Auch die Geschichte des Terminators ist eine Geschichte voller Missverständnisse: Arnold Schwarzenegger, der zuvor bereits in Herkules in New York und Conan der Barbar durch seine schauspielerische Ab- und seine körperliche Anwesenheit auf der Leinwand glänzte, wird als unzerstörbare Killermaschine gecastet und soll den ersten einer ganzen Reihe von so genannten Terminatoren zu seinem Besten geben. Wie bei den bereits genannten Filmen durfte man auch beim Terminator überrascht sein, wie gut Schwarzeneggers Körperlichkeit den personifizierten Einfallspinsel darzustellen vermag. Und ja, seien wir ehrlich, gerade Arnies Manko machte den Reiz des Terminators aus: ein gefühlloses Ungetüm, das in seinem todbringenden Feldzug nicht zu stoppen ist. Perfektioniert wurde das ganze spätestens in Terminator 2 vom nicht ganz so körperlich präsenten Robert Patrick als T-1000 und Kontrahent von Arnie. Dass die Logik dabei das ein oder andere Mal auf der Strecke bleibt, ließ sich verkraften, denn hey, ein praktisch unzerstörbarer Roboter auf Menschenjagd? Das kann nur gut gehen! Ein, zwei Mal.
Doch dann treten andere Endzeitvisionen auf den Plan. Endzeitvisionen á la Matrix, in denen ebenfalls Krieg zwischen Mensch und Maschine herrscht – nur wissen hier sowohl Maschinen als auch Autoren, wie man’s richtig anstellt1. Skynets nächster Versuch John Connor zu terminieren, geht dementsprechend & erwartungsgemäß in die filmische Hose. Aber kein Grund aufzugeben!2 Gute und weniger gute Ideen sind nämlich auch in der Traumfabrik rar gesät, warum also nicht weiter auf der verhältnismäßig unterentwickelten Terminator-Fiktion beharren? Womit wir beim vierten Teil der Serie und dem Anfang einer neuen Trilogie wären: Terminator: Die Erlösung featuring everybody’s favorite Batman als John Connor und neuerdings einem Mensch-Maschine-Hybriden, der die Entscheidung für und gegen eine Seite treffen muss. Plaziert wird das alles in der Jetztzeit der Terminatoren, in der ein Überbleibsel der Menschheit zum vermeintlich letzten großen Schlag ansetzt.
Quasi genau das, was sich jeder Terminator-Fan inklusive meiner Wenigkeit seit je her gewünscht hat: Skynet beherrscht die Welt und John Connor führt das letzte bisschen Menschheit in ihrem schwersten Kampf an. — Und trotzdem funktioniert’s nicht, was meines Erachtens daran liegt, dass man genau das Gegenteil von dem macht, was die Vorgänger ausgemacht hat und oben beschrieben wurde. Anstelle seelenloser Exekutionsmaschinen gibt’s hier mit Marcus einen semi-sympathischen Hybriden, der zuviel Herz zeigt, und einen abgebufften, absolut unsympathischen John Connor, gespielt von einem außerordentlich schwachen Bale, bei dem es mir nicht weniger als scheißegal ist, ob er Skynet irgendwann mal in den kommenden Teilen besiegt oder nicht.
Die CGI-Effekte sind standesgemäß, hauen aber gerade angesichts eines neuen Transformers niemanden vom kinosesselförmigen Hocker. Ebenso wenig der Verlauf der Story. Spannung kommt wenn nur versehentlich auf und der Schrecken vor dem Terminator, wie er in Teil 1 und 2 herrschte, ist trotz Arnie-Look-a-like nicht vorhanden. Womit wir beim größten Schwachpunkt von Salvation wären: PG-13. Hallo? Wenn ich einen Terminator sehe, will ich, dass die Fetzen fliegen. Wenn einer der Metalkolosse zuhaut, müssen Menschenknochen zerbersten! Hier jedoch nichts davon; die Terminators sind so angsteinflößend wie Hütchenspieler. Nein, das hat nichts mehr mit meinem Terminator zu tun…3
- Also zumindest der erste Teil der Matrix ist plausibler als alles, was das Terminator-Universum je zustande gebracht hat. [↩]
- Die TV-Serie Sarah Connor Chronicles hab ich leider noch nicht gesehen, daher beziehe ich mich in meiner Kritik nur auf die Kinofilme. [↩]
- Übrig bleibt ein durchschnittlicher SciFi-Streifen, der, ließe man seine filmische Vergangenheit außen vor, vielleicht ein Pünktchen mehr verdient hätte. [↩]
Der Dritte Teil war ja schon mehr als nicht gut, aber immerhin noch mit Arnie. Ein Terminator ohne Herrn Schwarzenegger macht für mich keinen Sinn und deshalb werde ich diesen wohl nie gucken, was wohl keine wirklich schlechte Entschidung ist.
TSCC solltest Du Dir unbedingt mal ansehen. Die erste Staffel ist nett anzusehen, der Anfang der zweiten recht mies, um dafür ab der Hälfte extrem abzugehen.
Ich habe selten eine Serie gesehen die ihre Charaktere so gezielt ausarbeitet, sie richtig leben lässt und den Zuschauer auf eine Reise mitnimmt. Für mich alles Dinge, die Firefly auch gut rübergebracht hat und wohl leider für eine Art Serial stehen, der bei FOX nicht gern gesehen wird.
Achso. Und allein Summer Glaus wegen kommt man nich drumrum. 😉
Vielleicht liegst ja auch daran, dass wir mittlerweile zu filmverwöhnt sind.
Habe ich bei Star Wars IV – VI noch genüßlich jeden Tie-Fighter mitgefühlt, nerven mich bei den „ersten“ dreien Flugeffekte und Roboterschlachten eigentlich nur noch.
Ich denke mal, ähnlich ist es auch bei Terminator. Hatte man bei I und II noch das Gefühl, die Terminators seien fast unbesiegbar (Lauf!) verkommen sie im 3. und 4. zu SciFi Robots oder lebendigen Actionfiguren.
werde mich heute abend selber davon überzeugen. bei transformers bin ich neulich eingeschlafen und halte spielberg langsam für dumm.
optisch finde den film gelungen. natürlich ist es reizvoll, die immer angeteaserte endzeitkulisse mal zu sehen. aber irgendwie bleibt das ganze blutleer und ohne charme. auch wird versäumt, dem ganzen ding mehr tiefe zu geben.
was die leute an bale finden weiß ich nicht.
grundsätzlich einfach nur dumm, dass man diese im kern nun eigentlich wirklich düstere vision auf PG13 trimmt. der stoff ist auch ohne blut und knochenknacken nichts für kleine jungs.
OK: ich habe den terminator das erste mal wahrscheinlich so mit 11/12 gesehen und sollte anderen den spaß jetzt nicht madig machen. aber wenn schon son streifen in jungen jahren, dann auch einer mit korrekter atmosphäre. halt was, das hängen bleibt. am T4 ist nichts besonderes.
vielleicht kommt die reihe ja ähnlich gut wieder wie batman. obwohl ich davon auch nicht gerade weggefegt wurde. aber mir fällt momentan kein besseres beispiel ein.