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Oscars 2015: Review-Rundumschlag

Heute Nacht findet im Dolby Theatre in Los Angeles wieder die Nacht der Nächte statt, in der Hollywood sich selbst auf die Schulter klopft und die besten Leistungen des vergangenen Kinojahres prämiert. Bevor ich nachher meine alljährliche Oscar-Prognose abliefere, zunächst noch ein paar Worte zu den Filmen selbst. In diesem Jahr habe ich sechs der acht Filme, die für’s Best Picture nominiert sind, gesehen1 – und bisher nur »The Theory of Everything« an dieser Stelle rezensiert (und mit 4,5 von 5 Sternen bewertet). Höchste Zeit also, sich die restlichen Nominierten auch mal etwas genauer anzusehen.

Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)

Michael Keaton als gealterter Schauspieler, der durch die Superhelden-Trilogie „Birdman“ berühmt wurde, sich nun aber am Theater versucht und generell mit seiner Karriere hadert. Die schauspielerische Leistung allen voran von Keaton, aber auch die seiner Mitstreiter ist dabei schlichtweg überragend, die Form – es scheint als sei der 119 Minuten lange Film eine einzige, ungeschnittene Aufnahme – beeindruckend und außergewöhnlich. Und dennoch hat mich das alles nicht so sehr gepackt, wie der Hype und ich es erhofft hatten, weil alles irgendwie zu artsy, zu verkopft und zu gewollt wirkt. Keine Frage, Birdman ist ein herausragender Film, in Anbetracht der Konkurrenz in diesem Rundumschlag, aber der klare „Verlierer“. Bei den Oscars schätze ich vor allem Keatons Chancen jedoch sehr gut ein, wobei ich Eddie Redmayne noch besser fand.

EMDb – Rating: 3/5

Boyhood2

Richard Linklater hat es hiermit wahrscheinlich geschafft, das unepischste Epos der Kinogeschichte abzuliefern. Denn während »Boyhood« über einen Zeitraum von elf Jahren gefilmt wurde, die Figuren und ihre Schauspieler also tatsächlich wachsen und altern, geht es um nicht viel mehr als das Heranwachsen eines einzelnen Jungen, aus einer immer mal wieder halbwegs glücklichen, halbwegs zerrütteten Familie. Die fast drei Stunden lange Real-Time-Coming-of-Age-Geschichte nimmt sich dabei (manchmal zuviel) Zeit für das Unwesentliche und bietet dem Zuschauer diverse Anknüpfungspunkte an die eigene Jugendzeit. Und vielleicht ist gerade das doch das Überepos? Wenn Linklater heute Abend nicht mit dem Regie-Oscar nach Hause geht, weiß ich es auch nicht mehr.

EMDb – Rating: 4,5/5

Grand Budapest Hotel

Mit »Grand Budapest Hotel« hat Wes Anderson seine einzigartige Handschrift formvollendet. Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem Concierge Monsieur Gustave und dem Pagen und Protegé Zéro ist das konsequente Ergebnis von dem, was Anderson bereits seit Jahren (aus)macht und wofür ihn seine Fans (und ich) zutiefst verehren. Persönlich gefiel mir »Moonrise Kingdom« noch einen Ticken besser, aber auszusetzen habe ich in der Tat nichts. Wer Andersons Filme mag, wird »Grand Budapest Hotel« lieben. Daher bin ich auch sehr zuversichtlich, dass es nach drei erfolglosen Nominierungen diesmal was mit dem Oscar wird (für’s beste Originaldrehbuch, schätze ich.)

EMDb – Rating: 5/5

The Imitation Game

Endlich: Ein großer Film, der die Großartigkeit Alan Turings in die Kinosäle und vor ein breites Publikum trägt. Benedict Cumberbatch, der Turing hier als Ur-Sheldon-Cooper darstellt, sei Dank! Da die Arbeit Turings und seine Auswirkungen auf die Welt bzw. unser aller Alltag eines der zentralen Themen war, mit denen ich mich während meines Studiums beschäftigt habe, war meine Erwartungshaltung an »The Imitation Game« natürlich riesig. Auch wenn das Schauspiel toll und der Aufbau innovativ genug waren, ganz gerecht werden konnte ihr Morten Tyldums Film leider nicht. Das größte Problem ist dabei der Fokus des Films: Enigma. Turings Leben. Beides. Oder eben doch nicht. Man war sich da offenkundig nicht ganz einig. Wie schon bei Stephen Hawking wird dem gemeinen Zuschauer zudem nur oberflächlich erklärt, was hier eigentlich die Lebensleistung war. Eine finale, fatale Texttafel muss das dann richten.3 Fazit: Gut, aber nicht gut genug.

