#romantic comedy

Review-Rundumschlag #11

Inception: Ein Heist-Movie im Traumland und ein weiterer _kleiner_ Geniestreich aus dem Hause Nolan. Wie gewohnt perfekt inszeniert und toll besetzt (auch wenn DiCaprio die exakt gleiche Figur bereits in Shutter Island gemimt hat). 4/5

Toy Story 3: Buzz und Woody landen in einem Kindergarten, der mit eiserner Faust von einem bösartigen Teddybär regiert wird. Grandiose Fortsetzung der Serie, vielleicht sogar deren bester Teil, aber dennoch kein Vergleich zu Up. 4,5/5

Kiss & Kill: Belangloses Ashton Kutcher-Kino mit der Blonden von Grey’s Anatomy. Falls das Fernsehen einmal nichts besseres offerieren sollte, kann man wegen ein, zwei netten Gags trotzdem auf diese Action-RomCom zurückgreifen. 1/5

Kindsköpfe: Adam Sandler & Co. in einer Komödie über Jugendfreundschaften im Erwachsenenalter. Was elementar klingt, ist in Wirklichkeit lediglich der Rahmen für ein paar Slapstick-Nummern und eine Handvoll Running Gags. Halbwegs solide, aber fernab von etwas besonderem. 1,5/5

Das A-Team: Der Film, auf den ich hier schon seit Jahren sehnsüchtigst warte, und dann behandele ich ihn nur in ein paar Sätzen – warum? Weil das alles, aber nicht das A-Team ist. Trotz ein paar netter Anspielungen, hätte es als No-Name-Actionstreifen definitiv besser funktioniert. Ich meine: wie kann man B.A. zum tiefgründigen Pazifisten machen und Face Pläne schmieden lassen? Geht’s noch? 2,5/5

The Expendables: Ähnlich erging es mir dann auch mit Sylvester Stallones Action-Spektakel: solides Actionkino, aber lediglich Mittelmaß, das seine einzigen Schauwerte aus dem „größten Action-Cast aller Zeiten“ zieht. Wenn man die Herren schon mal vereint, muss man da einfach mehr draus machen… 2,5/5

Salt: Tja, und dann war da noch der Actionfilm, von dem ich mir überhaupt nichts zu erhoffen wagte. Und siehe da: Salt ist richtig gut (auf der Actionfilm-Skala). Angelina Jolie als Doppelagentin hat mir bereits besser gefallen als alles, was ich jemals von Jason Bourne gesehen habe – und, herrje, ich hab sie alle gesehen – und meine Karte für’s Sequel ist schon gekauft. 3/5

Duell der Magier: Jerry Bruckheimer ist auch nicht mehr das, was er mal war und liefert mit seine erste Box Office Bomb an den Kinokassen ab. Dabei ist der Film recht unterhaltsam, glänzt vor allem mit einer großen Portion Selbstironie, was für den ein oder anderen (bspw. für mich) aber jegliche Glaubwürdigket und Fantasy-Epicness zerstört. Aber als Entschädigung dafür, gibt’s einen tollen Nicolas Cage. 2/5

Männertrip: Last but not least eine Rock-/Musikbusiness-Komödie, mit einem abschreckenden deutschen Titel (im Original viel sinniger: „Get him to the Greek„), deren bloße Existenz mich als alten Forgetting Sarah Marshall-Fan natürlich überaus erfreute. Und ja, es ist ein gelungenes, aber auch eigenständiges Spin-Off, an dessen Ende nur eins steht: ich will mehr Aldous Snow. 3,5/5

Review-Rundumschlag #9 (Teil 1, der total gigantischen ‚März bis Juni‘-Aufhol-Edition)

Heute möchte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen und den durch meine Blogpause vernachlässigten Kinolog und ergo die EMDb wieder auf einen aktuellen Stand bringen – und zwar im Superschnelldurchlauf (in zwei Teilen). Die folgenden Filme sind zwar schon auf DVD raus, aber so wisst ihr am Wochenende wenigstens welchen Silberling ihr aus der DVDthek mitnehmen müsst.

Alice im Wunderland: Tim Burtons Karriere musste seit jeher auf eine Alice-Verfilmung hinauslaufen und so freut es dann auch, genau das – und noch dazu perfekt besetzt – endlich zu sehen. Zugunsten eines familienfreundlichen Endprodukts, Marke Disney, wurde leider jedoch zu sehr auf die typische Burton-Creepyness verzichtet. Dennoch toll, aber doch mehr als schade. 2,5/5

Shutter Island: Altermeister Martin Scorsese wagt sich an den Psychothriller. Das Ergebnis ist eine nebelhafte, von Paranoia geprägte Irrfahrt, die zwar keineswegs perfekt ist, aber doch das so ziemlich beste, was man seit langem – und auf jeden Fall dieses Jahr! – in diesem Genre gesehen hat. 3,5/5

Männer die auf Ziegen starren: Ein paar US-Soldaten sollen zu Psychokriegern ausgebildet werden. Derlei Stoff bietet natürlich allerhand Möglichkeiten für mehr oder weniger platten Schabernack, weshalb es umso überraschender war, dass der Film sich stattdessen (relativ) ernst nimmt. Was umso unterhaltsamer war und die Männer für mich zur Komödienüberraschung des Jahres gekrönt hat. 4/5

