Nachdem in den letzten 7 Jahren nur eine Handvoll neuer Videos von Billy Eichners hervorragender, gehetzter Straßen-Interview-Comedy »Billy on the Street« erschienen ist, kam diese Woche ein neues Video mit Will Ferrell zum Thema „Loud White Men for Kamala“:
#comedy
Single Parents
📺 Wir haben gerade die zweite (und weil gecancelled letzte) Staffel von »Single Parents« gesehen, in der eine unfreiwillig zusammengewürfelte Gruppe von Alleinerziehenden gemeinsam den Elternalltag bestreitet. Was in Staffel 1 als nette, kleine Comedy mit sympathischen, aber stereotypischen Figuren daher kam, wurde im zweiten Durchlauf perfektioniert. Gute Weiterentwicklung der kleinen (!) und großen Figuren, interessante Gruppendynamik als übergreifender Story Arc und viele kleine Insider, die zusammen so viel Material für weitere Staffeln gegeben hätten. Schade.
Abschussfahrt
Wahrscheinlich war es so, dass Regisseur und Autor Tim Trachte eines Abends auf einer langweiligen Studentenparty den beschwipsten Ausführungen eines angehenden Juristen lauschte, als er von dessen Lieblingsfilmen »Eurotrip«, »Hangover« und »Hostel« erfuhr. Wie von der Tarantel gestochen schreckte der studierte Dramaturge auf, kippte seinen Wodka-Red-Bull herunter und raste in seine Wohnung. Dort verbrachte er die folgende Nacht – ach was, die folgenden Nächte – an seinem Schreibtisch und schrieb das, was den Filmförderern der Republik das Oettinger im Mund zusammenlaufen lassen sollte: eine Teenie- und Trunkenbold-Komödie, die das beste aus ominösen US-Partyfilmen und »Harte Jungs« vereint, zur Not aber auch noch mit Mutti geguckt werden kann. Genial.
Auch die Jungschauspieler überzeugen auf ganzer Linie, wirken sie doch ab und an wie echte Menschen. Mir ist es ein Rätsel, dass dieses Vorzeigeexemplar des deutschen Films nicht als neues »Fack Ju Göhte« gehandelt wird, ist doch jede noch so belanglose Anekdote aus jedermanns eigener Klassen- und Kursfahrt unterhaltsamer als das hier.1
- Zu meiner Verteidigung: Ich habe den Film im Rahmen eines Sneak Previews sehen müssen, das ich aufgrund kurzzeitigen Selbsthasses nicht verlassen konnte. [↩]
Trashiger Action-Kurzfilm »Kung Fury« erschienen
Habt ihr schon in jedem halbwegs brauchbaren Blog da draußen gesehen, darf hier aber natürlich auch nicht fehlen: »Kung Fury«, der ambitionierte, wahnwitzige Action-Kurzfilm, der Ende 2013 per Kickstarter finanziert wurde, ist diese Woche erschienen und kann natürlich auch auf shortfil.ms bestaunt werden. 30 Minuten Trash vom feinsten!
Trailer zu Neill Blomkamps »Chappie«
Wegen meiner projektbedingten Pause bin ich nicht nur noch nicht dazu gekommen mich zu »The Force Awakens« zu äußern, nein, ich habe auch versäumt, mir den Trailer zu Neill Blomkamps dritten Feature Film »Chappie« ins Blog zu kleben. Als großer Blomkamp-Fanboy, der ich nach »District 9« und nach »Elysium« nicht mehr so ganz war, darf der aber natürlich nicht fehlen.
Dass es sich bei der Geschichte eines jungen Roboters, der auf die schiefe Bahn gerät, dann doch mehr um eine actiongeladene Coming-of-Age-Story als um eine Komödie handelt, wie 2012 spekuliert wurde, stimmt mich jedenfalls schon mal milde, sieht das doch recht vielversprechend aus. Also wer weiß, vielleicht hat Blomkamp ab März 2015 ja wieder einen Fanboy mehr?
Kung Fury
Wer dachte, dass »Machete Kills« schon ziemlich over the top war, der hat noch nichts von »Kung Fury« gehört. Darin geht’s nämlich um einen Kung-Fu-Cop im Miami der 80er, der in die Vergangenheit reisen will, um Adolf Hitler a.k.a. Kung Führer zu erledigen. Leider reist er jedoch zu weit in der Zeit und trifft zunächst auf germanische Götter und Dinosaurier…
Das ganze ist eine Produktion des Schweden David Sandberg, der »Kung Fury« bisher nebenberuflich und mit begrenzten finanziellen Mitteln gedreht hat. Um den Film fertig stellen zu können, hat er nun ein Kickstarter-Projekt eingerichtet, das – wenn ihr auf bizarre Action-Comedys steht – definitiv unterstützenswert ist.
iFreundin
Am Wochenende waren wir bei Nightwash Live in Düsseldorf, wo wir zweieinhalb Stunden feinste Comedy von und mit Vera Deckers, Michael Krebs, John Doyle, Horst Fyrguth und einem türkischstämmigen Nachwuchscomedian, dessen Namen wir, um jedes Klischee zu bedienen, vergessen haben. Bis auf John Doyle kannte ich bis dahin noch keinen der Truppe, aber wirklich alle waren sehr gut und mit Sicherheit werden wir noch das ein oder andere Soloprogramm besuchen.