EMDb – Rating: 3,5/5

Whiplash

Die Geschichte eines jungen Schlagzeugers, der an der renommiertesten Musikschule des Landes versucht, deren Überlehrer von seinem Talent und Können zu überzeugen, ist der gar nicht so geheime Geheimtipp der diesjährigen Academy Awards. »Whiplash« ist eine Tortur. J.K. Simmons, der hier als übermächtiger Dirigent von seinen Musikern und insbesondere dem von Miles Teller gespielten Andrew, alles abverlangt und noch mehr. Der von Tränen und Blut getränkte Weg ist gut, das Ende umso besser. Danach will man Schlagzeuger werden – trotz allem. Schließlich hat man gerade was über den Anspruch an sich selbst gelernt. Mein Tipp: Ein Oscar für Simmons. Und »Whiplash« wird zum modernen Klassiker.

EMDb – Rating: 4/5

Ich bin mal gespannt, ob die Academy da mit mir geht und wer am Ende der große Gewinner des Abends sein wird. Meine komplette Oscar-Prognose findet ihr gleich an dieser Stelle.

  1. »Selma« habe ich verpasst, »American Sniper« bringt der deutsche Verleiher leider erst nächste Woche nach der Oscar-Verleihung raus. Ich bitte abermals darum, in Zukunft ein bisschen mitzudenken. []
  2. Dankenswerterweise diese Woche noch rechtzeitig zum Geburtstag geschenkt bekommen und gestern gesichtet. []
  3. Die zu meinem Entsetzen ein Raunen und Staunen in unserem Kinosaal auslöste. []

Review-Rundumschlag #19 (Oscars 2014: Best Picture-Edition)

Nachdem ich im letzten Jahr das Kunststück vollbracht habe, sämtliche als Best Picture nominierten Filme zu sehen und keinen davon hier zu rezensieren, möchte ich es dieses Jahr anders herum versuchen: Kurz vor knapp ein Review-Rundumschlag mit den potentiellen Best Pictures, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Und das waren neben »Gravity« mit »The Wolf of Wall Street«, »12 Years a Slave« und »American Hustle« die anderen drei besonders heiß gehandelten Kandidaten.

The Wolf of Wall Street

Wenn Martin Scorsese alle Jahre wieder einen neuen Film herausbringt, sprudelt der geneigte Kinogänger für gewöhnlich über vor Freude. Erst recht, wenn es mal wieder ins Gangstergewerbe geht, Scorsese-Mobiliar Leonardo DiCaprio mit von der Partie ist und das Skript vom Aaron Sorkin des Mafia-Fernsehens, Terence Winter, kommt. »The Wolf of Wall Street«, die verfilmte Biografie des dubiosen Börsenmaklers Jordan Belfort sollte also auch an dieser Stelle in den Himmel gelobt werden – nur wird sie das nicht. Der Film ist gut, gar keine Frage. Mehr aber auch nicht. Das ganze ist recht konservativ gefilmt, die schauspielerische Leistung wie zu erwarten gut, aber auch von DiCaprio keinesfalls überragend, und das Innovativste am Skript sind die 522 “Fucks”. Ansonsten wiederholt sich da viel zu viel: ständig hält DiCaprios Belfort ausufernde Reden vor seinen Mitarbeitern, ständig wird gefeiert, ständig wird gekokst. Eine kürzere Laufzeit hätte dem Film mehr als gut getan.1 Das hochgelobte Meisterwerk ist »The Wolf of Wall Street« für mich somit nicht gewesen. Da schon eher Scorseses Oscar-nominierter und -ausgezeichneter Beitrag vom vorletzten Jahr (»Hugo«).

EMDb – Rating: 3/5

12 Years a Slave

»12 Years a Slave« erzählt die tragische, wahre Geschichte vom Violinist Salomon Northup, der 1841 unter einem Vorwand aus New York, wo er zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern als freier Afro-Amerikaner lebt, gelockt wird und in die Sklaverei verkauft wird. In rund zwei Stunden erleben wir Northups zwölfjährige Leidensgeschichte hautnah mit: In erbarmungslosen Bildern fängt Regisseur Steve McQueen die Wut, Verzweiflung und Ungerechtigkeit, die die Sklaven empfinden müssen, ein und schafft es so den Zuschauer fast unerträglich nah an die Figuren ranzubringen. Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt überragend, vor allem – und schließlich nicht ohne Grund Oscar-nominiert – die von Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor, der Northup herzzerreißend gut verkörpert und Michael Fassbender, der den brutalen Sklaventreiber und Besitzer von Northup spielt, der perverserweise all sein handeln religiös abgesichert sieht. »12 Years a Slave« wird dadurch beinahe schon zur körperlichen Tortur für den Zuschauer, der auch über die 134 Minuten hinaus an der Vernunft der menschlichen Spezies zweifeln wird. Überragend und außergewöhnlich intensiv.

EMDb – Rating: 5/5

American Hustle

»American Hustle« ist zusammen mit »Gravity« mit 10 Oscars, der Film mit den meistens Nominierungen in diesem Jahr. Dabei ist die Handlung ebenso einfallslos wie bei »The Wolf of Wall Street«: Die Trickbetrüger Irving Rosenfeld (Christian Bale) und Sydney Prosser (Amy Adams) bringen ihre Mitbürger im Großraum New York Ende der 70er Jahre um ihr Erspartes, indem sie ihnen das große Geld versprechen. Als sie ihre Masche eines Tage an Richie DiMaso (Bradley Cooper) versuchen, überführt der verdeckte FBI-Ermittler die beiden des Kreditbetrugs. Um selbst einer Gefängnisstrafe zu entgehen sollen die beiden ihm fortan helfen, größere Fische hochzunehmen. Einer davon ist Carmine Polito (Jeremy Renner), der populäre, wie aufrichtige Bürgermeister der aufstrebenden Stadt Camden. Als Irvings Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) und die Mafia involviert werden, beginnt das legitimierte Lügenkonstrukt zu zerfallen. Regisseur David O. Russell schickt mit Adams und Bale (»The Fighter«), sowie Cooper und Lawrence (»Silver Linings Playbook«) seine bereits Oscar-ausgezeichneten Erfolgsduos erneut ins Rennen, um die begehrteste aller Filmtrophäen zu ergattern. Doch neben dem hochkarätigen Cast und dem Retro-Setting ist da nicht viel. Die Geschichte wurde schon hundert Mal erzählt und hunderte Male genauso inszensiert. Halt nur nicht so gut besetzt, wobei hier vor allem Bale heraussticht. Sollte mit »American Hustle« ein solide unterhaltender, aber keinesfalls außerordentlicher Film der Abräumer des Abends werden, weiß ich auch nicht mehr weiter. Dann fehlt nicht mehr viel und sie können auch gleich »Ocean’s Fourteen« auszeichnen.

EMDb – Rating: 3/5

  1. Ich war sogar mittendrin pinkeln – und ich muss nie pinkeln gehen. []

Review-Rundumschlag: Dezember 2013

Machen wir mal was anderes: regelmäßige, über-ausführliche Rezensionen bekomme ich schon seit längerem zeitlich einfach nicht gestemmt. Daher versuche ich jetzt jeden Monat einen „Review-Rundumschlag“ rauszuhauen, in dem ich die Kinofilme der vergangenen vier Wochen nochmal Revue passieren lasse. Den Anfang macht der Dezember mit (nur) vier Sichtungen – und zwar »The Counselor«, »Der Lieferheld«, der zweite Hobbit und der zweite Machete.

Die Kommentare sind – wie immer bei Reviews hier – geöffnet. Gerne könnt ihr mir auch sagen, was ihr von der Idee des monatlichen Review-Roundup haltet.

The Counselor

»The Counselor« beweist eindrucksvoll, dass gute Namen noch keinen guten Film bedeuten. Da hätten wir zunächst Ridley Scott auf dem Regiestuhl, eigentlich ein Garant für solide Unterhaltung. Dann Cormac McCarthy, der zuvor mit »The Road« und »No Country for Old Men« zu begeistern wusste, als Autor. Und vor der Kamera Menschenmassen an die Kinokassen treibende Schauspielgrößen wie Michael Fassbender, Penélope Cruz, Cameron Diaz, Javier Bardem und Brad Pitt. Was kann da eigentlich schief laufen? Wie sich im Verlauf der zwei Stunden Counselor herausstellt, sehr viel. Zu keinem Zeitpunkt ist hier klar, wer was mit wem und warum. Drogen, klar, aber sonst? Keine Ahnung. Unkonventionelle Erzählweisen olé, aber das hier ist gewollt-kreativer und langweiliger (!) Mist. Damit der Zuschauer das nicht merkt, gibt’s zwei, drei nette Ideen und eine skurrile Szene, in der Ms. Diaz sich bizarr selbstbefriedigt. Doch das täuscht alles nicht darüber hinweg: Wäre Tarantino tot, würde er mit tausend Umdrehungen pro Minute im Grab rotieren.

