Gestern vor »The Guard – Ein Ire sieht schwarz« (übrigens absolute Sehempfehlung, ausführliches Review folgt später… Ach, wem mache ich was vor? Im Moment komme ich einfach nicht dazu standesgemäße Rezensionen niederzuschreiben – begnügt euch also mit meinem 140-Zeichen-Kurz-Review), lief folgender, überaus netter Kurzfilm namens »Signalis«. Der Fünfminüter des Schweizers Adrian Flückiger handelt vom Wiesel Erwin, das in einer Ampel arbeitet und wohnt und dort nach einem strengen Zeitplan für die richtige Ampelschaltung verantwortlich ist. Das ist nicht nur eine bizarr-gute Idee, nein, das ganze ist auch noch als liebevoller Slow-Motion-Animationsfilm fantastisch umgesetzt. So überrascht es nicht, dass »Signalis« seit Veröffentlichung 2008 zahlreiche Film- und da vor allem Publikumspreise einheimsen konnte. Und wer jetzt Lust auf das etwas andere Ampelmännchen hat, kann sich den Kurzfilm hier bei Arte ansehen. Ich sag, ihr solltet das tun.
#kurzfilm
Kurzfilm: Welcome To Planet Earth
Seitdem uns Andreas Türk und Bärbel Schäfer verlassen haben, ist es ruhig geworden in UFO-Deutschland. Den von UFOs entführten Erwin Koslowskis und mit Analsonden penetrierten Lieschen Müllers fehlt seitdem schlichtweg die Plattform, um von ihrer aberwitzigen Begegnungen der dritten Art zu berichten. In den USA sieht das anders aus: dort brummt das Business mit den Kornkreisen und grünen Männchen nach wie vor. Zwar ist es nicht mehr wie zur Hochzeit der X-Akten, aber wer nur lange genug auf seine Entführungsgeschichte besteht, kommt früher oder später ins US-Fernsehen oder zumindest eine Illustrierte, die den Weekly World News in nichts nachsteht.
Oder aber man bekommt einen eigenen Kurzfilm spendiert. Wie im Fall von Jody Pendarvis aus Bowman, South Carolina geschehen, der in seinem Vorgarten ein das UFO Welcome Center errichtet hat. Bös bezungte Aliens würden das zwar nur für einen Haufen Schrott halten, aber für Pendarvis ist es nicht nur Rückzugsort und Hobby, sondern auch Lebensinhalt. Die neun Minuten lange Dokumentation der Livingston Bros. zeigt dies auf sehr behutsame und sehenswerte Weise.
Kurzfilm: More Than You Can Chew
Ich kämpfe mich gerade durch meinen urlaubsbedingt mehr als vollen Feedreader und stoße dabei überall auf den Kurzfilm »Portal: No Escape« von Dan Trachtenberg, einem amerikanischen Regisseur, der mir aber vor allem als Co-Host der Totally Rad Show bekannt ist, und der seine Webseite sträflich vernachlässigt. Doch noch besser als sein Portal-Kurzfilm, der vor allem durch hohe Production Values überzeugt, ist Trachtenbergs vorheriger Kurzfilm »More Than You Can Chew«. Ein sehenswertes kleines Horrorerlebnis, bei dem weitere beschreibende Worte nur den Spaß schmälern würden. Warum? Seht selbst:
(via Cinematze)
Kurzfilm: Scenes from the Suburbs
Mit Arcade Fire konnte ich bisher nicht allzu viel anfangen. Mit Spike Jonze hingegen schon. Warum ich euch das sage? Weil seit heute (und wohl nur für ein paar Tage) Spike Jonzes 28minütiger Kurzfilm »Scenes from the Suburbs« kostenlos auf MUBI angesehen werden kann. Das ganze dabei als überlanges Musikvideo abzutun, wäre dabei ein unverzeihlicher Fehler, schafft Jonze es doch in dieser knappen halben Stunde nicht nur Themen wie Freundschaft und das Erwachsenwerden auf wunderbare Art und Weise aufzugreifen, sondern auch eine eigenes kleine Welt zu kreieren. Eine dystopische Welt, in der Amerikas Städe und Vorstädte sich gegenseitig bekriegen. Das ist spannend, davon würde ich gerne mehr sehen. DMZ lässt grüßen, sozusagen.
In diesem Sinne: Hier bei MUBI könnt ihr euch »Scenes from the Suburbs« zur Zeit kostenlos ansehen – was ihr unbedingt tun solltet. Hier nochmal der Trailer:
Ach ja: Die Musik war auch toll. Vielleicht sollte ich mir Arcade Fire nochmal geben. (via Nerdcore und Cinematze)
One Minute Puberty
Der Berliner Freelance Designer und Space Samurai Alexander Gellner hat sich für seinen anderthalb Minuten langen Kurzfilm »One Minute Puberty« ganz offensichtlich meine Jugend zum Vorbild genommen. Denn das entspricht alles genau so meinen Erinnerungen, nur dass die Wirklichkeit nicht so unglaublich gut animiert war. Mehr gute – ach was, grandiose! – Arbeiten von dem Mann gibt’s auf seiner Webseite.