Green Zone: Ich bin absolut kein Freund von dem, was Paul Greengrass und Matt Damon mit der Bourne-Trilogy abgeliefert haben. Mit ihrem im Irak angesiedelten Politthriller haben sie sich hingegen wieder rehabilitiert. Kommt einem wie der Action-verliebte, spaßigere Halbbruder von The Hurt Locker vor. 3,5/5

Der Kautions-Cop [sic!]: Er, Kopfgeldjäger, soll seine Ex-Frau, Journalistin, die nicht zu einem Gerichtstermin erschienen ist, einfangen und ausliefern. Doch dann trifft die Romantic Comedy auf eine hauchdünne Verschwörungsgeschichte. Zwischendurch geben sich mittelmäßige Lacher und Logikfehler die Klinke in die Hand. 1,5/5

Drachenzähmen leicht gemacht: Lasst euch vom Untitel und davon, dass der Film von Dreamworks Animations, die zuletzt vor allem durch Mittelmäßigkeit aufgefallen sind, nicht abschrecken: das ist das beste, epischste und actiongeladenste, was die Pixar-Konkurrenz jemals gemacht hat. Alleine die Maßstäbe, die hier aufgefahren werden – wow! Wär’s ein (ernsthafterer) 3D-Realfilm wäre es mit Sicherheit der erfolgreichste Film des Jahres. Von daher: Realfilmremake, sofort! 4,5/5

Review-Rundumschlag #8

Up in the Air: Jason Reitmans dritter großer Streich nach Thank you for Smoking und Juno und wie erwartet ein toller Film, der rein zufällig genau den Zahn der Zeit trifft. Zudem gibt’s tolle Bilder und tolles Schauspiel. Doch wenngleich George Cloney auch wieder mal überzeugt, tut er doch eigentlich nicht mehr als abermals den abgeklärten Danny Ocean zu mimen, womit er jedoch eindeutig hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. 4/5

Sherlock Holmes: Guy Ritchie puts the Indiana Jones back in Sherlock Holmes. Und das ist an und für sich eine gute Sache, vor allem wenn man Holmes mit Robert Downey Jr. und Watson mit Jude Law besetzt. Die Richtung war jedenfalls die richtige, aber insgesamt war das dann doch – vor allem storytechnisch und mit einem unterirdischen Mark Strong – zu schwach. Vielleicht beim näcshten Mal. 2/5

Valentinstag: Valentinstag ist eine von diesen jedes halbe Jahre erscheinenden Liebeskomödien, bei denen alles was in Hollywood Rang und Namen hat gerade nichts zu tun hat, kurzerhand ins Boot geholt wird und miteinander rumbandeln darf. Die schlechteren Vertreter dieses Genres heißen All Inclusive, die besseren Tatsächlich… Liebe. Valentinstag liegt irgendwo dazwischen und hat sogar einen zwei Figuren betreffenden Twist, der Millionen Frauenträume zerstört und den sich selbst Shyamalan nicht besser hätte ausdenken können. 3/5

Percy Jackson – Diebe im Olymp: … ein weiterer Kandidat, der, geht es nach dem Willen der Studiobosse und Shareholders, Harry Potter den Rang ablaufen soll oder zumindest ein Stückchen von dessen Kuchen abhaben möchte. Statt Zauberei setzt man hier also auf griechische Mythologie, ansonsten bleibt alles beim alten. So bleibt zwar nicht mehr als ein halbgöttlicher Harry Potter im Kampf gegen Hades, aber das reicht vollkommen. 3/5

Auftrag Rache: Mel Gibson macht einen auf 96 Hours. Doch im Gegensatz zu Liam Neeson darf Gibson nicht ganz so oft die coole Sau raushängen lassen, kann aber stattdessen eine große Verschwörung aufdecken. Leider wird der ansonsten doch recht packende Actionthriller jedoch ganz Gibson-typisch immer wieder durch religiösen Karma-Bullshit aus der Bahn geworfen, so dass es doch nicht zum ganz großen Wurf reicht. 2/5

Review-Rundumschlag #7

Der Januar nähert sich seinem Ende und wie ihr vielleicht bemerkt habt, gab es im nun nicht mehr ganz so neuen Jahr noch kein einziges Film-Review. Weil ich als viel beschäftigter, viel gefragter und auch noch mit anderen Interessen ausgestatteter Mann mal wieder nicht dazu gekommen bin. Daher im folgenden fünf Review-Schnellschüsse, der Vollständigkeit halber (und wie ihr seht, habe ich eine Karte verbummelt; für die Statistik: Surrogates kostete 6,30 im UCI Hürth).