Jedenfalls hat einer der Comedians, nämlich Michael Krebs, die passende Hymne auf einen Tag wie heute geschrieben, an dem die ganze technikinteressierte Welt nach Cupertino schaut. Der Song heißt „Meine Freundin sollte von Apple sein“ und zur Einstimmung auf die heute zu erwartende iPad 3-Vorstellung will ich euch den nicht vorenthalten (und wenn wir schon dabei sind: „Das Mädchen von der jungen Union“ ist noch nen Ticken besser, wie ich finde).
Liam Neeson in »Life’s Too Short«
In der neuen Mockumentary-Serie »Life’s Too Short« von Ricky Gervais und Stephen Merchant geht’s um das Leben des kleinwüchsigen Schauspielers Warwick Davis, der uns u.a. als Ewok in »Die Rückkehr der Jedi-Ritter«, Willow und Leprechaun bekannt sein könnte. Der bisher ausgestrahlte Pilot ist eher so na ja und wäre eigentlich eher einen Tweet als einen eigenen Blogeintrag wert, wäre da nicht eine völlig geniale Szene, die dann doch noch alles rausreißt und in Zeiten von YouTube & Co. natürlich auch alleine gefeatured werden kann. Und zwar eine Szene in der Ober-Badass Liam Neeson Gervais, Merchant und Davis aufsucht, um Tipps für den Start seiner eigenen Stand-up-Comedian-Karriere zu bekommen. Das ganze ist pures Comedygold und Liam Neeson als Most Serious Comic Ever einfach nur großartig. Ansehen!
(2fufu Direktneeson, via Coldheats Film des Tages)
Update, 15.11.: YouTube hat das Video wegen Copyright-Billshit gelöscht (ernsthaft: Kann es bessere Werbung für eine neue Serie geben als einen großartigen Ausschnitt, den jedermann liebt und bloggt?). Daher hier oben jetzt das Embed-Video von so ner Haha-Lustig-Seite, die mit Copyright nichts am Hut hat.
Sonic the Unemployed
Es ist nicht mehr 1993. Sonic the Hedgehog ist ein gefallener Stern am Videospiel-Firmament und, nachdem er all seine Ringe für Koks, Igelfrauen und Sega-Aktien eingetauscht hat, mehr als pleite. Gut, dass sein treuer Freund und Finanzberater Tails ihm wieder auf die Beine helfen möchte – indem er das einstige Vorzeigemaskottchen in anderen Videospielklassikern malochen lässt. Hier Folge 1 der überaus grandiosen Machinima-Comedyserie »Sonic for Hire«, in der Sonic als Paper Boy ran muss:
Zu den restlichen fünf, bisherigen Episoden geht’s hier: #2 Punch Drunk, #3 Toejam & Earl, #4 Dr. Robotnik, #5 Street Fighter, #6 Earthworm Jim. Jedenfalls ein überaus gut gemachter, großer Spaß, der im Auge behalten werden sollte. (via Doc Pop)
Stillstand
Letztes Jahr im Januar war die Welt noch in Ordnung: Da lief Still Standing, meine unsere Lieblingssitcom, noch jeden Abend im ansonsten durchweg verdorbenen Fernsehprogramm von RTL2 (übrigens heißt der Werbevermarkter von RTL2 passenderweise „El Cartel“, sehr seriös wie ich finde). Doch nachdem die 88 Folgen rund um Bill und Judy Miller und ihren Anhang abermals wiederholt wurden, landete Still Standing in der Schublade – aus der sie tragischerweise bis heute nicht zurückgekehrt ist. Nach Anfrage meinerseits und äußerst verwirrender Antwort seitens RTL2 ist offensichtlich auch keine Wiederholung in Sicht.
DVD-technisch sieht’s ebenso schlecht aus. Weder in den USA, noch hierzulande gibt’s Still Standing auf DVD und eine Veröffentlichung scheint auch mehr als fraglich. Klar, das geht natürlich gar nicht und da hier ja offensichtlich Fox-Mitarbeiter mitlesen, ein mal mehr eine Aufforderung in deren Richtung: Bringt Still Standing auf DVD heraus! Ansonsten müssten die Fans der Serie auf mitunter fragwürdige Quellen zurückgreifen.