#robert rodriguez

Alita: Battle Angel (2019)

Man stelle sich vor, Robert Rodriguez und James Cameron tun sich zusammen, um endlich die seit fast zwei Jahrzehnten in Development Hell befindliche Verfilmung des Mangas »Battle Angel Alita« zu realisieren. Klar, dass dabei ein überaus ansehnliches, actiongeladenes Cyberpunk-Feuerwerk rauskommt, dem es hier und da zwar etwas an Tiefgang und Plausibilität fehlt, was einem in Ermangelung von Durchatempausen aber eh nicht auffällt. Teil 2 bis 5 können gerne kommen.  Rating: 4/5

Machete kills again… in Space!

 
(YouTube Direktlink)

Fake-Trailer zu einem dritten Machete-Abenteuer, der vor dem zweiten Machete-Abenteuer, der Fortsetzung des auf einem Fake-Trailer basierenden ersten Machete-Abenteuers, laufen soll. Würde ich mir selbstverständlich gerne ansehen, noch lieber wäre mir allerdings endlich ein abendfüllender »Werewolf Women of the SS« mit Nic Cage als Fu Manchu (hier der Extended Trailer). Vielleicht könnte ich dann endlich diesen unsäglichen »Iron Sky«-Mist vergessen. (via Nerdcore)

Update, 27.12.2013: Hier mein Review zu »Machete Kills«.

Review-Rundumschlag #13 ¾

Die vorletzte Aufholrunde, dann bin ich wieder up-to-date. Diesmal mit Rodriguez‘ Ein-Mann-Armee »Machete«, dem inoffiziellen »Hangover«-Sequel »Stichtag«, der von jedermann außer mir gelobten High School-Komödie »Einfach zu haben« und dem Anfang vom Ende »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1«.

Machete

Drei Jahre nach »Grindhouse«, dem einzigartigen Double-Feature von Quentin Tarantino (»Death Proof«) und Robert Rodriguez (»Planet Terror«), war es also soweit: Fanliebling Machete hat’s von einem genialen Fake-Trailer zu einem eigenen Film gebracht. In anderthalb Stunden wird die Story des mexikanischen Ex-Polizisten erzählt, der sich an dem Drogenkartell rächen will, das ihm zuvor seine Familie genommen hat, und dabei unweigerlich zwischen die Fronten eines Kleinkriegs zwischen illegalen Einwanderern und einer rechtsradikalen Bürgerwehr gerät. Standesgemäß geht es dabei heiß her: im Sekundentakt werden Leute erschossen und skalpiert, ihre Innereien genutzt, um sich aus Fenstern zu schwingen und Priester ans Kreuz geschlagen. Verziert wird das alles mit leicht bekleideten Nebendarstellerinnen, so dass kein Zweifel daran bleibt, welche Art von Film Rodriguez sich hier zum Vorbild genommen hat.

Wie schon die beiden »Grindhouse«-Filme ist es eine Hommage an die B-Movies und Exploitation-Spektakel vergangener Tage und eine Weiterentwicklung von Rodriguez‘ konsequenter Revitalisierung des Italo-Westerns. Und obwohl Rodriguez hier einmal mehr kein visuelles Blatt vor den Mund nimmt, ist »Machete« doch viel mehr: Ein geradezu satirischer Einblick in das Leben an der Grenze zwischen USA und Mexiko, wo verarmte Mexikaner unter menschenunwürdigen Zuständen auf ein besseres Leben hoffen und verblödete Rednecks um ihren Wohlstand bangen.

Zwar gibt es (wie so oft bei Rodriguez) auch einige Längen, aber der restliche Film und vor allem die grandiose Besetzung (Danny Trejo ist Machete, Steven Seagal als Drogenbaron, Robert De Niro als extremistisch-konservativer Politiker und Freizeit-Immigranten-Jäger…) lassen das recht schnell vergessen. Hoffen wir also auf ein Wiedersehen mit unserem neuen alten Lieblingsbadass!

EMDb – Rating: 4/5

Update, 27.12.2013: Hier das Review zum Sequel »Machete Kills«.

