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The Verge: A vote for Donald Trump is a vote for school shootings and measles

An endorsement of democracy, solving problems, and Kamala Harris.

Nilay Patel, Chefredakteur von The Verge, mit einem hervorragend argumentierten Endorsement für Kamala Harris. Was die Washington Post unter Bezos – trotz jahrzehntelanger Tradition der Endorsements durch US-Publikationen – nicht mehr hinbekommt1, muss nun eine kleine, feine Tech-Publikation richten.

Und dass es eine Tech-Publikation ist, ist nur konsequent in einer Zeit, in der Tech-Milliardäre ungeachtet der gesellschaftlichen Konsequenzen für ihren eigenen Vorteil Trump umgarnen.

  1. Im Pioneer Morning Briefing hat Gabor Steingart diese Woche argumentiert, dass das richtig sei, weil Medien neutral berichten sollten. Das mag hierzulande so sein, aber in den USA verhält es sich mit den Political Endorsements eben anders. Dass die Post nun auch die Konsequenzen dafür tragen muss, indem sie seit der Ankündigung bereits 250.000 Abos verloren hat – 10% ihrer Abonnenten –, kann folglich nur begrüßt werden. []

Achtung, Publishing-/Web-Development-Nerdery:

Polygon, die Gaming-Publikation des The Verge-Verlags Vox Media, hat eine neue Website spendiert bekommen. Während der Artikel dazu eher Mission Statement als Einblick ist, gewährt The Verge-Chefredakteur Nilay Patel auf Threads ein paar Einblicke: Wie The Verge ist Polygon im Frontend nun eine intern „Duet“ genannte Next.js-Application, die headless Daten aus einem CMS konsumiert. Bei The Verge ist das noch eine Eigenentwicklung, Polygon hingegen baut nun auf WordPress auf samt WordPress-VIP-Hosting.

The Verge, das vor knapp zwei Jahren unter dem Motto »Revolutionizing the media with blog posts« kurze Blogposts auf seine Startseite zurückgebracht hat (die ich weiterhin sehr liebe!), soll nun als nächstes zu WordPress als CMS umgezogen werden, so Patel. Sobald das passiert ist, werden die von The Verge bekannten Quick Posts dann auch für Polygon und weitere Vox-Publikationen zur Verfügung stehen. In Anbetracht des Chaos, das text-basiertes Social Networks derzeit sind bzw. in den letzten Jahren waren, nur konsequent und richtig wieder alles auf die eigene Webpräsenz zurückzuholen.

Als nächstes dann bitte integrierten ActivityPub-Support, wobei es da bereits sehr gute, externe Lösungen gibt, siehe diesen Threads-Post von mir.

Podcast: The poster’s guide to the internet of the future

The platform era is ending. Rather than build new Twitters and Facebooks, we can create a stuff-posting system that works better for everybody.

David Pierce im Vergecast im Gespräch mit Matt Mullenweg, Cory Doctorow und Manton Reese über alternative Methoden des Content-Postings, namentlich POSSE („Publish (on your) Own Site, Syndicate Elsewhere“) und PESOS („Publish Elsewhere, Syndicate (to your) Own Site“).

Bring back personal blogging

Absolut richtiger Artikel von Monique Judge bei The Verge, wo man ja vor kurzem auch wieder zu den Blogwurzeln zurückgekehrt ist. Und natürlich hat sie ihren ersten Verge-Artikel auch in ihrem Personal Blog querverlinkt.

Nur eine Sache, die mich stört und die auch sie als langjährige Bloggerin wissen sollte: Wir schreiben und fordern das jedes Jahr, in der deutsch­sprachigen, wie englisch­ssprachigen „Blogosphäre“ und sicherlich auch anderswo. Gerne zum Jahreswechsel, gerne zwischendurch. Gerne mal andere, gerne mal ich. Und das seit Jahren.

Das macht ihren Appell nicht falsch, aber bringt uns nicht weiter (außer natürlich, dass es auf einer großen Bühne wie bei The Verge passiert, während das hier preaching to the choir ist). Es wäre meiner Meinung nach viel mehr an der Zeit zu überlegen, wie man „personal blogging“ auf das nächste Level heben kann? Das Fediverse mit Lösungen wie Shuttlecraft und Micro.blog klingt in Punkto Vernetzung sehr gut, letzteres auch, was Ease of Use angeht, sofern man dafür bezahlen kann.

Denn generell bleibt Geld ein limitierender Faktor, was Personal Blogs angeht, wie Matt Birchler richtiger­weise festhält:

[…] I think there is value in being able to chat in a common space, as well as the cost benefits of being able to post things and not worry about the cost of hosting that stuff. For example, I don’t post many videos to this blog because the hosting costs would add up and I don’t want to pay that much to host them. And I’m fortunate enough where I can even think about paying for that hosting, for many people it’s out of the question.

Wenn man auf’s Geld gucken muss, sind Bewegtbild­blogs™ jenseits von YouTube und TikTok schlicht­weg nicht zu stemmen. Sobald wir also das Ver­netzungs­problem endgültig gelöst haben (das Fediverse und Webmentions werden hier die Lösung sein), sollten wir uns dem dezentralen Hosting-Problem widmen. Aber das ist ein Thema für ein anderes mal.

In diesem Sinne: Start a fucking blog!

»Revolutionizing the media with blog posts«

Das Tech-Onlinemagazin The Verge hat am Dienstag den Relaunch seiner Website veröffentlicht: neues Branding, neues Design und vor allem eine Website, die mit den gängigen Gewohnheiten von Onlinemagazinen bricht, indem sie neben klassischen Artikeln prominent Micro-Blog-Posts und Linked-List-Items1 einführt.

Hier z.B. ein kompletter Post zum nächsten Zelda in der Startseiten-Ansicht:

Die Idee dahinter ist, so wird es im Relaunch-Artikel und im Podcast erklärt, kurzum „ein guter Web Citizen“ zu sein. Anstatt den eigenen Content primär auf den Plattformen anderer Leute zu veröffentlichen, wie es in den vorherigen Verge-Iterationen der Fall war, kehrt der Content nun auf die eigene Plattform zurück und verweist auf die guten Inhalte anderer – so wie es einst im Web gedacht war:

Our plan is to bring the best of old-school blogging to a modern news feed experience and to have our editors and senior reporters constantly updating the site with the best of tech and science news from around the entire internet. If that means linking out to Wired or Bloomberg or some other news source, that’s great — we’re happy to send people to excellent work elsewhere, and we trust that our feed will be useful enough to have you come back later.

Alter, aber immer noch guter und mittlerweile vermutlich auch gewagter und spannender Ansatz, der zumindest bei mir (Oldschool-Blogger) dazu führt, dass ich The Verge derzeit zwei Mal am Tag aufrufe anstatt wie bisher alle zwei Tage. Themen lassen sich in dem neuen Format schneller konsumieren und bei Bedarf könnte man per klassischem Artikel eintauchen. Wie früher.

Bitte mehr davon!

  1. Im hörenswerten Vergecast zum Relaunch erwähnt Chefredakteur Nilay Patel dann auch, dass John Grubers Daring Fireball eine große Inspiration für das Format war – wie auch hier. []

Springboard – Doku über die Geschichte des ersten Smartphones

 
(YouTube Direktlink)

A decade before Steve Jobs introduced the iPhone, a tiny team of renegades imagined and tried to build the modern smartphone. Nearly forgotten by history, a little startup called Handspring tried to make the future before it was ready. This is the story of the Treo.

Sehr schöne, 30-minutige Dokumentation von The Verges Dieter Bohn über PDAs, Palm und das erste Smartphone.

In der aktuellen Episode von The Talk Show spricht John Gruber mit Bohn über den Film, der viele weitere spannende Eindrücke und Anekdoten ergänzt.

Better Worlds: A Theory of Flight

Heute ist die erste Kurzgeschichte „A Theory of Flight“ von Justina Ireland in The Verges neuer Science-Fiction-Serie „Better Worlds“ erschienen, in der es um illegale Open-Source-Raketen zur Flucht von der Erde geht.

Begleitet wird die Kurzgeschichte von einem kleinen, schicken, stimmungs­vollen Pixel-Animationsfilm von All in Pixel.

 
(YouTube Direktlink)

Guter Auftakt, ich freue mich bereits auf die nächsten Geschichten.

The Verge’s Better Worlds

Starting on January 14th, we’ll be publishing Better Worlds: 10 original fiction stories, five animated adaptations, and five audio adaptations by a diverse roster of science fiction authors who take a more optimistic view of what lies ahead in ways both large and small, fantastical and everyday.

Klingt gut. Ich bin gespannt.