Einträge von Februar 2011

Oscar-Prognose 2011

Heute Abend finden im Kodak Theatre in Hollywood die 83rd Academy Awards statt. Und natürlich werde auch ich wieder die ganze Nacht vor dem Fernsehgerät sitzen und den Stars und Sternchen beim über den Teppich schreiten, die Bühne emporklimmen und beim Dankesreden halten zusehen (die Liveberichterstattung startet im hiesigen Fernsehen am Montag um 1:10 Uhr auf Pro7).

Wie schon im letzten Jahr werde ich das Geschehen zusammen mit @MoD85 hier und per Twitter live kommentieren. Doch weil das allein nur halb so viel Spaß macht und um zu zeigen, dass drei Jahre Studium der Filmwissenschaft doch was gebracht haben (oder weil die Wege der Academy unergründlich sind auch nicht), möchte ich natürlich auch dieses Jahr wieder eine Prognose darüber abgeben, wer einen Goldjungen sein Eigen nennen darf und wer mit leeren Händen nach Hause geht. Natürlich habe ich bisher noch nicht alle nominierten Filme sehen können, denke aber, dass ich mit den gesehenen und einer intensiven Internetlektüre ganz gut fahren könnte. Also wollen wir mal sehen…

Bester Film: The King´s Speech
Beste Regie: David Fincher – The Social Network Tom Hooper – The King´s Speech
Bester Hauptdarsteller: Colin Firth – The King´s Speech
Beste Hauptdarstellerin: Natalie Portman – Black Swan
Bester Nebendarsteller: Christian Bale – The Fighter
Beste Nebendarstellerin: Helena Bonham Carter – The King´s Speech Melissa Leo – The Fighter
Bestes Originaldrehbuch: Inception The King´s Speech
Bestes adaptiertes Drehbuch: The Social Network
Bester Animationsfilm: Toy Story 3
Bester fremdsprachiger Film: Incendies Hævnen – In A Better World
Bester animierter Kurzfilm: Madagascar, carnet de voyage The Lost Thing
Bester Kurzfilm: Wish 143 God of Love
Bestes Szenenbild: Inception Alice im Wunderland
Beste Kamera: True Grit Inception
Bestes Kostümdesign: Alice im Wunderland
Bester Dokumentarfilm: Exit Through the Gift Shop Inside Job
Bester Dokumentar-Kurzfilm: Killing in the Name Strangers No More
Bester Schnitt: The Social Network
Bestes Make-Up: The Wolfman
Beste Filmmusik: The Social Network
Bester Filmsong: „We Belong Together“, Toy Story 3
Bester Ton: Inception
Bester Tonschnitt: Inception
Beste visuelle Effekte: Inception

= 5x The Social Network, 5x Inception, 3x The King’s Speech = 4x The King’s Speech, 4x Inception, 3x The Social Network

Darunter finden sich meiner Meinung nach einige „Gefälligkeitsoscars“. Etwa bei den männlichen Hauptdarstellern: Jeff Bridges war in »True Grit« genial, hat aber schon letztes Jahr einen Academy Award für »Crazy Heart« bekommen, während Colin Firth für »A Single Man« leer ausging. Jetzt ist er einfach dran. Geoffrey Rush war die Ehre schon vergönnt, Christian Bale noch nicht. Oder das allerbeste Beispiel: Kamermann Roger Deakins wurde bereits acht Mal nominiert und muss es beim neunten Mal einfach werden (Glück gehabt, dass »True Grit« auch noch fantastisch aussieht).

Kopfzerbrechen bereiten mir noch der beste Film und die beste Nebendarstellerin. »True Grit« ist als rundum perfekter Vertreter des US-amerikanischen Ur-Genres mein Wunschgewinner, eindeutiger Favorit ist aber »The King’s Speech«. Hailee Steinfeld war mit ihren 14 Jahren zwar grandios, anderseits wiegt die Academy ja gerne auf und Helena Bonham Carter war schon so oft so gut.

Interessant ist einmal mehr die Kategorie „Bester Dokumentarfilm“: Gemeinhin werden »Inside Job«, eine Doku über Wall Street und Finanzkrise, und »Restrepo«, ein sehr sehenswerter Film über einen US-Außenposten in Afghanistan, heiß gehandelt. Ich glaube (und hoffe) aber, dass Banksys »Exit Through the Gift Shop« das Rennen machen wird. Schließlich ist auch die Academy über jede Art von Publicity erfreut und allein schon die Frage, ob und wie Banksy seinen Oscar entgegen nehmen wird, quotentechnisches Gold wert.