Mitternachtszirkus: Noch so eine Fantasy-Buchreihe, die im Rahmen von Harry und Edward auf die große Leinwand kommt – muss das denn sein? Sicherlich nicht, aber trotzdem lässt es sich im Cirque du Freak gut aushalten. Was vor allem daran liegt, dass man sich hier nicht zu ernst nimmt: John C. Reilly und Willem Dafoe als freakige Vampire, Salma Hayek als bärtiges Orakel und ein fetter Bösewicht mit dem Namen Mr. Tiny – was will man mehr? Schade nur, dass Mitternachtszirkus alles nur anschneidet und daher lediglich wie der Prolog einer Geschichte daherkommt, deren Fortgang wir wegen bescheidenem Einspielergebnis eventuell nie mehr zu sehen bekommen. Ein in sich geschlossener Film hätte da nicht nur von weiser Voraussicht gezeugt, sondern dem Endergebnis auch besser getan. 2,5/5

Haben Sie das von den Morgans gehört?: Diese RomCom ist schnell gepitcht: „Sarah Jessica Parker ist Carrie Bradshaw, die mit Hugh Grant, der seinen Standard-Hugh Grant spielt, in Trennung lebt. Urplötzlich finden die beiden sich im Zeugenschutzprogramm wieder und rütteln sich wieder zusammen. Bäm!“ Der Rest ist Standardkost, aber weil mir die Ausgangssituation gefällt und ich Hugh Grant irgendwie mag, gibt’s gute zwei von fünf Punkte auf der ‚Romantic Comedies aus männlicher Sicht‘-Skala. 2/5

Avatar (zweite Sichtung): Wie im Review angekündigt, wollte ich mir Camerons „Der mit dem Wolf tanzt“ nochmal geben. Schließlich bekommt man ihn aller Voraussicht nach, so bald nicht mehr im Kinoformat-großen 3D zu sehen und außerdem hat er mir gut gefallen. Und was soll ich sagen? Auch beim zweiten Mal war ich begeistert. Storytechnisch wird das Rad hier nicht neu erfunden, das stimmt, aber insgesamt ist das perfektes Kino. Sehr klassisch, aber perfekt, ich bleibe dabei. 5/5

Surrogates: Bruce Willis in einer Utopie, die sich ziemlich schnell als Dystopie herausstellt. Denn im Jahr 2017 verlassen die Menschen ihre eigenen vier Wände nicht mehr selbst, sondern nur noch über ferngesteuerte, menschlich aussehende Roboter, s.g. Surrogates – weil das sicherer ist. Als eine Art Virus aber nicht mehr nur den Surrogate zerstört, sondern auch den vermeintlich sicheren Menschen tötet, gerät diese Stellvertretergesellschaft ins Wanken… Surrogates basiert auf der gleichnamigen Comicserie und hört sich in der Tat sehr vielversprechend und interessant an. Und tatsächlich ist dieser von Blade Runner und I, Robot inspirierte Mix auch recht unterhaltsam, schwächelt dann aber leider aufgrund diverser Logiklöcher und Unstimmigkeiten doch zu sehr. 2/5

Friendship: Äußert sympathischer, klassischer Roadmovie, der den Titel wunderbar bebildert. Denn genau darum geht’s in dieser „fast auf wahren Begebenheiten basierenden“ Komödie: Freundschaft, ergänzt um Völkerverständigung und der an hiesigen Kinokassen (und bei der Filmförderung) immer gut kommenden Prise Deutsche Geschichte. Teilweise läuft die USA-Reise der Freunde zwar etwas zu rund und wirkt arg konstruiert, aber dennoch: 110 Minuten gute Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. 2,5/5

Review-Rundumschlag #5

Ich muss1 mal wieder einige Reviews nachholen. Bevor ich mich aber mit dem ultimativen Weltuntergang in 2012 und der Vampir-Schmonzette New Moon beschäftige, erstmal zwei RomComs, die beide durch ein großes Figuren-Ensemble auffallen. Denn die Liebesirrwege von nur einem Männlein und einem Weiblein kennen wir bereits zu Genüge – und sei es von uns selbst. Zeit also, dass wir Filme mit gleich mehreren potentiellen Hormonopfern präsentiert bekommen.

Männerherzen

Da wäre zum einen die deutsche Produktion Männerherzen, die mittlerweile mit über zwei Millionen Zuschauern der zweiterfolgreichste deutsche Kinofilm 2009 ist.2 Für Regie und Buch ist Simon Verhoeven verantwortlich, den ich zugegebenermaßen gar nicht kenne, und auf der Gehaltsliste stehen wieder einmal die üblichen Verdächtigen wie Til Schweiger und Christian Ulmen, die – Überaschung, Überaschung! – wieder ihre Paraderollen mimen dürfen. Gute Voraussetzungen also, dass der Film alles andere als gut wird. Man ist da ja neuerdings vorsichtig. Aber zum Glück kommt alles anders: Die Geschichte von fünf Männern auf der Suche nach ihrem persönlichen Liebesglück hat gut gefallen. Zwar rühren die Gags wieder daher, dass wir es mit überzeichnetsten Karikaturen zu tun haben, aber – joa mei -, dass war ja zu erwarten. Schön aber, wie und warum sich die Wege der Fünf, die unterschiedlicher nicht sein könnten, immer wieder kreuzen. Auch wenn’s teilweise etwas zu bemüht lustig ist und gequält intelligent sein will. Nichtsdestrotrotz: der gekonnte Spagat zwischen Situationskomik und tragischen Schicksalen lassen Männerherzen zu einer der besseren deutschen Liebeskomödien werden.

