#grindhouse

Quentin Tarantino’s Star Trek

Nach der überraschenden Ankündigung von neulich, dass Quentin Tarantino an einem Star Trek-Film arbeite, hier nun der passende Fan-made Mashup-Trailer dazu, der Kirk & Co. in Tarantinos Grindhouse-Welt verfrachtet:

 
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Set your phasers to „thrill“ with this Nerdist Presents parody that explores classic Star Trek in the style of the pulpy B-movies that influence Quentin Tarantino. With shades of Pulp Fiction, Kill Bill, and Inglorious Basterds, „Quentin Tarantino’s Star Trek: Voyage to Vengeance“ clips out the bloodiest, punchiest, killingest moments from The Original Series and recuts them in a style that Tarantino would approve of.

Review-Rundumschlag #13 ¾

Die vorletzte Aufholrunde, dann bin ich wieder up-to-date. Diesmal mit Rodriguez‘ Ein-Mann-Armee »Machete«, dem inoffiziellen »Hangover«-Sequel »Stichtag«, der von jedermann außer mir gelobten High School-Komödie »Einfach zu haben« und dem Anfang vom Ende »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1«.

Machete

Drei Jahre nach »Grindhouse«, dem einzigartigen Double-Feature von Quentin Tarantino (»Death Proof«) und Robert Rodriguez (»Planet Terror«), war es also soweit: Fanliebling Machete hat’s von einem genialen Fake-Trailer zu einem eigenen Film gebracht. In anderthalb Stunden wird die Story des mexikanischen Ex-Polizisten erzählt, der sich an dem Drogenkartell rächen will, das ihm zuvor seine Familie genommen hat, und dabei unweigerlich zwischen die Fronten eines Kleinkriegs zwischen illegalen Einwanderern und einer rechtsradikalen Bürgerwehr gerät. Standesgemäß geht es dabei heiß her: im Sekundentakt werden Leute erschossen und skalpiert, ihre Innereien genutzt, um sich aus Fenstern zu schwingen und Priester ans Kreuz geschlagen. Verziert wird das alles mit leicht bekleideten Nebendarstellerinnen, so dass kein Zweifel daran bleibt, welche Art von Film Rodriguez sich hier zum Vorbild genommen hat.

Wie schon die beiden »Grindhouse«-Filme ist es eine Hommage an die B-Movies und Exploitation-Spektakel vergangener Tage und eine Weiterentwicklung von Rodriguez‘ konsequenter Revitalisierung des Italo-Westerns. Und obwohl Rodriguez hier einmal mehr kein visuelles Blatt vor den Mund nimmt, ist »Machete« doch viel mehr: Ein geradezu satirischer Einblick in das Leben an der Grenze zwischen USA und Mexiko, wo verarmte Mexikaner unter menschenunwürdigen Zuständen auf ein besseres Leben hoffen und verblödete Rednecks um ihren Wohlstand bangen.

Zwar gibt es (wie so oft bei Rodriguez) auch einige Längen, aber der restliche Film und vor allem die grandiose Besetzung (Danny Trejo ist Machete, Steven Seagal als Drogenbaron, Robert De Niro als extremistisch-konservativer Politiker und Freizeit-Immigranten-Jäger…) lassen das recht schnell vergessen. Hoffen wir also auf ein Wiedersehen mit unserem neuen alten Lieblingsbadass!

EMDb – Rating: 4/5

Update, 27.12.2013: Hier das Review zum Sequel »Machete Kills«.

Stichtag

»Stichtag« wurde von offizieller Seite als inoffizieller Nachfolger zu »Hangover« beworben, war dann allerdings doch etwas ganz anderes. Zwar saß Todd Phillips, der Mann hinter so berühmt-berüchtigten Alkoholkomödien wie »Road Trip« & »Old School«, erneut auf dem Regiestuhl und der kongeniale Zach Galifianakis war, wie schon bei »Hangover«, für die WTF-Momente zuständig – unter dem Strich war das 95 minütige Pseudo-Sequel aber eher verstörend. Nicht, dass »Stichtag« nicht amüsant wäre; es gibt schon genügend Lacher. Doch während wir bei »Hangover« einen Haufen Betrunkener beim enträtseln ihrer Rauscheskapaden sehen, setzt uns »Stichtag« zwei zutiefst tragische Figuren vor: den gestressten Geschäftsmann, dessen einzige Emotion darin liegt, genervt zu sein, wenn’s nicht nach seiner Nase geht (Robert Downey Jr.), und den bemitleidenswerten, aber liebenswerteren Irren, der sich für die unentdeckte Schauspieler-Offenbarung und »Two and a half men« für den Stein der Weisen hält (Zach Galifianakis). Klar, dass das einige komische Momente birgt, wenn man diese beiden Gestalten aufeinander loslässt, doch die Leichtigkeit eines Las Vegas-Trips hat der Roadtrip von Downey Jr. und Galifianakis zu keiner Zeit.

