#analogleben

Oma

Vor einer Woche ist meine Oma, die mich aufgezogen und mehr als irgendjemand sonst dazu beigetragen hat, dass ich heute der bin, der ich bin, im Alter von 84 Jahren verstorben. Nachdem sie Anfang des Jahres schwer erkrankt ist, hat sie allen Diagnosen getrotzt und bis zum Schluss gekämpft, vor allem um Mitte des Jahres unsere Hochzeit und die Rückkehr meiner Cousine, die für ein Jahr in den USA war, mitzuerleben. Dafür, dass das geklappt hat, und für die letzten gemeinsamen Wochen und Monate, bin ich und sind wir alle sehr dankbar.

Wenn ich gleich runter zu ihr gehe, aufgeregt, weil ich ihr irgendwas neues erzählen will, und bemerke, dass sie nicht in ihrem Sessel sitzt, dämmert mir, dass sie auch nie mehr da sitzen wird. Dass ich ihr all das, was ich ihr noch erzählen wollte, nicht mehr erzählen kann. Dass sie nicht mehr mit uns zusammen essen wird. Dass sie und Kira nicht mehr gemeinsame Sache machen. Dass mir niemand mehr sagt, dass ich nur Blödsinn im Sinn hab. Dass sie nicht weiter täglich an unserem Leben teilnimmt. Und das bricht mir das Herz. Doch „so geht das immer weiter“, würde sie dann halb ernst, halb lachend sagen und sie hätte wie so oft natürlich recht. Ein letztes schelmisches „Es nützt ja alles nichts“.

Tschüss, Oma, und danke für alles! Du warst, bist und bleibst die Allerbeste. Ich vermisse dich, grüß Opa von mir!

Just married

Falls ihr euch fragt, warum es hier in den letzten Wochen so ruhig war: Ich habe geheiratet. Und zwar die Frau, mit der ich seit nunmehr zwölf Jahren zusammen bin und die ich letztes Jahr gefragt habe, ob wir auch diesen Schritt gemeinsam gehen wollen. Nach zwei grandiosen Junggesellenabschieden voller Superhelden, Entführungen und Eseln und einem wunderbaren Polterabend Hochzeitsumtrunk samt kurzfristigem Location-Wechsel und nicht genehmigtem Feuerwerk war es am vergangenen Freitag, an unserem Jahrestag, dann soweit.

Und wow, war das großartig. Freunde und Familie haben uns das bestmögliche Fest beschert, das wir uns hätten erdenken können. Vielen Dank dafür, ihr seid die Besten! Wir hatten nicht nur einen, sondern gleich drei bzw. ich sogar vier fantastische Tage! Zudem möchten wir uns auch bei all denen bedanken, die uns mit Gratulationen und Glückwünschen überhäuft haben – auch wenn sie uns nur aus Digitalien kannten oder ewig out of sight waren. Danke!

Und wie es sich für zwei leidenschaftliche Kinogänger – oder nennen wir das Kind beim Namen: Film-Nerds – gehört, zog es uns natürlich auch am Tag der Tage ins Kino (vielen Dank ans Cinenova in Köln, das dies sofort und sehr sympathisch möglich gemacht hat):

Last but not least schließlich großer Dank an unseren Hochzeitsfotografen Timo von Kamera mit Herz, der hervorragende Arbeit geleistet hat und von uns hier nur wärmstens weiterempfohlen werden kann.

„€žHerrn Stefan Grund wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln der akademische Grad Bachelor of Arts verliehen.“

Es ist passiert: Der Mann an der Kinokasse wusste direkt, welchen Film wir sehen wollen. „Alles andere habt ihr doch schon gesehen.“

Was ein bürokratischer Kraftakt! Als wäre ich der erste Mensch, der in Köln geboren ist, in Bergheim wohnt und in Köln heiraten will…

Der Titel meiner Bachelorarbeit steht übrigens fest: »Implementierung einer personenbezogenen Programmierschnittstelle („€žPersonal API“€œ) zur Abbildung des digitalen Ichs im Social Web«