EMDb – Rating: 3/5

All Inclusive

Und dann war da noch All Inclusive, der uns ebenfalls gleich mit mehreren Paaren und solchen die es sein oder wieder werden wollen konfrontiert. Das Problempärchen schleppt dabei die anderen Paare auf eine Karibikinsel – angeblich für einen gemeinsamen Urlaub, tatsächlich aber für eine gemeinsame Pärchentherapie. Und wie das halt so ist, haben einige Damen und Herren der Schöpfung so gar keine Lust, sich therapieren zu lassen und wollen lieber auf die benachbarte Party-Insel. Blabla. Und so weiter. – Die Story ist Mist, die Figuren sind allerhöchstens eindimensional und ihre Motive haben die Autoren wohl Glückskekssprüchen entliehen. Dass die paar guten Szenen bereits im Trailer verbraten wurden, ist Ehrensache. Und die zwei, drei Lacher, Kristen Bell oder Vince Vaughn retten da auch nicht über 113 Minuten. All Inclusive ist Mist, den kein vernunftbegabter Mensch braucht und für den sich ein jeder Beteiligte schämen muss. Ja, ich meine vor allem die bereits genannten beiden.

EMDb – Rating: 1/5

Am besten seht ihr euch aber einfach ein paar Mal Tatsächlich… Liebe an, der passt auch besser zur Jahreszeit. 😀

  1. Und möchte! []
  2. Bisher zumindest, denn nächste Woche kommt ja noch Zweiohrküken, und der dürfte durch die Decke gehen… []

Review-Rundumschlag #4

Da ich während meines Praktikums und in der ersten Vorlesungswoche nicht dazu gekommen bin, hier also meine Eindrücke der zuletzt angesehenen Kinofilme. (Und jetzt, wo ich wieder Vollzeitstudent bin, sollten auch wieder wesentlich mehr Lichtspieltheaterbesuche und ergo mehr Reviews drin sein.)

Wie das Leben so spielt

Wie das Leben so spielt, im Original einfach „Funny People“, ist der neueste Streich von Regisseur, Autor und Produzent Judd Apatow, dem Mann hinter so ziemlich jeder Komödie amerikanischen Ursprungs, die in den letzten Jahren an dieser Stelle gelobt wurde. Nachdem das Apatow-Konglomerat zuletzt mit Pineapple Express einen Ausflug in Actiongefilde und mit Year One in die abseitigere Historien-Parodie wagte, folgen nun wieder ernstere, in der Realwelt angesiedelte Töne. So geht’s in „Wie das Leben so spielt“ um das Comedy-Geschäft selbst: Als der erfolgreiche Star-Comedian George (Adam Sandler) schwer erkrankt, engagiert er den Nachwuchskünstler Ira (Seth Rogen) als seinen Assistent mit dem hintergründigen Ziel jemanden an seiner einsamen Seite zu haben. Schließlich hat George seine große Liebe mit zahlreichen Affären vergrault und wünscht sich im Angesicht des Todes nichts mehr als zu ihr zurückzukehren. Sie hat mittlerweile zwar Familie, doch George nutzt seine Lage, um seine Chancen zu steigern – was für Ira mehr als verwerflich ist…

Nein, man hat es hier wahrlich nicht mit der seichten Komödie zu tun, die manch einer bei den Namen erwartet hätte. Vielmehr ist „Funny People“ eine wahre Tragödie – die, auch bedingt durch das Setting, zu Scherzen aufgelegt ist. Ganz Apatow bewegt sich der Humor dabei unter der Gürtellinie, verfehlt sein Ziel meistens jedoch nicht. Ärgerlich ist dabei nur, dass die eigentlichen Auftritte der Comedians die humorigen Tiefpunkte darstellen. Alltagssituationen und beiläufige Äußerungen weisen da viel mehr Witz auf. Womit wir auch bei der Stärke des Films wären: der Alltäglichkeit der Handlung. Was hier passiert, passiert tausende Male am Tag. Und genau so witzig und unterhaltsam ist „Wie das Leben so spielt“. Oder eben nicht.

EMDb – Rating: 3/5

Die nackte Wahrheit

Eine Komödie von ganz anderem Schlag wäre dann Die nackte Wahrheit („The Ugly Truth“). Sparta-König Gerard Butler und Grey’s Anatomy-Flitte Katherine Heigl, die ja nach dem von Apatow produzierten Knocked Up eigentlich nicht mehr in diesen furchtbaren frauenfeindlichen RomComs mitspielen wollte, kämpfen sich unter der Regie von Robert Luketic durch, richtig, eine Romantic Comedy.1 Genauer gesagt soll er, der Frauenheld und Amateur-Moderator, der in seiner Sendung im offenen Kanal Beziehungstipps gibt und damit sämtliche Quotenrekorde einfährt, ihr dabei helfen, ihre etablierte, aber zunehmend schwächelnde Sendung im ortsansässigen Network auf Vordermann zu bringen. Dass er ihr dabei früher oder später nicht nur beruflich unter die Arme greift, sondern auch das Privatleben der Karrierefrau aufpeppeln will, ist Ehrensache. Wenn da nur nicht diese blöden Gefühle füreinander wären…