… was auch okay so ist. Schließlich wissen auch Phillips & Co. um das tragische Element des Films und räumen diesem genügend Platz ein. So ist »Stichtag« zwar nicht das, was die Werbung uns versprochen hat, aber dennoch ein unterhaltsames, nettes und teils nachdenklich stimmendes Road-/Buddy-Movie-Mischmasch – besetzt mit einem Duo, bei dem die Chemie einfach stimmt, und das man hoffentlich noch öfters zusammen sieht. Wenn man allerdings wissen will, wie Tragikomödie richtig geht, muss man woanders hingucken.

EMDb – Rating: 2,5/5

Einfach zu haben

Und dann war da noch »Einfach zu haben« (»Easy A«), eine High School-Geschichte, in der ein Mädel behauptet mit irgendwelchen Typen in die Kiste zu springen, um diesen einen Gefallen zu tun (weil sie aufgrund ihrer Homosexualität gemobbt werden o.ä.). Schließlich rächt sich ihr verruchter Ruf und bla bla blub … Verzeiht, aber die Story ist Esspapier dünn und baut auf diesem konservativen, US-amerikanischen Mythos der Jungfräulichkeit auf, der jenseits von Hollywood als total überholt gilt und eigentlich keinen Europäer mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Die Witze sind meistens Stangenware und die wenigen guten Sachen der wirklich lustigen, weil überaus verständnisvollen Familie der Hauptfigur vorbehalten. Ansonsten bleibt da nicht viel, außer natürlich der Hauptdarstellerin selbst. Das ist nämlich eine hier glücklicherweise noch rothaarige Emma Stone, die kratzbürstig wie eh und je, die ihr auf den Leib geschneiderte Rolle der alternativen Schönen mit Köpfchen spielt. Ansonsten ist da, wie gesagt, nicht viel.

EMDb – Rating: 1/5

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1

2007 konnte mich meine erste Begegnung mit Harry Potter so gar nicht überzeugen. 2009 sah das nach Sichtung der vorhergehenden Teile anders aus und ich kam trotz einiger Schwächen zu dem Ergebnis, dass der Halbblutprinz der bisher beste Potter sei, an dem sich die zwei Heiligtümer des Todes erstmal werden messen müssen. Da wären wir nun, beim ersten Teil von »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes« und einmal mehr sehe ich, dass sich die Geschichte um den auserwählten Zauberlehrling in die richtige Richtung entwickelt und vor allem schon entwickelt hat. So hat das hier glücklicherweise rein gar nichts mehr mit dem Kindergeburtstag zu tun, den Chris Columbus Anfang des Jahrtausends noch gefeiert hat, denn die Filme wurden zunehmends dunkler, die Figuren komplexer. Um dann schließlich da anzukommen wo wir heute sind: Bei der Hetzjagd des unterwanderten Zaubereiministeriums auf jeden, der sich der Rückkehr von Voldemort in den Weg stellten könnte. Dabei bedient man sich gekonnt der Ästhetik der deutschen Nazipropaganda und verleiht dem Fantasy-Spektakel so eine neue Tiefe und den Geschehnissen einen fiesen Beigeschmack (und das freilich ohne die reale Geschichte zu verharmlosen).

Doch nichtsdestotrotz sehen wir hier einige komödiantisch großartige Szenen, zum Beispiel wenn Harry & Co. in andere Körper schlüfen, und bekommen ganz beiläufig eine der besten und stilisiertesten Animationsszenen des ganzen Kinojahres zu sehen. Hinzu kommt, dass sämtliche Jungschauspieler hier ihre bisher beste Potter-Leistung abgeben – wenngleich Daniel Radcliffe weiterhin das schwächste Glied der Kette ist -, so dass mir einmal mehr nur zu sagen bleibt, dass es sich bei »Heiligtümer des Todes – Teil 1« um den neuen, besten aller Potter-Teile handelt. Man darf also auf Teil 2 respektive Teil 8 gespannt sein. Und vielleicht erfahren wir dann, warum der Tod einer popeligen Nebenfigur größer zelebriert wird als der von Dumbledore.

EMDb – Rating: 3,5/5

The Wrestler: Grindhouse-Trailer

The giant has awoken – and he knows where you live die!

Großartig: Hier hat jemand einen Grindhouse-Trailer zu The Wrestler angefertigt, der Randy „The Ram“ Robinson als eiskalten Psychopathen darstellt und uns einen überaus blutigen B-Movie verspricht.

 
(YouTube Direktlink)

PS, wer’s nicht kennt: der beste Recut-Trailer ist und bleibt aber The Shining Redux, der uns Kubricks Horrorklassiker als hoffnungsvollen Familienfilm verkauft. (via /film)

Postcard from … Hell?


Am Freitag diese stylische Planet Terror-Postkarte mit „filmischen Filmfan und Bloggergrüßen“ aus dem Briefkasten gefischt (das eayzly hat sich einfach so auf’s Bild verirrt). Vielen Dank dafür, verehrter anonymer Absender! Doch der Poststempel meine äußerst scharfsinnige Kombinationsgabe veranlasst mich zu einem Tipp: war’s vielleicht der Yannick?

