#urheberrecht

Bundesregierung befürchtet „bürokratisches Monster“ weil neues EU-Leistungsschutzrecht auch für freie Software-Entwickler gelten soll

Filed under: „Die Geister, die ich rief“. Denn damit hätte jeder an einem Projekt beteiligte, freie Entwickler die Möglichkeit Anspruch auf einzelne Codezeilen zu erheben und das Projekt so rechtlich schachmatt zu setzen.

Das belustigt mich gerade sehr, weil das, wie Die Welt, die ich hier in Ermangelnung von leistungs­schutzrecht­freier Alternativ­bericht­erstattung verlinken musste, berichtet, die Digitalstragie der deutschen Politik torpediert und den Digitalstandort Europa gefährdet. Was natürlich fatal wäre, aber hey, welch grandiose Ironie des Schicksals!

The future is here today: You can’t play Bach on Facebook because Sony says they own his compositions

Boing Boing-Posting von letzter Woche, das zeigt, was für ein Wahnsinn nach der Pro-Upload-Filter-Abstimmung von heute absofort noch viel häufiger auf uns zukommen wird:

James Rhodes, a pianist, performed a Bach composition for his Facebook account, but it didn’t go up — Facebook’s copyright filtering system pulled it down and accused him of copyright infringement because Sony Music Global had claimed that they owned 47 seconds‘ worth of his personal performance of a song whose composer has been dead for 300 years.

Technology is neither good nor bad: you are

Peter Sunde of The Pirate Bay fame schlägt in diesem unterhaltsamen Vortrag von der TNW Conference1 in eine ganz ähnliche Kerbe wie Ted Nelson und meine Urgroßtante, indem er über einen Schwenk aus der Historie von TBP dazu kommt, wie man Technologie politisch einsetzen kann und dass man öfter mal nach dem „Warum?“ fragen sollte.

 
(YouTube Direktlink)

Startups and the tech industry are the new community bearers. What does that mean for how programmers need to think, and what types of responsibilities come with that role? How can we build solid, long term solutions and build next generations of infrastructure in a responsible way? At TNW Conference, Peter Sunde will share his vision on the bigger picture and ways for tech entrepreneurs to create real value for society.

  1. Fun-Fact: Wir waren 2008 bei der „The Next Web Conference“, um der legendären Amsterdam-Live-Episode von Diggnation beizuwohnen. []

“MP3 is dead” missed the real, much better story

Wer sich in den letzten Tagen über Meldungen zum „Tod“ der MP3 gewundert hat1, sollte einen Blick in diesen Blogpost von Marco Arment werfen. Sein Pro-MP3-Fazit:

MP3 is supported by everything, everywhere, and is now patent-free. There has never been another audio format as widely supported as MP3, it’s good enough for almost anything, and now, over twenty years since it took the world by storm, it’s finally free.

  1. 🤔  Das müssen wohl diese Fake News sein, von denen seit Monaten alle sprechen… []

Abmahnbeantworter

Sie haben eine Abmahnung für einen Urheberrechtsverstoß erhalten? Erzeugen Sie mit diesem Schriftsatz-Generator in fünf Schritten ein Antwortschreiben, das die abmahnende Kanzlei über die Unrechtmäßigkeit der Abmahnung in Kenntnis setzt.

Tolles und wichtiges Tool vom CCC und den Freifunkern, dass, so Netzpolitik.org, „das Abmahnrisiko wieder dahin [verlagert], wohin es bei unberechtigten Abmahnungen auch gehört: zum Abmahnenden.“

Update, 24.08.: Rechtsanwalt und CCC-Mitglied Markus Kompa kritisiert den Abmahnbeantworter, weil man damit im Vorfeld zuviel von sich preisgibt.

BGH schließt sich EuGH-Entscheidung an: Video-Embeds erlaubt, wenn vom Urheber hochgeladen

Der BGH hat die Entscheidung des EuGH, die im letzten Jahr der Startschuss für die Entwicklung von shortfil.ms war, nun bestätigt. Dabei aber nochmal den Punkt, den das EuGH bereits nannte, explizit und verpflichtend herausgestellt:

Der BGH entschied nun einschränkend, dass solch ein Framing unzulässig ist, wenn der Film ohne Zustimmung des Rechteinhabers bei Youtube eingestellt wurde.

Bei shortfil.ms mag das recht unproblematisch sein, weil Kurzfilme meist direkt vom Regisseur hochgeladen werden und wir (meistens) wissen, was wir tun. Wie der unbedarfte 08/15-Facebook-Nutzer das aber immer gewährleisten soll, sagt der BGH natürlich nicht. Wir brauchen dringend ein Update des Urheberrechts.

Frau Reda to the Rescue!