jfml hat mich in den Kommentaren zum Wahl-o-Mat-Beitrag darauf aufmerksam gemacht, dass der AK Vorrat einen eigenen Wahl-o-Maten am Start hat, der sich nur mit (digitalen) Bürgerrechten beschäftigt. Und siehe da oben: Zumindest in diesem Themenspektrum scheint mein Dilemma gelöst zu sein. Wie sieht’s bei euch aus? Piraten ftw, schätze und erwarte ich.
Einträge von September 2009
Marshmallow-Versuchung
(Vimeo Direktversuch via Feingut)
Man kennt diese Versuchsanordnung ja: Angenommen, jemand würde dir heute 100 Euro schenken, oder in einem Jahr 200 Euro – welchen Betrag würdest du nehmen? Wer sich dann für letzteren entscheidet, ist angeblich intelligenter, dafür aber auch alles andere als spontan. Manchmal muss man einfach dem Lustprinzip erliegen und dem Es gehorchen. In obigem Video bedient man sich nun an diesen Verhaltensmustern und stellt Kinder vor die schwieriege Frage, ob sie einen Marshmallow lieber sofort oder nach kurzer Wartezeit doch eher zwei haben wollen. Und wie die Kleinen mit sich hadern, ist einfach zu niedlich…
…
(Urheber unbekannt verzogen; siehe auch: Things Meat Loaf would do for love)
Tarantino dreht Tarantino-Hommage
The Onion hat Details zum nächsten Tarantino-Film:
Director Quentin Tarantino announced that his next project, Jack Rabbit Slim, will go into production this fall, and will be an homage to his favorite director and screenwriter of all time: Quentin Tarantino.
Wahrscheinlich gar nicht mal so unwahrscheinlich. (via)
Bundestagswahl-o-mat
Same procedure as every Wahl: Der Wahl-o-Mat ist pünktlich zur Bundestagswahl wieder da und offenbart mir mein Dilemma: Grüne und Linke gleich auf, Piraten knapp dahinter. – Weiß jemand einen Ausweg aus meiner verzwickten Situation? (Und nein, Achim, die CDU kommt nicht in Frage…) Wie sieht’s bei euch aus?
Superfail
Und wo wir gerade bei Inglourious Basterds sind: Im Guild 45th Theater in Seattle wurde der Film am Release Day doch tatsächlich mit „better than the Holocaust“ beworben. Unverzeihlicher Superfail, der glücklicherweise nach wenigen Stunden wieder verschwand. (via)
Inglourious Basterds – Review
Da hätten wir ihn also endlich1: Inglourious Basterds, Quentin Tarantinos neuesten Streich, der irgendwo zwischen „Blut beim Gerinnen zuschauen“ und seinem Meisterwerk liegt, wie man dieser Tage in den Feuilletons und Blogs der Republik lesen konnte. Und ehrlich gesagt, ich hatte auch meine Zweifel, ob die Basterds das werden könnten, was Millionen Filmfans sich erhofften. Denn seien wir mal ehrlich: die bei jedem neuen Tarantino geäußerte Kritik, dass der Regisseur einmal mehr den selben Film in ein anderes Genre transferiert, ist nicht unbegründet. Bei Tarantino sind alle Figuren Tarantino. Ob Auftragskiller, Bauernopfer oder Nazi-Oberst – sie alle sind wahre Film- und Popkulturfreaks, die nebenbei ganz selbstverständlich über Dinge philosophieren, von denen der gemeine Zuschauer noch nie etwas gehört hat. Auch Inglourious Basterds ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
Doch – wie die meisten von euch bereits wissen – ist die Geschichte um die Truppe jüdischer US-Soldaten auf Nazijagd nicht nur eine Geschichte um eben diese Inglourious Basterds. Aldo Raines (Brad Pitt) Mannen sind nur ein Puzzleteil in Tarantinos Kriegsfilmpuzzle. Ein anderes ist die Geschichte von Shosanna Dreyfus, einer jungen Jüdin, die mit ansehen muss, wie SS-Mann und Oberpuzzleteil Hans Landa (Christoph Waltz) ihre Familie ermorden lässt. Sie selbst kann zwar fliehen, doch wie es der Autor so will, kreuzen sich Shosannas und Landas Wege einige Kriegsjahre später erneut: sie betreibt mittlerweile unter falschem Namen ein Kino in Paris, in dem die Weltpremiere zu Goebbels neuestem Propagandafilm „Stolz der Nation“ stattfinden soll, Landa ist für die Sicherheit der Veranstaltung zuständig – denn die gesamte nationalsozialistische Führungsetage hat sich angekündigt. Hier kommen wiederum die Basterds ins Spiel, die hier die einmalige Chance wittern, besagte Veranstaltung zu sprengen und Hitler & Co. auszuschalten. Doch natürlich plant auch Shosanna ihren ganz eigenen Rachefeldzug…
