Der Webstuhl des Schicksal

Und dann war da noch Wanted. Bereits vor einer Woche gesehen, da ich aber im Moment ganz gut ausgelastet bin (dazu später mehr), hab ich meine überraschende Meinung bisher noch nicht in Worte gefasst, was ich hiermit erledigen möchte. Man kommt ja einfach zu nichts mehr! Und früher war auch alles besser! Gerade letzteres dachte ich mir, als ich zum ersten Mal den Trailer zu Wanted sah: Frühe® waren Actionfilme besser. „Ein Film über’s Um-die-Ecke-schießen? Hallo? Geht’s noch?“ Trotz meiner Verachtung für die Story ließ ich mich auf das Spektakel ein und wurde … doch irgendwie überrascht.

Die Story ist absoluter Bullshit. Weber und Killer haben eine Geheimorganisation gegründet, die Mordaufträge von einem riesigen Webstuhl, dem so genannten „Webstuhl des Schicksal“ (yeah!), bekommt und Webstuhl-Killer zeichnen sich dadruch aus, dass sie im Zick-Zack ballern können (doppelyeah!). Man kann wahrlich fühlen wie überzeugt die Produzenten von diesen Ideen gewesen sein müssen. „Yeah, machen wir!“ Und es wird erstmal nicht besser: Der Hauptdarsteller sieht aus wie eine 1,80m-Pussy und Angelina Jolie noch mehr als sonst wie eine billige Crackhure (trippleyeah! und vierfachyeah!). Und trotzdem war da was…

Zum Beispiel ein paar Actionszenen. Ich bin halt einfach anfällig dafür, wenn ein kompletter Zug von einer Talbrücke runterstürzt oder wenn jemand hinter dem Leichnam eines erledigten Gegners Deckung sucht und dabei durch dessen Kopf schießt. Bei sowas werde ich schwach. Und dann war da noch die erste halbe Stunde des Films, in der der Protagonist erklärt wie unzufrieden er mit seinem Leben ist. In den besten Momenten tatsächlich Erinnerungen an Fight Club. Und genau diese paar Hochs haben den Film dann doch noch irgendwie gerettet. Im Vergleich zur Genrereferenz Shoot ‚em up wirkt Wanted jedoch geradezu lächerlich – auch weil er sich zu ernst nimmt.

EMDb – Rating: 2/5

Fassen wir also nochmal zusammen: Wer dieser Tage einen guten Endzeitfilm sehen will, guckt statt Babylon A.D. lieber Children of Men und wer Actionkost vom feinsten möchte, nimmt Shoot ‚em up statt Wanted. It’s obviously the Clive Owen-time of the year!

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10 Reaktionen

  1. klar, gegen shoot em up war das nix aber wo kommt denn bitte der vergleich auch her nun lass mal wanted in ruh der war doch ganz nett so und überhaupt die comic vorlage iss doch schon älter und blah stehste nich sonst auf sowas 😛 😀

  2. Also ich fand den film wunderbar kurzweilig und für einen popcornabend genau das richtige!

  3. So alt wie die derzeit schwer in Mode geratenen Marvel-recken ist der Comic ja nicht… Nur wurde der Film halt ganz anders umgesetzt. Schade drum. Ich hoffe dass man nicht das gleiche aus Watchmen macht.

  4. Ich möchte auch nochmal festhalten, dass ich kurzfristig unterhalten war (hab ich ja auch versucht im Review zum Ausdruck zu bringen), aber die Handlung des Films und auch das Treiben der Schauspieler* gehört eigentlich verboten… :jaja:

    * Man muss bedenken, dass es sich hierbei um Morgan fucking Freeman handelt!

  5. wollen wir nicht alle ein bisschen …um ecken schiessen

  6. Hehe … Nein. 😀

  7. Ja, die Story ist kacke aber die Action… Die Action und die Bilder! Popkorn!

    Die Sequenzen mit den Kugeln, die sich vorwärts und rückwärts durch Köpfe drehen, sind doch echt cool.

    Und von wegen Fightclub. Ich sage nur Tastatur – „Fuck U“ (fünffachyeah!)

  8. Ich werde am Mittwoch den Film sehen (Das ist fast 2 Wochen nach Kinostart! Sowas wäre mir ja früher nie passiert! Aber wie du schon sagtest: Die Uni…).
    Um die Ecke ist doch sicherlich furchtbar cool – dass es da überhaupt noch mehr Story gibt? Tz!

    Und Clive Owen rockt. Jawohl.

  9. Was ich mich die ganze Zeit gefragt habe: Wer spannt neue Fäden in den Webstuhl des Schicksals? Warum merkt keiner der Killer das Freeman sie bescheißt (Immerhin können sie alle in dem Stoff aus dem Webstuhl lesen)?

  10. Na, wer glaubt denn schon, dass Morgan Freeman einen bescheißen würde?! Niemand.

    The people believe in Morgen Freeman! :flirt: