Unterhaltsamer Abend beim Live-Podcast von Haken dran mit Nora Hespers, Dennis Horn & Gavin Karlmeier, Nutzungsbedingungen und Emotionen, Dieter Bohlen, Andrea Kiewel und Guildo Horn. What. 🕴️
#bluesky
Crossposten auf Bluesky, Mastodon und Threads mit Openvibe
Bleiben wir beim Microblogging1: Roland über Openvibe, eine iOS- und Android-App, die ich dieser Tage auch gerne nutze und empfehle. Neben dem Crossposting und der erwähnten, schick gelösten Crossmention unterscheidet sich Openvibe aber von anderen Crossposting-Tools wie dem hervorragend betitelten Croissant dadurch, dass es eben auch alle Timelines/Feeds von Mastodon, Bluesky und Nostr darstellt und sogar in einer Unified Timeline vereint (Threads ist aus ewig gestrigen API-Beschneidungsgründen nur beim Posten verfügbar).
- Thementag im Blog! 🎉 [↩]
Bluesky Firehose in 3D
Theo Sanderson (@theo.io auf Bluesky) hat einen dreidimensionalen Einblick in den Bluesky-Livestream, den so genannten Firehose, im Stil eines Windows XP-Screensavers gebaut. Hier der Quellcode auf Github.
Fun-fact aus einem anderen Projekt: Der Zugriff auf die Live-Daten kostet nur 2,50 Dollar pro Monat. Man vergleiche das mal mit den API-Kosten bei X.
Sill, popular link aggregator for Bluesky and Mastodon
Sill connects to your Bluesky and Mastodon accounts and gathers all of the links posted to your timeline. Then, Sill aggregates those links to show you the most popular links in your network.
(via iPhoneBlog)
Bluesky announces Series A to grow network of 13M+ users
Speaking of Bluesky: Dort hat man 15 Millionen US-Dollar an Venture Capital eingesammelt, um Protokoll/Plattform/App weiter ausbauen zu können. Halbwegs kritisch sieht man dann auch den führenden Investor, so dass man sich scheinbar gezwungen sah, sich gleich vom Crypto-Markt loszusagen:
Our lead, Blockchain Capital, shares our philosophy that technology should serve the user, not the reverse — the technology being used should never come at the expense of the user experience. […] This does not change the fact that the Bluesky app and the AT Protocol do not use blockchains or cryptocurrency, and we will not hyperfinancialize the social experience (through tokens, crypto trading, NFTs, etc.).
Stattdessen möchte man wohl wieder auf Creator-Payments setzen:
Part of our plan includes building payment services for people to support their favorite creators and projects.
Auch wenn ich so meine Probleme mit Bluesky habe1, bleibt unbestreitbar, dass das sehr fähige Team um Jay Garber sehr viel richtig macht. Bluesky ist auch eine Public Benefit Corporation, aber dass VC-Money langfristig zu Problemen führt, haben wir jetzt halt schon zu oft beobachten können.
Eugen Rochko, seineszeichens Mastodon-Gründer, daher einen Tag nach dem Bluesky-Announcement (ohne dieses direkt zu referenzieren):
Mastodon is financed by crowdfunding instead of venture capital not because we don’t know that venture capital exists, not because we don’t have bills to pay, and not because venture capital isn’t willing to give money to new social media platforms. VCs don’t want a sustainable business, they want a big exit. Every VC-backed business is on a timer to deliver or die.
(Fettung von mir.)
Crypto-Kritikerin Molly White (vorher auf eay.cc mit We need to talk about digital ownership) fasst den Bluesky-Blogpost daher gut zusammen:
„in conclusion, we truly believe these leopards won’t eat our face.
love, bluesky“
Warten wir mal ab. Bei Twitter hat es 16 Jahre gedauert.
- Das AT-Protokoll ist m.E. ein Fehler, der die Plattform außergewöhnlich komplex und inkompatibel zu ActivityPub macht. [↩]
Bluesky Custom Feed zum 1. FC Köln
Let’s try something new: Eines der spannendsten Features von Bluesky sind die Custom Feeds, die dort wie folgt beschrieben werden:
Custom feeds, or feed generators, are services that provide custom algorithms to users through the AT Protocol. This allows users to choose their own timelines, whether it’s an algorithmic For You page or a feed of entirely cat photos.
Ich habe im Verlauf der Woche für den FC News Bot, der neben Mastodon und Twitter/X1 natürlich auch auf Bluesky vertreten ist2, einen Custom Feed eingerichtet, der Posts rund um den 1. FC Köln aggregiert. Der geht damit über bloße Hashtags hinaus, sondern inkludiert auch Posts, die nur bestimmte Keywords enthalten.
In den Tagen, in denen ich den Feed jetzt nutze (unter anderem im Multi-Plattform-Client Openvibe), macht er mir auf jeden Fall schon viel Spaß und fühlt sich ein bisschen wie die gute alte Twitter-Zeit an, als wir den Hashtag „#effzeh“ erst noch geprägt haben.
