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Neill Blomkamp’s »Oats Volume 1«

Neill Blomkamp, Regisseur von »District 9«, »Elysium« und »Chappie« und Namensgeber des hiesigen Themes, teasert seit einigen Wochen seine neue Kurzfilmreihe an, für die er unter dem Namen „Oats Studios“ firmieren wird. Nun ist der erste Trailer zu »Oats Volume 1« erschienen, was nach einer Anthologie von Blomkamp’schen SciFi-Kurzfilmen aussieht.

 
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Ich bin überaus gespannt, was dabei rumkommt und wie sich das entwickelt. Das ein eigentlich etablierter Regisseur sich (warum auch immer) wieder der Kurzfilmform annimmt und das Netz, oder genauer gesagt Steam, als Distributionsweg wählt, ist spannend und eine gute Entwicklung. Vorbei an blockierenden Studios, finanziert direkt durch den Long Tail.

Würde doch bloß jemand ein Netflix für Kurzfilme bauen… 😉

Introducing Neill

Alles neu macht der Mai: Nachdem Jeffrey Jacob, das hiesige Haus- und Hof-Theme, jetzt schon seit dreieinhalb Jahren im unermüdlich Dauer­einsatz war, wurde es langsam mal wieder Zeit hier neue Farbe aufzutragen. Mit “Neill”, dem neuen Theme, das in alter Blogtradition nach einem Über-Regisseur benannt wurde (vorher: Stanley, Steven und eben JJ), habe ich genau das heute getan. Namenspatron ist Neill Blomkamp, seines Zeichens Regisseur und Autor von so wunderbaren Dystopien wie »District 9«, »Elysium« und »Chapie« (was zugegebenermaßen bisher all seine Feature­filme sind, die ich aber mit Ausnahme von »Elysium« beide großartig fand 😉 – nein, ernsthaft, ich glaube, der vollbringt noch großes). Und da wir uns ja mit Brexit, Trump und Erdogan mittlerweile inmitten einer dystopischen Parallelwelt zu befinden scheinen, dachte ich, passt das doch ganz gut.

Was das Theme neues mit sich bringt? Zuallererst ist das mein “take on one column theme in 2017”. Wie immer recht schmal und diesmal noch reduzierter als zuvor: Selbst auf ein Logo habe ich bei Neill komplett verzichtet. So wird der Inhalt zum Eye-Catcher, gefolgt von der Infobox oben rechts, die kurz und knapp erklärt, was das hier ist. Auch gibt es keine herkömmliche Navigation mehr. Stattdessen gibt es neben der Startseite und den mittlerweile rund 2.750 Einzelposts quasi nur noch die About-Seite und das Archiv, die immer da verlinkt sind, wo sie gerade benötigt werden. Die Idee dahinter war es, das Blog zu einem schnell rezipier- und produzierbaren Stream zu machen, wie es den Nutzungs­gewohnheiten dieser Tage entspricht.

Unter der Haube hat sich auch einiges getan, aber davon sind einige Features noch nicht abgeschlossen (z.B. der Webmention-Support). Hier wird also in den nächsten Tagen und Wochen noch gearbeitet, trotzdem freue ich mich wie immer über Feedback, am besten direkt hier in die Kommentare. 😊

P.S.: Ist das zu glauben, dass es bei Giphy noch kein GIF mit Neill Blomkamp gab, das ich zur Illustration dieses Blogeintrags heranziehen konnte? Alles muss man selber machen…

Trailer zu Neill Blomkamps »Chappie«

Wegen meiner projektbedingten Pause bin ich nicht nur noch nicht dazu gekommen mich zu »The Force Awakens« zu äußern, nein, ich habe auch versäumt, mir den Trailer zu Neill Blomkamps dritten Feature Film »Chappie« ins Blog zu kleben. Als großer Blomkamp-Fanboy, der ich nach »District 9« und nach »Elysium« nicht mehr so ganz war, darf der aber natürlich nicht fehlen.