Über den Ausgang des Films müssen wir hier keine Worte verlieren, den kann jeder auf Anhieb richtig erraten. Widmen wir uns also dem Weg zum Ziel: Während Katherine Heigl lediglich Stangenware ist, hat man den selbstsicheren TV-Playboy mit Gerard Butler so perfekt besetzt, dass einem das Zusehen und -hören wirklich Spaß macht. Leider hat man jedoch davon abgesehen ihn alleine für 96 Minuten vor die Kamera zu setzen, wodurch das Endergebnis solide, aber nicht umwerfend oder geschweige denn innovativ geworden ist. Sprich: Kann man machen, muss man aber nicht. (Und nur am Rande, weil’s mich im Kino wohl als einzigen gestört hat: der Film ist beschissen geschnitten, aber maybe that’s just me…)

EMDb – Rating: 2/5

Oben

Und dann war da noch Oben („Up“), der neue Pixar-Film. Wie die Stammleserschaft weiß, bin ich ja alles andere als ein „Pixar-Fan“, wenngleich mir WALL-E zuletzt richtig gut, um nicht zu sagen überaus sehr gut gefallen hat. Ansonsten kann ich dem Hype aber ausnahmsweise nichts abgewinnen und es interessiert mich dementsprechend kaum bis gar nicht, in welchen verrückten Mikrokosmos John Lasseter & Co. uns im nächsten ihrer Filme entführen. So auch bei „Oben“: alter, verbitterter Mann fliegt mit seinem Haus nach Südamerika; an seiner Seite ein kleiner, dicker Junger. Mit diesem Vorwissen belastet, sollte ich den Kinosaal betreten und in den nächsten 96 Minuten erfahren, dass es in Pixars zehntem Spielfilm jedoch um so viel mehr geht. So flüchtet der 78 jährige Carl, der Zeit seines Lebens als Luftballonverkäufer gearbeitet und zusammen mit seiner Frau Ellie gelebt hat, nach deren Tod vor der Abschiebung ins Altenheim, indem er eben unzählige Ballons an seinem Haus befestigt und damit gen Südamerika, Ellies und seinem Traum entgegen, fliegt. Dass er nebenher den ungeschickten Pfadfinderjungen Russel, der unbedingt ein Abzeichen für „den Alten helfen“ bekommen möchte, mitgenommen hat, trägt nicht unbedingt zu Carls Laune bei. Ebenso wenig, dass am Ziel angekommen ganz neue Probleme auf ihn warten.

Was sich nun nach der umfassenden Nacherzählung von Ellie & Carls Leben anhört, wird tatsächlich in einer zwanzig Minuten kurzen, absolut beeindruckenden, fast dialoglosen Montage abgehandelt, die zeigt, wie sehr man die Animations- und Erzählkunst auf dem Pixar-Campus bereits perfektioniert hat. Danach geht’s zwar konventionell, aber nicht weniger gut weiter: Carl und Russel kommen nach Südamerika, wo ihnen nun jedoch der ortsansässige Altabenteuer das Leben schwer macht. Während dieser Part gewohnte Erzählmuster bietet und alles von sprechenden Hunden zu actionreichem Slapstick zeigt, ist die Tragödie, in der dieser alte Mann steckt, indes jedoch keineswegs vergessen. Umso mehr freut man sich mit ihm, wenn er wieder auf Russel zugehen und schließlich auch Ellies Tod verkraften oder zumindest akzeptieren kann. Unabdingbar für dieses Gefühlschaos ist natürlich ein mitreißender Soundtrack – und den hat Michael Giacchino hier in perfekter Form abgeliefert. Dass die Animationen gewohnt überzeugend sind, ist sowieso klar, so dass mir nur noch folgendes zu sagen bleibt:

„Oben“ ist meiner bescheidenen Meinung nach der bisher beste Pixar-Film und ein wirklich, wirklich, wirklich fantastischer Film. Das ist Kino wie es sein soll. Die Herren Docter und Peterson, ich ziehe meinen virtuellen Hut.

EMDb – Rating: 5/5

  1. Keine Ahnung, was Luketic bisher so geleistet hat, aber er ist immerhin im Gespräch für das Remake des besten Psychodelic-SciFi-Steifen aller Zeiten: Barbarella. Streng dich also an, Junge! []

Review-Rundumschlag #3 (Teil 2)

Und weiter geht’s mit dem dritten Review-Rundumschlag, der ganz – wir erinnern uns – im Zeichen von Filmen stand, die meine Erwartungen nicht erfüllten.

Zack and Miri make a Porno

… womit wir bei Zack and Miri make a Porno wären, Kevin Smiths Version einer Romatic Comedy und ergo des Fanboys Hoffnung auf eine Popkultivierung des Genres. Der Titel des bereits Mitte 2008 in den USA erschienenen Films (dafür ein lautes „Was soll der Scheiß?“ an den Verleih) klang jedenfalls sehr vielversprechend und offenbarte bereits die Story: Zack und Miri, zusammenwohenende Schulfreunde Mitte / Ende Zwanzig und von chronischem Geldmangel geplagt, entschließen sich angesichts ihrer wasser- und stromlosen Wohnung dazu, ins Pornobusiness einzusteigen. Neben ein paar anderen „Amateuren“, sollen auch sie beide eine gemeinsame Szene drehen. Klar, das ihre Gefühle füreinander das Vorhaben nicht unbedingt erleichtern…