Wie es am Ende kommt, sehen wir heute Abend. Ich bin derweil gespannt, ob ich meinen letztjährigen Tipp, bei dem ich nur fünf falsche Vorhersagen machte, toppen kann oder ob ich total daneben liege und »The King’s Speech« alle Oscars einheimst.

Update, 01.03.: Freunde der Oscarnacht, das war ja was. 10 von 24 Kategorien falsch, herrjemine! Aber wie ich oben in meiner Prognose schon sagte: Die Wege der Academy sind unergründlich. Oder um mich selbst zu zitieren: Die Academy war einmal mehr ein Haufen langweiliger Arschlöcher… Doch nichtsdestotrotz: Nächstes Jahr sehen wir uns wieder, Steven!

Edding Wall of Fame


Edding, die Firma hinter den gleichnamigen Über-Permanent Markern, hat anlässlich des 50. Firmengeburtstags eine äußerst coole Aktion gestartet: die Edding Wall of Fame, eine ehemals weiße Fläche, die sich von den Nutzern beliebig taggen und gestalten lässt. Der Clou dabei: die acht vorhandenen Stifte können jeweils nur von einem Nutzer benutzt werden und deren aktuelles Schaffen kann live kommentiert werden. Das Ergebnis ist insgesamt nicht weniger als spektakulär, wie ich finde. Eine tolle Aktion, die die Werbeagentuer kempertrautmann und das Kölner Designstudio demodern da auf die Beine gestellt haben. (via Komm mach)

Review-Rundumschlag #14 ¼

Bevor ich zum großen Oscar- und Blockbuster-Kino (und schließlich meiner Oscar-Prognose!) komme, hier noch die letzten Review-Schnellschüsse. Diesmal mit dabei der Zugthriller »Unstoppable«, das Politmischmasch »Fair Game«, die Fantasyschmu »Narnia 3« und der Familienwitz »Meine Frau, unsere Kinder und ich«.

Unstoppable

Eigentlich klingt »Unstoppable – Außer Kontrolle« wie der lächerlichste Actionfilm aller Zeiten: Ein mit gefährlichen Chemikalien befüllter, unbemannter Güterzug macht sich selbstständig und rast übers amerikanische Schienennetz. Niemand kann ihn stoppen. Doch Gott sie dank gibt es da diesen alten, abgebrühten von Denzel Washington gespielten Lokführer und seinen jungen, tollkühnen, von Chris Pine gespielten Kollegen, die auf einem ebenso schwerfälligen Güterzug die Jagd auf die „tickende Zeitbombe“ aufnehmen. Oh my, was habe ich Tränen beim Trailer gelacht! Nur um dann eines besseren belehrt zu werden: Altmeister Tony Scott beweist, dass er selbst aus dem zähsten Stoff eine action- und vor allem spannungsgeladene Achterbahnfahrt machen kann. Dass sich dabei dann auch ein paar Polizeiautos überschlagen, ist Ehrensache und wirkt tatsächlich weit weniger trashig als man sich das bei einem Actionfilm, dessen Grundkonstellation bereits durch die Erfindung der Schranke einiges an Potential einbüßt, vorstellt. Kurzum: Nichts weltbewegendes, dafür aber sehr, sehr grundsolide Actionkost.

EMDb – Rating: 3/5

Fair Game

Trotz geschickt gestreuter Fehlinformationen seitens der Werbung darf man sich nicht darüber hinweg täuschen lassen: »Fair Game«, „der neue Thriller von Die Bourne Identität-Regisseur Doug Liman“, ist eins dieser zutiefst US-amerikanischen Politdramen, für die sich hier hierzulande höchstens ein paar Politikstudenten und Verschwörungstheoretiker interessieren. Denn erzählt wird nicht weniger als eine tatsächliche so stattgefundene Verschwörung bei der CIA, in der plötzlich das Privatleben einer in Ungnade gefallenen Agentin öffentlich durchleuchtet wird. Perfekter Stoff für Hollywood also. Doch leider kommt »Fair Game«, obwohl handwerklich mehr als solide gemacht, einfach nicht richtig in Fahrt. Die absolut gähnende Langeweile bleibt uns zwar erspart, aber andere, ebenso actionlose Politdramen bieten da einfach mehr an Spannung und Mitgefühl.

