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Epic goes to war with Apple over the App Store

Epic provoziert Apple mit der Implementierung einer nach den App Store-Regeln strikt verbotenen eigenen, günstigeren Payment-Option / Apple entfernt das überaus populäre Fortnite aus dem App Store / Epic verklagt Apple wegen Missbrauch ihrer Marktmacht.

Spannender Move von Epic Games, dem Betreiber des Epic Games Stores, Entwickler der Unreal-Engine und von Spielen wie eben Fortnite.

Ich vermute, dass es ihnen weniger um die 30% Apple Tax als vielmehr das offene Ökosystem auf iOS-Geräten und zukünftigen Apple Silicon-Systemen geht. Denn wenn Apple weiterhin den Daumen drauf hat bzw. drauf legt, sind Third-Party-Stores wie der Store von Epic auch auf dem Mac und dann irgendwann auch bei Windows und Android Geschichte. Epic konkurriert dahingehend also mit Apple, dem App Store-Anbieter, und möchte sämtliche Plattformen noch auf Jahre für Third-Party- und den eigenen Store geöffnet wissen. Was tendenziell gut für uns alle sein sollte.

Und dafür, dass sie 2020-Apple direkt mit 1984-IBM gleichsetzen, indem sie den berühmten 1984-Werbespot als „Nineteen Eighty-Fortnite“ parodieren, gibt es gleich nochmal extra Bonuspunkte.

 
(YouTube Direktlink)

Epic Games has defied the App Store Monopoly. In retaliation, Apple is blocking Fortnite from a billion devices. Join the fight to stop 2020 from becoming “1984”.

Update, 14.08.: Heute wurde Fortnite aus dem Google Play Store entfernt und Epic hat auch Google mit einer grandiosen Anklageschrift konfrontiert.

WWDC 2020 Keynote

Es folgt eine (ergänzte) Übersicht meiner Tweets/Eindrücke, die ich während der Sichtung der gestrigen WWDC-Keynote verfasste. Mit Abstand die beste Keynote seit Jahren, inhaltlich spannend, oftmals aber von Captain Obvious und „Finally!“s getrieben. Seht selbst.

Da wir heute Abend noch einen Workshop hatten, konnte ich die WWDC-Keynote nicht live sehen. Das hole ich jetzt nach. Macht euch also auf verzögerte Ohs und Ahs meinerseits gefasst.

iOS 14 & iPadOS 14

App Library – Schön das iOS 14 jetzt antizipiert, was wir eh schon alle machen: Die Apps hinter Seite 2 vergessen. Umso besser, dass man diese Seiten jetzt nicht mehr anzeigen muss.

Widgets – ca. 17 Jahre nach der Erfindung der Widgets für OS X (Konfabulator!) kommen wirkliche Widgets endlich auch in den iOS-Homescreen. Was wir gesehen haben, sieht schon gut aus, aber der wahre Mehrwert liegt definitiv in Third-Party-Widgets. Das wird spannend. (Yonks *hust*)

Picture-in-Picture – Keynote-wert? Must-Have, das keiner Erwähnung bedarf.

Siri – Solange das nicht viel besser wird, ist jedes neues Feature egal.

Conversations
– Sehr sinnvolle Erweiterung, die iMessage endlich Feature-complete zur Konkurrenz machen.

Ist dass das große Thema dieses Jahr? Dinge, die längst überfällig waren, endlich zu implementieren?

Maps – Whatever, aber EV Routing, die für Elektrofahrzeuge optimierte Routenplanung, ist sehr spannend (also wenn man ein Elektroauto hat).

iPhones als Autoschlüssel? Captain Obvious wundert sich, dass das bis 2020 (bzw. eigentlich 2021 wenn die Autos erscheinen…) gedauert hat.

App Clips – Großartig (und nicht ganz überraschend) für alle Anwendung, die man mal eben zwischendurch und kontextbasiert braucht, ohne gleich eine ganze App installieren zu müssen. Freue mich schon darauf, die mit Hypercode für unsere Kunden umzusetzen.

iPadOS 14‘s Universal Search – Für mich als alten Alfred-User eine elementare Verbesserung. Im Googleplex ist man derweil wahrscheinlich not amused.

Apple Pencil, AirPods

Apple Pencil Scribble – Captain Obvious freut sich über Handwriting Recognition in allen Textfeldern.

AirPods machen mit ihrer neuen Firmware endlich das, was sie eh schon machen sollen (problemlos zwischen Geräten umschalten). Gut.

Apple Watch

Watch Face Sharing – „Ihr dürft immer noch keine eigenen Watchfaces machen, aber jetzt dürft ihr die zwei Dutzend, die ihr eh schon habt, teilen!“

Apple Watch Sleep Tracking – Gute Sache, auch wenn ich bisher mit Autosleep mehr als zufrieden war.