Steigen wir einfach mal direkt ein: hätte ich noch nie was von Kevin Smith gehört und keinen seiner Filme gesehen, ich hätte nach Zack & Miri keinerlei Bedarf mehr, dies nachzuholen und würde Herrn Smith in meine „Uninteressant“-Schublade stecken und wohl nie wieder rausholen. Nun kenne ich seine Filme aber, liebe Clerks, Dogma und natürlich die Figuren Jay & Silent Bob, und bin dementsprechend maßlos enttäuscht. Hier herrscht lange Zeit Lachflaute und die erhoffte Revolution des Genres passiert auch nicht. Für letzteres kann der Film zwar wenig, aber in Zeiten von Apatow & Co. sollte man sich lieber zwei Mal überlegen, ob ein derart unspektakulärer Liebesstreifen so betitelt, besetzt und vermarktet werden sollte wie hier geschehen. Denn ganz klar: Zack and Miri make a Porno gibt sich bitterböse und versaut, bietet im Endeffekt aber nur durchschnittlichen Blümchensex, wie ihn die Filmografie von Kevin Smith sicher nicht gebraucht hätte.

EMDb – Rating: 2/5

Public Enemies

Und dann war da noch Public Enemies von Michael Mann, in dem Johnny Depp den Gangster John Dillinger mimt, der zusammen mit seiner Bande in den 1930er Jahren das US-Justizsystem vorführte und nebenbei der Geburtsstunde des FBI beiwohnen durfte. Tatsächlich ist dieser auf den wahren Begebenheiten basierende 140-Minuten-Film aber ein mal mehr die typische Geschichte zweier Männer, deren Lebenswege aufeinander treffen und dabei zielgerade auf die Katastrophe zusteuern. (Und wer dieser erliegt, entnehmen wir ganz einfach – und oh, wie langweilig – den Geschichtsbüchern…)

Während Johnny Depp dabei wie immer glänzt, kann zur Abwechslung auch mal Christian Bale mit seiner an Arbeitsverweigerung grenzenden Ausdrucksstärke punkten, denn zu der Figur des Dillinger jagenden FBI-Beamten passt sie diesmal tatsächlich. Und das ist auch das einzige was bei Public Enemies passt. Denn ansonsten ist der Film oberflächlich, seine Szenen und Einstellungen sind austauschbar und alles wirkt – weil irgendwer irgendwann mal gesagt hat, dass es so sein muss – wie eine bloße Aneinanderreihung von historischen Fakten. Da kommt kein „Feeling“ auf und für diese offensichtliche Diskrepanz zwischen Regiestuhl und Kinosessel sorgt hier meines Erachtens die Form selbst: Mann setzt nämlich in großen Teilen auf den Einsatz der (verwackelten) Handkamera, mit dem Ziel den Rezipienten mitten ins Geschehen zu versetzen. Das Gegenteil ist hier aber der Fall, denke ich: der Film sieht billig aus, ganz als würde man einer brasilianischen Tele Novela folgen. Ein in den 30ern angesiedeltes Gangsterepos stelle ich mir aber allein schon äußerlich ganz anders vor…

EMDb – Rating: 1,5/5

Und, liebe Leserinnen und Leser, was lernen wir aus dieser Geschichte von drei verheißungsvollen, aber enttäuschenden Filmen und einem überraschend guten Außenseiter? Dass die Marketingmaschinerie funktioniert. Oder unsere Erwartungen bei großen Namen zu groß sind. (Womit wir dann bei Inglourious Basterds wären…)

Review-Rundumschlag #3 (Teil 1)

Dieser Tage habe ich ja bedingt durch mein Streetart-Praktikum eher weniger Zeit ausführliche Filmrezensionen in die Tasten zu zimmern, weshalb ich im folgenden einmal mehr ein paar Filme etwas verkürzt abhandeln möchte. Und auch wenn es sich dabei um äußerst unterschiedliche Filme handelt, haben sie doch alle etwas gemein: nie habe ich das bekommen, was ich eigentlich erwartete…

Brüno

Brüno ist das quasi-Sequel zu Sacha Baron Cohens Überraschungs- und Achtungserfolg Borat von 2006. Wie schon im Film um den schrulligen, antisemitischen Journalisten aus Kasachstan handelt es sich auch bei Brüno um eine Mockumentary, die geskriptete Szenen mit solchen mischt, in denen unbeteiligte Dritte mit der Kunstfigur Brüno interagieren und ergo vorgeführt werden. Brüno ist dabei stockschwul, politisch unbedarft und immer nur auf seinen eigenen Vorteil aus, so dass er ähnlich viel Angriffsfläche wie Borat bietet, der Film aber dennoch nicht annähernd so gut wird. Das liegt vor allem am Drehbuch. Die Story ist wie im Vorgänger nur wenig interessant, nimmt aber einen Großteil der Spielzeit ein. Das größte Manko dabei ist jedoch, dass geskriptete und (vermeintlich) reale Ereignisse ineinander übergehen, so dass beim Zuschauer nicht der „Das kann doch nicht deren Ernst sein“-, sondern der „Fake“-Gedanke einsetzt. Natürlich finden sich dennoch einige großartige Momentaufnahmen, insgesamt ist der Auftritt des österreichischen Modejournalisten aber eher schwach.

(Dennoch fand ich die Botschaft ganz nett und mich würde mal interessieren, wie die Schwulenszene Brüno denn aufgenommen hat, falls da jemand mehr weiß…)

EMDb – Rating: 2/5

Selbst ist die Braut

Meistens versucht Mann den einschlägigen Romantic Comedies ja aus dem Weg zu gehen. Die Titel sind meist ein guter Indikator für ein vorausschauend ausgesprochenes „Schatz, geh besser mal mit ner Freundin in den Film“, aber manchmal kommt Mann dennoch nicht drumherum und findet sich plötzlich mit ein paar Leidensgenossen und deren besseren Hälften zum Pärchenabend im Kinosaal wieder. Während die Damen der schon 1000 Mal gesehenen Romanze erliegen, klammert Mann sich verzweifelt an das vorsorglich bestellte Bier und zieht sich geistig zu seinem Happy Place zurück.

Und genau das habe ich auch bei Selbst ist die Braut erwartet (dessen Originaltitel „The Proposal“ natürlich ungleich besser ist, weil ‚proposal‘ sowohl Angebot als auch Heiratsantrag bedeutet). Es geht jedenfalls darum, dass die erfolgreiche und von ihren Mitarbeitern gehasste Lektorin Margaret (Sandra Bullock) als Kanadierin ohne Aufenthaltsgenehmigung des Landes verwiesen werden soll, weshalb sie kurzerhand ihren Jahre jüngeren Assistenten Andrew (Ryan Reynolds) nötigt, sie zu heiraten. Der Deal: sie darf in den USA bleiben und er wird selbst zum Lektor befördert. Wenn da nur nicht das bevorstehende Wochenende bei seinen Eltern und die Untersuchung der Einwanderungsbehörde wären…

Wenngleich die Ausgangssituation hier zwar eine willkommene Abwechslung darstellt, bleibt sie dem Schema F zu Konstruktionen einer romantischen Komödie treu, was hier aber nicht weiter stört, denn schließlich ist der Weg das Ziel. Und dieser ist hier mit allerlei witzigen Dialogen, Slapstick-Einlagen und vor allem der wunderbaren Hassliebe der Protagonisten gespickt, so dass nicht nur unsere Frauen ihren Spaß haben werden. Überraschend gut, hätte ich nicht nie gedacht!

EMDb – Rating: 3/5

Warum auch Kevin Smiths „Zack and Miri make a Porno“ und Michael Manns „Public Enemies“ nicht meine Erwartungen erfüllten, steht (morgen übermorgen jetzt) im zweiten Teil dieses Rundumschlags.

Der Geist der vergangenen Freundin

Man kennt das ja: die Mädels sehen sich gerne Romantic Comedies an, wir Jungs stehen auf Brachialgewalt, Autos und, ja, Möpse1 (womit wir bei Transformers 2 wären, aber das Review kommt später). Umso verwunderlicher also, wenn einer meiner männlichen Freunde mich auf einen dieser vermeintlichen „Mädchen-Filme“ aufmerksam macht und empfiehlt die Freundin dahin auszuführen, weil die auf jeden Fall ihren Herzschmerz-Spaß haben wird, ich mich aber auch richtig amüsieren werde2. So geschehen bei Der Womanizer. Also die Freundin eingepackt und ab ging’s ins hiesige Kino.

Und das gab’s zu sehen: Connor Mead (Matthew McConaughey) ist Frauenheld aus Überzeugung, beendet schon mal drei parallel stattfindende Beziehungen per iChat-Konferenz und frönt ansonsten seinem extravaganten Leben als Mode- und Celebrity-Fotograf. Dass sein kleiner Bruder kurz davor ist, vor den Traualtar zu treten, verläuft daher natürlich völlig konträr zu seinem Lebensstil. Also macht Connor sich auf, seinen Bruder zur Vernunft zu bringen und die Ehe zu vereiteln. Vor Ort angekommen gelingt ihm das zunächst ganz gut. Nur die Anwesenheit seiner Jugendliebe Jenny (Jennifer Garner) als Brautjungfer setzt ihm etwas zu. Das verändert sich schlagartig als Connor auf den Geist seines verstorbenen Onkels Wayne (Michael Douglas) trifft, der ihn nach dem Tod seiner Eltern aufgenommen und zu dem gemacht hat, was er heute ist. Nun aber schickt eben dieser Onkel Wayne ihm den Geist der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht Freundin vorbei, damit Connor doch noch die Kurve kriegt und nicht wie einst Wayne als einsamer Playboy altern muss…

Der Womanizer ist in jeder Hinsicht ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist’s das übliche, wohl romantische Hin und Her, dass die Frauen unter uns schon im Schlaf runterbeten können, aber anbetracht des Erfolgs dieser Filme scheinen sie dies ja äußerst gerne zu tun. Sicherlich haben diese Filme zwar auch ihre Daseinsberechtigung, wären hier aber nicht weiter der Rede wert.