EMDb – Rating: 1,0/5

Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte

»Die Reise auf der Morgenröte« ist die dritte Verfilmung von Clive Staples Lewis‘ Narnia-Reihe. Doch nachdem zwei der vier Hauptdarsteller mittlerweile zu alt für die Märchenwelt geworden sind, begleiten wir diesmal nur noch die zwei leider sehr unsympathischen jüngeren Geschwister zurück nach Narnia. Doch als wären sie nicht unsympathisch genug, bekommen wir noch einen äußerst ätzenden Cousin oben drauf, der in die Geschichte des Fantasyfilms als Narnias Jar Jar Binks eingehen wird. Nun denn, worum geht’s? Scheißegal, denn Narina 3 ist nicht mehr als eine bloße Aneinanderreihung von scheinbar glücklichen Zufällen. „Was? Wir brauchen ein seit Jahrtausenden verschollenes Schwert? … Och, guck mal, da vorne liegt’s ja!“ Dieses Nichtvorhandensein eines Handlungsbogens, geschweige denn eines alle drei Filme übergreifenden Handlungsbogen, hat bei den »Chroniken von Narnia« schließlich System, wird eine neue Fortsetzung von Disneys Gegenstück zu Warners Fantasy-Monopol (a.k.a. »Harry Potter«) doch nur dann gedreht, wenn der Vorgänger Erfolg an den Kinokassen hatte.

In »Die Reise auf der Morgenröte« wird dieses Improvisationserzählen zwar bis zur fast schon unterhaltsamen Absurdität perfektioniert, dass das aber irgendjemand ohne filmisch-masochistische Ader wirklich gut findet, wage ich jedoch stark zu bezweifeln. (Doch, oh je, man hört bereits von einem vierten Film mit diesem Jar Jar Binks-Verschnitt als Titelhelden…)

EMDb – Rating: 1,5/5

Meine Frau, unsere Kinder und ich

»Meine Frau, unsere Kinder und ich« [hier Kommentar über die wahnwitzige deutsche Betitelung einsetzen] ist der dritte Teil der Focker-Trilogie und wie bei den Vorgängern liegt das Thema auch hier auf dem schwierigen Verhältnis zwischen Greg Focker (Ben Stiller) und seinem Schwiegervater Jack Byrnes (Robert De Niro). Und wie schon bei seinen Vorgängern ist die Story mehr als belanglos und austauschbar. So habe ich beispielsweise alle drei gesehen, deren Handlung jedoch wiederzugeben, geschweige denn einem Film zuzuordnen, bin ich nicht im Stande. Doch das muss nichts schlechtes sein, denn Greg und Jack sind und waren seit eh und je die tragenden Elemente des Focker-Universums. Steck die beiden in ein Bällebad und der gemeine Zuschauer hat Spaß. Ich bin da keine Ausnahme. Und wenn’s ewig so weiter geht, weil die Herren Stiller und De Niro das Geld brauchen, soll es wohl einfach so sein. Ich wehre mich nicht.

EMDb – Rating: 2,5/5

Rare and beautiful Celebrity Photos


Entschuldigt, dass dieses ansonsten überaus komplexe Bloggebilde zur Zeit wie ein schnell befüttertes Tumblelog wirkt, aber mich plagt aktuell akuter Zeitmangel, weshalb ich jetzt erstmal das mache, was ich gestern schon gemacht habe: auf ein anderes ansehnliches Blog verlinken. So möchte ich euch heute This is not porn vorstellen, ein überraschenderweise sfw‚es Bilderblog, das seltene Fotos berühmter Persönlichkeiten sammelt. Wie etwa das oben zu sehende, überaus gute Foto von Gary Oldman und Natalie Portman am Set von »Léon – Der Profi«, das direkt in die gerade neu eröffnete Top 10 meiner Lieblingssetfotos wandert. (via Minds Delight)

How did the Dinosaurs die?

Natürlich möchte ich hier ab und zu auch meinem selbst auferlegten Bildungsauftrag nachkommen. Ihr habt’s schließlich nötig. Und so wollen wir uns heute mit der Frage nach dem Aussterben der Dinosaurier beschäftigen. Denn von wegen Killermeteorit oder Megavulkan, es lag tatsächlich am Hunger, wie dieses leider unbekannte, aber sicherlich an US-amerikanischen Schulen eingesetzte Lehrbuch offenbart: