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Daring Fireball: 20

John Grubers 2002 als “Macintosh-oriented weblog” gestartete Tech-Kolumne ist gerade 20 Jahre alt geworden. Wie Waxy, das bereits vor vier Monaten sein 20. feierte, eines meiner absoluten Lieblingsblogs und vor allem im Format (Linked List) eine große Inspiration für die hiesige Geschmacksrichtung des Bloggens.

Auch spannend: Gruber hat bereits sehr früh mit The Talk Show den Spagat hin zum Podcast perfektioniert, in dem er dort Woche für Woche mit einem wechselnden Gast den Audio­kommentar zu den Themen aufnimmt, die er in Daring Fireball behandelt. Passenderweise in der Pandemie hat er dann zusammen mit Ben Thompson den zusätzlichen Bezahl-Podcast Dithering gestartet, der zweimal pro Woche 15 Minuten einen Einblick behind the scenes bietet.

Mit anderen Worten: Ein Ein-Mann-Medien-Imperium, das ich in meinem täglichen Medien­konsum nicht missen möchte. Wer sich für Produkte aus Cupertino interessiert, muss hier mitlesen.

WeCrashed

Gute, acht Episoden umfassende Miniserie auf Apple TV+, basierend auf dem gleichnamigen Wondery-Podcast, die die wahnwitzige Unternehmens­entwicklung von WeWork anhand der ebenso wahnwitzigen Beziehung des Gründers Adam Neumann (Jared Leto) und seiner Frau Rebekah (Anne Hathaway) nacherzählt. Teilweise etwas zu auseinander und zeitlich desorientiert erzählt, dafür aber alleine schon wegen dem Cast sehenswert und mit garantiertem »Roar«-Ohrwurm.  Rating: 3.5/5

Fun-fact am Rande: Der Höhepunkt der Serie, der vermeintliche IPO von WeWork, hat sich 2019 zu genau der Zeit abgespielt, als wir gerade unser erstes Büro im nagelneuen Kölner WeWork am Friesenplatz erstbezogen haben. Beim Freibier in der Common Area haben wir zu der Zeit mehrfach mit unseren Nachbarn und dem WeWork-Personal spekuliert, wie lange das wohl noch gut gehen wird. Kurz danach hat WeWork einen zweiten Standort in Köln in unmittelbarer Nähe (Rudolfplatz) angekündigt – obwohl der erste nicht voll ausgelastet war.

Apple-Produktbezeichnungen

Apple macht vieles richtig, die Produkt­bezeichnungen gehören aber nicht dazu.

Nach dem „Air / mini / Max / Pro / SE / Magic / touch / Plus / +“-Nonsens kann man „Mac“ in Kombination nun auch schreiben, wie man will:

macOS, MacBook, iMac, Mac Pro, Mac Studio, Mac mini.

Und dann ist da natürlich die Versionierung:

  • iPhones haben Versionsnummern (8, 11, 12, 13) oder Buchstaben (S, SE, X, XR, XS) und Postfixes (Plus, mini, Max, Pro).
  • iPads haben z.T. Postfixes (Air, mini, Pro) oder technische Bezeichner (Pro M1).
  • AirPods haben nichts, Postfixes (Pro, Max) und Generationen (3. Generation).
  • Macs werden hingegen über Jahreszahlen und Displaygrößen identifiziert („15-inch, Mid-2015“, „14-inch, 2021“).
  • Zubehör wird zu Magic Zubehör und ist erstmal nur optisch unterscheidbar.

Und dann gibt es natürlich noch für alles halböffentliche Identifikations­nummern, die natürlich nicht beworben werden, für die es aber eigene Seiten und dutzendfache „Identify your XY“-Knowledge-Base-Einträge gibt:

  • Order Numbers: MA970B/A, MB467LL/A
  • Model Numbers: A1278, M8493
  • Model Identifiers: „MacBook5,1“, „AirPods1,3“ oder „iPhone14,5“, was z.B. ein iPhone 13 Pro Max ist.
  • Serial Numbers: W88401231AX

Dieses Wiki versucht den Wahnsinn in Tabellenform zu bringen.

