#blogging

Why isn’t the internet more fun and weird?

Jarred Sumner ist im Begriff mit Codeblog.app eine Blogging-Plattform und Software zu starten, bei der sich neben Markdown-Text auch React-Code einbinden lässt, um das Netz so wieder „more fun and weird“ zu machen, wie es einst z.B. mit kunterbunten, selbst gestalteten, alles andere als leserlichen MySpace-Seiten der Fall.

During the internet of 2006, consumer products let anyone edit CSS. It was a beautiful mess. As the internet grew up, consumer products stopped trusting their users, and the internet lost its soul.

The internet added <canvas />, but the internet stopped being one.

Gute Idee, diesen DIY-Coding-Geist wieder aufzuleben lassen, und schönes Beispiel dieser Idee in dem verlinkten Blogpost. Sollte man alles auch jenseits von Jareds Codeblog wieder vielmehr tun.

Update, 04.02.: Sascha von PewPewPew ist dem Aufruf nach mehr Weirdness gleich gefolgt und hat sich im obigen, interaktiven Header verewigt1 und mir zukommen lassen. Gerne mehr davon!

  1. Was übrigens schon Ewigkeiten geht. []

Signal v Noise exits Medium

Signal v Noise, das legendäre Web-/Tech-/Work-Blog von 37signals Basecamp, hat Medium endlich den Rücken gekehrt und setzt wieder auf ein eigenes Blog jenseits von zentralisierten Plattformen.

Traditional blogs might have swung out of favor, as we all discovered the benefits of social media and aggregating platforms, but we think they’re about to swing back in style, as we all discover the real costs and problems brought by such centralization.

Guter Move und es war abzusehen: Medium kann man langsam abschreiben.

Update, 31.01.2019:
In der aktuellen Episode des Rework-Podcasts erzählen die Basecamp’er etwas zu den Hintergründen für den Wechsel.

Heute ist es 8,4 Millionen Minuten bzw. 140.256 Stunden bzw. 5.845 Tage bzw. 835 Wochen bzw. 192 Monate bzw. 16 Jahre her, dass ich mit dem Bloggen und diesem Blog begonnen habe1. Wie immer gilt: Vielen Dank für’s Mitlesen und auf die nächsten 16! 🎉

  1. Danke, Yonks. 😎 []

Über #BreakingMyTwitter und Microblogging-Alternativen

Twitter hat es heute nicht nur geschafft seine beeindruckende Negativserie von Fehlentscheidungen fortzusetzen, nein, sie haben heute nochmal einen drauf gesetzt, indem sie zahlreiche Schnittstellen offline genommen haben, die für Third-Party-Clients wie Tweetbot oder Twitterrific elementar wichtig waren. Deren Funktionsumfang ist seit heute beschnitten.

So gibt es z.B. keine Push-Notifications mehr. Diese und zahlreiche andere Features gibt es fortan nur noch über die unsägliche offizielle Twitter-App, die mit ihrem furchtbaren Design und der vorsortierten, nicht chronologischen Timeline nicht nur für Power User ein wahrer Graus ist. Sinn und Zweck ist klar: mehr Engagement in der eigenen App bedeutet mehr Werbedollars. Dass man auf dem Weg dahin die Zielgruppe verprellt, die den Service einst ausgemacht hat und ihm immer noch Leben einhaucht, nimmt man offenkundig in Kauf.

Es ist an der Zeit, sich nach Alternativen umzusehen!

22.000 Nutzer haben diese allein heute (!) in Mastodon gefunden, einem dezentralen Microblogging-Service, der sich bereits über ein vergleichsweise großes Ökosystem an Apps und Erweiterungen erfreut. Nach Anmeldung bei einer Mastodon-Instanz ist man Teil des „Fediverse“ und kann auch mit Nutzern aus anderen Instanzen interagieren. Das Zeichenlimit von 500 Zeichen ermöglicht dabei noch ausführlichere Diskussionen als bei Twitter, fühlt sich aktuell aber dennoch an wie Twitter in seinen glorreichen Anfangstagen. Demnächst dürfte die 1,5-Millionen-Nutzer-Marke für „Gesamt-Mastodon“ überschritten werden.

