Gehofft hatte ich auf ein Preview von Uwes Postal oder [beliebigen durchschnittlich-guten Wunschfilm einsetzen], aber stattdessen gab es vorgestern Die Vorahnung mit Sandra Bullock zu sehen, die eine Frau spielt, die eine Vision vom Tod ihres Mannes hat und nun versucht diesen in einer crazy Woche zu retten und das Murmeltier täglich zu grüßen. Die Vorahnung ist handwerklich solide umgesetzt, storytechnsich aber Mist. Hier und da weckt der Film zwar die Hoffnung auf ein Ende á la The Sixth Sense, um dann schließlich aber doch zu enttäuschen und die dämlichste Schlussszene im Jahr 2007 (so far…) abzuliefern. All das hat der Vorahnung die sensationelle Wertung von 8 von 100 Prozentpunkten bei Rotten Tomatoes eingebracht – und das sagt ja eigentlich schon alles. Das üben wir also nochmal, Herr Yapo.
#sneak preview
„Nennt mich McLovin!“
Im gestrigen Sneak Preview kam mit der Komödie Superbad einer meiner Wunschfilme. Der Film ist sowas wie American Pie 2007: ein pubertärer Spaß rund um’s letzte High-School-Jahr, Alkohol und das mysteriöse erste Mal. Hinzu kommen zwei äußerst unterhaltsame Polizisten, die sich schon mal im Dienst betrinken und auf Verkehrsschilder schießen (einer von den beiden ist der großartige Seth Rogen, zuletzt gesehen in Beim ersten Mal), sowie natürlich jede Menge unerwarteter Probleme. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die Phallus-fixierten Nerds ständig Schwanz und Pussy sagen und man sich auf den Film einlässt (erinnert euch an früher, Freunde!), dann hat man – alles andere als tiefgründigen, dafür aber viel – Spaß.
Auge um Auge
Heute den neuen Film von James Wan, dem Mann hinter Saw und Saw 3, gesehen. Death Sentence der Titel und darum geht’s: Kevin Bacon spielt einen Familienvater. Eines Abend fällt einer seiner zwei Söhne einem s.g. „Gang-Einstiegsmord“ zum Opfer. Der Vater sinnt nach Rache und <Mini-Spoiler> beginnt einen blutigen Rachefeldzug … würde ich zumindest gerne schreiben, kann ich aber nicht: Dreiviertel des Films kann sich der Hauptdarsteller nicht wirklich für oder gegen seine Selbstjustiz entscheiden. Einzig und allein ist hier die Jagd der Mördergang auf den Vater erwähnenswert. Im letzten Viertel beginnt dann – nach einem weiteren Schicksalsschlag – endlich der Film, den wir alle sehen wollten. Blutiger Rachefeldzug ahoi!</Mini-Spoiler> Wenn ihr über Logikfehler (oder unglaubwürdige Unfähigkeit der Polizei) hinwegsehen könnt, euch für ein mittelmäßiges, zu langes Intro begeistern könnt und auf Selbstjustiz steht, dann könnt ihr euch den Film geben. Alle anderen warten, sofern sie denn wollen, auf die DVD.
Zivildienst 4 ever!!!1!!
Gestern die neue deutsche Bundeswehr-Komödie Kein Bund fürs Leben gesehen; für den dreckigen Rest erst am 30. August in den Kinos. Darum geht es: So’n Typ reitet seinen Mitbewohner in die Scheiße, weil er an dessen Freundin ran will, indem er „vergisst“ dessen Verweigerung abzuschicken. Schwups, stehen die Feldjäger vor der Tür und bringen den Unwissenden zur Kaserne, zwecks Anritt seines Grundwehrdienstes. Klar, dass der frisch gebackene Soldat sich quer stellt – irgendwie unterstützt von seiner trotteligen Stube. Fast-Fazit: War okay, solider Wehrdienstspaß. Wie des öfteren in letzter Zeit keine Kinopflicht, aber wenn er dann mal in nicht allzu ferner Zukunft auf ProSieben läuft, kann man sich „Kein Bund fürs Leben“ ruhig angucken. Den passenden Trailer gibt’s hier.
Von LSD und Homo-Zwergen
Im Kerpener Kino im Sneak Preview gewesen und dort ganz RTL-klischeehaft Michael Schumacher, die älteren unter euch erinnern sich, angetroffen. Zu sehen gab’s derweil Sterben für Anfänger, eine schwarze Komödie, die am 19. Juli in die deutschen Lichtspielhäuser kommt. In dem Film geht’s um eine Beerdigung, auf der wirklich alles schief geht. In Kürze: Der verstorbene Vater hatte ein homosexuelles Verhältnis mit einem kleinen Zwergenmann, der erpresst nun die Söhne, Onkel Alfie kackt rum und ein Schwiegersohn in spe nimmt versehentlich LSD, wirft den Sarg um und klettert nackt auf’s Dach. Klar, dass man dabei amüsiert ist. „Death at a Funeral“, wie der Film im Original heißt, ist nette, kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch, die in den nächsten Jahren mit Sicherheit im wöchentlichen Abendprogramm von Sat.1 verheizt wird. Wer bis dahin warten kann und ihn sich ansieht, ist gut bedient. Mehr muss nicht.
Spiel das Spiel mit dem Krokodil
Ich weiss nicht, wo ich es gelesen habe, aber es stimmt: Im Sneak Preview gestern eine Mischung aus Anaconda und Blood Diamond gesehen, namentlich Die Fährte des Grauens (im Original: Primeval). Story: Ein Journalistenteam will in Burundi ein menschenmordendes Killerkrokodil fangen. Dabei geraten sie jedoch auch inmitten des Bürgerkriegs. Fortan werden sie von einem Krokodil und der Miliz gejagt. Dass der Film währenddessen des öfteren (ungewollt) komisch wird, versucht er mit Schockeffekten im Rahmen von Maden und zerplatzenden Köpfen wett zu machen, was dem Film dann auch eine FSK18-Wertung eingebracht hat. Fazit: Muss nicht. Man ist zwar nicht gelangweilt, hat aber auch schon deutlich besseres gesehen. Wartet lieber bis der Film im Nachtprogramm von RTL auftaucht.
Der Traum ist Real
Eben im Sneak Preview Goal II gesehen, ohne den Vorgänger zu kennen. Egal, es geht um Fußball und einen talentierten Jungen aus armen Verhältnissen, der nun bei den größten Clubs der Welt mitmischen darf.1 Endlich ist auch mal die deutsche Tagline besser als das Original: „Der Traum ist real“ anstatt „Living the Dream“. Warum? Klar, weil der gute Mann in diesem Film zu Real Madrid wechselt und nun Seite an Seite mit David Beckham, Roberto Carlos, Raúl & Co. spielen darf. Genau das ist auch die absolute Stärke des Films: dutzende Auftritte diverser Fußballstars und der Hauptcharakter mitten drin. Kommt gut. Quasi sowas wie ein moderner, europäischer Rocky, dieser fiktive Santiago Munez. Ja, jeder der etwas Fußball-interessiert ist, wird diesen Film mögen – kein großes Kino, aber gut. Ich mache mich jedenfalls auf den Weg zur DVDthek und hole Goal 1 und Goal 3 kommt dann nächstes Jahr dran.
- Wer Goal II im Kino sehen will, muss übrigens noch bis zum 31. Mai warten. [↩]