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Sieht überraschend gut aus. (via PewPewPew)
Das Weblog von Stefan Grund, der im Netz als @eay unterwegs ist und hier seit 2003 über Medien, Popkultur und Technologie schreibt. Mehr »
Richard Gutjahr hat den Spaziergänger (im Team Edward-Shirt) daraufhin mal angerufen und sich den ganzen Vorfall schildern lassen. Unglaublich, was das mittlerweile alles für Auswüchse annimmt.
Terrorismus ist ja definiert als Einschüchterung, als Angriff, der nicht mich direkt angreift, sondern mir Angst macht und ich so meine Lebensart ändere. Das ist doch genau, was hier gerade passiert! Nur dass eben nicht âdie Terroristenâ diesen Angriff durchführen, sondern die Geheimdienste. […] Im öffentlichen Diskurs muss mal jemand die Frage stellen, ob der real erlebte Terror nicht eher von den Diensten ausgeht, anstatt dass sie uns vor ihm schützen.
Ich kann Fefe (das Blog) ja nicht immer ertragen, aber hiermit hat er recht.
Opt out of PRISM, the NSA´s global data surveillance program. Stop reporting your online activities to the American government with these free alternatives to proprietary software.
Gute Seite, guter Titel und gute Übersicht mit mir teils noch unbekannten Tools.
Nach Gerüchten, dass alle Telefonate in den USA aufgezeichnet werden, hat hier mal jemand die Kosten überschlagen und sagt: kein Problem. Erschreckend. (via Waxy)
Politiker diesseits und jenseits des großen Teichs tauschen seit einigen Jahren sehenden Auges unsere Freiheit gegen eine vage Wunschvorstellung von Schutz vor irgendeinem Hirngespinst ein. Und unsere täglich (und gerne) verwendete Technik macht es ihnen einfacher denn je. Nun kann man sich der filmischen Kritik dieser Totalüberwachung auf die äußerst unterhaltsame und dementsprechend viel schwerer zu vermittelnde Art und Weise nähern, wie es die Coens dieser Tage getan haben, oder man geht den einfacheren Weg und produziert einen rasanten, erfolgsgarantierten Action-Kracher á la Eagle Eye.
In Eagle Eye setzt man dabei auf bewährte Handlungsmuster: 08/15-Typ Jerry sieht sich urplötzlich in eine Verschwörung um seine Person verzettelt. Seine Flucht vor FBI und Militärs wird dabei von einer unbekannten Frauenstimme, die scheinbar sämtliche Technik fernzusteuern weiß, per Handy koordiniert. Die Telefonstimme lässt Jerry auf Rachel treffen, die ebenfalls von der Telefonstimme kontrolliert wird. Zusammen sollen sie verschiedene (terroristische?) Aktionen für die Unbekannte durchführen. Doch – oh Wunder – nichts scheint wie es ist und Gut und Böse verschwimmen…
Die größte Leistung des Films ist noch sein Umgang mit dem amerikanischen Patriotismus. Erst gut, dann böse, dann wieder gut. Aber dann, klar, sowas von gut. Alle (!) anderen Handlungsmuster und -motive haben die Autoren woanders ausgeliehen. Beispielsweise bei Staatsfeind Nr. 1, Auf der Flucht, 2001, I, Robot und, ja, WALL-E. Es ist als hätte man Eagle Eye schon mal gesehen, was ja nicht unbedingt ein negativer Kritikpunkt sein muss. Was hingegen unbedingt der negativen Kritik bedarf, ist, mit welcher Konsequenz hier das technische Machbare ignoriert wird. Oder glaubt wirklich jemand, dass Kräne auf einem Schrottplatz über ein Netzwerkkabel verfügen, so dass man sie fernsteuern könnte? Während es der Telefonstimme auf der einen Seite möglich ist, Autos fernzusteuern, Starkstromkabel punktgenau platziert zum Platzen zu bringen und Töne aus Kaffeesatz zu lesen, so kann sie auf der anderen Seite digitale Türschlösser nicht dauerhaft verriegeln und ist prinzipiell machtlos gegen jeden Knopfdruck. Eagle Eye ist so unrealistisch, dass es keinen Spaß mehr macht. Wenn man sieht, dass Eagle Eye bei Online(!)publikationen wie Moviemaze und Filmstarts satte 70 Prozent beziehungsweise 7 von 10 Punkten bekommen hat, dann liegt die Vermutung nahe, dass deren Redaktionen noch in die Tasten analoger Schreibmaschinen hauen und beim ehrfürchtigen Anblick eines elektrischen Dosenöffners glauben, dass in Zukunft alles möglich ist.
Hätte man sich konsequent dem Trash verschrieben – oder gleich einen vernünftigen Film gemacht -, mein Urteil hätte deutlich besser ausgesehen. So bleibt Eagle Eye aber nur ein durchschnittlich unterhaltsamer, unterdurchschnittlich glaubwürdiger RTL-Sonntagabend-Streifen, der immerhin beim 12 jährigen Sohn von Max Mustermann Gefallen finden wird.
Lasst die Finger von der Volksbank! Da dürft ihr nicht mal drin randalieren oder mit bekackten Schuhen durchlaufen, ohne dass die euch per Videoüberwachung identifizieren und euch euer Fehlverhalten (und das eurer Kinder! Und Kindeskinder!) in Rechnung stellen. (via)
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Banken fast genauso verabscheue, wie unsere allgegenwärtige Überwachung, Softwarepatente und Gurken?
Die Vorratsdatenspeicherung ist eine übele Sache, das wisst ihr ja. Dass es den Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung zu unterstützen gilt, ist auch Ehrensache. Doch wir sollten nicht nur großspurige Reden schwingen, sondern auch mal Taten folgen lassen: Unsere Berlinerische Leserschaft kann zum Beispiel am kommenden Samstag an der Demo Freiheit statt Angst teilnehmen – highly recommended! Der dreckige Rest kann währenddessen Freunde & Familie für das Thema sensibilisieren, etwa mit dem Video „Planet unter Beobachtung“ von Alexander Svensson, das ihr hier nach dem Klick sehen könnt: (mehr …)
Ihr habt’s vielleicht bemerkt: Seit letzter Woche hängt in der oberen rechten Ecke niemand geringeres als
der größte Feind der Freiheit Wolfgang Schäuble. Warum? Unsere Bundesregierung will ab 2008 die Vorratsdatenspeicherung durchsetzen. Das bedeutet, dass alles was ihr im Internet macht, was ihr per Email verschickt und mit wem ihr wann und wo per Handy und Telefon telefoniert habt fortan für sechs Monate gespeichert wird. Es ist also nicht weniger als ein Tausch des Menschenrecht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung gegen ein bisschen gefühlte (nicht reale!) Sicherheit. Terroristen und andere Kriminelle werden dadurch keineswegs behindert – der deutsche Staatsbürger jedoch. Er wird als potentielle Gefahr angesehen und präventiv kriminalisiert. Die Bundesrepublik als Überwachungsstaat ist leider keine allzu ferne Dystopie mehr…
Die Vorratsdatenspeicherung muss gestoppt werden, soviel ist klar. Wir wollen keine totale Protokolierung von Telefongesprächen, Surfgewohnheiten und privaten oder gewerblichen Emails. Solange wir also noch die Möglichkeit haben, sollten wir, die Öffentlichkeit, „das Volk“, versuchen den Gesetzentwurf zur Einführung der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland zu verhindern: Unterstützt den Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung!