#raumfahrt

Bemannte Raumfahrt is back: NASA beauftragt Boeing und SpaceX mit der Entwicklung neuer Shuttles

NASA will spend $6.4 billion on two contracts to replace the space shuttle and ferry astronauts to the International Space Station. US aerospace giant Boeing will earn $4.2 billion and entrepreneur Elon Musk´s SpaceX will be paid $2.6 billion to develop their respective spacecraft. The former company is considered “the least risky option” (paywall), but upstart SpaceX´s system is cheaper and doesn´t rely on imported Russian parts.

Damit sie ab 2017 nicht mehr länger von den bösen Russen und deren Sojus-Kapseln abhängig sind. The Space Race is back again, too.

Von der ISS aufgenommener HD-Livestream der Erde

The High Definition Earth Viewing (HDEV) experiment aboard the ISS was activated April 30, 2014. It is mounted on the External Payload Facility of the European Space Agency´s Columbus module. This experiment includes several commercial HD video cameras aimed at the earth which are enclosed in a pressurized and temperature controlled housing. Video from these cameras is transmitted back to earth and also streamed live on this channel.

Hätte ich gerne als Fernsehsender mit Musik und Tweets unterlegt.

Review: Gravity

»Gravity« ist der derzeit gefragteste Film an amerikanischen und deutschen Kinokassen, was in Anbetracht der Umstände durchaus verwundern kann: Viereinhalb Jahre in Vorbereitung (man liest derzeit überall, dass – oho! – zur Realisation erst die technische Entwicklung abgewartet werden musste), fast ausschließlich am Computer entstanden (und trotzdem kein »Avatar«), Kammerspiel-artig mit nur zwei Schauspielern besetzt (normalerweise ja Kinokassengift) und dann auch noch wissenschaftlich akkurat, was die Darstellung des Weltraums angeht (wir wollen Krach!). Klar, dass man sich da mit Sandra Bullock und George Clooney Hollywood-Hochkaräter sichern musste, damit es vielleicht doch an den Kinokassen klingelt. Damit die Leute die Langfassung von dem sehen, was sie im Trailer bereits präsentiert bekamen: Sandra Bullock, die als Wissenschaftlerin Dr. Ryan Stone im Raumanzug am Hubble-Teleskop rumdoktert, unterstützt von Clooneys Space Cowboy Matt Kowalski. Bis plötzlich alles außer Kontrolle gerät und heran rasender Weltraumschrott alles um sie herum in Schutt und Asche zerlegt. Stone ist nicht weiter gesichert und droht ins All abzudriften. Kann Kowalski sie retten?

Das ganze zeigen uns Alfonso Cuarón und seine Postproduction-Crew bereits von Minute Eins an in überaus beeindruckenden Bildern. Bullock und Clooney in realistisch wirkender Schwerelosigkeit, spannendes Weltraumgerät und stets im Hintergrund dieser gigantische, wunderschöne blaue Planet. Sobald man sich an diese wunderbare Ästhetik gewöhnt hat, beginnt dann auch der Thrillride, der einen knapp anderthalb Stunden später sprachlos im Kinosessel zurücklassen wird. Das Film gewordene Kesslersyndrom gehört anschließend mitunter zum beeindruckendsten, was man bisher in Bewegtbildern gesehen hat.

Ein audiovisuelles Fest, dem Cuarón und Cuarón1 dadurch Tiefe verleihen, dass sie Zuschauer und Leinwandheld für ein Science-Fiction-Action-Drama (und generell für’s Mainstream-Kino) ungewöhnlich nah zu einander bringen. Die Kamera “fährt” von der allein im All driftenden Wissenschaftlerin in deren Helm hinein und zurück, wechselt zwischen Außenansicht und Egoperspektive – während ihr alles an Weltraumtechnik um die Ohren fliegt, was die Menschheit zu bieten hat. Dieser Wechsel aus Action und Intimität ist auch, was einen gebannt und angespannt das Geschehen verfolgen lässt. Dass ganz Hollywood-untypisch niemals von der Seite der Astronauten gewichen wird (keine Szene zur Lage in Houston, usw.), verstärkt genau dies gekonnt. Darüber, dass die Figuren so stereotyp geschrieben sind, dass man sie glatt in »Armageddon« erwarten würde, und dass die Story sich so von Problem zu Problemlösung hangelt, als hätte man ihr die Komplettlösung an die Hand gegeben, kann man dann auch mal hinwegsehen. Auch weil Bullock stets ihr bestes gibt.

»Gravity« ist ein Science-Fiction-Epos, das kaum2 Science Fiction und kein Epos ist. Der Film sieht fantastisch aus und die dritte Dimension wurde seit »Avatar« nicht mehr so gekonnt genutzt. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, man muss unbedingt ins Kino, wenn man nur ein bisschen mit »Gravity« liebäugelt. Später auf Blu-ray und Fernseher geht da mit Sicherheit ein ganzes Stück verloren.3 Doch dass »Gravity« vor allem wegen dieser Schauwerte funktioniert, ist Segen und Fluch zugleich. Auf meiner Oscar-Liste steht er aber in jedem Fall.

EMDb – Rating: 4/5

  1. Alfonso Cuarón hat den Film zusammen mit seinem Sohn Jonás geschrieben. []
  2. Des Internets liebster Astrophysiker Neil deGrasse Tyson hat zwar ein paar Sachen per Twitter bemängelt, war aber wohl wie viele andere Wissenschaftler von der Darstellung angetan. []
  3. Die Blu-ray ist wegen des Making Ofs aber dennoch Pflicht. []