Eine weitere, vielversprechende Alternative ist Micro.blog, das ich hier (und bei Twitter) schon mehrfach erwähnte und das einen etwas anderen Ansatz verfolgt. Bei Micro.blog gibt es nämlich keine klassischen Accounts. Stattdessen setzt die Plattform auf bestehende (oder neue) Blogs auf und aggregiert deren kurze Status-Posts in eine Twitter-ähnliche Timeline, in der wiederum wie gewohnt interagiert werden kann. Der größte Selling Point hier: Mehr „Own your Content“ geht nicht, schließlich basiert alles auf dem eigenen Blog. Was aber natürlich auch eine Einstiegshürde sein kann, insbesondere für weniger technisch versierte Nutzer. Damit diese dennoch mitmachen können, bietet Micro.blog alternativ auch das Hosting von (Micro-)Blogs für fünf Dollar/Monat an. Was aber, wie gesagt, mit einem bestehenden Blog nicht notwendig ist.

Ich bin aktuell schon auf beiden Plattformen anzutreffen und plane auch, das in den kommenden Wochen noch zu intensivieren. Würde mich freuen, die/den ein oder andere/n von euch hier wie da wiederzusehen. Solltet ihr Twitter-Aktien haben, würde ich in Betracht ziehen, diese langsam abzustoßen.

#WirLiebenBlogs

Gute Aktion aus Richtung von Maik, Johannes , Martin & Co.:

#WirLiebenBlogs – ein Hashtag, eine Aktion, eine Website und vor allem eine Einstellung. Aus einer mitternächtlichen Schnapsidee vor ein paar Jahren in einer Hamburger Burgerbude haben sich mehrere Bloggertreffen („Bloggerbutze“) ergeben, in denen wir über gemeinsame Bestrebungen zur Stärke der etwas eingeschlafenen Blogosphäre gesprochen haben. Denn Blogs sind nicht tot, Algorithmen, Aufmerksamkeitsspannen und Alltagstrott haben sie nur irgendwie verändert.1

Unser Ergebnis: #WirLiebenBlogs. Und sind damit sicherlich nicht alleine. Wer gerne Blogs liest oder selbst führt, ist hier genau richtig. Und auch wenn WirLiebenBlogs.de langfristig als Hub für andere Aktivitäten dienen soll, beginnen wir mit einer traditionellen Aktion – der Blog-Empfehlung [am Mittwoch, den 27. Juni 2018].

Als Langzeitblogger, der Anfang des Jahres das 15. Jubiläum seines Blogs mit euch feiern durfte, kann ich mich damit natürlich sehr gut identifizieren. Ich habe den Aufstieg und Hype der Blogosphäre in den frühen 2000ern hautnah miterlebt, genau so wie den vermeintlichen Untergang im Schatten von Twitter und Facebook. 👴🏻 Die Zeiten haben sich offenkundig geändert, aber es gibt sie weiterhin, die guten, innovativen, interessanten Blogs. Neue Entwicklungen wie Micro.blog2 und das IndieWeb erobern Stück für Stück das verloren gegangene Tech-Terrain zurück, das die zentralisierten Plattformen unserer ungeordneten Sphäre voraus hatten oder immer noch haben. Aber der Trend ist absehbar.

Es wundert mich daher nicht wirklich, freut mich aber umso mehr, dass in den vergangenen Wochen und Monaten vielerorts zu lesen ist, dass man „wieder mehr bloggen“ möchte. Unbedingt! Schließlich gehört euch euer Content nur im eigenen Blog, auf der eigenen Webseite. (Ich habe da mal was zu geschrieben, Stammleser wissen Bescheid. 😉) Wenn es nun also darum geht, der neu aufkeimenden Blogosphäre unter die Arme zu greifen: Count me in!

Genug der Einleitung, auf zur Blogempfehlungsrunde! Ein Blick in meinen Feedreader offenbart, dass ich rund 200 aktiven RSS-Feeds folge. Daraus habe ich im folgenden zehn Blogs rausgesucht – Klassiker, wie Geheimtipps, nur deutschsprachig sollten sie sein; alphabetisch geordnet.

