#elon musk

Tweetbot. April 2011 – January 2023

On January 12th, 2023, without warning, Elon Musk ordered his employees at Twitter to suspend access to 3rd party clients which instantly locked out hundreds of thousands of users from accessing Twitter from their favorite clients. We’ve invested over 10 years building Tweetbot for Twitter and it was shut down in a blink of an eye.

Nun hat sich auch Tapbots offiziell von ihrem Twitter-Client verabschiedet. (Hier habe ich gestern Abend sehr viel mehr dazu geschrieben.)

Ich habe in den letzten zwölf Jahren immer mal wieder mit Tweetbot zugunsten anderer Third-Party Clients gefremdelt, zuletzt war es aber mein Lieblingsclient. Tapbots‘ Nachfolger Ivory hat gute Chancen das auch für Mastodon zu werden.

Twitterrific: End of an Era

We are sorry to say that the app’s sudden and undignified demise is due to an unannounced and undocumented policy change by an increasingly capricious Twitter – a Twitter that we no longer recognize as trustworthy nor want to work with any longer.

Nachdem Third-Party Clients Ende letzter Woche überraschend aufgehört haben zu funktionieren (siehe auch diesen Blogpost von den Twitterrific-Machern “Iconfactory”), war Anfang dieser Woche bereits aus Twitters internem Slack geleaked, dass es sich nicht um eine Panne, sondern um eine beabsichtigte Abschaltung gehandelt hat. Während zunächst nur große Apps wie eben Twitterrific oder Tweetbot für iOS (das ich zuletzt nutzte) betroffen waren, traf es nun auch kleinere wie Twitterrific for Mac.

Twitter – schon vor Musk oftmals schwierig in der Kommunikation mit den Entwicklern, die den Dienst einst geprägt und groß gemacht haben – hat dann zwischenzeitlich “verkündet”, dass die Apps plötzlich gegen irgendwelche, unbekannten Policies verstoßen hätten. Und hat dann das Developer Agreement um folgenden Punkt erweitert (unter “II. Restrictions on Use of Licensed Materials, A. Reverse Engineering and other Restrictions”):

You will not or attempt to (and will not allow others to c) use or access the Licensed Materials to create or attempt to create a substitute or similar service or product to the Twitter Applications.

Das bedeutet, Twitter kann jetzt nur noch über die offizielle App & Website bespielt werden. Alle anderen Clients funktionieren nicht mehr oder bald nicht mehr. Für mich als Nutzer der ersten Stunde ein K.O.-Kriterium. Twitter unter Musk ist eine einzige Shit Show1 in vielerlei Hinsicht, wie The Verge unlängst umfangreich dokumentiert hat, der als Entwickler, Werbepartner, Nutzer und Gesellschaft2 nicht vertraut werden kann.

Dass an den Third-Party Clients kleine Unternehmen mit Menschen und deren Einkommen hängen, interessiert einen Elon Musk nicht und Twitter auch nicht mehr. Dass Twitters größte Power User diesen unbenutzbaren Mist, den sie App und twitter.com nennen, nicht nutzen wollen, auch nicht mehr.

That said: Ihr findet mich im Fediverse. Ich werde meinen Twitter-Account (schon aus Identitäts­diebstahls­gründen) nicht löschen, aber bis auf weiteres nur noch sporadisch und automatisiert bespielen. Einige Leute, deren Tweets ich weiterhin mitbekommen möchte, die den Sprung zu Mastodon aber noch nicht geschafft haben, verfolge ich über Feedbins Twitter-Intergration – solange sie noch geht.

  1. Mit dem hier verlinkten Blogposts aus Iconfactory-Mitarbeiter Craig Hockenberrys privatem Blog kann ich mich dieser Tage leider nicht nur wegen seiner Twitter-Thematik gut identifizieren. 😔 []
  2. Hey, die Taliban sind gerade groß und verified (!) auf Twitter [ab 14:38 min]. []

Twitter has 330 million monthly active users and 166 million daily active users.

Elon Musk had 117 million followers, when he started a poll to ask if Donald Trump’s account should be reinstated. He claimed that 134 million people saw this poll.

But only 15 million users voted in the poll, which they didn’t know was coming. That’s only 4,5% of all Twitter users, only 12,8% of Musks followers and only 11,2% of all people who saw this.

“The people have spoken.”

Who Said It: Elon Musk or Mr. Burns?

The New Republic mit einem spannenden und erschreckenden Quiz:

The Simpsons’s Mr. Burns and Elon Musk share an eerie number of similarities. Each is the richest person in his respective universe—Springfield for the former, planet Earth for the latter. They boast about their green energy initiatives of electric cars and nuclear power plants, but use their power to advance right-wing politics and fuel their petty personal grievances. Test yourself below to see how well you can separate our cartoonish reality from the world of The Simpsons.

(via Daring Fireball)

Elon Musk kauft Twitter für 44 Milliarden Dollar

Der Hightech-Unternehmer Elon Musk kauft den Kurznachrichtendienst Twitter für rund 44 Milliarden Dollar (knapp 41 Milliarden Euro) auf. Wie das Internet-Unternehmen mitteilte, wird Musk 54,20 Dollar pro Aktie zahlen. Vergangene Woche hatte der Verwaltungsrat von Twitter noch versucht, eine Übernahme durch den reichsten Menschen der Welt zu verhindern. Jetzt liegt es an den Aktionären des Unternehmens, ob sie das Angebot annehmen.

