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Review: Zombieland

Wie Freunde, Kommilitonen und Arbeitskollegen zu berichten wissen, bin ich in den letzten Monaten vollends dem Zombiekult verfallen. Ich weiß nicht, ob das auf einen übermäßigen Nerdcore-Konsum zurückzuführen oder meine Antwort auf die Schweinegrippenpanik ist, aber Fakt ist, dass ich in letzter Zeit etliche Zombiefilme nachgeholt, The Walking Dead regelrecht verschlungen und Zombify zu meinem Lieblingstumblr gekürt habe. Nicht weiter verwunderlich also, dass ich mich auch auf Zombieland, den Überraschungserfolg aus den USA, besonders gefreut habe. Doch ob Ruben Fleischer hier endlich Hollywoods längst überfällige Antwort auf den fünf Jahre alten Zombiekomödien-Platzhirsch Shaun of the Dead gefunden hat, wird sich trotz der durchweg positiven Stimmen erst zeigen müssen.

Denn gerade in Sachen Story geht Zombieland in eine ganz andere Richtung als die (klassischen) Zombiefilme. So wird der Ausbruch der Seuche nur in einem Nebensatz thematisiert und Aussicht auf Besserung kategorisch ausgeschlossen. Stattdessen: Akzeptanz. Amerika wurde von Zombies überrannt? Na gut. Gucken wir halt, dass wir das überleben – und möglichst viel Spaß dabei haben! Genau sieht das dann so aus: Der von diversen Ängsten und Zwängen geplagte Columbus (Michael Cera Jesse Eisenberg, ein neuer Stern am Slacker-Himmel) hat sich ein Regelwerk zurecht gelegt, das sein Überleben in Zombieland sichert. Als er jedoch auf den abenteuerlustigen Tallahassee (Woody Harrelson), der immerzu auf Konfrontation mit den Untoten aus ist, trifft und später zwei nicht weniger derbe Schwestern dazustoßen, lernt er Fünfe gerade sein zu lassen und, nun ja, die neue Welt zu schätzen.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, aber, meine Damen und Herren, liebe Kinder, schnappen Sie sich ein alkoholhaltiges Getränk ihrer Wahl und lösen sie ein Ticket für Zombieland! Fleischers Film ist nicht mehr und vor allem nicht weniger als ein großer Spaß für jeden, der etwas für lockere Sprüche, zerplatzende Zombies und punktgenaues Filmemachen übrig hat. Keine tiefsinnige Gesellschaftskritik, böser Konsum oder Kapitalismus und erst recht keine Revolution des Zombieshorrors – sondern nur eine handvoll (eindimensionaler) Figuren, die inmitten der Masse von Untoten den Moment genießen und sich an den kleinen Dingen erfreuen. Auch wenn das nur sinnlose Zerstörung ist… Und das ist dann doch wieder tiefsinniger als so manch andere Zombiehatz der letzten Jahre. Zombieland 2 ist auf jeden Fall schon mal gekauft, aber – großes Sorry an Regisseur Fleischer und die Autoren Rhett Reese und Paul Wernick – „Shaun“ bleibt vorerst die/meine Nummer Eins.

EMDb – Rating: 4/5

PS: Und keine Angst, ihr Zombiefilm unerfahrenen Freundinnen da draußen: der Film ist offiziell Limpi approved™. Das bedeutet, auch ihr werdet trotz drastischer Gewaltdarstellung und Mini-Schockern euren Spaß im Zombieland haben.

Kurzfilm: 8 Days Later

Hinter folgendem Kurzfilm mit dem einfallsreichen Titel „8 Days Later“ verbirgt sich, klar, ein kleiner Zombiestreifen. Erzählt wird von einem einzelnen Soldaten, der einsam durch das Wasteland der Zombieapokalypse wandert und selbstverständlich Zombies killt. Das ganze ist wunderbar fotografiert, eigentlich aber nur ansehnliche Durchschnittskost – wenn da nicht das wirklich grandiose Ende wäre. Seht selbst:


(Vimeo Direktzombies, via)

Metal Gear Solid: Zombie Snake


Wenn es euch wie mir geht, dann fehlt euch nicht nur ein funktionsfähiges Auto in der Garage, sondern auch ein zombiefizierter Solid Snake im Schrank. Zumindest um letzteres zu ändern, erscheint im Oktober eine Vinyl-Figur von Zombie-Snake, die für den geradezu lächerlichen Unkostenbeitrag von 80 Dollar zu haben ist. Und müsste ich die 80 Oschen nicht in ein neues Auto investieren, würde ich mir den Zombie-Snake garantiert gönnen. (via)

First Love never dies


Der in diesem Jahr erschienene Kurzfilm I love Sarah Jane betrachtet die alte Zombie- Thematik mal aus einem etwas anderen, aber nicht weniger interessanten Blickwinkel: Was tun Kinder in einer postapokalyptischen Welt, in denen ihre Eltern tot oder – noch schlimmer – untot sind? Die nahe liegende Antwort: Fast das, was sie auch so tun würden. Während der 13 jährige Jimbo nur Augen für die ältere Sarah Jane hat, vertreiben sich die anderen Jungs ihre Zeit damit, im Vorgarten einen Zombie zu quälen. Die Katastrophe ist vorprogrammiert…

