#webdesign

Für künftige Bloghistoriker: Jason Kottke hat sein Blog redesigned. Die fixierten „Planets“ finde ich noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber Jasons andere Überlegungen sind ganz spannend: So habe er Ideen von den Social-Media-Plattformen übernommen und tatsächlich sieht sein Blog nun weniger nach 27 Jahre altem Weblog und mehr nach Social-Newsfeed aus. Auch die Integration von Open Graph-Vorschaubildern und -texten zu jedem verbloggten Link – wie man sie von WhatsApp, Mastodon & Co. kennt –, ist eine spannende Erweiterung, bei der ich mich frage, warum da vorher noch niemand drauf gekommen ist? Generell: die seit Jahren auf der Stelle tretende Blogidee weiterzudenken, ist überfällig und daher sehr willkommen.1

Speaking of blog redesigns: Auch Alex Olmas iPhoneblog hat vor kurzem ein schickes, neues Design bekommen. Nette Randnotiz (unten zu finden im Redesign-Post): Zusammen mit seinem Entwickler Philip hat er einen 20 Minuten langen Podcast aufgenommen, in dem die beiden ihre Ideen und Herausforderungen bei der Umsetzung beschreiben. Sollte man auch viel öfter machen.

  1. Fun-fact: John Gruber fragt auf Threads: „Sorry if it’s just me, but I’m unfamiliar with this word ‚redesign‘. Is it like a German word or something?“ 😄 []

»Revolutionizing the media with blog posts«

Das Tech-Onlinemagazin The Verge hat am Dienstag den Relaunch seiner Website veröffentlicht: neues Branding, neues Design und vor allem eine Website, die mit den gängigen Gewohnheiten von Onlinemagazinen bricht, indem sie neben klassischen Artikeln prominent Micro-Blog-Posts und Linked-List-Items1 einführt.

Hier z.B. ein kompletter Post zum nächsten Zelda in der Startseiten-Ansicht:

Die Idee dahinter ist, so wird es im Relaunch-Artikel und im Podcast erklärt, kurzum „ein guter Web Citizen“ zu sein. Anstatt den eigenen Content primär auf den Plattformen anderer Leute zu veröffentlichen, wie es in den vorherigen Verge-Iterationen der Fall war, kehrt der Content nun auf die eigene Plattform zurück und verweist auf die guten Inhalte anderer – so wie es einst im Web gedacht war:

Our plan is to bring the best of old-school blogging to a modern news feed experience and to have our editors and senior reporters constantly updating the site with the best of tech and science news from around the entire internet. If that means linking out to Wired or Bloomberg or some other news source, that’s great — we’re happy to send people to excellent work elsewhere, and we trust that our feed will be useful enough to have you come back later.

Alter, aber immer noch guter und mittlerweile vermutlich auch gewagter und spannender Ansatz, der zumindest bei mir (Oldschool-Blogger) dazu führt, dass ich The Verge derzeit zwei Mal am Tag aufrufe anstatt wie bisher alle zwei Tage. Themen lassen sich in dem neuen Format schneller konsumieren und bei Bedarf könnte man per klassischem Artikel eintauchen. Wie früher.

Bitte mehr davon!

  1. Im hörenswerten Vergecast zum Relaunch erwähnt Chefredakteur Nilay Patel dann auch, dass John Grubers Daring Fireball eine große Inspiration für das Format war – wie auch hier. []

Dark Neill

Screenshot of Dark Neill

Es ist jetzt fast drei Jahre her, dass die aktuelle Inkarnation des hiesigen Designs – Codename „Neill“ (as in „Neill Blomkamp“) – hier einge­führt wurde. Seitdem ist Webdesign-technisch viel passiert: Devices werden gleichzeitig immer größer und kleiner, Browser und Betriebs­systeme unterstützen mit ihrem jeweiligen „Dark Mode“ mittlerweile unsere dunklen Seiten. Und das nicht nur für nativen Anwendungen, sondern auch für Websites.

Während ich dieser Tage in der glücklichen Lage bin, meine Brötchen weiterhin im Home Office zu verdienen, dachte ich mir, dass ich ja nicht nur anderer Leuts Websites und Apps konzipieren, gestalten und entwickeln könnte, sondern den Lockdown auch mal dazu nutzen könnte, meine eigenen Projekte und inbe­sondere diese Seite voran­zubringen. (Womit ich nicht alleine bin.)

