#familie

Oma

Vor einer Woche ist meine Oma, die mich aufgezogen und mehr als irgendjemand sonst dazu beigetragen hat, dass ich heute der bin, der ich bin, im Alter von 84 Jahren verstorben. Nachdem sie Anfang des Jahres schwer erkrankt ist, hat sie allen Diagnosen getrotzt und bis zum Schluss gekämpft, vor allem um Mitte des Jahres unsere Hochzeit und die Rückkehr meiner Cousine, die für ein Jahr in den USA war, mitzuerleben. Dafür, dass das geklappt hat, und für die letzten gemeinsamen Wochen und Monate, bin ich und sind wir alle sehr dankbar.

Wenn ich gleich runter zu ihr gehe, aufgeregt, weil ich ihr irgendwas neues erzählen will, und bemerke, dass sie nicht in ihrem Sessel sitzt, dämmert mir, dass sie auch nie mehr da sitzen wird. Dass ich ihr all das, was ich ihr noch erzählen wollte, nicht mehr erzählen kann. Dass sie nicht mehr mit uns zusammen essen wird. Dass sie und Kira nicht mehr gemeinsame Sache machen. Dass mir niemand mehr sagt, dass ich nur Blödsinn im Sinn hab. Dass sie nicht weiter täglich an unserem Leben teilnimmt. Und das bricht mir das Herz. Doch „so geht das immer weiter“, würde sie dann halb ernst, halb lachend sagen und sie hätte wie so oft natürlich recht. Ein letztes schelmisches „Es nützt ja alles nichts“.

Tschüss, Oma, und danke für alles! Du warst, bist und bleibst die Allerbeste. Ich vermisse dich, grüß Opa von mir!

Why have young people in Japan stopped having sex?

2012 wurden in Japan weniger Babies geboren als jemals zuvor und mehr Inkontinenzwindeln als Babywindeln verkauft. Ursache für diesen Trend, der, so Forscher, sich auch bald in westlichen Staaten abzeichnen könnte, sind die Unvereinbarkeit von Familie und Karriere für japanische Frauen, die durch neue Technologien gebotenen Rückzugsmöglichkeiten und das japanische Männer sich nur noch von Fembots und Tentakelmonstern erregt fühlen. (via @sixtus)

Vier Weihnächte

Um uns auf die familiären Feierlichkeiten der Festtage bestens einzustimmen, haben die Freundin und ich uns kurz zuvor die romantische Weihnachtskomödie „Four Chistmases“ gegeben, die hierzulande den schon mindestens tausend Mal gehörten Titel Mein Schatz, unsere Familie und ich trägt. Eine weitere Beziehungskomödie, die irgendwas mit Weihnachten zu tun hat. Aber was? Der ebenso unspektakuläre Original-Titel offenbart: irgendjemand ist hier in vier Weihnachtsfeste involviert. Klar, dass es sich dabei um „mein Schatz“ und „ich“ handelt. Konkret liest sich das dann so:

Das Mittdreißiger-Pärchen Kate und Brad, beide Scheidungskinder, hasst Weihnachten. Also verabschieden sie sich jedes Jahr in den Urlaub bis der Spuk vorüber ist. Doch dieses mal geht etwas schief und die beiden sind gezwungen bei Kates Mom, Kates Dad, Brads Mom und Brads Dad aufzulaufen. Und wie könnte es anders sein: die Familien überbieten sich gegenseitig im WTF-Faktor. Etwa wenn sich herausstellt, dass der erfolgreiche Anwalt Brad (Vince Vaughn) eigentlich Orlando heißt, da er ebenso wie seine Brüder Denver und Dallas, beide übrigens leicht aggressive Amateur-Wrestler, nach seiner Zeugungsstadt benannt wurde. Und natürlich hat auch Kate (Reese Witherspoon) einige übergewichtige Leichen im Keller. Kurzum: es wird außerordentlich peinlich für die beiden.

Alles bis hierher beschriebene ist ziemlich unterhaltsam, selten zu platt und durch die fast episodenhafte Aufteilung in die vier Familienbesuche nett erzählt. Doch irgendwann schlägt auch „Four Christmases“ gewohnte Pfade ein: das überraschend unkonventionelle Pärchen zerbricht fast, als Kate sich wünscht die lockere Beziehung zu Brad zu festigen. Folglich müssen sie sich wieder zusammenraufen, was sie natürlich schaffen und unter dem Schlussstrich steht im Endeffekt natürlich, dass Familie was ganz tolles ist.

Es ist zwar schade, dass Mein Schatz und der Rest das allseits bekannte Muster tausender anderer Romantic Comedies aufgreift, aber verwundern tut es leider nicht. Damit ist zu rechnen und das fordert das (weibliche) Publikum ja auch. Dennoch: andere Familien haben auch einen Hau weg – sehr beruhigend vor dem alljährliche Weihnachtstreffen in der eigenen Sippe. In diesem Sinne:

EMDb – Rating: 3/5