 
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Dass es sich bei der Geschichte eines jungen Roboters, der auf die schiefe Bahn gerät, dann doch mehr um eine actiongeladene Coming-of-Age-Story als um eine Komödie handelt, wie 2012 spekuliert wurde, stimmt mich jedenfalls schon mal milde, sieht das doch recht vielversprechend aus. Also wer weiß, vielleicht hat Blomkamp ab März 2015 ja wieder einen Fanboy mehr?

District 9-Regisseur Neill Blomkamp über Aliens und die Zukunft der Menschheit

 
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Neill Blomkamp, der Mann hinter dem genialen District 9, wurde im November zur TEDx-Konferenz in Vancouver eingeladen, konnte aber leider nicht persönlich anwesend sein, weshalb er obiges Video produziert hat. Darin spricht er über Aliens, die Wahrscheinlichkeit von deren Existenz und nicht weniger als die Zukunft der Menschheit. Sein Fazit: im Moment befinden wir uns wohl in unserer wichtigsten Entwicklungphase und wenn wir’s nicht versauen, werden wir bald zu einer Typ I-Zivilisation nach der Kardaschow-Skala (zur Zeit sind wir eine Typ 0,7-Zivilisation), womit unser Überleben vorerst gesichert sein dürfte. Alles ziemlich abgefahren, hochinteressant und total mind-blowing – sprich: jeder der sich etwas für Science Fiction mit oder ohne Fiction interessiert, sollte sich das unbedingt geben. (via Nerdcore & Mister Honk)

Funfact am Rande: Bei dem Kraftwerk, dass ab 11:25 zu sehen ist, dürfte es sich um das Kraftwerk Niederaußem handeln, auf das ich aus meinem Schlafzimmerfenster heraus einen Blick werfen kann.

District 9 – Review

Einmal mehr besser spät als nie1: Als ich irgendwann im August erfuhr, dass der hoch- und viel gelobte SciFi-Streifen Moon im Rahmen des Fantasy Filmfest gezeigt werden würde, war klar, dass ich dahin musste. Diese selbst auferlegte, aber gern erfüllte Pflicht verstärkte sich dann wenige Tage später immens, als klar wurde, dass nicht nur Duncan Jones‘ Debüt, sondern auch das von Neill Blomkamp, namentlich District 9, es ins Programm schaffte – und das nur knapp zwei Wochen nach US-Start. Respekt! Ehrensache, dass ich am ersten Verkaufstag die Kasse des Kölner Cinedoms stürmte, um auf Nummer Sicher zu gehen und Tickets für besagte Filme zu erstehen. Gesagt, getan, standen die Freundin und ich also am dritten Festivaltag vor dem größten Kinosaal des Cinedoms, in den District 9 eigens verlegt wurde und der dennoch ausverkauft war.2

Einige fremdsprachige, blutige und sehenswerte Trailer später durften wir dann miterleben, wie es aussieht, wenn ein kleines Stückchen Genre-Geschichte geschrieben wird. Dabei beginnt alles ganz ruhig: 1982 tritt ein außerirdisches Raumschiff in die Erdatmosphäre ein, stoppt über der südafrikanischen Metropole Johannesburg und verharrt dort. Nach Wochen des ereignislosen Wartens entschließen sich die Menschen in den unbekannten Flugkörper einzudringen, wo sie über eine Million insektoide Außerirdische vorfinden – halb verhungert und ohne irgendeinen Anführer. Die Außerirdischen werden aus dem Flugkörper in ein zunächst provisorisch errichtetes Flüchtlingslager namens District 9 gebracht, welches sich jedoch rasch zu einem Slum entwickelt. Jahrzehnte vergehen und die Bevölkerung Johannesburgs fühlt sich zusehends unwohler mit den abfällig als „prawns“ (Garnelen) bezeichneten Nachbarn aus District 9. Das private Sicherheits- und Militärunternehmen Multinational United (MNU), das mittlerweile über die nun 1,8 Millionen Aliens wacht, sieht sich gezwungen, die Umsiedlung dieser in das weiter entfernte und angeblich sehr viel humanere Lager District 10 zu veranlassen. Als der niedere MNU-Beamte Wikus van de Merwe sich der Aufgabe annimmt, passiert jedoch das Unvorhersehbare: <spoiler>nachdem er im Alien-Lager einer außerirdischen Flüssigkeit ausgesetzt wurde, beginnt er, sich selbst in einen der „prawns“ zu verwandeln und erfährt am eignen Leib, dass es der MNU tatsächlich nicht um das Wohl der Aliens, sondern vielmehr um deren hoch-effizientes, aber für Menschen bisher nicht benutzbares Waffenarsenal geht…</spoiler>

