Ich habe die letzten zwei Tage an einem 2020 13″ MacBook Pro gearbeitet und muss sagen, dass das vom Formfaktor und Feeling her mein neuer Lieblingsmac ist. Erinnert mich sehr an mein erstes 12″ iBook G4 von 2005 (ja, kurz vor dem Intel-Switch – alles wiederholt sich). So klein, so gut und selbst die Touch Bar ist hier sinnvoll, weil (gefühlt) näher, zumindest am Geschehen. Für meinen Arbeitseinsatz leider nicht mächtig genug, aber wer ohne Benchmarkfetischismus ein kleines, gutes MacBook sucht, kann hier getrost zugreifen.
#macbook
Netzwerkparty mit drei Generationen von MacBooks
(links: MacBook Pro 13” 2020, Mitte: MacBook 13” 2010, rechts: MacBook Pro 15” 2015)
The Next Generation MacBook Pro
Apple hat bekanntlich gestern im Rahmen der eröffnenden WWDC-Keynote neue MacBooks vorgestellt. Was gut ist, denn eigentlich brauche ich ein neues MacBook. Meinem 2009er MacBook Pro ist sein Alter nämlich so langsam anzumerken – nicht bei alltäglichen Aufgaben, sondern bei 3D-Spielereien mit 3ds Max, hochauflösender Videoschneiderei und Diablo 3. Zunächst schien es also keine Frage zu sein, das alte 13-Zoller durch ein neues zu ersetzen. Doch dann tauchte ich einmal mehr in die Tiefen der technischen Details ein.
Und siehe da, es gibt einige kleinere Makel: So ist der Arbeitsspeicher z.B. überall onBoard, was heißt, dass man sich von vornherein für die maximale Kapazität entscheiden sollte, da man sonst später das Nachsehen hat. Dann haben die 13″ Pros – wie schon die Generation davor – keine eigenständige Grafikkarte mehr, sondern nur noch den integrierten Intel-Grafikchip – ein absolutes No-Go für mich bei Notebooks dieser Preisklasse. Erst die 15″-Varianten haben zusätzlich eine GeForce GT 650M. Nun gut, dachte ich mir, dann halt ein 15″-Gerät. Das „kleinere“ mit 2,3 GHz reicht, maximalen Arbeitsspeicher drauf und – zack – steht man trotzdem vor 1.979 europäischen Goldstücken.
Aber wenn man schon 1.979 Euro bezahlt, ist das neue, jeden Technerd betörende Retina MacBook Pro auch nicht mehr weit, wie ich gestern schon anmerkte:
Das neue, alte MacBook Pro kostet so wie ich es haben will 1.979â¬. Das Next Generation MacBook Pro 2.279â¬. Hm…
— Stefan Grund (@Eay) June 11, 2012
Und das 2.279 Euro schon ein Haufen Geld sind, kann man einfach nicht abstreiten. Klar, für die Technik die man da geboten bekommt, ist das echt ein Schnäppchen, but you know the rules: Never buy a first-generation Apple product.
Hinzu kommt, dass ich eigentlich niemand bin, der direkt am Gerät arbeitet. Mein Macbook ist an einem 24″-Monitor angeschlossen und wird eigentlich nur außer Haus direkt betrieben. Mich jetzt also vor ein fantastisch aussehendes 15″-Gerät zu setzen, wäre wohl eine schwierige Umgewöhnung. Ob das ganze aktuell überhaupt sooo ansehnlich ist, darf sowieso bezweifelt werden. Jeder der ein iPhone 4 oder iPad 3 sein Eigen nannte, bevor eine Vielzahl der Apps an die neue Auflösung angepasst wurde, weiß wovon ich rede. Von daher bringt Christian es auf den Punkt:
So ist dieÂses neue MacÂBook mehr Blick in die Zukunft, als in die GegenÂwart, denn die VorÂzüge eines solÂchen DisÂplay, sind heute noch nicht wirkÂlich zu genieÂßen. Für einen solÂchen KaufÂpreis jedoch, hätte ich gern weniÂger NachÂteile.
Mit der Zeit dürften diese Nachteile jedoch, ebenso wie der Preis abnehmen. Und früher oder später wird wahrscheinlich die komplett Mac-Produktpalette retinaisiert™, wovon auch John Gruber ausgeht:
The catch is that it´s expensive. That´s why it debuted alongside a brand-new update to the 15-inch non-retina MacBook Pro, rather than replacing it. If you can afford it (and don´t need the optical drive or spinning hard disk), you want the new one. And surely we´re going to see displays of this caliber roll out across the MacBook line, one by one, as soon as it becomes economically feasible. (And, I presume, the iMac and Cinema Displays, too. It´s just a matter of time.)
In diesem Sinne: Ich warte. Nächste Woche läuft mein Apple Care Protection Plan aus und so Steve will, hält mein MacBook noch ein Jährchen, um dann gegen ein Gerät der dann wieder aktualisierten Pro-Baureihe ausgetauscht werden zu können. Bis dahin behelfe ich mir selbst (bei der 2009er-Baureihe geht das nämlich noch):
Oder ich entscheide mich dafür mein jetziges MBP noch ein Weilchen zu behalten und den RAM zu verdoppeln. Kostenpunkt: 60â¬. Hm…
— Stefan Grund (@Eay) June 11, 2012
(alternativer Titel: Als die Vernunft über *habenwill* siegte.)
The Lady in the Tutti Frutti Hat
Carmen Miranda, die Lady in the Tutti Frutti Hat und Inspiration für die Chiquita-Banane als MacBook-Sticker – ich werd nicht mehr! Hier könnt ihr den Vinyl-Sticker zum Schnäppchenpreis von 13 Dollar bestellen.
SpOns wilde Titelorgien
Eigentlich wollte ich ja nicht weiter auf die neuen Macbooks eingehen, da dass wegen chronischem Geldmangel eh nur in traurigen Lesern und einem traurigen Autor resultiert. Aber was mein Feedreader mir dann wieder an toller SpOn-Betitelungskunst offenbart – toll: Erst „veredelt“, dann „verbilligt“ und dann verbilligt Apple irgendwelche nicht näher benannten MacBooks nur noch „ein bisschen“. Stand 16 Uhr: weiterhin „ein bisschen [verbilligt]“.
Man kann sich die Gedankengänge in der Redaktion bildhaft vorstellen: Apple-Nerd schreibt Lobhudelei zu Apples neuen Notebooks. Doch der Chefredakteur macht ihm einen Strich durch die Rechnung: „Ey, was soll das denn?! Du wirst (offiziell) doch nicht für’s Umschreiben von Pressemitteilungen bezahlt!“ Apple-Nerd-Redakteur: „Och, menno! Aber na gut.“ Apple verbilligt MacBook. Chefredakteur erneut: „Kritischer, du Honk“. Und siehe da, die Qualitätsheadline „Apple verbillig MacBook – ein bisschen“ kommt zustande. Irre.
MacBook Nano
So könnte laut flickr-User dadaev das neue Minimal-Macbook-Tablet-Teil von Apple aussehen: Das MacBook Nano, die konsequente Weiterentwicklung des MacBook Air, gepaart mit einem iPhone oder iPod Touch. Okay, das optische Laufwerk ist zwar sehr weit hergeholt (btw: Wer braucht sowas noch in seinem mobilen Rechner?), aber ich würd’s trotzdem koofen. Ich steh ja total auf Apples Touch-Interfaces.