  • Anmut und Demut – ben_ ist noch länger dabei als ich und bloggt über einen bunten Themenmix aus Kultur, Technologie und Analogleben.
  • coldheat – Christian befüllt sein Blog bereits seit 2004 mit einem Mix aus Webdesign, Videospielen und vor allem Filmen.
  • Edieh – Ron schreibt über „Pen-&-Paper-Rollenspiele und deren Inspirations­quellen“, wobei mir vor allem seine Film-Posts/Reviews gefallen.
  • hackr.de – Markus bloggt seit 2005 hauptsächlich über Tech-Themen und hat dabei das Shortformblogging perfektioniert.
  • iPhoneBlog.de – Alex of Bits und so-Fame befüllt hier eines der besten deutschen Apple-Tech-Blogs. Schön pointiert und oft Content, den man anderswo vermisst.
  • mkln.org – Michael schreibt über „Datenschutz, Kaffee und Netzkultur“ und zwar so, dass man hier einiges an nützlichen Informationen für sich und seinen eigenen Netzumgang mitnehmen kann.
  • Nasendackel – Christoph führt das mit Abstand ungewöhnlichste Blog, das vielmehr ein selbst gezeichnetes Notizbuch in Notizbuchoptik ist.
  • PewPewPew – Sascha betreibt das Vorzeigepopkulturblog. Es freut mich sehr, dass er soeben verkündet hat, auch wieder mehr bloggen zu wollen.
  • Swen’s Weblog – Swen sammelt hörenswerte Ressourcen zu Science Fiction und Technologie. Und zwar bereits ewig – ich meine: Look at this domain, it’s Antville, established in 2001!
  • ZWENTNER – Sven verlinkt Netzfundstücke in Formvollendung. Unendlich viel Material aus allem, was Netzkultur im weitesten Sinne ausmacht.

Auf der #WirLiebenBlogs-Webseite findet ihr eine Übersicht aller Teilnehmer, sowie sämtliche empfohlenen Blogs. Ich bin gespannt, welche unbekannten Perlen dabei zu Tage treten. Tut es mir gleich, abonniert was Neues und kommentiert fleißig. 😌

  1. Schöne Einschätzung/Beschreibung! []
  2. „You should follow me on Micro.blog here.“ []

“Blogging is most certainly not dead”

Really enjoyed the latest issue of Kottke’s “Noticing” newsletter. A great collection of reader recommended blogs and newsletters, ending with a great quote by Kari, about why she keeps on blogging:

I also keep it out of spite, because I refuse to let social media take everything. Those shapeless, formless platforms haven’t earned it and don’t deserve it. I’ve blogged about this many times, but I still believe it: When I log into Facebook, I see Facebook. When I visit your blog, I see you.

15 Jahre

Heute vor 15 Jahren beschloss mein 17 jähriges Ich seine statischen Web­publikations­bemüh­ungen durch dieses damals in Fach­kreisen gehypte, ansonsten eher unbekannte oder allenfalls belächelte „Bloggen“ auszuweiten. Also wandte er sich von den bisher verwendeten Tripods und Geocities ab und schloss mit Omas volljähriger Absegnung einen Vertrag bei einem günstigen Hoster ab. Nach Anmeldung bei Blogger.com versorgte er den einen Monat später von einer aufstrebenden Suchmaschine aufge­kauften Dienst mit seinen frisch erstandenen FTP-Credentials, haute in die Tasten und schließlich auf „Publish“.

Seitdem ist viel passiert. Ich habe bereits beim 12 jährigen begonnen das einzuordnen:

Am 13.01.2003 gab es weder Facebook, noch Twitter. Der iPod war erst ein halbes Jahr alt, der iTunes Music Store noch nicht da. Das iPhone wäre pure Science Fiction gewesen. Gerhard Schröder war Bundeskanzler, Duke Nukem Forever noch sieben Jahre vom Release entfernt. Der dritte Golfkrieg stand noch bevor, ebenso wie Lothar Matthäus‘ dritte Ehe. Der zweite Harry Potter-Film lief gerade im Kino und Episode III war noch zwei Jahre entfernt.

Es ließe sich beliebig fortsetzen: Der Benzinpreis pro Liter Super lag bei 1,12 Euro. Der sieben Wochen die Charts dominierende „Steuersong“ wurde gerade von einem Song der ersten (!) DSDS-Staffel abgelöst (ich hab das gerade recherchiert: zuletzt lief Staffel 14). Die vorherrschende Konsole war die PS2, das meistverkaufte Spiel »Grand Theft Auto: Vice City«. Ich selbst war noch einen Monat von der Volljährigkeit und echten Autos entfernt und gerade ein halbes Jahr mit meiner Freundin zusammen (die ich wie das Bloggen behalten habe).

Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich 15 Jahre später immer noch bloggen würde, hätte ich das wahrscheinlich belächelt. Heute steht das außer Frage: Klar, werde ich auch in 15 Jahren noch dabei sein. Und ihr hoffentlich auch. Denn es gilt wie immer: Danke für’s Mitlesen! Und auf die nächsten 15!

*Publish*

txt.fyi

Rob Beschizza made „the dumbest publishing platform on the web“. It’s featurelessness is it’s feature:

There’s no tracking, ad-tech, webfonts, analytics, javascript, cookies, databases, user accounts, comments, friending, likes, follower counts or other quantifiers of social capital. The only practical way for anyone to find out about a posting is if the author links to it elsewhere.

Long live the independent web!

(via Things to click)