#monetarisierung

Tumblr Ad-Free Browsing

Tumblr führt einen Paid-Tier ein, der für 5 Dollar/Monat oder 40 Dollar/Jahr die Werbung auf der Plattform ausschaltet. Fairer Preis. Würde ich Tumblr noch nutzen, würde ich das auf jeden Fall abschließen. Twitter sollte sich hieran ein Beispiel nehmen und das eigene, bisher recht witzlose Twitter Blue durch Werbefreiheit aufwerten (und dann hierzulande verfügbar machen und 5 Euro/Monat an mir verdienen).

Kurze Tumblr-Business-Historie:

Lessons Learned bei der Geschichte: Eher später als früher führen Social-Media-Plattformen neben Werbung einen Paid-Tier ein, der die Nutzung ohne Werbung ermöglicht.1 Ein Naturgesetz, zu dem man aber scheinbar immer erst nach ein bis zwei Dekaden kommt.

  1. Und wenn ihr für die Werbefreiheit nur eines Dienstes zahlen solltet, dann ist das definitiv YouTube. So viel besser ohne Werbung! []

Twitter might build a paid subscription service for power users

Ungefähr acht Jahre zu spät liebäugelt Twitter mit der Einführung von bezahlten Pro-Accounts. Mehrwert: eine „more enhanced version of Tweetdeck“, die Journalisten und Konsorten mehr Statistiken bereitstellen soll. Mit anderen Worten: eher uninteressant.

Interessanter wären hingegen simple Premium-Accounts, für die keine Werbung angezeigt wird und deren Profil mit einem entsprechenden Badge ausgestattet wird. Hier und da noch ein Extra-Feature obendrauf und fertig wäre ein Bezahlmodell für die breite Masse an Power Usern, die sich nicht um irgendwelche Analytics-Tools kümmern, sondern einfach nur ihr favorisiertes Social Network unterstützen wollen.

Update, nach Durchlesen meines Feedreaders: Nico sieht das ganz genau so und fordert außerdem „eine Twitterwall im Eingangsbereich der Twitter­zentrale“ auf der die Fotos der Abonnenten „in Dauerrotation gezeigt werden, mit dem Hinweis »@[username] saves your fucking job, stupid!«.“ 😄👍🏻

Amazon Go ist AWS für den Einzelhandel

Evan „The Nerdwriter“ Puschak argumentiert, dass Amazon Go, der zuletzt von Amazon vorgestellte, futuristische Supermarkt, nicht nur eine eigene Ladenlokal­kette sein wird, sondern viel mehr ein lizenzierbares Geschäftsmodell für den herkömm­lichen Einzelhandel. Er vergleicht das mit den Amazon Web Services (AWS), mit denen Amazon Internet-Infrastruktur für andere Unternehmen wie Netflix, Dropbox, Instagram, usw. bereitstellt und das mittlerweile den Großteil an Amazons Einnahmen ausmacht und zehn mal größer ist als die 14 nächsten Konkurrenten zusammen. Guter Punkt.

 
(YouTube Direktlink)

Passend hierzu erwehren sich zwei meiner All-Time Favorite Blogs aktuell gegen das große Blogsterben:

Jason hat eine derlei große Leserschaft, dass das mit den Memberships kein allzu schwieriger Akt werden dürfte. Ich habe meine 30 Dollar gerade eingeworfen. Aber überaus spannend, dass er elf Jahre nachdem er schon Mal auf die direkte Leserfinanzierung zurückgriff, wieder diesen Weg wählt.2

  1. Felix ebenso (um auch einen deutschen Vertreter meiner All-Time Favorite Weblogs™ zu nennen). []
  2. Mit 20 hab ich ihm mein bisschen Geld allerdings nicht gegeben und stattdessen für irgendnen Mist verprast. 😏 []

Why DRM-free comic books are a big deal, even if you don´t read comics

Image hat vorgestern erfreulicherweise angekündigt, die hauseigenen Digitalcomics, fortan DRM-frei in den gängigsten Formaten zu verkaufen:

Starting now, the publisher is going to sell its digital comic books through its website utterly DRM-free. PDF, EPUB, or comic reader formats CBR and CBZ (basically just zipped or RAR’d collections of JPEGs) are all yours to keep, back up, and read on your device of choice, however you see fit.

Ars Technica erklärt nun, warum das eine gute Sache ist, selbst wenn man mit Comics nichts am Hut hat:

It happened with iTunes music; maybe comics are next. After that, we can set our sights on eBooks. Hollywood? Well, we can dream, can’t we?

Sehe ich genauso. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und eine DRM-freie Zukunft. Alleine dafür gehört Image mit Geld überschüttet. Ich weiß jedenfalls, wo ich meine Image-CBRs absofort runterlade.

App.net und das liebe Geld

Während Twitter zurzeit bekanntlich im Wochentakt lieb gewonnene Features streicht, vergeht beim kostenpflichtigen Underdog App.net kaum eine Woche, in der keine Neuerungen vorgestellt werden. Die letzten zwei davon sind nicht nur für die anwesenden Sparkassenfinanzoptimierer (ja, ich weiß wer ihr seid) interessant:

  • Im so genannten Developer Incentive Program sollen die Nutzer monatlich über die besten Apps abstimmen, deren Macher dann je nach Feedback und Popularität bezahlt werden. Zunächst aus einem Topf von 20.000 Dollar pro Monat, der mit steigenden Nutzerzahlen natürlich stetig erweitert werden soll.
  • Außerdem wurde der Mitgliedsbeitrag gesenkt: Anstatt $50/Jahr sind jetzt nur noch $36/Jahr zu bezahlen. Alternativ besteht neuerdings auch die Möglichkeit einer monatlich zu bezahlenden Mitgliedschaft. Dabei werden dann $5/Monat fällig (= $60/Jahr). Wer wie ich bereits die 50 Dollar gezahlt hat, dessen Mitgliedschaft wird entsprechend ein paar Monate erweitert.

Zwar denke ich, dass die 36 Dollar für den halbwegs zahlungswilligen Microblogging-Pöbel immer noch zu viel sind (ich sehe das Angebot eher bei 20 bis 25 Dollar), dennoch ist die Preissenkung aber ein Schritt in die richtige Richtung und dürfte das App.net-Biotop sicherlich um einige interessante Figuren erweitern. Was hingegen vom Developer Incentive Program zu erwarten ist, bleibt fraglich. Derartige Projekte sind nice to have, aber wer sich als Entwickler auf sowas allein verlässt ist schnell allein und verlassen. Die Nummer ist zwar spannend, aber man sollte sich nicht zuviel davon erhoffen. Nichtsdestotrotz: Das App.net-Team beweist hiermit einmal mehr, dass es auch im weiteren Verlauf der Geschichte gerne gewillt ist, zu experimentieren. Und zwar jenseits von großen Foto-Headern.