Der Triumpf des Kinos über Nazi-Deutschland! – Wer das nicht liebt, der kann kein guter Mensch sein. Aber ist Inglourious Basterds wirklich so gut, wie man überall liest? Kurz und knapp: Ja. Ausführlicher: Der Film ist großartig. Selten hat man so lange Dialoge so spannend inszeniert gesehen, selten so gutes Schauspiel in einem Film und ja, auch in einer Person vereint. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich bei Tarantinos Buch und seiner Figur Hans Landa um kleine Geniestreiche handelt: Chistoph Waltz brilliert als Landa. Wenn der SS-Standartenführer spricht, dann brennt die Luft. Wenn er in einer Szene nicht mitspielt, so ist er dennoch präsent. Fantastisch und zu Recht Oscar-… äh, in Cannes prämiert.2
Doch auch seine Kollegen können sich sehen lassen: Aldo Raine lässt Tyler Durden fasst schon alt aussehen und selbst unser Kartoffelkopf Til Schweiger kommt ungeahnt cool rüber (was aber vor allem daran liegt, dass er so gut wie nichts sagen, sondern nur finster dreinschauen muss). Selbst kleine(re) Rollen wie die von August Diehl als SS-Sturmbannführer Hellstrom, der einige Basterds in einer Bar aufmischt, zeigen derart große Schauspielkunst, so dass deren Darsteller demnächst wohl vermehrt in Hollywood-Produktionen auftauchen werden.
Kurzum: ein geniales Buch und ein fabelhaft inszenierter Film, der uns hier und da mit leckersten stilistischen Schmankerln (und natürlich Damenfüßen) versüßt wird und überragendes Schauspiel zeigt. Großartig! – Was wohl auch Tarantino selbst weiß, lässt er doch Aldo Raine in der letzten Einstellung – Minispoiler! –, nach getaner Arbeit in die Kamera blicken und zu seinem Co-Basterd sagen:
Weißt du was, Utivich, ich glaube, das könnte mein Meisterwerk sein.
Und, Quentin, das glaube ich auch.
Bester Wahlwerbespot so far
Bisher habe ich hier ja nur für die Piratenpartei geworben. Weil ich ganz klar mit denen sympathisiere und weil ich deren Werbespots bisher am gelungensten, da am ehrlichsten, fand. Nun aber kommt die Verräterpartei1 mit dem meiner Meinung nach bisher besten Spot um die Ecke, der den gemeinen Wähler mit einem M. Night Shyamalan-würdigen Twist überrascht und immerhin zum Denken anregt.2

(via Sascha Lobo)
Update: Wie anonym und Andi in den Kommentaren anmerken, ist die Idee zum vor- und rückwärts les- und spulbaren Text von „La Verdad“ für Lopez Murphy geborgt. Danke für den Hinweis.
- Terminologie frei nach Fefe. [↩]
- Was toll ist, weil ihr Koalitionspartner, die schwarze Pest (vgl. Fußnote 1), ja lieber auf einen praktisch nicht stattfindenden Wahlkampf setzt, damit möglichst viele Wählerinnen und Wähler überhaupt mitbekommen, dass irgendwas gewählt werden kann und am 27.9. nur die schwarzen (und ihretwegen auch gelben) Schafe zu den
WahlcomputernWahlurnen rennen. [↩]
Disney <3 Marvel
Good Ol‘ Disney hat sich also Marvel einverleibt. Was wohl bedeutet, dass Steve Jobs unbedingt Spidey & Co. auf’s iPhone (oder ein plötzlich auftauchendes, wie für Comics gemachtes Tablet…) bringen will. Und dass die Disney-Vergnügungsparks demnächst mit Marvel-Rides aufwarten werden. Und dass dieser Tage allerhand Mashups (wie der äußert geniale Gooflactus von Adam Koford hier oben) in den digitalen Äther geblassen werden. Exciting times ahead!
And now it’s your turn, Warner + DC!
Bis dahin gibt’s mehr Mashups (Wolverduck ftw!) bei Superpunch. (via, via)