Das ist natürlich komplett egal und unterliegt scheinbar auch gewissen Regeln (z.B. „mini“ immer klein geschrieben), aber bei einer Firma wie Apple, die wie keine zweite für ihren Design­anspruch und ihre Detail­versessenheit bekannt ist, verwundert das Wirrwarr dann schon.

Foundation – Staffel 1

Die Serienverfilmung von Isaac Asimovs Foundation-Zyklus beginnt mit einem so hervorragenden Auftakt, wie man ihn lange nicht (und dann gleichzeitig mit »Dune«) in der Bewegtbild-Science-Fiction gesehen hat. Danach wird zunächst das Tempo gedrosselt, wieder angezogen, einige Zuschauer verloren gegangen und die planetaren Außen-Sets von »Stargate: SG-1« und dem »Battlestar Galactica«-Reboot aufgetragen. Vermutlich weil die reichste Firma des Planeten ein bisschen Budget einsparen wollte.

Inhaltlich und auf Trantor bleibt’s aber auf so hohem Niveau, dass das zu verkraften ist. Und was an vielen Stellen in der Tat wie ein altbekannter Klon der genetischen Dynastie wirkt, bringt dann doch in so vielen Facetten neue und nette Ideen, das jede Folge ein Fest war, insbesondere wieder zum Ende hin. Staffel 2 ist schon bestellt (alles andere wäre eine wahrhaftige Seldon-Krise gewesen) und meine Vorfreude ist ebenso riesig wie die Erwartung an den Fortbestand der menschlichen Zivilisation.

Wegen den genannten Punkten gibt’s in der Mitte einen Himmelskörper Abzug, insgesamt aber herausragend.  Rating: 4/5

Heute mit zwei Problemen im Apple Store gewesen:

  • 2 Jahre alte AirPods Pro (ohne Apple Care), von denen der rechte seit rund zwei Monaten beim Sprechen und basslastiger Tonausgabe massiv knackte. Diagnose vor Ort ergab dann, dass auch der linke defekt war. Garantie seit zwei Tagen abgelaufen, wurden aber dennoch im Rahmen des Serviceprogramms bei Tonproblemen kostenlos ausgetauscht. Danke, ich freue mich jetzt über funktionierende AirPods mit frischen Batterien. 🎉
  • Mein iPhone 12 Pro (mit Apple Care) hatte zwischenzeitlich ebenfalls Tonprobleme beim Telefonieren entwickelt, so dass ich mein Gegenüber alle 3 Minuten für ca. 1 Sekunde nicht verstehen konnte. Klingt harmlos, nervt aber massiv, wenn man wie ich ständig beruflich am Telefon hängt. Genius-Bar-Diagnose: Mikrofon defekt. Und da das nicht austauschbar ist, gab’s dann neue iPhone-Innereien mit Ausnahme von Display und Kamera, die scheinbar von meinem Alten wiederverwendet wurden. Prinzipiell ne gute Sache und dank Apple Care kostenfrei. Auch hier neue Batterie inklusive. 😄

Wenn da nur nicht der Einrichtungsmarathon nach Backup-Wiederherstellung wäre. Vieles wird wiederhergestellt, vieles aber auch nicht. Und schlechte Banking-Apps sterben komplett, wenn man kein altes Gerät hat, von dem man was transferieren kann. Lösung kommt dann per Post. 🤦🏻‍♂️

Die vier Stunden ohne Handy waren übrigens unerwartet hart. Ich bin unterwegs null produktiv und der Arbeitstag ist gelaufen, wenn ich kein Internet habe und nicht telefonieren kann. Sah mich daher sogar dazu genötigt, zwischen Abgabe und Abholung nach Hause ins Home Office zu fahren, um wenigstens etwas zu schaffen.

Noch ein Punkt: Dass man nach 16 Monaten @CoronaWarnApp weiterhin bei jedem Gerätewechsel die Kontakt­verfolgung, Impf­zertifikate und das Kontakt­tagebuch verliert, ist auch alles andere als optimal.