Steve Jobs = Apples Auteur

Im September letzten Jahres hat John Gruber während der dConstruct-Konferenz in Brighton einen überaus hörenswerten Vortrag zum Thema „The Auteur Theory of Design“ gehalten. Nach einem Schwenk durch die Filmgeschichte kommt Gruber zu der Feststellung, dass die (umstrittene) Auteur-Theorie, die im Regisseur den zentralen Gestalter – also den Autor – eines Films sieht, auch wunderbar auf die Technologiebranche – oder besser: Apple – angewandt werden kann. Demnach wäre Steve Jobs Apples Auteur, der geistige Vater von Mac, iPod, iPhone und iPad.

Wenngleich wir natürlich wissen, dass der Auteur-Ansatz hinkt und hakt, da der Regisseur niemals allein für die Umsetzung seines Films verantwortlich sein kann, finde ich Grubers Schlussfolgerung durchaus reizvoll. Denn wann immer ein neues Apple-Produkt erscheint schreien Medien und Apfeljünger1 gleichermaßen auf und bejubeln Jobs‘ Genialität. Was wiederum ein klassischer Fall von „Auteur Desire“, dem Verlangen nach dem Genie hinter dem wie auch immer gearteten Endprodukt, ist.

Soweit geht Gruber in seinem Vortrag zwar nicht – er spricht schließlich vor Programmierern und Web 2.0-Fuzzis und will keine kulturelle Einordnung des Apple-Mythos liefern –, aber es ist, wie gesagt, ein sehr hörenswerter Speedrun durch die Auteur-Theorie, der ein paar nette Denkanstöße zum Film und Apple liefert.

(.mp3-Download, mehr Infos)

  1. Jaja, mich eingeschlossen. []
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