Nun also doch. Musk beabsichtigt Twitter zu einer „globalen Plattform für Redefreiheit“ zu machen, auf der sich Body Shaming eines Milliardärs mal eben an Liebesgeständnisse für die ganze Menschheit reiht, bevor man dann nochmal klarstellt, dass man hofft, dass auch die größten (er schreibt „schlimmsten“) eigenen Kritiker weiterhin auf Twitter bleiben, weil genau das ja Redefreiheit sei.

Die Twitter-Bubble überschlägt sich gerade wegen dieser News. Mastodon verzeichnet so viele gleichzeitige User wie noch nie. Trumpisten und ähnliche Truppen feiern den neuen, radikalen Free-Speech-Ansatz, der Rest sorgt sich wegen der Machtkonzentration und will vor Schreck schon seine Teslas zurückgeben.

Genau genommen ändert sich aber vermutlich nichts. Ein privatisiertes Twitter unter Musk dürfte 1. dessen Red Pill aufgezwungen bekommen, was Redefreiheit und Zensur angeht und 2. wieder innovativer werden, was das eigentlich Kernprodukt angeht. Letzteres ist gut, ersteres nicht so sehr.

Was ich aber nicht verstehe: Die selben Leute, die sich heute lautstark beschweren, nutzen Twitter seit jeher ohne Unterlass, während sie offene und dezentrale Alternativen belächeln, ignorieren und – am schlimmsten – nicht nutzen. Mit Micro.blog und Mastodon gibt es längst voll funktionale Microblogging-Konkurrenz mit lebhaften und oft freundlicheren Communities, auch wenn die natürlich ohne die Marktmacht von Twitter daherkommen.

Spannend bleibt, was aus Bluesky werden wird, dem von Twitter initiierten Projekt, ein dezentrales Protokoll für die nächste Generation von Twitter zu erarbeiten. Während Musks Werte hierfür vermutlich nicht schlecht sind, ist der hohe Kaufpreis natürlich ein Problem. Irgendjemand und Musk wollen schließlich ihr Geld (und mehr) zurück.

Immerhin: meine wenigen Twitter-Aktien werde ich jetzt wohl mit einem Plus von rund 25% veräußern können. Was ich mit dem neuen Reichtum mache, erfahrt ihr dann auf micro.blog/eay und eay.social/@eay.

Update, 23:55 Uhr: Bluesky hat in einem Twitter-Thread nochmal die eigenen Verflechtungen zu Twitter aufgezeigt und betont, dass es eine eigene, unabhängige Firma sei:

The bluesky project originated with Twitter in 2019, but the Bluesky PBLLC established this year is an independent company focused on decentralized social network R&D.

Einzige Verbindung: Twitter-Gründer und Ex-CEO Jack Dorsey sei im Board von Bluesky, ein ehemaliger Twitter Security-Engineer Teil des Teams.

Klingt fast so, als wolle man hier an einem Twitter-Nachfolger bauen, ohne dass Elon den auch gekauft hat.

Diese kurze Tweet-Konversation ist auf so viele Arten großartig: Umstrittener Tech-Millionär, der großer SciFi-Fan ist und seine Zeit damit verbringt SciFi-Konzepte zu realisieren/zu monetarisieren, säht vor dem Hintergrund einer ungeahnten, weltweiten Ausnahmesituation Verschwörungstheorien, indem er eines DER SciFi-Werke der Gegenwart zitiert. Woraufhin ihm die Tochter eines so dumpfen, wie bösartigen Präsidenten, wie es ihn eigentlich nur im überzeichneten Dystopie-Kino geben sollte, beipflichtet. Was die Co-Creatorin des besagten SciFi-Werks dazu bringt, Tech-Millionär und Präsidententochter in ihre Schranken zu weisen.‬

Crazy times, great reply.

Tesla Cybertruck

Fünftminütige Zusammenfassung der gestrigen Vorstellung des Cybertruck, dem neuen, (retro-)futuristischen E-Pickup von Tesla.

 
(YouTube Direktlink)

Ganz groß, wie die kugelsicheren Fenster im Bühnentest zerborsten und das dann für den Rest der Show zu sehen ist.

Auch gut: Elon hat den Cybertruck natürlich schon als offizielles Fahrzeug für seine Mars-Missionen angeteasert, was bedeutet, dass es dann dort oben genau so aussieht, wie wir uns das in den 80ern vorgestellt haben.

Tesla’s New Car Smell

Far from the promised 1,500 cars, Musk let us know that Tesla had shipped only 220 Model 3s in Q3.

Jean-Louis Gassée über die Produktions­schwierigkeiten bei Tesla. Grund dafür sieht er u.a. darin, dass die Produktion bei Tesla noch zu viel manuelles Zutun braucht und die Best Practices der Autoindustrie nicht eingehalten werden. Das eröffnet wiederum Möglichkeiten für die klassischen Autokonzerne und ihre immer leistungsfähigeren E-Autos:

[Chevy] Bolts and [Nissan] Leafs (Leaves?) might not be as sexy as Model 3s, but they’re more real.

All Our Patent Are Belong To You

Elon Musk, Chef von SpaceX und Tesla Motors, hat heute im Blog von Tesla verkündet, dass sie die Nutzung ihrer Patente freigeben, um so schnelleren technologischen Fortschritt zu ermöglichen:

Tesla Motors was created to accelerate the advent of sustainable transport. If we clear a path to the creation of compelling electric vehicles, but then lay intellectual property landmines behind us to inhibit others, we are acting in a manner contrary to that goal. Tesla will not initiate patent lawsuits against anyone who, in good faith, wants to use our technology.

Großer, guter Schritt und gute Vorgehensweise: Anstatt Patente abzuschaffen, nutzen wir sie einfach nicht mehr.