Wind Down klingt auf dem Papier erstmal gut, aber ob das wirklich hilfreich oder eher nervig ist – insb. bei unregelmäßigen Tagen –, bleibt noch abzuwarten.

Privacy, Apple TV

Privacy – Verschlüsselt endlich die iCloud Backups, dann können wir weiter reden.

Dass es jetzt aber eine Tracking-Tabelle pro App im App Store gibt, ist aus Endnutzer- und ordentlicher Entwicklersicht sehr gut. Wenn man aber Facebook ist – oh je. Aber gibt bestimmt Ausnahmen.

Apple TV Original »Foundation« – Now we‘re talking! Sah gut aus, 2021 kann kommen.

 
(YouTube Direktlink)

macOS 11.0 (!) Big Sur

Großartige Einleitung von Craig. Ganz klar dir iOSifizierung von OS X. Das „macOS Big Sur is where it starts“ ist dabei zugleich als Versprechnen und Drohung zu verstehen.

Big Sur App Icons – Please shoot me! 😣

Big Sur Dock Border Radius – Please make it quick! 😖

Und wo wir schon dabei sind: Noch mehr Catalyst-Apps! 😫

Das Motto: Während wir iOS mächtiger und besser machen, machen wir macOS mehr wie iOS = weniger mächtig und weniger gut.

Safari

Dass Safari immer weiterentwickelt wird: gut. Aber es bekommt immer überraschend viel Keynote-Zeit.

Kennen wir dahingehend eigentlich den Marktanteil für Safari-Nutzung auf dem Mac? Trotz Ressourcen- und Datenhunger ist Chrome doch sicherlich Mac-Marktführer, oder?

Apple Silicon

Wenig überraschend heute also der angekündigte Wechsel zu eigenen ARM-Chips.

Kurzfristig wird das (auch als Entwickler) dank Universal 2 & Rosetta 2 eher egal sein, langfristig ist der Schritt aber nicht zu unterschätzen: Das Ökosystem rückt noch näher zusammen.

Dass iOS-Apps direkt „as is“ auf Macs mit Apple Silicon laufen werden, wirkt allerdings – auch vor dem Hintergrund von Catalyst – mehr als bizarr. Ich bin da mal sehr auf den Freigabeprozess gespannt.

Erste Apple-SoC-Macs sollen Ende des Jahres erscheinen, neue Intel-Macs soll es aber auch geben. Die Transition-Phase soll zwei Jahre dauern.

Ich bin froh, gerade nochmal alle Macs aktualisiert zu haben, so dass ich locker die alte „Never First Gen“-Regel befolgen kann.

Generell

Dass Cook sich zu den BLM-Protesten und der Pandemie äußerte, war auf jeden Fall angemessen. Auch die Corona-bedingte, distanzierte und offen­kundig vorproduzierte Präsentationsform der Keynote passte m.E. sehr gut. Die Fahrten zwischen den Stages waren überaus nice und vermittelten sehr gut, wo was auf dem Apple Campus zu verorten ist (oder eben auch nicht, siehe Secret Silicon Lab).

Craigs Frisur war beeindruckend wie eh und je.

Und, eine iPadOS 15 Prediction: „macOS apps now running on iPad.“

iPadOS 13.4 – Cursorcalypse

iPad zwischen Bildschirmen

Lustig: Ich habe all diese riesigen Bildschirme um mich herum, aber am spannendsten ist es gerade auf diesem kleinen Touch-Device per Trackpad und Tastatur rumzutippeln.

Es wurde bereits vielerorts gesagt, aber die Cursor-Eingabe in iPadOS 13.4 fühlt sich – nach einem kurzen Moment der Irritation – sehr erfrischend an: Der halbtransparente Cursor-Kreis passt sich den unter ihm befindlichen Gegeben­heiten an. Nicht so, dass über Hyperlinks kleine Hände mit ausgestrecktem Finger angezeigt werden, sondern so dass er die Form von Icons und Buttons annimmt, die er gerade auswählen kann. Das sieht nicht einfach lustig aus, sondern denkt das ehemalige Touch-only Interface konsequent für die Bedienung mit externen Gerätschaften weiter. Für viele, gerade ungeübte Maus- und Trackpad-Nutzer könnte das eine echte Hilfestellung sein.

Soll heißen: Mit optionaler Tastatur und Cursor-Steuerung ist das sicherlich der optimale Computer für unsere Eltern, Reisende, Schüler (!) und alle Pros, die (zwischendurch) mal keine High-End-Workstation brauchen. Da viele Menschen ihren PC-Bedarf mittlerweile durch iPads gedeckt haben, wage ich sogar zu prophezeien, dass dies – iPad mit Touch-Steuerung für die Couch plus dasselbe iPad mit Cursor-Steuerung und physikalischer Tastatur für die Steuererklärung – das ist, was den Mainstream-Computer-Markt in den nächsten Jahren als vorherrschendes Nutzungsparadigma dominieren wird.

