#twitter

Details zur kostenpflichtigen Twitter-API

Bleiben wir bei der Shit Show: Twitter hat nun – rund zwei Monate nach der Ankündigung – Details zu den Tiers, Kosten und Limits verraten:

  • Free: Write-only, 1 App-ID, Posting-Limit von 1.500 Tweets pro Monat
  • Basic „for hobbyists & prototypes“ (!): 2 App-IDs, Posting-Limit von 50.000 Tweets pro Monat insgesamt und 3.000 Tweets pro User pro Monat, sowie ein Lese-Limit von 10.000 Tweets, Kosten: $100 pro Monat

Absolut witzlos und fern jeder Realität.

Feedbin hat nun auch keinen Zugang mehr zur Twitter-API

Die Shit Show geht weiter, nun wurde auch Feedbin der Zugang zur Twitter-API abgedreht:

Feedbin’s Twitter access was revoked because “this App has violated Twitter Rules and policies.” Which is the same message many Twitter clients received in January when Twitter first started turning off API access.

This means the end of Twitter support in Feedbin.

Seit dem Aus von Tweetbot war Feedbin mein exklusiver Weg, um noch bei diversen Listen und Menschen, die den Sprung ins Fediverse noch nicht geschafft haben, mitzulesen. Diese Möglichkeit ist nun dahin, weshalb ich nach 16,5 Jahren nun noch seltener in mein einstiges Lieblingsnetzwerk reingucken werde.

@fcnewsbot auf Mastodon

In Anbetracht der bevorstehenden (oder auch nicht mehr bevorstehenden) API-Veränderungen bei Twitter habe ich meinen beliebten Twitter-Bot @fcnewsbot, der Neuigkeiten rund um den 1. FC Köln postet, zu einem echten Mastodon-Bot ausgebaut. Bisher wurden lediglich die Tweets rüber syndiziert, nun werden sie zusätzlich zu Twitter auch direkt zu Mastodon gepostet. Damit ist es komplett egal, was drüben bei Elmo passiert.

Im Zuge dessen habe ich dem “FC News Bot” auch einen neuen Avatar spendiert, der weniger Copyright Infringement und mehr Unterscheidbarkeit zum regulären FC-Account bietet. Microsofts hervorragendes, aber einge­stelltes Fluent 3D-Emoji-Set macht’s möglich.

Ein großer Vorteil von Bots (und generell allen Accounts) auf Mastodon ist, dass es von Haus aus RSS-Feeds mit dazu gibt. D.h. auch ohne Mastodon-Interesse und -Account lässt sich dem Bot nun auch über eay.social/ @fcnewsbot.rss komfortabel folgen.

Das Beste: Da viele Feedreader-Apps mittlerweile auch ein paar Extra­umdrehungen für Mastodon machen, gibt’s da ein paar Bonus-Features. Mein Feedreader-Service Feedbin hängt z.B. an Mastodon-Posts mit Links den verlinkten Artikel als Volltext an. Das bedeutet, dass ich nur mit dem Abo des fcnewsbot-Feeds direkt alle verlinkten Artikel aus den diversen Publikationen im Volltext innerhalb meines Feedreaders Reeder lesen kann. Und Klicks sparen, ist bekanntlich das oberste aller Gebote.

Twitter-API wird kostenpflichtig

Die Shit Show geht weiter: Twitter hat ange­kündigt, dass der kostenfreie Zugang zur v1.1 und v2 ihrer API in nur einer Woche, am 09.02., eingestellt und dann nur noch über einen bisher nicht näher definierten „paid basic tier“ möglich sein wird. Michael beschreibt, was das alles bedeuten könnte. Nichts genaues weiß man nicht hat, aber nach dem Aus der Third-Party-Clients ist das der nächste und vermutlich letzte Sargnagel für Twitter as we knew it.

Update, 01.04.: Twitter hat die wahnwitzigen Preise veröffentlicht.

Tweetbot. April 2011 – January 2023

On January 12th, 2023, without warning, Elon Musk ordered his employees at Twitter to suspend access to 3rd party clients which instantly locked out hundreds of thousands of users from accessing Twitter from their favorite clients. We’ve invested over 10 years building Tweetbot for Twitter and it was shut down in a blink of an eye.

Nun hat sich auch Tapbots offiziell von ihrem Twitter-Client verabschiedet. (Hier habe ich gestern Abend sehr viel mehr dazu geschrieben.)

Ich habe in den letzten zwölf Jahren immer mal wieder mit Tweetbot zugunsten anderer Third-Party Clients gefremdelt, zuletzt war es aber mein Lieblingsclient. Tapbots‘ Nachfolger Ivory hat gute Chancen das auch für Mastodon zu werden.

Twitterrific: End of an Era

We are sorry to say that the app’s sudden and undignified demise is due to an unannounced and undocumented policy change by an increasingly capricious Twitter – a Twitter that we no longer recognize as trustworthy nor want to work with any longer.

Nachdem Third-Party Clients Ende letzter Woche überraschend aufgehört haben zu funktionieren (siehe auch diesen Blogpost von den Twitterrific-Machern “Iconfactory”), war Anfang dieser Woche bereits aus Twitters internem Slack geleaked, dass es sich nicht um eine Panne, sondern um eine beabsichtigte Abschaltung gehandelt hat. Während zunächst nur große Apps wie eben Twitterrific oder Tweetbot für iOS (das ich zuletzt nutzte) betroffen waren, traf es nun auch kleinere wie Twitterrific for Mac.

