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Über #BreakingMyTwitter und Microblogging-Alternativen

Twitter hat es heute nicht nur geschafft seine beeindruckende Negativserie von Fehlentscheidungen fortzusetzen, nein, sie haben heute nochmal einen drauf gesetzt, indem sie zahlreiche Schnittstellen offline genommen haben, die für Third-Party-Clients wie Tweetbot oder Twitterrific elementar wichtig waren. Deren Funktionsumfang ist seit heute beschnitten.

So gibt es z.B. keine Push-Notifications mehr. Diese und zahlreiche andere Features gibt es fortan nur noch über die unsägliche offizielle Twitter-App, die mit ihrem furchtbaren Design und der vorsortierten, nicht chronologischen Timeline nicht nur für Power User ein wahrer Graus ist. Sinn und Zweck ist klar: mehr Engagement in der eigenen App bedeutet mehr Werbedollars. Dass man auf dem Weg dahin die Zielgruppe verprellt, die den Service einst ausgemacht hat und ihm immer noch Leben einhaucht, nimmt man offenkundig in Kauf.

Es ist an der Zeit, sich nach Alternativen umzusehen!

22.000 Nutzer haben diese allein heute (!) in Mastodon gefunden, einem dezentralen Microblogging-Service, der sich bereits über ein vergleichsweise großes Ökosystem an Apps und Erweiterungen erfreut. Nach Anmeldung bei einer Mastodon-Instanz ist man Teil des „Fediverse“ und kann auch mit Nutzern aus anderen Instanzen interagieren. Das Zeichenlimit von 500 Zeichen ermöglicht dabei noch ausführlichere Diskussionen als bei Twitter, fühlt sich aktuell aber dennoch an wie Twitter in seinen glorreichen Anfangstagen. Demnächst dürfte die 1,5-Millionen-Nutzer-Marke für „Gesamt-Mastodon“ überschritten werden.

Eine weitere, vielversprechende Alternative ist Micro.blog, das ich hier (und bei Twitter) schon mehrfach erwähnte und das einen etwas anderen Ansatz verfolgt. Bei Micro.blog gibt es nämlich keine klassischen Accounts. Stattdessen setzt die Plattform auf bestehende (oder neue) Blogs auf und aggregiert deren kurze Status-Posts in eine Twitter-ähnliche Timeline, in der wiederum wie gewohnt interagiert werden kann. Der größte Selling Point hier: Mehr „Own your Content“ geht nicht, schließlich basiert alles auf dem eigenen Blog. Was aber natürlich auch eine Einstiegshürde sein kann, insbesondere für weniger technisch versierte Nutzer. Damit diese dennoch mitmachen können, bietet Micro.blog alternativ auch das Hosting von (Micro-)Blogs für fünf Dollar/Monat an. Was aber, wie gesagt, mit einem bestehenden Blog nicht notwendig ist.

Ich bin aktuell schon auf beiden Plattformen anzutreffen und plane auch, das in den kommenden Wochen noch zu intensivieren. Würde mich freuen, die/den ein oder andere/n von euch hier wie da wiederzusehen. Solltet ihr Twitter-Aktien haben, würde ich in Betracht ziehen, diese langsam abzustoßen.

Twitter erhöht Zeichenlimit auf 280 Zeichen

Ich persönlich fand die 256 Zeichen von App.net immer etwas angenehmer, weshalb ich diesen Schritt begrüße, aber nach elf Jahren wird das Twitter auch nicht mehr den Durchbruch bringen.

Wie so oft startet Twitter das neue „Feature“ erstmal auf unbestimmte Zeit nur für eine kleine Testgruppe, anstatt das ganze mit einem groß angelegten PR-Paukenschlag zu veröffentlichen. Machen sie schon seit Jahren so und ist mir schon genauso lange ebenso unverständlich.

Update, 13:00 Uhr: Hier übrigens mein erster 280-Zeichen-Tweet. Nicht dass ich dafür freigeschaltet wäre, aber es ist ziemlich einfach dennoch mit 280 Zeichen zu zwitschern, siehe hier oder hier.

Update, 19:30 Uhr: Oder diese Chrome-Extension. Ehrlich: der Zug ist abgefahren, Twitter sollte die 280 Zeichen sofort für alle freischalten.

How Twitter, Micro.blog and Mastodon could team up to compete with Facebook

Brian Hendrickson has a point:

When small social networks like Twitter and Google Plus start to interoperate with open source networks and blogs, they could eventually form a large enough base of users to “flip the iceberg” and have more usage than the dominant, non-interoperable player: Facebook.

