass ich bei meinen anfänglichen Tests dachte, die wären gecached, obwohl ich das Caching noch nicht aktiviert hatte. 🤯

Hinzu kommt, dass sich Let’s Encrypt-Zertifikate, wie es sich gehört, komfortabel und natürlich kostenfrei über das Backend aktivieren lassen. Seit gestern kann damit auch mein URL-Shortener eay.li endlich HTTPS.

Ansonsten laufen wie gesagt erstmal eay.cc und shortfil.ms auf dem neuen ALL-INKL-System. Solltet ihr wider Erwarten irgendwelche Unstimmigkeiten bemerken, bitte melden. Ansonsten werde ich die nächsten Samstagabende nun damit verbringen, mich nach und nach immer weiter aus dem DomainFactory-Kosmos zu entfernen.

  1. Partnerlink von Tom []

Dark Neill

Screenshot of Dark Neill

Es ist jetzt fast drei Jahre her, dass die aktuelle Inkarnation des hiesigen Designs – Codename „Neill“ (as in „Neill Blomkamp“) – hier einge­führt wurde. Seitdem ist Webdesign-technisch viel passiert: Devices werden gleichzeitig immer größer und kleiner, Browser und Betriebs­systeme unterstützen mit ihrem jeweiligen „Dark Mode“ mittlerweile unsere dunklen Seiten. Und das nicht nur für nativen Anwendungen, sondern auch für Websites.

Während ich dieser Tage in der glücklichen Lage bin, meine Brötchen weiterhin im Home Office zu verdienen, dachte ich mir, dass ich ja nicht nur anderer Leuts Websites und Apps konzipieren, gestalten und entwickeln könnte, sondern den Lockdown auch mal dazu nutzen könnte, meine eigenen Projekte und inbe­sondere diese Seite voran­zubringen. (Womit ich nicht alleine bin.)

Und so habe ich die letzten Abende damit verbracht, ein paar Optimierungen am hiesigen Theme vorzunehmen. Das Offenkundigste, wie diejenigen unter euch, die sich gerade auf dieser Website befinden und den Dark Mode in ihrem Betriebssystem/Browser aktiviert haben, bereits wissen: Es gibt hier nun auch ein dunkles Farbschema. D.h. je nach System­präferenz wird euch eay.cc nun hell oder dunkel angezeigt. Aus „Neill“ wird „Dark Neill“. Wenn ihr wollt.1

Darüber hinaus gibt’s viele kleinere Opti­mierungen, wie z.B. eine größere Skalierung der Website, wenn ihr sie auf größeren Displays besucht. Zudem habe ich noch weitere Anpassungen (not sure to call them features yet) für die nächsten Quarantäne­abende angedacht. Und vielleicht kommt hier und da sowieso noch was Neues. Warten wir ab und bleiben wir gesund!


An die anwesenden Techniker: Zwei Artikel, die äußert hilfreich bei der Um­setzung eures ersten Dark Mode sind, sind dieser Blogpost von Jeremy Keith und dieser Deep Dive zum Thema von Tom Steiner (mit dem großartigen Titel „Hello darkness, my old friend“). You’re welcome. 🌚

Update, 20.05.: Dark Neill – jetzt auch mit Dark Mode Toggle!

  1. Im nächsten Schritt werde ich noch einen Umschalter implementieren, mit dem sich eure System­präferenz auf Wunsch überschreiben lässt. []

Heute ist es 8,4 Millionen Minuten bzw. 140.256 Stunden bzw. 5.845 Tage bzw. 835 Wochen bzw. 192 Monate bzw. 16 Jahre her, dass ich mit dem Bloggen und diesem Blog begonnen habe1. Wie immer gilt: Vielen Dank für’s Mitlesen und auf die nächsten 16! 🎉

  1. Danke, Yonks. 😎 []

Yay, 168 von 2.996 Posts auf eay.cc müssen wegen diversen, älteren Embed-Codes noch manuell dsgvo’isiert werden.

Es zahlt sich aber aus, dass ich ansonsten schon seit Jahren auf ein selbst gebasteltes „Click to load embed code“-Plugin für YouTube- und Vimeo-Videos setze.

15 Jahre

Heute vor 15 Jahren beschloss mein 17 jähriges Ich seine statischen Web­publikations­bemüh­ungen durch dieses damals in Fach­kreisen gehypte, ansonsten eher unbekannte oder allenfalls belächelte „Bloggen“ auszuweiten. Also wandte er sich von den bisher verwendeten Tripods und Geocities ab und schloss mit Omas volljähriger Absegnung einen Vertrag bei einem günstigen Hoster ab. Nach Anmeldung bei Blogger.com versorgte er den einen Monat später von einer aufstrebenden Suchmaschine aufge­kauften Dienst mit seinen frisch erstandenen FTP-Credentials, haute in die Tasten und schließlich auf „Publish“.

Seitdem ist viel passiert. Ich habe bereits beim 12 jährigen begonnen das einzuordnen:

Am 13.01.2003 gab es weder Facebook, noch Twitter. Der iPod war erst ein halbes Jahr alt, der iTunes Music Store noch nicht da. Das iPhone wäre pure Science Fiction gewesen. Gerhard Schröder war Bundeskanzler, Duke Nukem Forever noch sieben Jahre vom Release entfernt. Der dritte Golfkrieg stand noch bevor, ebenso wie Lothar Matthäus‘ dritte Ehe. Der zweite Harry Potter-Film lief gerade im Kino und Episode III war noch zwei Jahre entfernt.