Das ganze ist wunderbar inszeniert, wenngleich sich dem eigentlich recht aufreibendem Thema verhältnismäßig nur zaghaft und sehr ruhig genähert wird. Die Titelheldin Sarah Jane wird übrigens von Mia Wasikowska gespielt, die demnächst in Tim Burtons Alice in Wonderland die Alice verkörpern wird. Wer sich von ihr und dem sehenswerten Kurzfilm überzeugen möchte, kann sich I love Sarah Jane bei Vimeo ansehen. (via)

J.J. Abrams has a new series

Im Urlaub habe ich endlich die Zeit gefunden, mir mal wieder ein paar mehr Filme und Serien anzusehen. Unter anderem ist mir dabei – vor der US-Erstausstrahlung, nicht fragen *hust* – die Pilotfolge von J.J. Abrams neuer Serie Fringe untergekommen.


Wie schon Lost beginnt auch Fringe in einem Flugzeug (Flugangst, Herr Abrams?). Zwar stürzt das Flugzeug hier im Gegensatz zur tollsten Mystery-Serie der Welt nicht ab, aber man konfrontiert uns direkt damit, dass hier was nicht stimmt. Denn plötzlich verwandeln sich alle Passagiere in Zombie-artige Menschensuppe. Und wann immer Menschen zu Suppe werden – das wissen wir seit Akte X -, ist das FBI nicht weit. So auch in Fringe: die FBI-Agentin Olivia Dunham und ihr anbandelnder Kollege John Scott werden auf den Fall angesetzt. Doch als die beiden dem potentiellen Flugzeug-Attentäter begegnen, wird auch John mit einem Zombie-Look-alike-Virus infiziert – seine Haut ist nun durchsichtig und er liegt im sterben. Um ihn zu retten, muss Olivia einen ehemaligen Professor, der mittlerweile Insasse einer Irrenanstalt ist, aus dem Ruhestand reaktivieren…

Ja, das hört sich ganz nach Akte X an. Und tatsächlich wirkt es wie die X-Akten, die endlich im Jahr 2008 angekommen sind: nur skurriler, mysteriöser, weniger esoterisch und mit mehr Science-Fiction-Anleihen. So gibt es neben besagtem Professor, einen undurchsichtigen Sohn, der krumme Geschäfte im Irak tätigt, coole Roboter-Protesen, einen unheimlichen FBI-Chef, der eine weltumspannende Verschwörung andeutet, und zu guter letzt einen gigantischen Konzern, der scheinbar in all diesen Merkwürdigkeiten mitmischt. Oder kurz gesagt: eine gute Pilotfolge, die eine Serie mit viel (Hit-)Potential offenbart. Ich werde Fringe ab September jedenfalls im Auge behalten.

Der Film, der alles sein wollte

Gestern im Sneak Preview Doomsday gesehen – und sowas hab ich bisher außerhalb fragwürdiger Spoof-Movies noch nicht gesehen, denn Doomsday versucht alle erfolgreichen Genres und alle Kultfilme der letzten Jahre in sich zu vereinen. 28 Days later trifft die Klapperschlange trifft Mad Max trifft Herr der Ringe trifft Gladiator trifft I am Legend und wird versüßt mit ner Prise Kannibalismus und Splatter. Story-technisch kommt uns der ganze Spaß dementsprechend bekannt vor: In Schottland bricht ein tödlicher (Zombie-)Virus aus, weshalb Großbritannien das Land aufgibt, zehn Meter hohe Mauern drum errichtet und die Schotten sich selbst überlässt. Soweit so gut bis besagter Virus plötzlich in London auftaucht und man geheimen Satellitenfotos zufolge bemerkt, dass es wieder menschliches Leben auf Glasgows Straßen gibt. Grund genug ein Team (inklusive Ex-Schottin) ins heruntergekommene Schottland zu schicken, um vor Ort nach einem Impfstoff zu suchen. Auf die Hilfe der „Wilden“ vor Ort kann das Team indes nicht hoffen, denn diese vertreiben sich ihre Zeit lieber mit Kannibalismus und Ritterspielchen und sind vom eingetroffenen Besuch gar nicht begeistert.

Was nach einer gehörigen Portion Trash klingt, die Regisseur und Autor Neil Marshall betrunken auf eine Serviette gekritzelt hat, ist genau das: Trash auf einer Serviette. Aber die Erfahrung zeigt ja, dass das nicht unbedingt was schlechtes sein muss: Schließlich gibt’s hier explodierende Häschen, geröstete Soldaten, Axtkämpfe, wilde Verfolgungsjagden und eine weibliche Snake Plissken in Form der Protagonistin. Doch während andere Trash-Produktionen á la Planet Terror oder Ebola Syndrome einfach ihr Ding durchziehen und Kultstatus erreichen, wirkt Doomsday viel zu bemüht und will es jedem Recht machen. Doch so einfach lässt sich das Trash-Feuilleton nicht beeindrucken – ansehen wird es sich Doomsday aber trotzdem…

PS: Wer mit der beschriebenen Art von Film so rein gar nichts anfangen kann, sollte um Doomsday natürlich einen weiten Bogen machen. Oder sich währenddessen betrinken.