PS: Tja, und keine Ahnung, ob das nsfw ist oder nicht?! Wenn ihr bei Disney arbeitet, würde ich die Finger davon lassen. Im Priesterseminar ist’s wohl kein Problem. (via Laughing Squid)
Die Animationsfilme von Don Hertzfeldt
Auch wenn wir ständig nur hin und her verlinken, einen gewissen Charme haben Blogs auch 2010 noch. Nehmen wir zum Beispiel das hiesige .gif der Woche: In den Tiefen des Netzes finde ich sehenswerte .gifs, die ich zum allgemeinen Amüsement hier weiterverbreite. Meistens lassen sich Urheber oder Ursprungsmaterial jedoch nicht allzu leicht ausmachen – hier aber kommt der Blogzauber ins Spiel. Während ich das letzte .gif der Woche einfach nur ulkig fand, kannte sich einer meiner Leser, namentlich Mo, besser aus und machte mich dankenswerterweise per Kommentar darauf aufmerksam, dass es einem Kurzfilm entliehen wurde.
Und siehe da: die nächsten zwei, drei Stunden sitzt yours truly vor seinem Rechner und führt sich das Gesamtwerk des – wie ich mittlerweile auch finde – großartigen Animationskünstlers Don Hertzfeldt vor Augen. Genanntes .gif stammt nämlich aus seinem Oscar nominierten Animationskurzfilm Rejected von 2000, der trotz diverser universitärer Animationsseminare irgendwie an mir vorüber ging und den ihr euch im folgenden direkt ansehen könnt und solltet:
Wenn’s euch jetzt geht, wie es mir ergangen ist, dann wollt ihr definitiv mehr von Hertzfeldt sehen. Und weil wir glücklicherweise in der Zukunft leben ist das auch kein allzu großes Problem, denn bei YouTube lassen sich sämtliche seiner Arbeiten mehr oder weniger problemlos finden. Etwa über diese Playlist. Und wer jetzt erst richtig angefixt ist, findet aktuelle Infos rund um Hertzfeldt und seine Arbeiten auf dieser, seiner Webseite.
In diesem Sinne: „I am a Banana!“
Musikvideo/Kurzfilm: Flairs – Truckers Delight
Wie könnte man das neue Jahrzehnt (btw: Happy New Year!) in diesem Blog besser beginnen als mit einem absolut abgedrehten Musikvideo/Kurzfilm, in dem ein Frauen fressender Kampf-Trucker einer Blondine nachjagt? Richtig: besser geht’s nicht und vor allem nicht, wenn das auch noch in 8-bit-Optik gehalten ist. (Achtung, nsfw!)
Think Spielberg’s Duel + Russ Meyer’s Faster Pussycat Kill Kill! and Marc Dorcel’s wildest fantasies. All warped into an 8-bit Sega era style graphic. And this clumsy and somehow pretentious description doesn’t even come close to what you’re about to see: it’s très funny, très dirty, très sexy.
Kurzfilm: Alma
Zugegeben Alma, der Kurzfilm von Rodrigo Blaas, dem Pixar-Mitarbeiter der sich zur Umsetzung seines 5-Minuten-Films eine einjährige Auszeit gegönnt hat, ging schon durch sämtliche Blogs, aber das ist ja kein Grund ihn nicht auch in dieses Sammelsurium aufzunehmen. Weil er 1. wohl nur über die Feiertage (legal) geguckt werden kann und 2. von einem Pixar träumen lässt, das auch mal schrägere Filme für ein ausschließlich erwachsenes Publikum produziert.
(Vimeo Direktgrusel, via Nerdcore, Cinematze und unzähligen anderen)
Kurzfilm: The Boob
Der Kurzfilm „The Boob“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Stummfilm von 1926, der meines Wissens aber auch nicht von Brüsten handelt – handelt, richtig, von einer weiblichen Brust, die aufgrund eines Hi-Tech-Implantats Mordgelüste entwickelt. Das sollte an Informationen reichen, um euch davon zu überzeugen, sich das Ding anzusehen. (nsfw)
(Twitch Direktimplantat, via Cinematze)
Kurzfilm: 8 Days Later
Hinter folgendem Kurzfilm mit dem einfallsreichen Titel „8 Days Later“ verbirgt sich, klar, ein kleiner Zombiestreifen. Erzählt wird von einem einzelnen Soldaten, der einsam durch das Wasteland der Zombieapokalypse wandert und selbstverständlich Zombies killt. Das ganze ist wunderbar fotografiert, eigentlich aber nur ansehnliche Durchschnittskost – wenn da nicht das wirklich grandiose Ende wäre. Seht selbst: