#geschichte

The Case Against Crypto

Stephen Diehl erklärt mit Blick in die Geschichts­bücher sehr anschaulich, was das Problem mit Crypto­currencies ist und warum man die Finger von Bitcoin & Co. lassen sollte:

Crypto coins are simply speculative gambling products that only create a massive set of negative externalities on the world. It is introducing artificial volatility into markets untethered to any economic activity and creates an enormous opportunity cost where the only investment opportunity is as an economically corrosive synthetic hedge against all productive assets. This is not innovation, this is technical regression and flirtation with ecological disaster in a time when we cannot afford to gamble our planet’s fate on pyramid schemes and dog memes.

[Crypto] cannot create or destroy real money because unlike a stock there is no underlying company that generates income. So if you sell your crypto and make a profit in dollars, it’s exactly because a greater fool bought it at a higher price than you did. So every dollar that comes out of a cryptocurrency is because a later investor put a dollar in. […] For every winner there are guaranteed to be multiple losers.

Ich habe meine Cryptocurrencies aus genau diesem Grund und wegen der katastrophalen Ökobilanz vor einem Jahr abgestoßen.

Portraits von historischen Persönlichkeiten zum Leben erweckt

Ein Thread, in dem @fakehistoryhunter, ein Blogger, der – you guessed it – Fake-Geschichte enttarnt (hier z.B. unechte Bilder des polnischen „Kampf­bären“ Wojtek im zweiten Weltkrieg), gemalte und fotografierte Portraits von historischen Personen mit Blinzeln und leichten Bewegungen zum Leben erweckt. Uncanny Valley lässt grüßen, aber die Ergebnisse sind durchaus beeindruckend. Mit dabei u.a. American Gothic, Napoleon, Neandertaler, Kafka und Mozart.

Bewerkstelligt hat er das mit der neuen “Deep Nostalgia™”-Anwendung des Stammbaum-Dienstleisters MyHeritage, die wunderbar aufzeigt, zu was man/wir in naher Zukunft in der Lage sein wird. Das Fazit liefert @fake­history­hunter direkt mit:

Yes people will bring historical figures „back to life“ and do horrible things with that power.

But one day I can also just sit in a corner of the room my mother grew up in while granny who I never met just hums as she knits by the fireplace.

(via @supergarv)

Nichts zu verbergen?

Amsterdam gilt seit jeher als Musterbeispiel gelungener Stadtplanung. Bereits 1851 begann die Stadt, systematisch Daten der Bevölkerung zu erheben, um optimal ihre Ressourcen zu verteilen. Fürs „Bevolkingsregister“ gaben die Einwohner bereitwillig Beziehungsstatus, Beruf und Religions­zugehörigkeit an. 1936 stieg man sogar auf die Datenerfassung mit einem hochmodernen Lochkartensystem um. 1939 aktualisierte eine Volkszählung das Stadtregister nochmals.

Im Mai 1940 rissen die einmarschierten deutschen Besatzer das Register an sich und ermittelten anhand dieses Datenschatzes in wenigen Tagen fast alle jüdischen Einwohner. Ein Großteil der rund 100 000 Amsterdamer Juden wurde ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Von einem Tag auf den anderen entschied ein Marker im Big-Data-Pool über Leben und Tod. Zuvor hatte 90 Jahre lang niemand etwas zu verbergen gehabt – schließlich diente die Erfassung ja dem Wohl aller.

📺 Nachdem ich in der letzten Woche im linearen Fernsehen (ja, ich weiß, verrückte Zeiten!) die ARD-Dokumentation »Colonia Dignidad – Aus dem Innern einer deutschen Sekte« gesehen habe, habe ich doch tatsächlich die Ausstrahlung des zweiten Teils in meinen digitalen (!) Kalender eingetragen und eben – auch wieder ganz linear – geschaut.

Sehr gute Doku, zu einer unglaublich schrecklichen, unver­ständlicher­weise über vier Jahrzehnte andauernden Episode deutscher und chilenischer Geschichte. Ich war bisher nicht weiter mit der Kolonie und Sekte vertraut und war erschrocken, wie diablolisch es dort zuging. Harter Stoff, sehr gut aufbereitet und jetzt als Teil 1 und Teil 2 in der ARD-Mediakthek zu finden.

1017 Jahre eay.cc

Heute ist nicht nur Palindromtag, sondern wahrscheinlich auch deswegen der Tag, an dem GitHub alle öffentlichen, aktiven Repos abspeichert und für die nächsten 1.000 Jahre in der Arktis sichert.

Als Autor dieser pop- und netzkulturell immens bedeutungsvollen Publikation ist es nicht nur meine Aufgabe, diesen essenziellen Content-Kanon fortzu­schreiben, sondern auch dafür zu sorgen, dass dieser auch nachfolgenden Generationen zugänglich gemacht wird. Daher habe ich mal die Gunst der Stunde genutzt und auf Basis des WordPress export to Markdown-Skripts von Will Boyd, eine Kopie der gesammelten Werke dieses Blogs angelegt. Alles in leicht zugänglichen Markdown-Dateien gespeichert, ausgestattet mit Front Matter voller Metadaten, damit sich die Posts einfach lesen oder durch künftige Generationen (oder durch mich) weiterverarbeiten lassen.

Ein Post wie bspw. die Kinostatistik 2019 sieht dann folgendermaßen aus:

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title: "Kinostatistik 2019"
date: "2019-12-31"
datetime: "2019-12-31 12:15:07"
id: "36083"
slug: "kinostatistik-2019"
url: "https://eay.cc/2019/kinostatistik-2019/"
author: "eay"
format: "post"
categories:
  - 0815
tags:
  - 2019
  - filme
  - filmindustrie
  - kino
  - kinostatistik
  - konsum
  - kosten
  - quantified-self
  - statistik
meta:
  - geo_latitude: "55.652412490167"
  - geo_longitude: "12.540413807503"
  - geo_public: "1"
  - yourls_shorturl: "https://eay.li/3c6"
  - content_copy: "https://twitter.com/eay/status/1212000692497461254"
  - content_copy: "https://eay.social/@eay/103402603466779713"
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Wie sich herausstellt, bleiben die Hobbies in dem Jahr, in dem man seinen Job kündigt und fast jede wache Minute in die Gründung der [eigenen Firma](https://hypercode.de/) steckt, schon mal auf der Strecke. Kein Wunder also...


Mit Eleventy, das ich schon immer mal ausprobieren wollte, habe ich anschließend verifiziert, dass die exportierten Posts sich mit aktuellen Static Site Generators verarbeiten lassen. Etwas, das vielleicht nicht nur in ferner, sondern auch naher Zukunft noch ganz praktisch sein könnte.

Das „Static Archive“ von eay.cc findet sich hier bei GitHub. Ich freue mich schon darauf, wenn Schulkinder in ein paar Jahrthunderten meine Blogposts interpretieren dürfen.

GitHub sichert am 02.02.2020 alle aktiven Open-Source-Repositories für 1.000 Jahre in der Arktis

The GitHub Arctic Code Vault is a data repository preserved in the Arctic World Archive (AWA), a very-long-term archival facility 250 meters deep in the permafrost of an Arctic mountain. […] GitHub will capture a snapshot of every active public repository on 02/02/2020 and preserve that data in the Arctic Code Vault.

Also noch zwei Wochen um euren Code (oder eure Webseite… 😏) als offenes Repository auf GitHub einzustellen, das euch dann überdauern wird.

Update, 02.02.2020: Ich habe heute noch schnell ein statisches Archiv dieser Webseite für’s ewige Eis angelegt.

WorldWideWeb-Simulator

A simulation of using the first ever web browser, recreated inside your web browser.

Großartiges Projekt, das den Ur-Browser WorldWideWeb in aktuellen Browsern nutzbar macht. Gebaut mit JavaScript und React. Der allgegenwärtige Jeremy Keith, der auch hieran mitgearbeitet habt, beschreibt ein paar Hintergründe in seinem Blog.

Und hier das obligatorische „So sah/sieht eay.cc in WorldWideWeb aus“-Bild: