📺 Die ersten zwei Folgen von »The Studio« auf Apple TV+ waren schon mal großartig. Seth Rogen als Hollywood-Studioboss, der versucht Kunst und Kommerz unter einen Hut zu bringen, und sich dabei Seth-Rogen-typisch selbst im Weg steht.
#seth rogen
Future Man – Season 2
📺 Bleiben wir im Seth-Rogen-verse: Ich habe gestern die zweite Staffel von »Future Man« beendet – ein wochenlanger Kampf gegen die Langeweile. Die Großartigkeit der ersten Staffel ließ sich hier und da zwar durchblicken, aber die Entscheidung die Story diesmal ausschließlich in der Zukunft spielen zu lassen, war keine gute Idee.
Eine dritte Staffel ist bereits bestätigt. Ebenso wie die Infos, dass diese die letzte sein wird und nur 13 Episoden umfassen wird. Hoffen wir, dass Josh, Tiger und Wolf damit zur alten Form zurückkehren.
Good Boys (2019)
Wenn Seth Rogen & Co. sich anderen Genres annehmen, ist dass gemeinhin ein Grund zur Freude. »Sausage Party« ist einer der krassesten Computeranimationsfilme out there, »Long Shot« eine der lustigsten RomComs des Jahres.
Mit »Good Boys« nun also ein Kinderfilm oder ein Film über Kinder. Und das ist genau das Problem: Die Geschichte um 12 jährige Jungs vor ihrer ersten Knutschparty kann sich nicht so richtig entscheiden, in welche Richtung sie geht. Will sie kindgerecht sein oder lieber (junge) Erwachsene ansprechen? Das spiegelt zwar konsequent das Coming-of-Age-Dillema in dem sich die drei Protagonisten befinden (Spielen oder Mädchen?), hat für mich aber nicht wirklich funktioniert. Unter anderem weil »Stranger Things 3« das zuletzt als Nebenhandlung (!) so viel charmanter gemacht hat.
Amerika entwickelt Iron Man und Seth Rogen bekämpft Alzheimer
Wenn wir mal kurz darüber hinwegsehen, dass das der Präsident des Landes ist, das uns die digitale Totalüberwachung gebracht hat, und uns stattdessen an den Friedensnobelpreisträger und Siegessäulenredner erinnern, dann ist dieses von Sascha aufgetane Video von einer Industrietagung im Weißen Haus eigentlich ziemlich lustig:

Und wo wir schon mal bei amerikanischer Politik und lustig sind, hier noch ein Video von einer ziemlich amüsanten, ernsten Rede von Schauspieler Seth Rogen vor einem US-Senat zum Thema Alzheimer:

Wenn man bedenkt, dass deutsche Politiker maximal singen um lustig zu sein sein zu wollen, ist das eine wahre Wohltat.
Review-Rundumschlag #4
Da ich während meines Praktikums und in der ersten Vorlesungswoche nicht dazu gekommen bin, hier also meine Eindrücke der zuletzt angesehenen Kinofilme. (Und jetzt, wo ich wieder Vollzeitstudent bin, sollten auch wieder wesentlich mehr Lichtspieltheaterbesuche und ergo mehr Reviews drin sein.)
Wie das Leben so spielt
Wie das Leben so spielt, im Original einfach „Funny People“, ist der neueste Streich von Regisseur, Autor und Produzent Judd Apatow, dem Mann hinter so ziemlich jeder Komödie amerikanischen Ursprungs, die in den letzten Jahren an dieser Stelle gelobt wurde. Nachdem das Apatow-Konglomerat zuletzt mit Pineapple Express einen Ausflug in Actiongefilde und mit Year One in die abseitigere Historien-Parodie wagte, folgen nun wieder ernstere, in der Realwelt angesiedelte Töne. So geht’s in „Wie das Leben so spielt“ um das Comedy-Geschäft selbst: Als der erfolgreiche Star-Comedian George (Adam Sandler) schwer erkrankt, engagiert er den Nachwuchskünstler Ira (Seth Rogen) als seinen Assistent mit dem hintergründigen Ziel jemanden an seiner einsamen Seite zu haben. Schließlich hat George seine große Liebe mit zahlreichen Affären vergrault und wünscht sich im Angesicht des Todes nichts mehr als zu ihr zurückzukehren. Sie hat mittlerweile zwar Familie, doch George nutzt seine Lage, um seine Chancen zu steigern – was für Ira mehr als verwerflich ist…
Nein, man hat es hier wahrlich nicht mit der seichten Komödie zu tun, die manch einer bei den Namen erwartet hätte. Vielmehr ist „Funny People“ eine wahre Tragödie – die, auch bedingt durch das Setting, zu Scherzen aufgelegt ist. Ganz Apatow bewegt sich der Humor dabei unter der Gürtellinie, verfehlt sein Ziel meistens jedoch nicht. Ärgerlich ist dabei nur, dass die eigentlichen Auftritte der Comedians die humorigen Tiefpunkte darstellen. Alltagssituationen und beiläufige Äußerungen weisen da viel mehr Witz auf. Womit wir auch bei der Stärke des Films wären: der Alltäglichkeit der Handlung. Was hier passiert, passiert tausende Male am Tag. Und genau so witzig und unterhaltsam ist „Wie das Leben so spielt“. Oder eben nicht.
Die nackte Wahrheit
Eine Komödie von ganz anderem Schlag wäre dann Die nackte Wahrheit („The Ugly Truth“). Sparta-König Gerard Butler und Grey’s Anatomy-Flitte Katherine Heigl, die ja nach dem von Apatow produzierten Knocked Up eigentlich nicht mehr in diesen furchtbaren frauenfeindlichen RomComs mitspielen wollte, kämpfen sich unter der Regie von Robert Luketic durch, richtig, eine Romantic Comedy.1 Genauer gesagt soll er, der Frauenheld und Amateur-Moderator, der in seiner Sendung im offenen Kanal Beziehungstipps gibt und damit sämtliche Quotenrekorde einfährt, ihr dabei helfen, ihre etablierte, aber zunehmend schwächelnde Sendung im ortsansässigen Network auf Vordermann zu bringen. Dass er ihr dabei früher oder später nicht nur beruflich unter die Arme greift, sondern auch das Privatleben der Karrierefrau aufpeppeln will, ist Ehrensache. Wenn da nur nicht diese blöden Gefühle füreinander wären…
Über den Ausgang des Films müssen wir hier keine Worte verlieren, den kann jeder auf Anhieb richtig erraten. Widmen wir uns also dem Weg zum Ziel: Während Katherine Heigl lediglich Stangenware ist, hat man den selbstsicheren TV-Playboy mit Gerard Butler so perfekt besetzt, dass einem das Zusehen und -hören wirklich Spaß macht. Leider hat man jedoch davon abgesehen ihn alleine für 96 Minuten vor die Kamera zu setzen, wodurch das Endergebnis solide, aber nicht umwerfend oder geschweige denn innovativ geworden ist. Sprich: Kann man machen, muss man aber nicht. (Und nur am Rande, weil’s mich im Kino wohl als einzigen gestört hat: der Film ist beschissen geschnitten, aber maybe that’s just me…)
Oben
Und dann war da noch Oben („Up“), der neue Pixar-Film. Wie die Stammleserschaft weiß, bin ich ja alles andere als ein „Pixar-Fan“, wenngleich mir WALL-E zuletzt richtig gut, um nicht zu sagen überaus sehr gut gefallen hat. Ansonsten kann ich dem Hype aber ausnahmsweise nichts abgewinnen und es interessiert mich dementsprechend kaum bis gar nicht, in welchen verrückten Mikrokosmos John Lasseter & Co. uns im nächsten ihrer Filme entführen. So auch bei „Oben“: alter, verbitterter Mann fliegt mit seinem Haus nach Südamerika; an seiner Seite ein kleiner, dicker Junger. Mit diesem Vorwissen belastet, sollte ich den Kinosaal betreten und in den nächsten 96 Minuten erfahren, dass es in Pixars zehntem Spielfilm jedoch um so viel mehr geht. So flüchtet der 78 jährige Carl, der Zeit seines Lebens als Luftballonverkäufer gearbeitet und zusammen mit seiner Frau Ellie gelebt hat, nach deren Tod vor der Abschiebung ins Altenheim, indem er eben unzählige Ballons an seinem Haus befestigt und damit gen Südamerika, Ellies und seinem Traum entgegen, fliegt. Dass er nebenher den ungeschickten Pfadfinderjungen Russel, der unbedingt ein Abzeichen für „den Alten helfen“ bekommen möchte, mitgenommen hat, trägt nicht unbedingt zu Carls Laune bei. Ebenso wenig, dass am Ziel angekommen ganz neue Probleme auf ihn warten.
Was sich nun nach der umfassenden Nacherzählung von Ellie & Carls Leben anhört, wird tatsächlich in einer zwanzig Minuten kurzen, absolut beeindruckenden, fast dialoglosen Montage abgehandelt, die zeigt, wie sehr man die Animations- und Erzählkunst auf dem Pixar-Campus bereits perfektioniert hat. Danach geht’s zwar konventionell, aber nicht weniger gut weiter: Carl und Russel kommen nach Südamerika, wo ihnen nun jedoch der ortsansässige Altabenteuer das Leben schwer macht. Während dieser Part gewohnte Erzählmuster bietet und alles von sprechenden Hunden zu actionreichem Slapstick zeigt, ist die Tragödie, in der dieser alte Mann steckt, indes jedoch keineswegs vergessen. Umso mehr freut man sich mit ihm, wenn er wieder auf Russel zugehen und schließlich auch Ellies Tod verkraften oder zumindest akzeptieren kann. Unabdingbar für dieses Gefühlschaos ist natürlich ein mitreißender Soundtrack – und den hat Michael Giacchino hier in perfekter Form abgeliefert. Dass die Animationen gewohnt überzeugend sind, ist sowieso klar, so dass mir nur noch folgendes zu sagen bleibt:
„Oben“ ist meiner bescheidenen Meinung nach der bisher beste Pixar-Film und ein wirklich, wirklich, wirklich fantastischer Film. Das ist Kino wie es sein soll. Die Herren Docter und Peterson, ich ziehe meinen virtuellen Hut.
- Keine Ahnung, was Luketic bisher so geleistet hat, aber er ist immerhin im Gespräch für das Remake des besten Psychodelic-SciFi-Steifen aller Zeiten: Barbarella. Streng dich also an, Junge! [↩]
Kiffer in Action
Mit Ananas Express (was schon etwas lächerlich klingt und eher einen Film von diesem Kaliber vermuten lässt) ist dieser Tage der neueste Streich aus dem Judd Apatow-Konglomerat in die deutschen Kinos eingezogen. Wie es bei der Clique, die u.a. mit Superbad schon die Teenie-Komödie neu erfunden hat, üblich ist, besteht die halbe Belegschaft des Films wieder aus alten Bekannten. Federführend in Ananas Express ist Seth Rogen, unterstützt von James Franco, der den meisten als der schmierige Green Goblin Jr. aus Spider-Man bekannt sein dürfte. Und auch wenn er der Neuzugang der Truppe ist, kann er – soviel soll hier bereits verraten werden – überzeugen. Als Drogendealer. Aber erstmal der Reihe nach:
Nachdem der dauerbreite Gerichtszusteller Dale (Rogen) bei seinem Dealer Saul (genau, Franco) exklusiv Marihuana feinster Sorte erstanden hat, wird er Zeuge eines Mordes als er dem Drogenbaron der Stadt eine Vorladung zustellen soll. In der Hektik wirft Dale seinen Joint aus dem Autofenster und rast davon. Der Drogenboss bemerkt Dales Flucht jedoch, findet seine Kippe, erkennt das „Ananas Express“ genannte Marihuana und weiß, welcher Dealer es für ihn weiterverkauft. Über ebendiesen versucht er Dale ausfindig zu machen und schickt den beiden seine Killer auf die Versen. Dale und sein Dealer haben sich zwischenzeitlich jedoch aus dem Staub gemacht…
Während wir in der ersten Hälfte des Films erwartungsgemäß das Versteckspiel der Kiffer vor dem eheähnlichen Killerduo zu sehen bekommen, weiß die zweite Hälfte des Films wahrlich zu überraschen: nachdem die Freundschaft von Dale und Saul, wie es sich für eine ordentliche Buddy-Komödie gehört, auf die Probe gestellt wurde, finden wir uns in einem aberwitzigen, action-geladenen Showdown wieder. Und genau dieser Mix aus zugegebenermaßen teilweise recht platter, aber auch hochunterhaltsamer (Kiffer-)Komik und knallharter Action macht den Reiz des Films aus und lässt Ananas Express wie eine bunte Mischung aus Clerks und Hot Fuzz, mit einer Prise Burn After Reading angereichert (denn sie wissen nicht, was sie tun), wirken. Freunde des Kiffer-, Komödien- oder Actionfilms, die etwas für die anderen Genres erübrigen können, werden ihre wahre Freude haben.
„Nennt mich McLovin!“
Im gestrigen Sneak Preview kam mit der Komödie Superbad einer meiner Wunschfilme. Der Film ist sowas wie American Pie 2007: ein pubertärer Spaß rund um’s letzte High-School-Jahr, Alkohol und das mysteriöse erste Mal. Hinzu kommen zwei äußerst unterhaltsame Polizisten, die sich schon mal im Dienst betrinken und auf Verkehrsschilder schießen (einer von den beiden ist der großartige Seth Rogen, zuletzt gesehen in Beim ersten Mal), sowie natürlich jede Menge unerwarteter Probleme. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die Phallus-fixierten Nerds ständig Schwanz und Pussy sagen und man sich auf den Film einlässt (erinnert euch an früher, Freunde!), dann hat man – alles andere als tiefgründigen, dafür aber viel – Spaß.