#blogging

Willkommen in 2022, willkommen in der Zukunft! Oder wie Craig Mod gerade treffend schrieb: “I lived to 2022 and all I got was this t-shirt, a mind-blowing telescope that can look back a trillion years in time, and across-the-board life-changing advancements in viral mitigation.” Das war’s dann aber doch auch schon! Danke, Merkel.

Und eigentlich wird der Jahreswechsel in diesem Blog ja immer von meiner alljährlichen Kinostatistik begleitet (die zuletzt vielmehr zur Streaming-Statistik wurde), flankiert durch ein paar in Zahlen gegossene Selbsterkenntnisse. Leider bin ich dazu bisher aber noch nicht gekommen, da 2021 auf den letzten Metern nochmal den Schwierigkeitsgrad erhöht hat und uns pünktlich zu Weihnachten mit einer akuten, zeitweise lebensbedrohlichen Nicht-Covid-Erkrankung in der Familie bedachte.1 Mittlerweile ist glücklicher­weise schon alles besser, aber es erfordert hier und da noch meine Aufmerksamkeit.

In der Zwischenzeit machen wir mit dem regulären Programm weiter und legen 2022 nahe, uns alle nicht so zu enttäuschen, wie seine Vorgänger. Wäre langsam an der Zeit, keiner hat Lust auf Part III.

P.S.: 2022 ist das Jahr der Personal Blogs, hab ich gehört. Das wäre doch schon mal etwas.

  1. Not-so-fun-fact: Intensivbetten mit Beatmung sind nicht so einfach verfügbar, wie man jenseits von Sachsen glauben würde. Den Platz zu finden hat für die Leitstelle in der Notsituation recht lange gedauert und zur Folge, dass wir – obwohl wir uns ja in der Reichweite diverser Großstädte befinden – gerade jeden Tag an den Arsch der Welt fahren dürfen. Nichtsdestotrotz und bitte nicht falsch verstehen: Wir sind froh und dankbar, dass es das Intensivbett dann doch und immer noch rechtzeitig gab. Es lässt einen nur noch mehr an den Impfgegnern (ver-)zweifeln, die solche Situationen in ihrer elendigen Ignoranz verursachen und unsere Gesellschaft so ordentlich beuteln. []

How the Blog Broke the Web

Amy Hoy beschreibt in diesem passenderweise nicht datierten Artikel, wie Blog-Software das frühe Web verändert und ihrer Meinung nach verschlechtert hat, indem Movable Type & Co. den damaligen Website-Autoren das Korsett der Chronologie und das Bearbeiten in Textfeldern aufgezwungen haben. Die individuelle Erstellung ganzer Websites wurde zugunsten der Einfachheit von Content-Management-Systemen geopfert.

Dates didn’t matter all that much. Content lasted longer; there was less of it. Older content remained in view, too, because the dominant metaphor was table of contents rather than diary entry. […] Obviously, it didn’t last.

Suddenly people weren’t creating homepages or even web pages, but they were writing web content in form fields and text areas inside a web page.

Suddenly, instead of building their own system, they were working inside one. A system someone else built.

Interessanter Punkt, der vor ein paar Jahren mit den mittlerweile wieder einge­schlafenen Art Directed Articles1 und zuletzt mit hoch indi­viduali­sierbaren Static-Site-Generatoren vielleicht wieder etwas Gegen­bewegung findet. Das Weird Web würde es freuen.

  1. Eingeschlafen im Blog-Kontext. Bei den großen Publikationen sind individuelle Artikel-Designs a.k.a. “Multimedia Features” nach Veröffentlichung von “Snow Fall” durch die New York Times seit Jahren der Heilige Gral. []

Nachdem meine Blogging-Shortcuts mit dem Update auf iOS 15 mal wieder nicht funktionieren bis Apple die WordPress-Integration in Shortcuts repariert hat, habe ich gerade die Schnauze voll gehabt und habe mein komplettes mobiles Blogging-Setup auf JavaScript-basierte Drafts-Actions umgestellt. Sieht bisher sehr vielversprechend aus. Ich werde berichten.

