Zum Einstieg ins vergangene Wochenende Jumper angeguckt. Laut Herrn Lee ist’s die Fortsetzung des alten Konflikts zwischen Anakin und Mace Windu. Klingt gut, da muss was dran sein. Also nix based on the novel Jumper: Während Anakin, also Hayden Christensen, hier einen jungen „Jumper“ spielt, der standesgemäß die Kraft besitzt, sich an (fast) jeden Ort zu beamen teleportieren jumpen, ist Mace Windu sein Jäger. Samuel L. Jackson jagt also zur Abwechslung mal keine Schlangen, sondern Jumper. Und zwar aus religiösen Beweggründen – ein Versuch dem Film mehr Tiefe zu verleihen. Tiefsinnig ist er nämlich nicht. Stattdessen bietet Jumper nicht mehr (und nicht weniger, das muss ja auch mal gesagt werden) als stinknormale Popcorn-Action-Kinokost. Wer Lust darauf verspürt, nur zu. Alle anderen können in der Zwischenzeit beruhigt Däumchen drehen. — Übrigens: Regisseur Doug Liman hat aufgrund des Erfolgs an den Kinokassen bereits sein Interesse und seine Ideen für ein Sequel verkündet. Darin soll dann auch Rachel Bilsons Charakter Jumper-Kräfte erlangen. Wow.
#buchverfilmung
Das ist LIEBE!
König Leonidas ist kein Spartiat mehr. Er ist nur noch der Ehemann von Hilary Swank, der Frau mit der ätzendsten Synchronstimme des Jahres, und dann stirbt er, hinterlässt seiner Frau aber noch ein paar tröstende Briefe. So die Story von P.S. Ich liebe dich. Frau Eay hat den Film am Samstag mit einer Freundin gesehen (während ich durch Raum und Zeit gereist bin) und ich dachte, ich bin raus aus der Nummer. Doch nichts da, ein mal gucken war ihr nicht genug: „Schaaahatz, gehen wir heute noch mal in den Film?“ „Äh, was?“ „Bütte, bütte … ♥!“ Und da Mann sich dann doch nicht wiedersetzen kann, saß ich also kurze Zeit später in besagter Verfilmung vom gleichnamigen Buch. Und ja – bitte nicht schlagen, ihr coolen Kids – ich kann verstehen, warum sie denn Film noch mal sehen wollte. Für alle weiblichen Leserinnen (und alle die es werden wollen, höhö) auf jeden Fall eine ganz klare schnulzige, aber nicht zu schnulzige Empfehlung. So, und jetzt geh ich Enten füttern.
Ich bin Legende
Das erste mal im Kino dieses Jahr und schon gibt es – das wollen uns Print, Funk und Fernsehen einreden – den (nein, nicht etwa den ersten, sondern den) Blockbuster des Jahres zu sehen: I am Legend, die dritte Verfilmung des gleichnamigen Buches, das hierzulande sinnigerweise den fantastischen Titel Ich bin Legende trägt. Story-technisch hat man das ganze etwas mehr ins Jahr 2008 verfrachtet und das geht dann so: Ein Virus, das ursprünglich dazu entwickelt wurde, Krebs zu heilen, rafft 99 Prozent der Menschheit dahin. Der Rest verwandelt sich in Zombie-Vampire, die unglaublich viel Hunger und unglaublich viel Angst vor Sonnenlicht haben. Aber wie das halt so ist, wenn die Menschheit ausstirbt: einer (Will Smith, der hier wirklich überzeugen kann) bleibt übrig und versucht wieder alles ins Lot zu bringen. Wow. Währenddessen gibt’s wunderbare Bilder vom verlassenen New York (plus Hidden Tracks) und durchaus spannende und erschreckende Momente. Was dann aber ab der 90. Minute passiert, geht meiner Meinung nach gar nicht, weshalb ich euch an dieser Stelle an einen Film mit sehr ähnlichem Setting verweise, diesmal aber im verlassenen London, und unterm Strich besser: 28 Days Later – gibt’s auch schon zum Preis von Kinokarte und Futter.
Gimmick: Wer auf schwarzweiß und kostenlos steht, der kann sich die 1964er Verfilmung „The Last Man on Earth“ hier ansehen (und danach gerne erzählen wie’s war).
Harry Potter und der Gähner des Eay
Ich habe keine Ahnung was Muggels sind, wer oder was ein Voldemort ist oder was an diesem Zauberer mit der blöden Brille so interessant sein soll. Das einzige was ich weiss, steht auf dem T-Shirt, das ich gerade trage. Bedeutung davon? Fehlanzeige! Kenne ich beide nicht und – Achtung, Achtung! – interessiert mich auch nicht die Bohne. Generell war der einzige Fantasy-Titel, der mich jemals begeistert hat ein Online-Rollenspiel von Blizzard. Ja, auch dem Herr der Ringe kann ich nichts abgewinnen. Ich brauche Wookiees statt Riesen und Lichtschwert statt Zauberstab.
Dennoch habe ich Harry Potter und der Orden des Phönix im Kino gesehen. Nicht weil mich die US-Armee dorthin zitiert hatte, nein, viel banaler: die Freundin wollte ihn sehen. Ihre Meinung als Harry-Potter-Sympathisant der ersten Stunde-bevor-der-Ausverkauf-begann vorweg: Sie fand den fünften Film der Harry Potter-Heptalogie sehr gut.
Tja, und auch ich konnte mich durch die zwei Stunden tragen: Zwei Stunden voller merkwürdiger Dialoge (âNur weil ihr jetzt zaubern dürft, müsst ihr nicht den ganzen Tag mit euren Zauberstäben wedeln.“) und zwei Stunden mit dieser Witzfigur von Hauptdarsteller. Immerhin sollte ja abschließend ein netter Kampf zwischen dem „Du weisst schon wer“-Futzi und dem Peter Parker-Lookalike stehen, dachte ich. Aber Pustekuchen! Worst showdown ever! Die Enttäuschung für alle Dads und Mr. Rights kam heimlich herangeschlichen. Ich habe Doppelstunden zwar schon deutlich langweiliger verbracht (ein Gruß an meine Lehrer!), aber Harry Potter 5 ist erwartungsgemäß nur für Fans respektive Kenner der Materie und weniger als Standalone-Film für Potter-Noobs geeignet. Aber das ist wohl immer häufig der Fluch des Sequels.