There, I said it.

(Selbstredend wurde dieser Blogeintrag komplett auf dem iPad geschrieben1 und veröffentlicht2, inklusive Bildbearbeitung3 und -upload4, was tatsächlich nur minimal langsamer zuging als auf dem Mac.)

  1. In Drafts, das zum Glück ja auch meine TextExpander-Snippets versteht, die ich beim Schreiben definitiv brauche. []
  2. Über das WordPress-Admin-Interface im Browser. []
  3. Mit Annotable, Darkroom und Desqueeze. []
  4. Per SFTP via Secure ShellFish. []

NetNewsWire

Noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Empfehlung von Feedbin als Feedreader-Service der Wahl: Wenn ihr dazu noch ein passendes Stück iOS- oder macOS-Software braucht, sei euch NetNewsWire for Mac und NetNewsWire for iOS wärmstens empfohlen.

Letzteres ist am 9. März erschienen und ist nicht nur kostenlos, sondern auch ein besonders herausragender Vertreter der Feedreader-Zunft auf iOS. Seinem großen Bruder, der auch gleich mein Desktop-Feedreader of Choice ist, steht die iOS-Version damit in nichts nach.

Wenn ihr euer RSS-Ökosystem aus- oder aufbauen wollt, seht euch die beiden NetNewsWire auf jeden Fall mal an!

Introducing Yonks

Vor 252 Tagen habe ich euch mit diesem Sneak Peak ein Side Project angeteasert, das heute nach Dutzenden feierabendlichen Programmier­sessions endlich seine Vollendung findet und soeben veröffentlich wurde: Yonks, meine neue Day Counter App für iOS und Android! 🎉

Die Idee dahinter ist simpel und allseits bekannt: Wir alle halten Erinnerungen an mehr oder weniger wichtige Ereignisse in unserem Leben hoch und fiebern neuen Ereignissen, Events und Terminen entgegen. In unserer hektichen Zeit ist z.B. der bevorstehende Urlaub oftmals ein rettender Anker. „Nur noch x Tage, dann fahre ich endlich weg!“, haben wir sicherlich alle schon mal gedacht.

Yonks, day counter app for iOS & Android

Hier kommt Yonks ins Spiel: In der App lassen sich Counter für vergangene und zukünftige Zeitpunkte anlegen. Anschließend zählt Yonks dann die Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre, die seitdem vergangen sind oder bis dahin noch verstreichen müssen. So lassen sich auf einen Blick Fragen wie „Wieviele Tage sind seit der Mondlandung verstrichen?“ und „Wieviele Wochen bin ich mit meinem Partner zusammen?“ oder eben „Wieviele Tage noch bis zu meinem Urlaub?“ und „Wieviele Stunden bis zu Avengers 4?“ beantworten.

Für jeden Counter werden zudem die nächsten Milestones angezeigt, also z.B. wann 1000 Tage seit dem Zeitpunkt vergangen sind oder wenn der Termin nur noch 6 Monate entfernt ist, und es gibt Platz für zusätzliche Textnotizen. Nutzern, die erstmal nicht wissen, was sie hinzufügen sollen, werden mit den Suggestions beliebte Counter aus verschiedenen Kategorien wie Geschichte, Sport, Tech, Musik und, na klar, Film vorgeschlagen.

Yonks, day counter app for iOS & Android

Yonks ist ganz bewusst eine kostenpflichtige App und kostet 2,29 Euro. Nicht weil ich damit reich werden will1, sondern weil Arbeit entlohnt werden muss und ich auf Tracking, Werbung oder In-App-Purchases verzichten wollte.

„Yonks“ ist übrigens britischer Slang und bedeutet so viel wie „a long time“. Und die hat es, obwohl der Prototyp bereits nach ein paar Abenden fertig war, auch gebraucht, um die App nebenbei fertig zu stellen. Noch länger hätte es allerdings gedauert, wenn da nicht all die wunderbaren Betatester gewesen wären, die mich mit Feedback, Bug Reports und Feature Requests versorgt hätten. Euch allen nochmals vielen Dank! Insbesondere möchte ich mich namentlich nochmal herzlichst bei Andreas, Guido, Jens, Kira, Marcel, Melli, Michael und Omar bedanken. 🙏

Ich würde mich freuen, wenn ihr mal einen Blick riskiert und mir anschließend euer Feedback und – noch spannender – eure Use Cases mitteilen würdet: Was zählt ihr mit Yonks?

🌍 Yonks Webseite
📱 Yonks für iOS im Apple App Store
🤖 Yonks für Android im Google Play Store

  1. Die Hoffung stirbt aber ja bekanntlich zuletzt. 😅 []