Einträge von November 2021

Humans can’t be the sole keepers of scientific knowledge

There’s an old joke that physicists like to tell: Everything has already been discovered and reported in a Russian journal in the 1960s, we just don’t know about it.

Um diesem Problem entgegenzuwirken argumentiert Iulia Georgescu, die Chefredakteurin von Nature Reviews Physics, sollten wissenschaftliche Erkenntnisse fortan auch maschinenlesbar festgehalten werden. Es geht ihr dabei jedoch nicht nur um Texterkennung per KI, sondern um strukturierte Daten in einer speziellen Programmiersprache, so dass Zusammenhänge sichtbar gemacht und maschinell verstanden werden können.

Eine erstrebenswerte Vision, die wir auch schon aus dem Semantic Web a.k.a. Web 3.0 (das Original, nicht euer Blockchain-betriebenes Web3…) kennen.

Real Life »Squid Game«

 
(YouTube Direktlink)

MrBeast, ein YouTuber, der offensichtlich eine Karriere darauf aufgebaut hat, Menschen große Geldsummen zu schenken, und von dessen Existenz ich bis zum »Squid Game«-Podcast von Sascha und Lucas zugegebenermaßen noch nie gehört habe, hat die Netflix-Erfolgsserie »Squid Game« nachgestellt.

Mit 456 Teilnehmern, einem Preisgeld von 456.000 US-Dollar für den Sieger und unglaublich detailgetreuen Sets und Spielen (nur ohne Mord und langweilige Subplots). Kostenpunkt für das Video: 3,5 Millionen Dollar, gesponsert von einem Mobile Game. Total irre und sehr sehenswert. (via LangweileDich.net)

Jurassic World: Dominion – The Prologue

 
(YouTube Direktlink)

This original 5 min proloque to Jurassic World Dominion, directed by Colin Trevorrow, rockets audiences back 65 million years into the past to experience the world before humans existed – and offers a glimpse of a world in which dinosaurs are living among us.

Universal hat die ersten 5 Minuten von Jurassic World 3 online gestellt, um langsam aber sicher den Hype für Juni 2022 anzukurbeln.

The Billion Dollar Torrent

Geoffrey Huntley hat mit The NFT Bay einen Pirate-Bay-Klon an den Start gebracht, der tatsächlich aber nur eine Torrent-Datei, das “Billion Dollar Torrent” bereitstellt, die alle als NFT gehandelten Bilddateien enthält und damit satte 17,76 TB groß ist, weil in der Blockchain stecken sie ja nicht.

Die Torrent-Beschreibung fällt entsprechend hart aus, vergleicht das alles (zu recht) mit der Tulpenmanie und lässt auch den ökologischen Wahnsinn nicht unerwähnt1:

Did you know that a NFT is just a hyperlink to an image thats usually hosted on Google Drive or another web2.0 webhost?

People are dropping millions on instructions on how to download images. That’s why you can right click save-as because they are standard images. The image is not stored in the blockchain contract.

As web2.0 webhosts are known to go offline (404 errors) this handy torrent contains all of the NFT’s so that future generations can study this generations tulip mania and collectively go…

„WTF? We destroyed our planet for THIS?!“

Warum die Bilder nicht selbst in der Blockchain gespeichert werden, erklärt der verlinkte, von “Arweave News” veröffentlichte Artikel:

The answer comes down to price. It costs over $1,000,000 to store a gigabyte of data on Ethereum, and while the master grid of punks (Anmerkung von mir: eine 828 KB kleine PNG-Datei) would cost just under $1,000 to store, it’s still not viable from the outset unless a creator is certain they’re going to profit.

Und mit eben diesem Arweave gibt es – Überraschung! – natürlich eine Blockchain-basierte Lösung für permanenten Speicher (sie nennen das “permaweb”). Für viele NFTs ist das aber auch schon zu spät. Immerhin: Der versteigerte WWW-Source-Code, den wir zuletzt hier hatten, liegt in der Tat schon dort.