Dabei macht besagter MNU-Mann Wikus nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Wandlung durch: vom unbeholfenen Bürokraten, der nur die eigene kleine Karriere im Blick hat, zum Gejagten und Rächer zwischen den Fronten. Dass diese Verwandlung so greifbar und glaubwürdig ist, ist zum einen der mit Sharlto Copley hervorragenden Besetzung, zum anderen dem Stil des Films selbst zu verdanken. Denn wie aus den Trailern und der Kurzfilmvorlage Alive in Joburg bekannt, beginnt District 9 als Dokumentarfilm und nimmt erst nach Wikus‘ Unfall dessen Position und damit typischere Erzählweisen ein – hierbei dennoch immer wieder durch vermeintliche O-Töne unterbrochen. Eine solche Vorgehensweise und viele weitere, auch und vor allem narrative Elemente des Films sind zwar alles andere als neu3, in dieser Kombination jedoch ungesehen. Beispielsweise kennen wir Xenophobie gegenüber Außerirdischen von Kindesbeinen an (E.T. anyone?), hier wird sie aber erstmals wirklich aussagekräftig: denn so selbstverständlich und glaubwürdig wie Blomkamp sein Szenario auf die Apartheid Südafrikas transferiert, zeigt er doch selbst dem unbedarftesten Zuschauer unausweichlich diesen Schandfleck menschlicher „Zivilisation“ auf. Und schließlich ist es genau dieser Moment, den die Science Fiction zu leisten vermag und der leider allzu gerne zwischen all den Special Effects und Bunnies vergessen4 oder übersehen wird.

Nichtsdestotrotz ist natürlich auch District 9 ein spektakulärer Actionknaller, der – zumindest im letzten Drittel – Explosionen und Splatter en masse bietet und dessen vorderstes Ziel die Unterhaltung des Publikums ist. Dass er dabei nebenbei neue Standards in Sachen SciFi-Action setzt und für das Minibudget von 30 Millionen Dollar nahezu fantastisch aussieht, ist umso beeindruckender.5 Ganz klar: wir haben hier mit Neill Blomkamp und Sharlto Copley zwei fortan äußerst gefragte Männer vor uns, von denen wir noch sehr viel hören und sehen werden.

Kurzum: District 9 ist genau der Science-Fiction-Film (mit Action-Anspruch), den ich mir jedes Mal wünsche, wenn das Licht im Kinosaal ausgeht – und den ich vor District 9 bisher nur ein einziges Mal bekommen habe: 1999 mit The Matrix.

EMDb – Rating: 5/5

  1. Ich bin es zwar leid, jedes Review mit einer Entschuldigung zu beginnen, aber was soll ich tun? Zur Zeit bin ich nun mal voll ausgelastet, da bleibt mir nur der Urlaub um was ordentliches zu schreiben. In diesem Sinne: erneut fettes Sorry, für die überaus späte Veröffentlichung dieses Reviews. []
  2. Manch einer muste sogar mit einem Platz auf der Treppe vorliebnehmen… []
  3. Man denke nur an Cronenbergs Fliege oder die TV-Serie Alien Nation. []
  4. Ja, Mr. Bay, Sie sind gemeint. []
  5. Und wo wir gerade bei Ihnen, Mr. Bay, sind, gerade Blomkamps Minibudget lässt Sie mit Ihren quasi unbegrenzten Mitteln wie einen Dilettanten aussehen. []