Womit wir bei der anderen Seite der, so die deutsche Tagline, „Nacht der Ex-Freundinnen“ wären: What the fuck? Ein toter Playboy-Onkel, der von niemand geringerem als Michael Douglas verkörpert wird und seinen zuvor so selbstsicheren und -bewussten Neffen mit drei Geistern vor dem Verderben retten will und dabei fast in den Wahnsinn treibt? Seriously? Klingt wie Ende der 80er, prädestiniert zum Recycling im werktäglichen Sat.1-Abendprogramm. Aber gerade das, denke ich, ist es, was den Reiz des Films ausmacht: Ich habe den Film völlig unwissend, um seine Handlung, lediglich wegen der Empfehlung angesehen und ständig schwirrte mir ein „Das kann doch nicht deren ernst sein?“ durch den Kopf. Und das, liebe Filmschaffende, kann manchmal auch etwas gutes bedeuten. Was es hier tat. (Dass Der Womanizer letztendlich doch wieder in die altbekannten Handlungsmuster verfällt, ist zwar schade, aber hey: der Weg ist das Ziel.)

EMDb – Rating: 3/5

  1. eayz.net – Puts the Quality back in Film Reviews! []
  2. Und das ohne Hugh Grant, der zumindest für mich schon einige dieser herzzerreißenden Komödien ins überaus Erträgliche gerettet hat. []

Review-Rundumschlag #1

Damit die Reviews hier wieder halbwegs aktuell sind (der Wrestler und die Watchmen wollen ja besprochen werden!) und nicht weil die jetzt besprochenen Filme so wenig her geben folgt nun ein kleiner Review-Rundumschlag.

Der Ja-Sager

Nach seinem eher mäßig gelungenen Abstecher ins Thriller-Genre macht Jim Carrey wieder das, was er am besten kann bzw. was wir von ihm erwarten. In Der Ja-Sager spielt Carrey Carl, der nach einer fehlgeschlagenen Beziehung sichtlich vereinsamt und desinteressiert ist, bis er von einem Freund überzeugt wird, an einem Seminar der Ja-Sager teilzunehmen. Fortan bejaht er jede ihm gestellte Frage, rutscht von einer Chance zur nächsten, von einem Fauxpas ins nächste und trifft zwischendurch die große Liebe. Dabei sind die Gags und Wendungen der Story so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche. Dann und wann bietet das zwar ein paar Lacher, insgesamt handelt es sich jedoch um eine mittelmäßige Vorstellung, der man keine weitere Beachtung zukommen lassen muss. Wenn also, dann auf DVD, bitte.

EMDb – Rating: 2/5

Nick und Norah – Soundtrack einer Nacht

Vor einem Jahr war ich – wie auch der Rest der Filmwelt der über Film schreibenden Welt – sehr von Juno, dem „etwas anderen Teeniefilm“ (Zitat El Jefe), angetan. Und es liegt natürlich in der Natur des Business, dass erfolgreiche Ideen ausgeschlachtet oder geklaut werden oder man sich zumindest stark von ihnen inspirieren lässt. Nachdem Juno zumindest schon musikalisch fortgesetzt wurde, kommen nun also die Nachahmer. So einer ist Nick und Norah – Soundtrack einer Nacht. Look & Feel sind nämlich einfach mal dem Achtungserfolg des letzten Jahres entliehen, thematisch aber beleuchtet man anstelle der ungewollten Schwangerschaft eher seichtere Teenie-Themen: die erste/große Liebe. Nick und Norah sind beide 16 Jahre alt und fahren beide auf total alternative Musik ab, die zwar zum Großteil gut ist, von der ich aber überwiegend noch nie etwas gehört hab. Er ist Hetero-Bassist in einer Schwulen-Band und trauert seine Ex Tris hinterher, indem er ihr unentwegt sorgsam zusammengestellte Mixtapes zukommen lässt. Sie ist die Tochter eines Plattenproduzenten und unbekannterweise in den Jungen verliebt, dessen unmittelbar entsorgte Mixtapes sie immer wieder aus dem Schulpapierkorb fischt. In einer ziemlich verrückten Konzertnacht lernen sich die beiden kennen und so weiter und sofort. Leider geht irgendwo zwischen der sichtlich bemühten Story deren Tiefgang verloren, was wirklich schade ist, denn dieser nächtliche Einblick in die New Yorker Indie-Szene hatte so viel mehr Potential.

EMDb – Rating: 2,5/5

Vorbilder

Und dann sind da noch die Vorbilder, der Film, der schon oben in der Überschrift am meistens geteasert wurde, woraus der Eindruck entstehen könnte, dass mir diese Komödie von den besprochenen Filmen am wenigsten gefallen hat. Der Eindruck täuscht! Die Story in der zwei Energy-Drink-Vertreter nach einem Ausraster dazu verdonnert werden, 150 Sozialstunden als „große Brüder“ zu verbringen, ist zwar alles andere als neu, dafür aber sehr sympathisch und, klar, so soll’s ja sein: lustig. Das liegt natürlich zum Großteil an den gegenteiligen Figuren die hier aufeinander treffen: der sarkastische, lustlose, frisch von seiner Freundin verlassene Danny wird dem 15 jährigen zurückgezogenen Live-Rollenspieler Augie zugeteilt; Partylöwe und Energy-Drink-Maskottchen Wheeler wird dem frühreifen, 10 Jahre alten Ronnie zugeteilt, mit dem ihm immerhin das Interesse am weiblichen Körper eint. Obwohl es keine allzu großen Überraschungen geben wird, werden Feunde der Apatow-Komödien (der mit Vorbilder erstaunlicherweise rein gar nichts mit zu tun hat) ihre Freude haben. Und Kiss-Fans auch.

EMDb – Rating: 3/5