  1. Andererseits nimmt er dann doch Crypto-Spenden für sein Projekt/seine Arbeit entgegen. Nun gut. []

Foundation – Staffel 1

Die Serienverfilmung von Isaac Asimovs Foundation-Zyklus beginnt mit einem so hervorragenden Auftakt, wie man ihn lange nicht (und dann gleichzeitig mit »Dune«) in der Bewegtbild-Science-Fiction gesehen hat. Danach wird zunächst das Tempo gedrosselt, wieder angezogen, einige Zuschauer verloren gegangen und die planetaren Außen-Sets von »Stargate: SG-1« und dem »Battlestar Galactica«-Reboot aufgetragen. Vermutlich weil die reichste Firma des Planeten ein bisschen Budget einsparen wollte.

Inhaltlich und auf Trantor bleibt’s aber auf so hohem Niveau, dass das zu verkraften ist. Und was an vielen Stellen in der Tat wie ein altbekannter Klon der genetischen Dynastie wirkt, bringt dann doch in so vielen Facetten neue und nette Ideen, das jede Folge ein Fest war, insbesondere wieder zum Ende hin. Staffel 2 ist schon bestellt (alles andere wäre eine wahrhaftige Seldon-Krise gewesen) und meine Vorfreude ist ebenso riesig wie die Erwartung an den Fortbestand der menschlichen Zivilisation.

Wegen den genannten Punkten gibt’s in der Mitte einen Himmelskörper Abzug, insgesamt aber herausragend.  Rating: 4/5

How the Blog Broke the Web

Amy Hoy beschreibt in diesem passenderweise nicht datierten Artikel, wie Blog-Software das frühe Web verändert und ihrer Meinung nach verschlechtert hat, indem Movable Type & Co. den damaligen Website-Autoren das Korsett der Chronologie und das Bearbeiten in Textfeldern aufgezwungen haben. Die individuelle Erstellung ganzer Websites wurde zugunsten der Einfachheit von Content-Management-Systemen geopfert.

Dates didn’t matter all that much. Content lasted longer; there was less of it. Older content remained in view, too, because the dominant metaphor was table of contents rather than diary entry. […] Obviously, it didn’t last.

Suddenly people weren’t creating homepages or even web pages, but they were writing web content in form fields and text areas inside a web page.

Suddenly, instead of building their own system, they were working inside one. A system someone else built.

Interessanter Punkt, der vor ein paar Jahren mit den mittlerweile wieder einge­schlafenen Art Directed Articles1 und zuletzt mit hoch indi­viduali­sierbaren Static-Site-Generatoren vielleicht wieder etwas Gegen­bewegung findet. Das Weird Web würde es freuen.

  1. Eingeschlafen im Blog-Kontext. Bei den großen Publikationen sind individuelle Artikel-Designs a.k.a. “Multimedia Features” nach Veröffentlichung von “Snow Fall” durch die New York Times seit Jahren der Heilige Gral. []

“Körperöffnungen möglichst dicht halten”

Verrückt, was da (auch) in unserem “Noch-Nachbarland” abgeht:

In Österreich haben zahlreiche Menschen gegen die neuen Coronamaßnahmen der Regierung protestiert. Impfgegner hatten zuvor gewarnt, der Staat würde aus Hubschraubern und Kanaldeckeln Geheimimpfungen verabreichen.

So verbreitete sich etwa eine Nachricht, in der vor »Sprühimpfungen« aus Hubschraubern gewarnt wurde. So solle »flüssiges Pfizer« über die Demonstranten verteilt werden.

Auch vor einer Gulliaktion sollten sich die Protestteilnehmer in Acht nehmen: In einer Nachricht hieß es, die Stadt Wien verstecke Mitarbeiter unter Kanaldeckeln, die versuchen sollten, Menschen in die Waden zu impfen.

Die Empfehlung dagegen laut Telegram-Schwurbler-Gruppen ganz klar:

Körperöffnungen möglichst dicht halten!

(via daMax)