Twitter – schon vor Musk oftmals schwierig in der Kommunikation mit den Entwicklern, die den Dienst einst geprägt und groß gemacht haben – hat dann zwischenzeitlich “verkündet”, dass die Apps plötzlich gegen irgendwelche, unbekannten Policies verstoßen hätten. Und hat dann das Developer Agreement um folgenden Punkt erweitert (unter “II. Restrictions on Use of Licensed Materials, A. Reverse Engineering and other Restrictions”):

You will not or attempt to (and will not allow others to c) use or access the Licensed Materials to create or attempt to create a substitute or similar service or product to the Twitter Applications.

Das bedeutet, Twitter kann jetzt nur noch über die offizielle App & Website bespielt werden. Alle anderen Clients funktionieren nicht mehr oder bald nicht mehr. Für mich als Nutzer der ersten Stunde ein K.O.-Kriterium. Twitter unter Musk ist eine einzige Shit Show1 in vielerlei Hinsicht, wie The Verge unlängst umfangreich dokumentiert hat, der als Entwickler, Werbepartner, Nutzer und Gesellschaft2 nicht vertraut werden kann.

Dass an den Third-Party Clients kleine Unternehmen mit Menschen und deren Einkommen hängen, interessiert einen Elon Musk nicht und Twitter auch nicht mehr. Dass Twitters größte Power User diesen unbenutzbaren Mist, den sie App und twitter.com nennen, nicht nutzen wollen, auch nicht mehr.

That said: Ihr findet mich im Fediverse. Ich werde meinen Twitter-Account (schon aus Identitäts­diebstahls­gründen) nicht löschen, aber bis auf weiteres nur noch sporadisch und automatisiert bespielen. Einige Leute, deren Tweets ich weiterhin mitbekommen möchte, die den Sprung zu Mastodon aber noch nicht geschafft haben, verfolge ich über Feedbins Twitter-Intergration – solange sie noch geht.

  1. Mit dem hier verlinkten Blogposts aus Iconfactory-Mitarbeiter Craig Hockenberrys privatem Blog kann ich mich dieser Tage leider nicht nur wegen seiner Twitter-Thematik gut identifizieren. 😔 []
  2. Hey, die Taliban sind gerade groß und verified (!) auf Twitter [ab 14:38 min]. []

16 Jahre Twitter

Ich bin heute seit genau 16 Jahren auf Twitter – als Nutzer Nr. 16.563 kam ich am 23.11.2006 dazu (Elon Musk ist Twitter-Nutzer Nr. 44.196.397).

In der Zeit habe ich 31.100 Tweets gepostet (Elon Musk 20.667 und der twittert in den letzten Jahren wie ein Wahnsinniger) und man kann sagen, dass Twitter stets meine liebste Social-Web-Plattform war. Zu Beginn noch per SMS bestückt, später über all die tollen Apps.

Wenn man sich meine mit #twitter getaggten Blogposts ansieht (Woher hatte ich eigentlich die Idee mit den Hashtags?), kann man jedoch live mitverfolgen, wie Twitter und ich uns mit jeder Fehlentscheidung des Managements voneinander entfernt haben. Was dieser Tage passiert, übertrifft das alles nochmal.

Dass es offene, dezentrale Alternativen braucht, die all dem nicht unterliegen, sage ich seit Jahren. Dass Blogs das sein sollten auch. Aber wenn es nun selbst­gehostete Mammut­instanzen sind, ist das auch fein für mich. Hauptsache kritische, demokratische Infrastruktur liegt nicht weiter in den Händen Einzelner (that’s you, Elon), die kommerziellen Interessen oder ihrer eigenen, wirren, elitären Agenda verpflichtet sind.

In diesem Sinne: Twitter, es war (nicht immer) schön mit dir. Ich bleibe dir zwar noch erhalten, aber ich bin schon lange nicht mehr mit dem Herzen dabei. Es liegt an dir, nicht an mir.

Matt Mullenweg, name giver and CEO of Automattic, the company behind WordPress and Tumblr, announced in some Twitter replies (1, 2), that Tumblr will support the ActivityPub protocol as soon as possible. This will add quantities of tumblelogs to the fediverse and therefore make them compatible with Mastodon. Great news for an post-Twitter era!

That’s super interesting, because we’re hoping for some major services to become interoperable for some time now: In 2017 we thought that this would weaken facebook.com’s dominance, but now it’s Twitter we are trying to avoid.

Tumblr will bring several million blogs and users to the fediverse, much more than Mastodon’s own usage. It remains to be seen how Tumblr will extend and promote it’s interoperability in the future, e.g. if it’s possible to follow other, non-Tumblr, but ActivityPub-compatible content from within Tumblr.

Twitter has 330 million monthly active users and 166 million daily active users.

Elon Musk had 117 million followers, when he started a poll to ask if Donald Trump’s account should be reinstated. He claimed that 134 million people saw this poll.

But only 15 million users voted in the poll, which they didn’t know was coming. That’s only 4,5% of all Twitter users, only 12,8% of Musks followers and only 11,2% of all people who saw this.

“The people have spoken.”

A lot of my affection for Twitter comes from it‘s early & rich ecosystem of great third-party apps: Twitterrific was the first one, Echofon my first app love, Tweetie had a superb design and even invented pull-to-refresh, YoruFukurou had an outstanding desktop keyboard navigation, while Birdhouse saved our tweet drafts. Tweetbot brought Twitter clients to perfection.

I love that there’s resemblance of that with Mastodon. The official one is good, but Toot, Tootle, Mast, Mastoot (yes, these are their real names) and Metatext are even better. And new, promising apps like Mammoth are being developed right now. Exciting app times!