I don’t know if it will be any of these services, but I’m sure this will happen sometime in the near future. The W3C is actively pushing new standards like Webmention and Micropub to boost a more interoperable, „social network-like“ open web. My guess is that Google will be on there forefront of this movement, because they’re intrinsically interested in indexable and searchable content (and meta data), while Facebook keeps building walled gardens.

When this shift happens, Twitter will be an attractive takeover target again. And the day users are able to tweet to people outside of Twitter will be the first day of the end of the Facebook as we know it.

Twitter might build a paid subscription service for power users

Ungefähr acht Jahre zu spät liebäugelt Twitter mit der Einführung von bezahlten Pro-Accounts. Mehrwert: eine „more enhanced version of Tweetdeck“, die Journalisten und Konsorten mehr Statistiken bereitstellen soll. Mit anderen Worten: eher uninteressant.

Interessanter wären hingegen simple Premium-Accounts, für die keine Werbung angezeigt wird und deren Profil mit einem entsprechenden Badge ausgestattet wird. Hier und da noch ein Extra-Feature obendrauf und fertig wäre ein Bezahlmodell für die breite Masse an Power Usern, die sich nicht um irgendwelche Analytics-Tools kümmern, sondern einfach nur ihr favorisiertes Social Network unterstützen wollen.

Update, nach Durchlesen meines Feedreaders: Nico sieht das ganz genau so und fordert außerdem „eine Twitterwall im Eingangsbereich der Twitter­zentrale“ auf der die Fotos der Abonnenten „in Dauerrotation gezeigt werden, mit dem Hinweis »@[username] saves your fucking job, stupid!«.“ 😄👍🏻

Ev Williams is the Forrest Gump of the Internet

Portrait über Ev Williams, den Gründer von Blogger, Odeo/Twitter und Medium, über das Open Web, Kreativität und wie er mit Textboxen1 die Welt verändert hat und reich geworden ist.

His startups have nearly all specialized in the same abstract medium: text boxes. He has dotted the web with these text boxes, and people have poured their souls into them, have argued and wept and whispered into them. Millions of people have had their worldview shaped by these text boxes, and the boxes themselves have, in turn, changed the Internet. They have also made Williams rich. Though few of his businesses have turned a profit, he is a billionaire.

  1. Nice one, Mr. Meyer! 👌🏻 []

@Snowden

Edward Snowden twittert seit heute. Wir hatten ja letztens schon beim @POTUS die Info bekommen, dass dessen Follower überwacht werden. In diesem Fall dürfte das spätestens morgen früh ebenfalls so sein. Wer also auch endlich ein bisschen NSA-Aufmerksamkeit abgreifen möchte, tut es mir und aktuell 590.295 anderen gleich und folgt dem Staatsfeind Nr. 1.

Update, 02.10.2015: Edward Snowden, mittlerweile mit mehr als 1,2 Millionen Followern, hat verraten, dass er es nach seiner Anmeldung bei Twitter vergessen hat, Twitters Email-Benachrichtigungen zu deaktivieren. Das Ergebnis: 47 GB an Emails in seiner Inbox.

Your favorite tumblr for the next 5 minutes (43): Pixel Dailies

Es wird mal wieder Zeit die hiesigen, allseits beliebten Serien wie das „favorite tumblr for the next 5 minutes“ zu reaktiveren. Den Auftakt macht Pixel Dailies, ein Tumblelog in dem die Bilder einer Twitter-Community von Pixel-Künstlern um Ben Porter gesammelt werden. Jeden Tag fertigt die lose Truppe zu einem vorher festgelegten Thema verschiedenste, sehenswerte Pixelbilder an und postet diese auf Twitter. In diesem Tumblr werden sie dann automatisch gesammelt. Sehr toll!

@POTUS

Bleiben wir bei Weltpolitik: Barack Obama ist neuerdings Twitter-Nutzer, was wiederum diese lustige Rückfrage seitens Bill Clinton zur Folge hatte:

(via Daring Fireball)

Und was macht unsere Kanzlerin derweil? Twitter- und Arbeitsverweigerung…

Update, 20.05.2015: Allerdings solltet ihr euch zwei Mal überlegen, ob ihr @POTUS antwittert oder erwähnen wollt, wie die Washington Post berichtet:

Not only does the Secret Service already monitor Twitter for threats, but the White House is archiving each and every thing @POTUS tweeters say.