PS: Bin auf den Geschmack gekommen. Schickt mir mehr Postkarten!

Werewolf Women of the SS

How many of you would like to see a full length movie of WEREWOLF WOMEN OF THE SS?

fragt Rob Zombie derzeit in seinem MySpace-Blog. Und es muss eine rhetorische Frage sein, da die offensichtliche Antwort „wir alle!“ ist. Es freut mich jedenfalls, dass das Grindhouse– Projekt anscheinend auch über Machete hinaus fortgesetzt wird. Außerdem gibt Nicholas Cage im bisherigen „Werewolf Women of the SS“-Faketrailer eindeutig seine bisher beste schauspielerische Leistung! Wer also hoffen und/oder sich schon mal einstimmen will, kann sich den Trailer (nsfw!) nach dem Klick hier ansehen. (via) (mehr …)

Planet Trash (of the Dead)

Wenn eine Fernsehzeitung zur kostenlosen Preview (plus Cola plus Popcorn) von Robert Rodriguez’s Planet Terror lädt, dann ist die gesammelte eayz-Mannschaft natürlich mit von der Partie. Warum der gemeine Durchschnittszuschauer jedoch noch bis zum 4. Oktober warten muss, ist uns auch nicht ganz klar. Der Film ist schließlich – davon durften wir uns eben selbst überzeugen – fertig. Man steckt halt nicht drin in den Studio- und Verleiherbossen.

Der Absurdität der Filmindustrie zum trotz nun zum Film: Der erste zweite andere Part von Grindhouse steht seinem Mitstreiter in nichts nach – obwohl es eigentlich zwei unterschiedliche Filme sind. Während Tarantino auf Dialoge und Charaktere setzt und dem Roadmovie huldigt, hat Rodriguez eine wunderbare Hommage an alle Zombie– und Splatterfilme erschaffen. Hier und da zerplatzt ein Körper, fliegen Dinge in die Luft. Story? Nebensache. Jetzt sind halt Zombies da und stören tut uns das eigentlich nicht. Planet Terror ist ganz großes Trash-Kino. Herrlich anders und ein Muss für jeden Rodriguez/Tarantino/Zombie/Splatter-Fan.

Todsicher Tarantino

Als alter Tarantino-Jünger bin ich trotz alledem direkt am Eröffnungsdonnerstag ins hiesige Kino gepilgert, um mir die lange, deutsche Version von Death Proof anzusehen. Und ja, es ist eindeutig ein Tarantino. Und ja, ich fand ihn gut. Ja, es stimmt auch, dass es einige Längen gibt und nein, an die Ausgefuchstheit der Dialoge seiner älteren Filme kommt der Girl Talk in Death Proof nicht heran. Leider. Aber (Hört, hört!) dann ist da noch die alte Klapperschlange Kurt Russell, der hier im „ersten Grindhouse“ als Idealbesetzung dient. Jede Szene mit dem kaputten Stuntman Mike ist ein Genuss. Und das Ende! Das Ende macht dann jeden Kritikpunkt wieder wett. Ja, seht euch den Film wegen dem Ende an (nur leider ohne Planet Terror hinterher)!

Liebe Filmindustrie,

Clerks 2 lief am 21. Juli 2006 in den USA an. Hier hingegen kommt der Film am 12. Juli 2007 in die Kinos – ein Jahr zuspät später. Als Import usw. natürlich schon längst zu haben.

Das Double-Feature Grindhouse ist seit dem 6. April 2007 in us-amerikanischen Kinos zu sehen. Für die deutschen Zuschauer wird der Film zerhackt, man wird zwei Mal zur Kasse gebeten und darf die Filme dafür erst am 14. Juli und 4. Oktober 2007 sehen.

Transformers soll weltweit (überall! ursprünglich auch hier!) am 4. Juli diesen Jahres anlaufen. Deutsche Roboterfans müssen jedoch exklusiv bis zum 2. August warten.

… jetzt stellt sich der geneigte Kinofreund, der unter anderem schon unglaubliche Preise bezahlt, natürlich die Frage, warum er sich diese Bevormundung einer geldgeilen Industrie weiterhin antun soll. Vor allem wo die Filme doch nur einen Klick weit weg sind. Versteht ihn nicht falsch: er sieht Filme am liebsten im großen Lichtspielhaus, aber er fühlt sich verarscht. Wahrscheinlich wäre es ökonomischer für ihn nur noch die DVDthek aufzusuchen, wo neue Filme mittlerweile ja relativ schnell landen. Warum also noch Kino, wenn wir eh Kinogänger zweiter Klasse mit viel zu dickem Geldbeutel sind? Würden wir besser darüber nachdenken, liebe Industrie, würden wir erkennen, dass wir so selbst den treuesten Kunden zur Piraterie treiben … und dabei wollten wir doch eigentlich nur seinen Kuchen.