Stichtag

»Stichtag« wurde von offizieller Seite als inoffizieller Nachfolger zu »Hangover« beworben, war dann allerdings doch etwas ganz anderes. Zwar saß Todd Phillips, der Mann hinter so berühmt-berüchtigten Alkoholkomödien wie »Road Trip« & »Old School«, erneut auf dem Regiestuhl und der kongeniale Zach Galifianakis war, wie schon bei »Hangover«, für die WTF-Momente zuständig – unter dem Strich war das 95 minütige Pseudo-Sequel aber eher verstörend. Nicht, dass »Stichtag« nicht amüsant wäre; es gibt schon genügend Lacher. Doch während wir bei »Hangover« einen Haufen Betrunkener beim enträtseln ihrer Rauscheskapaden sehen, setzt uns »Stichtag« zwei zutiefst tragische Figuren vor: den gestressten Geschäftsmann, dessen einzige Emotion darin liegt, genervt zu sein, wenn’s nicht nach seiner Nase geht (Robert Downey Jr.), und den bemitleidenswerten, aber liebenswerteren Irren, der sich für die unentdeckte Schauspieler-Offenbarung und »Two and a half men« für den Stein der Weisen hält (Zach Galifianakis). Klar, dass das einige komische Momente birgt, wenn man diese beiden Gestalten aufeinander loslässt, doch die Leichtigkeit eines Las Vegas-Trips hat der Roadtrip von Downey Jr. und Galifianakis zu keiner Zeit.

… was auch okay so ist. Schließlich wissen auch Phillips & Co. um das tragische Element des Films und räumen diesem genügend Platz ein. So ist »Stichtag« zwar nicht das, was die Werbung uns versprochen hat, aber dennoch ein unterhaltsames, nettes und teils nachdenklich stimmendes Road-/Buddy-Movie-Mischmasch – besetzt mit einem Duo, bei dem die Chemie einfach stimmt, und das man hoffentlich noch öfters zusammen sieht. Wenn man allerdings wissen will, wie Tragikomödie richtig geht, muss man woanders hingucken.

EMDb – Rating: 2,5/5

Einfach zu haben

Und dann war da noch »Einfach zu haben« (»Easy A«), eine High School-Geschichte, in der ein Mädel behauptet mit irgendwelchen Typen in die Kiste zu springen, um diesen einen Gefallen zu tun (weil sie aufgrund ihrer Homosexualität gemobbt werden o.ä.). Schließlich rächt sich ihr verruchter Ruf und bla bla blub … Verzeiht, aber die Story ist Esspapier dünn und baut auf diesem konservativen, US-amerikanischen Mythos der Jungfräulichkeit auf, der jenseits von Hollywood als total überholt gilt und eigentlich keinen Europäer mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Die Witze sind meistens Stangenware und die wenigen guten Sachen der wirklich lustigen, weil überaus verständnisvollen Familie der Hauptfigur vorbehalten. Ansonsten bleibt da nicht viel, außer natürlich der Hauptdarstellerin selbst. Das ist nämlich eine hier glücklicherweise noch rothaarige Emma Stone, die kratzbürstig wie eh und je, die ihr auf den Leib geschneiderte Rolle der alternativen Schönen mit Köpfchen spielt. Ansonsten ist da, wie gesagt, nicht viel.

EMDb – Rating: 1/5

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1

2007 konnte mich meine erste Begegnung mit Harry Potter so gar nicht überzeugen. 2009 sah das nach Sichtung der vorhergehenden Teile anders aus und ich kam trotz einiger Schwächen zu dem Ergebnis, dass der Halbblutprinz der bisher beste Potter sei, an dem sich die zwei Heiligtümer des Todes erstmal werden messen müssen. Da wären wir nun, beim ersten Teil von »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes« und einmal mehr sehe ich, dass sich die Geschichte um den auserwählten Zauberlehrling in die richtige Richtung entwickelt und vor allem schon entwickelt hat. So hat das hier glücklicherweise rein gar nichts mehr mit dem Kindergeburtstag zu tun, den Chris Columbus Anfang des Jahrtausends noch gefeiert hat, denn die Filme wurden zunehmends dunkler, die Figuren komplexer. Um dann schließlich da anzukommen wo wir heute sind: Bei der Hetzjagd des unterwanderten Zaubereiministeriums auf jeden, der sich der Rückkehr von Voldemort in den Weg stellten könnte. Dabei bedient man sich gekonnt der Ästhetik der deutschen Nazipropaganda und verleiht dem Fantasy-Spektakel so eine neue Tiefe und den Geschehnissen einen fiesen Beigeschmack (und das freilich ohne die reale Geschichte zu verharmlosen).