EMDb – Rating: 1/5

Der Lieferheld

»Der Lieferheld« ist das Hollywood-Remake der kanadischen Komödie »Starbuck« aus dem Jahr 2011. Hier wie da geht es um den 42 jährigen David Wozniak (im Remake Vince Vaughn), der in der elterlichen Fleischerei als Lieferfahrer arbeitet, ansonsten aber nicht viel gerissen hat in seinem Leben. Als seine Freundin ihm offenbart, dass sie Schwanger ist, kommt es jedoch knüppeldick: Wozniak, der in seinen Zwanzigern quasi im Alleinbetrieb eine Samenspendeklinik betrieben hat, erfährt, dass er der biologische Vater von 533 Kindern ist, von denen 142 eine Sammelklage angestrengt haben, um seine Identität zu erfahren. Ihm passt das natürlich gar nicht, aber dennoch beginnt er nach und nach seine Kinder kennenzulernen. Und das inszeniert Regisseur Ken Scott, der auch schon für’s Original verantwortlich war, grundsolide, während Vince Vaughn seine Paraderolle mimt. Also wahrlich nichts besonderes. Und dennoch ist »Der Lieferheld« ausgesprochen liebenswert. Eine typische “Loser hat Beziehungs- und Geldprobleme”-Komödie in besser.

EMDb – Rating: 3/5

Der Hobbit – Smaugs Einöde

Rechtzeitig zur Weihnachtszeit kam die zweite Episode von Peter Jacksons »Herr der Ringe«-Zweitverwertung in die Kinos. Ich konnte ja mit der eigentlichen Trilogie damals nicht allzu viel anfangen, war aber überrascht, wie gut mir das erste Installment des Hobbits gefallen hat. »Smaugs Einöde« schließt (nach kurzer Rückblende) nahtlos an »Eine unerwartete Reise« an und führt Bilbo Beutlin und seine Kumpanen nach einigen Umwegen endlich zum Einsamen Berg und dem Drachen Smaug. Und obwohl mir Hobbits, Elben und Zwerge ebenso egal sind wie der Düsterwald, Erebor und der Rest von Mittelerde, hatte ich wieder einen Heidenspaß. HFR ist zwar nach wie vor überflüssig, aber in der Fassszene, meiner Kampfchoreographie des Jahres, war es vielleicht nötig. Ansonsten krankt der Hobbit an den typischen HdR-Symptonen: ein paar Längen und generell zu lange Laufzeit. Davon abgesehen ist das bisher mit Abstand meine liebster Ausflug nach Mittelerde gewesen. Vor allem auch wegen der Ergänzungen (wie z.B. die Figur Tauriel) die Jackson zum Original gemacht hat.

EMDb – Rating: 3,5/5

Machete Kills

Machete ist zurück! Was 2007 als Fake-Trailer für »Grindhouse« begann und 2010 im Exploitation-Revival »Machete« mündete, geht nun in die nächste Runde. In »Machete Kills« hat es ein Irrer Mexikaner auf die USA abgesehen und US-Präsident Charlie Sheen Carlos Estévez engagiert Good ’Ol Machete Cortez um ihn zu stoppen. Was folgt sind 107 Minuten abgedrehtes Action-Spektakel vom feinsten – oder schlimmsten, je nachdem wie es um euren Filmgeschmack bestellt ist. »Machete Kills« ist nämlich nicht einfach nur trashig und übermäßig gewalttätig, sondern vor allem auch sehr albern. Nach einer Stunde droht das alles zur bizarren Space Opera zu verkommen, was man mögen muss. Wenn man damit allerdings kein Problem hat, kommt man aus dem Lachen nicht mehr raus. Wo der erste »Machete« sich viel zu Ernst genommen hat, wird hier mit futuristischen Feuerwaffen und Gedärmen nur so um sich geschmissen. Wenn’s nach mir geht, kann »Machete Kills Again… In Space« gerne kommen. Und zwar schnellstmöglich, bitte. Gerne auch wieder mit Real-Life-Arschloch Mel Gibson, der hier schon gekonnt das Fictional-Arschloch geben durfte.

