Einträge von Mai 2009

Star Trek 2.0

Ich stehe ja eigentlich seit jeher auf Star Wars. Jedis, Wookiees, Todessterne – das ist meine Welt! Natürlich habe ich in jungen Jahren auch intensiv die Abenteuer des Raumschiff Enterprise, sowie der Next Generation verfolgt, fand das ganze aber im direkten Vergleich zu meiner weit, weit entfernten Galaxie eher lahm. Spätestens mit Deep Space Nine, der Krönung der SciFi-Langeweile, hab ich mich dann endgültig damit abgefunden, dass die ganzen Trekkies einen am Warp-Antrieb haben. Dennoch: so ganz konnte ich mich nie abwenden (die Borg sind ja wohl großartig!) und die Kinofilme, mal mehr, meistens weniger gut, hab ich mir natürlich auch immer angesehen.

Als ich dann vor mehr als zwei Jahren erfuhr, dass sich niemand geringeres als J.J. Abrams dem elften Star-Trek-Film annahm1, wurde ich natürlich hellhörig. Schließlich hat der Mann bei Lost nicht nur einen entscheidenen Teil zu einer der besten TV-Serien der letzten Jahre beigetragen, sondern ist auch ausgewiesener Star-Wars-Fan. Dass er sich nun aber an einen Reboot des Star-Trek-Franchises wagt, konnte ein Indiz für Größenwahn aber auch größter Kompetenz sein. Dementsprechend war ich auf die gestrige Vorpremiere gespannt

Und was soll ich sagen? Wäre der Mann nicht erst 42 Jahre alt, ich würde sagen, dass er sein popkulturelles Meisterstück abgeliefert hat. Star Trek ist ein großartiger Film! Viel (vielleicht zuviel) Humor, fantastische Bilder, grandiose Schauspieler2 und eine packende Story. Diese ist natürlich vornehmlich den M:I3– und Transformers-Autoren Roberto Orci und Alex Kurtzman zu verdanken, die Kirks Weg zur Sternenflotte und die Anfänge der Enterprise komplett von vorne aufrollen, ohne sich dabei über die Kontinuität des Serienuniversums hinweg zu setzen. Und gerade das, was manchem Trekkie in den nächsten Wochen feuchte Träume bereiten wird, ist mein größter Kritikpunkt. Denn ohne zuviel verraten zu wollen: der Reboot ist nicht wirklich einer.3 Alle Anfänge hinter sich zu lassen, hätte ich da konsequenter und besser gefunden.

Nichtsdestotrotz kann man darüber hinwegsehen und wunderbare zwei Stunden im Star-Trek-Universum verbringen. Ob mit oder ohne Vorkenntnisse ist dabei relativ egal, wobei Kenner der Materie natürlich noch mehr Spaß haben werden. Ich alter Star-Wars-Fanboy freue mich jedenfalls wirklich, bald wieder an Bord der Enterprise gehen zu können.

EMDb – Rating: 4,5/5

  1. Damals noch mit anderer, etwas verrückterer Besetzung: Matt Damon als Kirk, Adrien Brody als Spock und Gary Sinise als Pille. Ja, da war wohl wer auf die Physiognomie fixiert. []
  2. Chris Pine, der Darsteller von Kirk, bewegt sich so gekonnt auf dem Parkett des Actionfilms und der Komödie, wie es zuvor nur Harrison Ford in Star Wars und Indiana Jones getan hat. []
  3. Lost-Fans wissen, was ich meine… []

The Science of the Mushroom Kingdom


Der amerikanische Kommunikationsdesign-Student Theyab hat im Rahmen einer Hausarbeit, deren Ziel es war ein Fachbuch zu einem beliebigen Thema zu entwickeln, kurzerhand eines über die Power-Ups der Super Mario-Games entworfen, das selbstverständlich so tut, als wäre Mushroom Kingdom ein realer Ort. Wer der hiesigen LeserInnen also seine Doktorarbeit Bachelorarbeit über Feuerblumen und Superpilze schreiben will (und das dürften einige sein!), wird um dieses Buch nicht herum kommen. Bei Kotaku gibt’s mehr Bilder. (via)

Und bei Verständnisschwierigkeiten gibt’s Nintendo sei Dank auch Abhilfe.

Radio brennt

Radio Rock Revolution, der mit Originaltitel übrigens völlig alliterationsfrei „The Boat That Rocked“ heißt, handelt von einem Piratensender in den 1960er Jahren, der die britischen Inseln mit Rock’n’Roll und Schimpfworten versorgt. Und zwar von einem Schiff inmitten der rechtsfreien Nordsee. Klar, dass Obrigkeit und Sittenwächter toben, weshalb dennoch ein Verbot des Senders in die Wege geleitet wird – doch indes können sich die Piraten des Volkes Rückhalts sicher sein. (Angelehnt ist das ganze an die wahre Geschichte des von der See aus sendenden Piratensenders Radio Caroline, den es heute übrigens immer noch gibt.)

Im Klartext heißt Radio Rock Revolution: 120 Minuten intelligenter Klamauk und feinste British Invasion á la Beatles, Kinks und Rolling Stones. Da schlägt das Musikliebhaberherz um einiges höher – und ehe man sich versieht, kauft man sich mir nichts, dir nichts, wie meiner einer den wunderbaren Soundtrack, der – wie sollte es bei einem Musikfilm anders sein? – ganz klar Herzstück und Motivation des Films ist. Hinzu kommen grandiose Schauspieler (Philip Seymour Hoffman anyone?!) und einige aufgesetzte Nebenplots, die die Geschichte des rockenden Boots um rivalisierende DJs, eine ominöse Vater-Sohn-Beziehung und ein bisschen Sex erweitern, aber lediglich wie ein notwendiges Übel wirken. Denn hier geht’s – abgesehen von der überaus leckeren Portion zivilen Ungehorsams – tatsächlich nur um Musik. Wer aber diese Musik liebt, wird auch Radio Rock lieben.

Und als Bonustrack bietet sich noch eine ganz andere, nicht so weit hergeholte, aber unkonventionelle Lesart an: Wie die Rock-Piratensender dem Volk ihrerzeit das gaben, was ihnen Obrigkeit und Sesselpupser verwehrten: nämlich Rock’n’Roll anstelle von Schlagern und Operetten, so sind es heute die Piraten, vom Pirate Bay und der Partei, die in die Breche springen und die kriminalisierte Bevölkerung mit dem versorgen, was sie will. Was wir natürlich auf eine legale Art und Weise gut finden. Es bleibt also nur eine Frage der Zeit, bis die Geschichte des auf einer Bohrinsel stationierten Torrent-Trackers verfilmt wird…

EMDb – Rating: 4/5

9 0 0 0


Die Arbeiten von 9 0 0 0, der ja auf verschiedenen Blogs bereits das ein oder andere Mal – zu Recht! – gefeatured wurde, fand an dieser Stelle bisher noch keine Erwähnung. Dabei ffffinde und flickr-favorisiere ich quasi jedes seiner Bilder. Ruhm und Ehre sollten ihm also endlich auch im Rahmen dieser Zeilen, die die Welt bedeuten, zu Teil werden. Check.