Es ließe sich beliebig fortsetzen: Der Benzinpreis pro Liter Super lag bei 1,12 Euro. Der sieben Wochen die Charts dominierende „Steuersong“ wurde gerade von einem Song der ersten (!) DSDS-Staffel abgelöst (ich hab das gerade recherchiert: zuletzt lief Staffel 14). Die vorherrschende Konsole war die PS2, das meistverkaufte Spiel »Grand Theft Auto: Vice City«. Ich selbst war noch einen Monat von der Volljährigkeit und echten Autos entfernt und gerade ein halbes Jahr mit meiner Freundin zusammen (die ich wie das Bloggen behalten habe).

Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich 15 Jahre später immer noch bloggen würde, hätte ich das wahrscheinlich belächelt. Heute steht das außer Frage: Klar, werde ich auch in 15 Jahren noch dabei sein. Und ihr hoffentlich auch. Denn es gilt wie immer: Danke für’s Mitlesen! Und auf die nächsten 15!

*Publish*

Introducing Neill

Alles neu macht der Mai: Nachdem Jeffrey Jacob, das hiesige Haus- und Hof-Theme, jetzt schon seit dreieinhalb Jahren im unermüdlich Dauer­einsatz war, wurde es langsam mal wieder Zeit hier neue Farbe aufzutragen. Mit “Neill”, dem neuen Theme, das in alter Blogtradition nach einem Über-Regisseur benannt wurde (vorher: Stanley, Steven und eben JJ), habe ich genau das heute getan. Namenspatron ist Neill Blomkamp, seines Zeichens Regisseur und Autor von so wunderbaren Dystopien wie »District 9«, »Elysium« und »Chapie« (was zugegebenermaßen bisher all seine Feature­filme sind, die ich aber mit Ausnahme von »Elysium« beide großartig fand 😉 – nein, ernsthaft, ich glaube, der vollbringt noch großes). Und da wir uns ja mit Brexit, Trump und Erdogan mittlerweile inmitten einer dystopischen Parallelwelt zu befinden scheinen, dachte ich, passt das doch ganz gut.

Was das Theme neues mit sich bringt? Zuallererst ist das mein “take on one column theme in 2017”. Wie immer recht schmal und diesmal noch reduzierter als zuvor: Selbst auf ein Logo habe ich bei Neill komplett verzichtet. So wird der Inhalt zum Eye-Catcher, gefolgt von der Infobox oben rechts, die kurz und knapp erklärt, was das hier ist. Auch gibt es keine herkömmliche Navigation mehr. Stattdessen gibt es neben der Startseite und den mittlerweile rund 2.750 Einzelposts quasi nur noch die About-Seite und das Archiv, die immer da verlinkt sind, wo sie gerade benötigt werden. Die Idee dahinter war es, das Blog zu einem schnell rezipier- und produzierbaren Stream zu machen, wie es den Nutzungs­gewohnheiten dieser Tage entspricht.

Unter der Haube hat sich auch einiges getan, aber davon sind einige Features noch nicht abgeschlossen (z.B. der Webmention-Support). Hier wird also in den nächsten Tagen und Wochen noch gearbeitet, trotzdem freue ich mich wie immer über Feedback, am besten direkt hier in die Kommentare. 😊

P.S.: Ist das zu glauben, dass es bei Giphy noch kein GIF mit Neill Blomkamp gab, das ich zur Illustration dieses Blogeintrags heranziehen konnte? Alles muss man selber machen…

Mit der Ankündigung der Schließung von App.net habe ich jetzt auch eine gute Deadline auferlegt bekommen, um das Theme dieses Blogs zu aktualisieren. Wie oben zu sehen, sind hier nämlich immer noch App.net Share-Buttons eingebaut. (Klar, die könnte ich auch einfach rauswerfen, aber dann kann man’s gleich auch mal in Gänze anpacken. 😌)

Tatsächlich arbeite ich auch schon seit der Weihnachtswoche an einer neuen Version dieses Themes. Jeffrey Jacob, wie ich es damals getauft habe, gefällt mir nämlich immer noch sehr gut. Daher habe ich es nochmal von Grund auf neu geschrieben. Mit modernen Frontend-Mitteln, so dass zumindest ich dahingehend zufrieden bin. Außerdem überlege ich derzeit noch, wie ich mehr aus den Post Types rausholen kann (mehr Microblogging?), ob und welche IndieWeb-Features ich implementieren möchte und was man sich evtl. von Facebook abschauen kann.

Es bleibt spannend. Bis März jedenfalls.

Damit der Abend dann doch noch was produktives hatte (das FC-Spiel gegen Hertha konnte ich ja trotz Karte wegen körperlichen Verfalls nur auf der Couch verfolgen), habe ich Asides zum Blog hinzugefügt. In den letzten bloglosen Tagen und Wochen war mir irgendwie nach einer einer Textform kleiner als ein Blogpost und größer als ein Status-Update/Tweet (“Middling”). Versuchen wir’s also mal damit. Das dazugehörige, noch sehr leere Archiv findet sich hier.