Doch nichtsdestotrotz sehen wir hier einige komödiantisch großartige Szenen, zum Beispiel wenn Harry & Co. in andere Körper schlüfen, und bekommen ganz beiläufig eine der besten und stilisiertesten Animationsszenen des ganzen Kinojahres zu sehen. Hinzu kommt, dass sämtliche Jungschauspieler hier ihre bisher beste Potter-Leistung abgeben – wenngleich Daniel Radcliffe weiterhin das schwächste Glied der Kette ist -, so dass mir einmal mehr nur zu sagen bleibt, dass es sich bei »Heiligtümer des Todes – Teil 1« um den neuen, besten aller Potter-Teile handelt. Man darf also auf Teil 2 respektive Teil 8 gespannt sein. Und vielleicht erfahren wir dann, warum der Tod einer popeligen Nebenfigur größer zelebriert wird als der von Dumbledore.

EMDb – Rating: 3,5/5

Männerfilmposter


Neue Poster zu Filmen, die schon jetzt ihr Publikum gefunden haben und von Jungs auf der ganzen Welt sehnsüchtigst erwartet werden: Allen voran Machete, der wohl coolste Film dieses Jahrzehnts, kommt mit einem epischen, düsteren, coolen, Klapperschlangen-artigen Poster daher, das Lust auf mehr macht. Das Tekken-Poster hingegen sieht übelst fies aus – ähnlich schlimm wie beim grottigen „Konkurrenz“film DOA. Und Conan verwertet nicht nur den Barbaren der frühen 80er, sondern auch deren überholtes Muskelmann-Klischee.

Männer, schickt die Frauen an den Herd, wir gehen ins Kino!

The Adventures of Fartman


Howard Stern dürfte den meisten von euch, abseits seiner legendären Radioshow, für seinen autobiographischen Film Private Parts bekannt sein, der 1997 ins Kino kam und hierzulande ein mal im Jahr auf einem „Kinoklassiker-Kanal“ verramscht wird. Überraschenderweise war der Film über sein Leben aber eigentlich gar nicht der Film, den er ursprünglich im Sinn hatte: Seit 1992 bemühte Stern sich seinen Charakter Fartman, einen Superhelden der seine Gegner durch seine Blähungen bezwingt, in die Kinos zu bringen. New Line Cinema spendierte zehn Millionen Dollar, Regie und Schreiberlinge waren eingekauft. Da die Produzenten aber einen „ab 13“-Film draus machen wollten, scheiterte das Projekt schließlich.

Lange war es still um den Furzmann. Bis 2006 als auf dem „Howard Stern Film Festival“ der Kurzfilm Fartman: Caught in a Tight Ass gezeigt wurde, der sich großer Beliebtheit erfreute. Außerdem meldete sich Meister Robert Rodriguez zu Wort: Ein Fartman-Trailer wäre genau das richtige für seinen kommenden Fake-Trailer-Film (der bisher als „Trailer Trash“ betitelt wurde; Grindhouse lässt grüßen). Da bis dahin noch viele Fürze ins Land ziehen, könnt ihr euch hier schon mal den besagten Fartman-Kurzfilm bei Atom Films ansehen.

Planet Trash (of the Dead)

Wenn eine Fernsehzeitung zur kostenlosen Preview (plus Cola plus Popcorn) von Robert Rodriguez’s Planet Terror lädt, dann ist die gesammelte eayz-Mannschaft natürlich mit von der Partie. Warum der gemeine Durchschnittszuschauer jedoch noch bis zum 4. Oktober warten muss, ist uns auch nicht ganz klar. Der Film ist schließlich – davon durften wir uns eben selbst überzeugen – fertig. Man steckt halt nicht drin in den Studio- und Verleiherbossen.

Der Absurdität der Filmindustrie zum trotz nun zum Film: Der erste zweite andere Part von Grindhouse steht seinem Mitstreiter in nichts nach – obwohl es eigentlich zwei unterschiedliche Filme sind. Während Tarantino auf Dialoge und Charaktere setzt und dem Roadmovie huldigt, hat Rodriguez eine wunderbare Hommage an alle Zombie– und Splatterfilme erschaffen. Hier und da zerplatzt ein Körper, fliegen Dinge in die Luft. Story? Nebensache. Jetzt sind halt Zombies da und stören tut uns das eigentlich nicht. Planet Terror ist ganz großes Trash-Kino. Herrlich anders und ein Muss für jeden Rodriguez/Tarantino/Zombie/Splatter-Fan.