Gestern morgen stand zu meiner Überraschung ein DHL-Mann vor meiner Tür, um mir die sechste Generation von Apples Erfolgstelefon zu überreichen. Nach dem Debakel von 2010 hatte ich frühestens Mitte Oktober damit gerechnet. Diesmal aber scheint die Telekom nicht nur Neukunden den Vorzug gegeben zu haben, sondern hat auch zahlreichen Bestandskunden direkt ein neues Gerät zugesandt.
Generell hat sich in den zwei Jahren einiges beim Bestellvorgang der Telekom getan: Zwar war die Hotline am 14.09., an dem das iPhone 5 offiziell vorbestellt werden konnte, maßlos überfordert, aber vor Ort im Telekom-Shop war die Sache bereits nach fünf Minuten gegessen. Sechs Tage später erhielt ich dann eine Email, in der genau beschrieben wurde, wie die neue Nano-SIM zu aktivieren ist, was beim Wechsel von der normalen SIM zur Micro-SIM 2010 noch gleichermaßen Apple- wie Telekom-Mitarbeiter überfordert hatte. Sieben Tage nach Bestellung und 15 Minuten nach dem Erhalt des iPhone 5 war dieses somit bereits startklar, so dass ich sagen kann, dass mich die ganze Telekom/iPhone-Erfahrung dieses Jahr positiv überrascht hat.
Aber zum eigentlichen Thema, dem neuen iPhone: Während der ersten paar Stunden sieht das iPhone 5 noch wie ein verunglücktes iPhone 4/4S aus, aber fast genauso schnell lernt man das neue, längere Display zu lieben. Es fühlt sich so an, als hätte es schon immer so sein sollen1 und sobald man zu 4er-Ausmaßen zurückkehrt, empfindet man das tatsächlich als zu kurz. Aber auch unabhängig von der Länge weiß das Display zu überzeugen: Dass die Touch-Sensoren nun direkt ins Display implementiert werden, anstatt darauf aufzuliegen, lässt alles direkter und unmittelbarer wirken. Das große Plus sind aber die Farben, die alles sehr viel bunter erscheinen lassen, so dass der Direktvergleich zum iPhone 4/4S fast schon wie damals beim Vergleich zu den Nicht-Retina-Displays wirkt. Kurzum: Phil Schiller hatte recht.
Der große Selling Point ist allerdings die zugewonnene Geschwindigkeit. Alles ist bei allen Vorgängen sehr viel schneller: Fotos machen, Apps öffnen und wechseln, im Web surfen2. Es ist fantastisch mein vollgepacktes Instacast endlich ohne irgendeine Verzögerung durchstöbern zu können. Dass das iPhone 5 trotz weiterentwickelter Technik auch noch leichter geworden ist – ein iPhone 4/4S fühlt sich gleich doppelt schwer an -, macht die Sache schließlich vollkommen rund. Mit anderen Worten: Ich bin sehr zufrieden. Wer, wie ich zuvor, ein iPhone 4 sein Eigen nennt oder eine noch frühere Version hat, sollte unbedingt upgraden. iPhone-4S-Besitzer kommen, denke ich, noch ein Jahr damit aus.