#blogging

22 Jahre

Heute vor 22 Jahren habe ich dieses Blog gestartet (siehe auch 21, 16, 15, 12 und 10 Jahre). Die Vorgänger lassen sich sogar noch auf die drei Jahre zuvor zurückverfolgen. Wenn ich in wenigen Wochen 40 (!) werde, schreibe ich also seit 25 Jahren (!) ins Internet.

Schon lange ist das Ganze auch mein Beruf: Weniger das Bloggen (aber das auch), sondern das Ausdenken, Gestalten, Bauen und darüber reden von Dingen im und mit dem Web. Fast allem, was ich tue, liegt geschriebene Sprache zugrunde und das hier ist der Ort, an dem ich das Handwerks­zeug dafür erlernt habe.

Da ich mich von Zeit zu Zeit immer wieder gefragt habe, wie viel ich denn eigentlich hier veröffent­licht habe, habe ich das vor kurzem mal analysiert. Das Archiv reicht bis Februar 2007 zurück, die ersten vier Jahr habe ich damals, als ich noch gefühlt wöchentlich die Blogsoftware wechselte, nicht mitgenommen. Die Datenbasis umfasst also nur die letzten 18 Jahre.

Seitdem habe ich 4.065 Blogposts (exklusive diesem hier) mit 3.296.580 Zeichen (exklusive HTML) und 388.187 Worte geschrieben.

Der Korpus dieses Blogs entspricht also etwa 1,5-mal »Ulysses«. Wenn wir eine durchschnittliche Länge von 80.000 bis 100.000 Worte für einen Roman ansetzen, komme ich auf immerhin rund 4 Romane. Ein Roman alle viereinhalb Jahre. Der Verlag und mein Konto wären nicht glücklich, aber es würde (mit zusätzlichem Bloggen?) schon irgendwie gehen.

In diesem Sinne: Vielen Dank für’s Lesen meiner letzten vier Romane und auf die nächsten vier! 🎉

30 Jahre Scripting News

Dave Winer feierte gestern seinen unglaublichen 30. Bloggeburtstag. Dave ist nicht nur einer der Pioniere des Bloggens, der mit Scripting News eines der am längsten laufenden Blogs, evtl. sogar das am längsten laufende, betreibt, sondern auch (Mit-)Erfinder von RSS, diverser Blogging- und CMS-Software, sowie von Outlinern, die heute die Grundlage von Tools wie Notion oder Obsidian bilden.

Ich lese seit ca. 2004 mit, als mein RSS-Reader noch NewsGator hieß, damals war ich 19 Jahre alt, heute 39. Gestartet hat Dave als ich 9 war und er 39. Unglaublich.

Achtung, Publishing-/Web-Development-Nerdery:

Polygon, die Gaming-Publikation des The Verge-Verlags Vox Media, hat eine neue Website spendiert bekommen. Während der Artikel dazu eher Mission Statement als Einblick ist, gewährt The Verge-Chefredakteur Nilay Patel auf Threads ein paar Einblicke: Wie The Verge ist Polygon im Frontend nun eine intern „Duet“ genannte Next.js-Application, die headless Daten aus einem CMS konsumiert. Bei The Verge ist das noch eine Eigenentwicklung, Polygon hingegen baut nun auf WordPress auf samt WordPress-VIP-Hosting.

The Verge, das vor knapp zwei Jahren unter dem Motto »Revolutionizing the media with blog posts« kurze Blogposts auf seine Startseite zurückgebracht hat (die ich weiterhin sehr liebe!), soll nun als nächstes zu WordPress als CMS umgezogen werden, so Patel. Sobald das passiert ist, werden die von The Verge bekannten Quick Posts dann auch für Polygon und weitere Vox-Publikationen zur Verfügung stehen. In Anbetracht des Chaos, das text-basiertes Social Networks derzeit sind bzw. in den letzten Jahren waren, nur konsequent und richtig wieder alles auf die eigene Webpräsenz zurückzuholen.

Als nächstes dann bitte integrierten ActivityPub-Support, wobei es da bereits sehr gute, externe Lösungen gibt, siehe diesen Threads-Post von mir.

People and Blogs

People and Blogs is a weekly newsletter series where interesting people talk about themselves and their blogs.

Bleiben wir beim Bloggen über’s Bloggen:

Manuel Moreale, Vertreter des Blogging-Minimalismus und Self-Hostings, hat mit People and Blogs eine Interview-Serie mit unter­schied­lichen Bloggern und immer wieder­holenden Fragen gestartet, die gerade ihre 50. Ausgabe feierte. Mitunter sehr interessant, wenn ihr into blogging seid, wie eventuell der ein oder andere Autor dieser Zeilen.

Punkt

Zu diesem Blogpost habe ich von ben_ einen Punkt – also literally einen „.“ – als Kommentar erhalten. Ein mir bis dato unbekanntes, aber sehr sympathisches Konzept, das Isabel Bogdan bereits 2007 geteilt hat:

Der Punkt als Kommentar unter einem Eintrag bedeutet: ich habe den Eintrag gelesen. Er hat mich berührt, ich fühle mit, (ich finde den Eintrag gut), habe aber nichts Gehaltvolles hinzuzufügen. Ich möchte aber doch irgendwie kundtun, dass ich Anteil nehme, auf welche Weise auch immer. Kann unter anderem also heißen: fühl Dich mal gedrückt. Oder sowas in der Art.

Der Punkt ist sparsam und nur in besonderen Fällen zu verwenden.

Ich werde das in Zukunft aufgreifen. 😊