#kriminalität

Confessions of a Non-Serial Killer

Hier ein schon etwas älteres, aber sehr lesenswertes Essay von Michael O’Hare, einem Public Policy-Professor in Berkeley, der seit Jahren im Mittelpunkt einer Verschwörungstheorie steht. Der Hobby-Detektiv Gareth Penn vertritt nämlich in selbstverlegten Büchern und bei jedweder Möglichkeit die Ansicht, dass es sich bei O’Hare um niemand geringeren als den bis heute unbekannten Zodiac Killer handelt, was er jedoch definitiv nicht ist. In dem Essay beschreibt O’Hare welche bizarren Auswüchse sowas annehmen kann und wie es ist, das Zentrum solcher Beschuldigungen zu sein. (via Boing Boing)

„Wer ermordete Hudsons Familie?“

Dass Teletext-Redakteure in Texten über Katastrophen und Tode öfter mal zu unpassenden Worten greifen, wussten wir ja schon. Was man aber gestern Abend im Videotext von Vox über die blutige Tragödie in der Familie der Schauspielerin und Sängerin Jennifer Hudson lesen musste, wurde zwar in der richtigen Tonart verfasst, entbehrt dafür aber jegliche Logik und journalistische Qualität:


Da wirkt die Überschrift doch wie ein Hilferuf. Wer ist wer? Wer ist Julia? Wer ist Balfour? Und am wichtigsten: Wie alt sind sie? (Wie alt sind sie?)

Damit ihr euch nicht so wie ich mit dem Verständnis des letzten Absatzes rumärgern müsst, hier Abhilfe: Bei Julia handelt es sich um die Schwester von Jennifer Hudson. Ihr Ehemann William Balfour, also der Schwager der Schauspielerin, ist der Tatverdächtige, der laut Angaben des US-Promiblogs TMZ, das sich derzeit an jedem Bruchstück der Tragödie ergötzt und das halbe Internet nach Privatfotos der Beteiligten und Opfer durchwühlt und deshalb hier nicht verlinkt werden soll, bereits sechs Jahre wegen versuchten Mordes im Gefängnis saß und zur Tatzeit auf Bewährung war. Zudem ist der siebenjährige Sohn von Julia Hudson, also der Neffe von Jennifer Hudson, verschwunden. Diese Information enthält uns der Vox-Text jedoch vor. Vielleicht weil man den Nachrichtenwert als zu gering erachtete, vielleicht aus Platzgründen. Wahrscheinlich aber weil man dem eh schon verwirrten Redakteur Leser einen weiteren Namen (besonders verwirrend: Julian) nicht zumuten wollte.

Ich sag’s ja: Exkrementenfernsehen.

WLAN-Dieb

Gericht erklärt Nutzung eines privaten, offenen WLAN zur Straftat (Quelle)

Oh mein Gott, ich habe eine Straftat begangen und werde es wieder tun! (Zumindest solange bis uns der Staat Google flächendeckend mit offenem, kostenlosen WLAN versorgt.)

Jesse James Hollywood

Gestern Alpha Dog gesehen. Es geht um ein paar reiche Jugendliche, die ihre Freizeit quasi mit dem Drogendealen und -konsum verbringen. Als es zu Geldstreitereien kommt, beschliesst man den 15 jährigen Bruder des Zechprellers zu entführen. Dem Entführten geht’s soweit gut. Der Junge flüchtet nicht, obwohl sie es ihm anbieten, und so zieht er mit seinen Entführern um die Häuser und bekommt einen Einblick in deren aufregenden Lebensstil. Bis dem Wortführer auffällt, dass Entführung kein Kavaliersdelikt ist und man beschließt den Jungen umzubringen, obwohl er geschworen hat, seine neuen „Brüder“ nicht zu verraten. Es folgt ein sinnloser Mord.

Das erschreckende: der Film basiert auf der wahren Geschichte vom jugendlichen Drogendealer Jesse James Hollywood und der Entführung und dem sinnlosen Mord von Nicholas Markowitz. Mit und ohne dieses Hintergrundwissen ist Alpha Dog ein cooler, verstörender und insgesamt guter und sehenswerter Film. Und wer hätte es gedacht: Wir sehen hier einen glaubhaften Justin Timberlake, der den netten Dealer und Sympathieträger spielt.