Hier könnt ihr dem Effzeh-Custom-Feed auf Bluesky folgen. Ich freue mich über Feedback.3
- Bei X mal sehen, wie lange noch… Ich habe eigentlich keine Ambitionen, den noch lange dort zu supporten. [↩]
- Threads-Account besteht auch bereits, aber hier hatte ich noch keine Zeit mich weiter mit der API zu beschäftigen. [↩]
- Fun-fact: Ihr bemerkt, wir sprechen hier nicht über die aktuellen Leistungen des FC. 🙈 [↩]
Brid.gy-Support für Bluesky
Brid.gy, das famose Interaktionen-aus-Silos-auf-das-eigene-Blog-Zurückhol-Tool, unterstützt nun auch Bluesky, wie man z.B. bei diesem kurzen Austausch bzgl. des Weggangs der Chefredaktion bei meinem Pioneer-Posting sehen kann.
Meine hiesigen Posts werden ja sowieso schon länger zu @eay.social auf Bluesky gecrossposted (powered by Micro.blog). Schön, die sich daraus ergebenden Konversationen nun auch wieder hier zu haben.
Ansonsten stehe ich Bluesky – als jemand, der dessen Entwicklung seit Tag 1 verfolgt, sowie einer der ersten Nutzer1 – immer noch kritisch gegebenüber. In einer Twitter-Welt war das eine spannende, nächste Evolutionsstufe; in einer Mastodon-Welt ist der (derzeit) zentralisierte Ansatz mit problematischen Investoren im Hintergrund und prinzipbedingter, fehlender Moderation eher schwierig.
- Bluesky-Chefin Jay Garber hatte mich am 5. März eingeladen. Hier mein erster Bluesky-Post. [↩]
SkyBridge – Bring your favourite Mastodon apps and use them with Bluesky
SkyBridge is a magical server that translates Mastodon requests into Bluesky ones, allowing you to unlock the power of incredible Mastodon apps like Ivory and use them on the Bluesky network.
Made by videah. It’s work in progress, but already work great and allows you to post to Bluesky via Tapbots’ excellent Mastodon app Ivory, for example. 🤯
Maybe Mastodon app developers should incorporate something like this right into their apps to become universal, protocol agnostic microblogging clients.
Elon Musk kauft Twitter für 44 Milliarden Dollar
Der Hightech-Unternehmer Elon Musk kauft den Kurznachrichtendienst Twitter für rund 44 Milliarden Dollar (knapp 41 Milliarden Euro) auf. Wie das Internet-Unternehmen mitteilte, wird Musk 54,20 Dollar pro Aktie zahlen. Vergangene Woche hatte der Verwaltungsrat von Twitter noch versucht, eine Übernahme durch den reichsten Menschen der Welt zu verhindern. Jetzt liegt es an den Aktionären des Unternehmens, ob sie das Angebot annehmen.
Nun also doch. Musk beabsichtigt Twitter zu einer „globalen Plattform für Redefreiheit“ zu machen, auf der sich Body Shaming eines Milliardärs mal eben an Liebesgeständnisse für die ganze Menschheit reiht, bevor man dann nochmal klarstellt, dass man hofft, dass auch die größten (er schreibt „schlimmsten“) eigenen Kritiker weiterhin auf Twitter bleiben, weil genau das ja Redefreiheit sei.
Die Twitter-Bubble überschlägt sich gerade wegen dieser News. Mastodon verzeichnet so viele gleichzeitige User wie noch nie. Trumpisten und ähnliche Truppen feiern den neuen, radikalen Free-Speech-Ansatz, der Rest sorgt sich wegen der Machtkonzentration und will vor Schreck schon seine Teslas zurückgeben.
Genau genommen ändert sich aber vermutlich nichts. Ein privatisiertes Twitter unter Musk dürfte 1. dessen Red Pill aufgezwungen bekommen, was Redefreiheit und Zensur angeht und 2. wieder innovativer werden, was das eigentlich Kernprodukt angeht. Letzteres ist gut, ersteres nicht so sehr.
Was ich aber nicht verstehe: Die selben Leute, die sich heute lautstark beschweren, nutzen Twitter seit jeher ohne Unterlass, während sie offene und dezentrale Alternativen belächeln, ignorieren und – am schlimmsten – nicht nutzen. Mit Micro.blog und Mastodon gibt es längst voll funktionale Microblogging-Konkurrenz mit lebhaften und oft freundlicheren Communities, auch wenn die natürlich ohne die Marktmacht von Twitter daherkommen.
Spannend bleibt, was aus Bluesky werden wird, dem von Twitter initiierten Projekt, ein dezentrales Protokoll für die nächste Generation von Twitter zu erarbeiten. Während Musks Werte hierfür vermutlich nicht schlecht sind, ist der hohe Kaufpreis natürlich ein Problem. Irgendjemand und Musk wollen schließlich ihr Geld (und mehr) zurück.
Immerhin: meine wenigen Twitter-Aktien werde ich jetzt wohl mit einem Plus von rund 25% veräußern können. Was ich mit dem neuen Reichtum mache, erfahrt ihr dann auf micro.blog/eay und eay.social/@eay.
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Update, 23:55 Uhr: Bluesky hat in einem Twitter-Thread nochmal die eigenen Verflechtungen zu Twitter aufgezeigt und betont, dass es eine eigene, unabhängige Firma sei:
The bluesky project originated with Twitter in 2019, but the Bluesky PBLLC established this year is an independent company focused on decentralized social network R&D.
Einzige Verbindung: Twitter-Gründer und Ex-CEO Jack Dorsey sei im Board von Bluesky, ein ehemaliger Twitter Security-Engineer Teil des Teams.
Klingt fast so, als wolle man hier an einem Twitter-Nachfolger bauen, ohne dass Elon den auch gekauft hat.