Und so habe ich die letzten Abende damit verbracht, ein paar Optimierungen am hiesigen Theme vorzunehmen. Das Offenkundigste, wie diejenigen unter euch, die sich gerade auf dieser Website befinden und den Dark Mode in ihrem Betriebssystem/Browser aktiviert haben, bereits wissen: Es gibt hier nun auch ein dunkles Farbschema. D.h. je nach System­präferenz wird euch eay.cc nun hell oder dunkel angezeigt. Aus „Neill“ wird „Dark Neill“. Wenn ihr wollt.1

Darüber hinaus gibt’s viele kleinere Opti­mierungen, wie z.B. eine größere Skalierung der Website, wenn ihr sie auf größeren Displays besucht. Zudem habe ich noch weitere Anpassungen (not sure to call them features yet) für die nächsten Quarantäne­abende angedacht. Und vielleicht kommt hier und da sowieso noch was Neues. Warten wir ab und bleiben wir gesund!


An die anwesenden Techniker: Zwei Artikel, die äußert hilfreich bei der Um­setzung eures ersten Dark Mode sind, sind dieser Blogpost von Jeremy Keith und dieser Deep Dive zum Thema von Tom Steiner (mit dem großartigen Titel „Hello darkness, my old friend“). You’re welcome. 🌚

Update, 20.05.: Dark Neill – jetzt auch mit Dark Mode Toggle!

  1. Im nächsten Schritt werde ich noch einen Umschalter implementieren, mit dem sich eure System­präferenz auf Wunsch überschreiben lässt. []

Designing blogs for readers

Als ich heute in meinem Pinboard-Archiv stöberte, bin ich auf diesen vier Jahre alten Artikel von Matt Gemmell gestoßen, in dem er erklärt, welche Features moderne (as in 2013) Blogs brauchen und auf welche man getrost verzichten kann.

Da ich gerade an der neuen Version dieses Blogs arbeite, eine interessante Lektüre – vor allem weil der Beitrag nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.1 Die Erkenntnis: Man soll den Lesern das bestmögliche, einfachste Leseerlebnis bereiten – obwohl sie eigentlich nur die zweite Geige spielen:

I think that blogs are for their authors first, and their readership second.

  1. Auch weil quasi keine Weiterentwicklung bei Blogs stattgefunden hat. []

„You know what? Fuck Drop Downs.“

 
(YouTube Direktlink)

Unterhaltsamer SXSW-Talk von Eric Campbell und Golden Krishna:

Our relationship with technology survives on old form field mechanisms. While they provide a way for us to tell our tech what to do, they also provide yet another annoying and unnecessary hoop for the consumer to jump through before reaching his destination. Join us for the conversation that marks the beginning of the death of dropdowns.

Ich arbeite derzeit an shortfil.ms 2.0 und frage mich da auch, wie ich die Genre-Auswahl der Discovery-Tools optimieren kann. (Wenn jemand ne Idee hat, gerne melden: Tausche Ideen gegen Kölsch. 😉)

codedoodl.es

codedoodl.es is a showcase of curated creative coding sketches. The aim of these doodles is to exhibit interactive, engaging web experiments which only require a short attention span. No loading bars, no GUI, no 5MB 3D models or audio files, just plain and simple doodles with code.

Ich habe ja sowieso ein Faible für Domain-Namen, die die TLDs miteinbeziehen (siehe shortfil.ms, kurzfil.me, koest.lich.es und – pssst, geheimer Hinweis auf ein neues Projekt – webpeo.pl), aber das hier ist auch so echt gut und sehenswert.

Web Design – The First 100 Years

Verschriftlichung eines langen Vortrags, den Maciej Ceglowski, der Gründer von Pinboard, im letzten Jahr auf der HOW Interactive Design-Konferenz gehalten hat. Ausgehend von einer Analogie zur Luftfahrt beschreibt er darin die bisherige und zukünftige Entwicklung des Webs und setzt sich mit verschiedenen, kritisch betrachteten Sichtweisen auf unser aller Digitalsphäre auseinander. Wenn ihr im Netz lebt und arbeitet sicherlich der Must-Read der Woche.