#netzkultur

Merkel warnt vor digitalem Entwicklungsland Deutschland

Angela Merkel warnt davor, dass Deutschland zum digitalen Entwicklungsland wird – und zwar wegen eines überzogenen Datenschutzes. […] In Deutschland müsse man sich von dem Prinzip der Datensparsamkeit verabschieden und sich der Verarbeitung großer Datenmengen für neue Produkte öffnen. Daran messe sich auch die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft.

Genau, es liegt an der Datensparsamkeit – und nicht an fehlender Medien­kompetenz in der Gesellschaft und politischen Führung, international nicht konkurrenz­fähiger Infrastruktur oder Unsinnsgesetzen, wie dem Leistungs­schutz­recht, das einen z.B. im Unklaren lässt, ob ein Zitat von Titel und „Snippet“, wie gerade in diesem Blogeintrag geschehen, überhaupt zulässig ist.

Ich frage mich, welchem Lobbyisten wir diesen Sinneswandel zu verdanken haben.

„Renewing Medium’s focus“

Medium entlässt ein Drittel seiner Mitarbeiter und schließt seine Büros in Washington und New York. Laut CEO Ev Williams will man weg vom klassischen Werbegeschäft und neue Erlösmodelle und Wege finden. Für die Content­lieferanten… äh, Autoren… versteht sich.

So, we are shifting our resources and attention to defining a new model for writers and creators to be rewarded, based on the value they’re creating for people. And toward building a transformational product for curious humans who want to get smarter about the world every day.

Wie das genau aussehen soll, weiß man aber wohl noch nicht:

It is too soon to say exactly what this will look like.

Würde ich auf der Plattform veröffentlichen, wäre ich spätestens jetzt beunruhigt.

„Indie Microblogging“-Service und eBook von Manton Reece

Als aufmerksamer Hörer von Core Intuition verfolge ich schon seit einigen Monaten die Arbeit an Micro.blog, einem neuen Microblogging-Service von Manton Reece. Nun hat Manton, der hier kein weiteres Silo schaffen will, sondern die Prinzipien von Open Web und Indieweb aufgreift, eine Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung des Dienstes und eines begleitenden eBooks gestartet. Selbstredend habe ich bereits meine paar Dollars eingeworfen – und ihr solltet es mir gleich tun. 😌

Update, 09.03.2022: Das eBook ist nun auch online verfügbar.

The Web, Worldwide

Spannendes Projekt, das die digitalen Gegebenheiten in verschiedenen Ländern aufzeigt. Laut Entwickler Tim Kadlec u.a. auch dazu um seinen Kollegen ein Tool an die Hand zu geben, damit wir unsere Webseiten und Apps besser für andere Nutzungsszenarien optimieren können, wie er hier schreibt:

As the traditional Western markets have started to reach saturation, the next wave of users will be coming from countries with an entirely different set of constraints around using the web. One of the biggest challenges we — the designers and developers building the sites and applications on the web — face is broadening our perspective.

(via Anselms großartiger Web Development Reading List, #162)

47 percent of the world’s population now use the Internet

There are now 3.9 billion people in the world who do not use the Internet, the study found, and in addition to being poorer, they tend to be disproportionately less educated, rural, elderly and female. The report suggested that „broader socio-economic factors“ — in particular education levels — may need to be addressed if the United Nations wants to reach its target of having 60 percent of the world’s population online by 2020.

(via i18n)