Update, 20.10.: Großer Vorteil von der Umstellung auf einen Drafts-only Veröffentlichungs­prozess: Ich kann auch von der Drafts-Mac-App heraus direkt veröffentlichen ohne WordPress öffnen zu müssen. Und dank Web Capture und Bookmarklets kann ich Drafts direkt vom Browser aus befüllen. Fühlt sich wie damals MarsEdit an – nur noch schneller und individueller.

How to Grow Your Blog

Matt Birchler, der einen lesenswerten, englischsprachigen Personal/Tech-Blog führt und mit A Better Computer einen tollen, kleinen YouTube-Channel voller App-Tipps betreibt, hat das leidige Thema des „erfolgreichen Bloggens“ sympathisch zusammengefasst:

So if you want your site to grow, write. Post things. Post anything. Get creative. Take risks. Get weird.

Have fun making the content. If you’re having fun, your audience will notice.

The Return of the 90s Web

In big cultural concepts like music or fashion, things have a way of coming around full circle. […] When I look at some of the trends on the web today, I wonder if we’re at that point yet. I wonder if we’re ready to revisit some of the ideas of the early web again.

Max Böck fragt sich, ob es auch im Web wiederkehrende Trends gibt, wie wir sie aus anderen Medien kennen, und hat tatsächlich ein paar Early-Web-Prinzipien wiederentdeckt.

Dark Neill

Screenshot of Dark Neill

Es ist jetzt fast drei Jahre her, dass die aktuelle Inkarnation des hiesigen Designs – Codename „Neill“ (as in „Neill Blomkamp“) – hier einge­führt wurde. Seitdem ist Webdesign-technisch viel passiert: Devices werden gleichzeitig immer größer und kleiner, Browser und Betriebs­systeme unterstützen mit ihrem jeweiligen „Dark Mode“ mittlerweile unsere dunklen Seiten. Und das nicht nur für nativen Anwendungen, sondern auch für Websites.

Während ich dieser Tage in der glücklichen Lage bin, meine Brötchen weiterhin im Home Office zu verdienen, dachte ich mir, dass ich ja nicht nur anderer Leuts Websites und Apps konzipieren, gestalten und entwickeln könnte, sondern den Lockdown auch mal dazu nutzen könnte, meine eigenen Projekte und inbe­sondere diese Seite voran­zubringen. (Womit ich nicht alleine bin.)

Und so habe ich die letzten Abende damit verbracht, ein paar Optimierungen am hiesigen Theme vorzunehmen. Das Offenkundigste, wie diejenigen unter euch, die sich gerade auf dieser Website befinden und den Dark Mode in ihrem Betriebssystem/Browser aktiviert haben, bereits wissen: Es gibt hier nun auch ein dunkles Farbschema. D.h. je nach System­präferenz wird euch eay.cc nun hell oder dunkel angezeigt. Aus „Neill“ wird „Dark Neill“. Wenn ihr wollt.1

Darüber hinaus gibt’s viele kleinere Opti­mierungen, wie z.B. eine größere Skalierung der Website, wenn ihr sie auf größeren Displays besucht. Zudem habe ich noch weitere Anpassungen (not sure to call them features yet) für die nächsten Quarantäne­abende angedacht. Und vielleicht kommt hier und da sowieso noch was Neues. Warten wir ab und bleiben wir gesund!


An die anwesenden Techniker: Zwei Artikel, die äußert hilfreich bei der Um­setzung eures ersten Dark Mode sind, sind dieser Blogpost von Jeremy Keith und dieser Deep Dive zum Thema von Tom Steiner (mit dem großartigen Titel „Hello darkness, my old friend“). You’re welcome. 🌚

Update, 20.05.: Dark Neill – jetzt auch mit Dark Mode Toggle!

  1. Im nächsten Schritt werde ich noch einen Umschalter implementieren, mit dem sich eure System­präferenz auf Wunsch überschreiben lässt. []