EMDb – Rating: 3,5/5

Review-Rundumschlag #17

Es folgen ein paar kurze Reviews und Gedanken, die ich zwischenzeitlich bei Letterboxd abgesetzt habe. Generell ist es eine gute Idee, mir dort zu folgen, weil ich neben Crossposts zu den hiesigen Rezensionen auch immer mal wieder kurze Statements fallen lasse und sich Letterboxd hervorragend zur Diskussion über’s bewegte Bild mit Gleichgesinnten eignet.

Der Gott des Gemetzels: Der lustigste und zugleich unangenehmste Film in 2011. Großartiges Schauspiel, großartig umgesetzt. Ansehen! 5/5

Drive: »Drive« ist wie die nervenzerreißende Ruhe vor dem todbringenden Sturm. Und es ist ein perfekt durchgestylter Sturm, dessen Ausgang – obwohl schon etliche Male gesehen – man selten so gespannt erwartet hat. Dass es dann jedoch niemals richtig stürmisch wird und die Motivation der Hauptfigur auf dem Niveau eines Donkey Kong verharrt, ist zwar schade, trübt die Rezeption glücklicherwiese aber keineswegs. 3/5

In Time: Eine überaus nette Analogie auf die Finanzkrise und die Bonnie-&-Clyde-Parts unerwarteterweise ein legitimes Mittel zum Zweck. 3/5

The Tree of Life: Zuerst dachte ich: Woah, »The Tree of Life« ist der Film, den wir zukünftigen Weltraummissionen beilegen sollten, auf das Aliens irgendwann durch Malicks Zelebration des irdischen Lebens von unserer Existenz erfahren. Dann dachte ich: Woah, ein grandioses Familiendrama über das Erwachsenwerden im Angesicht eines überstrengen Vaters. Und dann dachte ich: Woaht the fuck?! Wie passen diese beiden Teile zusammen? Was möchte Malick uns damit sagen? Ist der erwachsene Jack wirklich so eine Flasche? Klar, sein Vater war hart, aber dass er tatsächlich nur das beste für ihn wollte und in seinen eigenen Idealen gefangen war, sollte auch dem jungen Jack im späteren Verlauf seines Lebens irgendwann aufgefallen sein… Also halten wir fest: Zwei grandiose Filme, die unnötigerweise in einen verpackt wurden. Das große Ganze auf diesen einen, nicht repräsentativen Jungen runterzubrechen, war meines Erachtens ein Fehler. 3,5/5

Safe House: Nichts was man noch nicht irgendwo anders gesehen hätte, in der Zusammenstellung aber sehr solide und unterhaltsame Actionkost. Denzel Washington dabei wie eh und je sehr gut und Ryan Reynolds sogar endlich mal wieder erträglich (seit »Buried«). Einen zweiten Abstecher ins »Safe House« würde ich jedenfalls nicht ausschlagen. 2,5/5

Headhunters: Mir bis zur Sneak gänzlich unbekannter Film aus Norwegen. Zwar wirkte »Headhunters« teilweise wie zwei Filme. Die aber wissen Action-, Thriller- und Kultfilm-Freunde (!) gleichsam zu unterhalten. 3,5/5

Die Muppets: Sehr tolles Comebock! Jeder der auch nur einmal mit Kermit und der Gang gelacht hat, wird diesen Film lieben. Auch weil neben den Muppets die Menschen zu überzeugen wissen und man ihnen (Jason Segel) den Spaß an der Sache wahrlich ansieht. Schwachpunkt: Die deutsche Synchro. 4/5

Haywire: Eher enttäuschend. Soderbergh/Dobbs haben dem „Killerfilm“ außer einer starken Protagonistin nichts neues hinzuzufügen. Die Kampfszenen sind zwar gut und alles wirkt überaus authentisch, aber bei dem Cast hätte da einfach mehr drin sein müssen. Funfact: Während des Films habe ich die Idee zu einem _unterhaltsamen_ Actionfilm komplett ausgearbeitet, so sehr war ich ans Geschehen auf der Leinwand gefesselt. 1,5/5

Ziemlich beste Freunde: Ziemlich gut, amüsant, berührend und super gespielt. Die Franzosen haben’s einfach drauf. Ein toller Film. 4/5

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise: »Der Hobbit« hat mir tatsächlich besser gefallen als die anderen »Herr der Ringe«-Filme. Nur diese HFR ist Effekthascherei, wenn ihr mich fragt. Klar, da flimmert & flackert nichts mehr, aber Kino hat für mich einfach anders auszusehen… 3/5