Amsterdam gilt seit jeher als Musterbeispiel gelungener Stadtplanung. Bereits 1851 begann die Stadt, systematisch Daten der Bevölkerung zu erheben, um optimal ihre Ressourcen zu verteilen. Fürs „Bevolkingsregister“ gaben die Einwohner bereitwillig Beziehungsstatus, Beruf und Religionszugehörigkeit an. 1936 stieg man sogar auf die Datenerfassung mit einem hochmodernen Lochkartensystem um. 1939 aktualisierte eine Volkszählung das Stadtregister nochmals.
Im Mai 1940 rissen die einmarschierten deutschen Besatzer das Register an sich und ermittelten anhand dieses Datenschatzes in wenigen Tagen fast alle jüdischen Einwohner. Ein Großteil der rund 100 000 Amsterdamer Juden wurde ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Von einem Tag auf den anderen entschied ein Marker im Big-Data-Pool über Leben und Tod. Zuvor hatte 90 Jahre lang niemand etwas zu verbergen gehabt – schließlich diente die Erfassung ja dem Wohl aller.
#datenschutz
Every Zoom security and privacy flaw so far, and what you can do to protect yourself
Glenn Fleishman hat einen sehr langen Artikel über Zoom geschrieben, in dem er alle Verfehlungen des Video-Conferencing-Dienstes auflistet. Lesezeit: 31 Minuten. Was eigentlich schon alles sagt (nämlich: benutzt Zoom nicht). (via Daring Fireball)
switching.social
switching.social is a grassroots website that is trying to let people know about more ethical alternatives to websites and apps that are threatening people’s privacy.
SPD-Politiker Ulrich Kelber zum neuen Bundesdatenschutzbeauftragten gewählt
Nicht nur, dass es mit Kelber sowieso nur besser als mit Andrea „The Invisible Woman“ Voßhoff werden kann, nein, der Mann ist auch noch gelernter Informatiker.
Status 2018-05-18 13:09
Yay, 168 von 2.996 Posts auf eay.cc müssen wegen diversen, älteren Embed-Codes noch manuell dsgvo’isiert werden.
Es zahlt sich aber aus, dass ich ansonsten schon seit Jahren auf ein selbst gebasteltes „Click to load embed code“-Plugin für YouTube- und Vimeo-Videos setze.
DSGVO – 1w
Alle Kunden bzgl. DSGVO bis letzte Woche:
Alle Kunden bzgl. DSGVO seit dieser Woche:
1.1.1.1 – the Internet’s fastest, privacy-first DNS resolver
Der CDN-Dienstleister Cloudflare hat am 1. April1 einen eigenen DNS-Service mit Fokus auf Geschwindigkeit und Datenschutz gestartet. (via mkln)
- „Nearly every media briefing I did this week ahead of the launch the reporter made me swear that this wasn’t a joke. And it’s not. I swear.“ – Announcement-Blogpost. [↩]
1Password nun mit Travel Mode
Gut, dass 1Password-Nutzer nun etwas sicherer international reisen können, aber schlimm, dass es überhaupt soweit gekommen ist, dass man ein derartiges Feature braucht.
Merkel warnt vor digitalem Entwicklungsland Deutschland
Angela Merkel warnt davor, dass Deutschland zum digitalen Entwicklungsland wird – und zwar wegen eines überzogenen Datenschutzes. […] In Deutschland müsse man sich von dem Prinzip der Datensparsamkeit verabschieden und sich der Verarbeitung großer Datenmengen für neue Produkte öffnen. Daran messe sich auch die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft.
Genau, es liegt an der Datensparsamkeit – und nicht an fehlender Medienkompetenz in der Gesellschaft und politischen Führung, international nicht konkurrenzfähiger Infrastruktur oder Unsinnsgesetzen, wie dem Leistungsschutzrecht, das einen z.B. im Unklaren lässt, ob ein Zitat von Titel und „Snippet“, wie gerade in diesem Blogeintrag geschehen, überhaupt zulässig ist.
Ich frage mich, welchem Lobbyisten wir diesen Sinneswandel zu verdanken haben.
„It’s the end of Vorratsdatenspeicherung as we know it“
Die Zeit mit einer guten Überschrift für eine gute Neuigkeit:
Eine „allgemeine und unterschiedslose Vorratsspeicherung von Verkehrs- und Standortdaten“ ist nicht mit dem Recht der Europäischen Union vereinbar. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Mittwoch entschieden. Eine „vorbeugende“ und „gezielte“ Vorratsspeicherung hingegen ist unter bestimmten Umständen erlaubt. Das Urteil ist deshalb mindestens ein Sargnagel im bisherigen Konzept der Vorratsdatenspeicherung.
Legal Tribune Online zur Auswirkung auf die deutsche VDS:
Niko Härting, Prozessvertreter eines der Antragsteller in Karlsruhe, erklärte gegenüber LTO: „Mit dem Urteil des EuGH ist die deutsche Vorratsdatenspeicherung mausetot“.