Jamie Tanna hat Gründe dafür aufgelistet, warum nicht nur Digitalarbeiter und Web-Entwickler eigene Webseiten haben sollten, sondern einjeder Web Citizen. Ich kann dem natürlich nur beipflichten und euch alle wie immer nur dazu ermutigen, eigene Webseiten zu bauen/zu klicken!
#own your content
Pinterest’s FFFFOUND Importer
Kurzes Update zu meinem Beitrag zum Ende von FFFFOUND!: Pinterest ist kurz vor knapp mit einem eigenen Importer auf den Plan getreten, woraufhin FFFFOUND! das eigene Ende vom 8. auf den 15. Mai verschoben hat. Ich habe den Importer sämtliche meiner Bilder in meinen kaum genutzten Pinterest-Account importieren lassen, was erstaunlich schnell und einfach ging.
Solltet ihr also noch ein kinderleicht zu erstellendes FFFFOUND!-Backup brauchen, solltet ihr hierauf einen Blick werfen. (Um die weitere Sicherung kümmern wir uns dann, wenn Pinterest dicht macht.)
Hello Micro.blogosphere!
FFFFOUND!
In anderthalb Wochen schließt mit FFFFOUND!, einem im Juni 2007 von der japanischen Design-Agentur Tha gestarteten „Visual Bookmarking“-Dienst, einer meiner Lieblingswebdienste seine Pforten. Lange bevor das Konzept mit Pinterest & Co. in der breiten Masse ankam, konnte man hier schon über ein cleveres Bookmarklet Bilder von anderen Webseiten speichern – was meinen bis dahin stetig wachsenden, lokalen „Webfounds“-Ordner endlich ablöste. Durch die eigenen Likes und die Likes anderer erstellte die Plattform selbst Follower und präsentierte den Usern fortan die Bilder von Usern mit ähnlichem Bildergeschmack.
Ich selbst war bereits fünf Monate nach dem Start, seit dem 5. November 2007, mit von der Partie, nachdem aus irgendeinem Grund eine der seltenen Einladungen für die „Invite only“-Plattform ihren Weg zu mir fand. Bis 2015 habe ich den Dienst regelmäßig genutzt1 und so insgesamt 6765 Bilder in meinem Profil angehäuft. Das brachte mir immerhin 5969 Follower ein, was mich im Vergleich zu den Followerzahlen meiner Mitstreiter wohl zu einem der Heavy User von FFFFOUND! gemacht hat.2
Dass am 8. Mai Schluss ist, ist natürlich schade, aber nach dem Ende von The Deck, dem Werbenetzwerk, das wahrscheinlich die Betriebskosten gedeckt hat, auch nachvollziehbar. Eines allerdings nicht: Es gibt keinen Export, also keinerlei Möglichkeit die Stunden, die man in das Sammeln ansehnlicher Bilder investiert hat, irgendwie zu sichern. Dass sich das Internet Archive seinerzeit eine Kopie unserer Fundstücke anlegte, wurde leider über die robots.txt verboten.3 Andy Baio hat das Ende von FFFFOUND! dem ebenfalls bevorstehenden Ende von Mlkshk gegenübergestellt, einer sehr ähnlichen Plattform, die mit Exportfunktion und Zusammenarbeit mit dem Internet Archive zeigt, wie’s richtig geht, wenn’s mal soweit ist.
FFFFOUND! exportieren
Um die eigenen (oder andere) FFFFOUND!-Sammlungen zu sichern, muss man also auf Dritt-Lösungen zurückgreifen. Es finden sich auch ein paar Skripte, das zuverlässigste scheint mir ffffound-export von Phil Gyford zu sein, der hier näher darauf eingeht. Das Python-Skript speichert nicht nur die Bilder, sondern auch die HTML-Seiten, was wegen der Metadaten (Quelle, Datum) interessant sein könnte und erstellt darüber noch eine maschinenlesbare JSON-Datei mit all diesen Daten. Ich habe damit gerade jedenfalls direkt 146 meiner 271 Profilseiten sichern können und kann mir jetzt überlegen, wie ich an den Rest komme und was ich mit diesem Backup anfange.4
–
Jedenfalls: Danke, FFFFOUND!! Ich hab dich gerne befüllt und stundenlang in dir gestöbert. Sterben üben wir aber nochmal.
Update, 27.04.: Ich habe mittlerweile alle Bilder mit ffffound-export backupen können. Das Script läuft zwar nicht in einem durch, aber nach vier Anläufen hatte ich alles. Dazu habe ich in der ffffind.py
jeweils die Start, mit der begonnen werden sollte, angepasst (Zeile 22: page = 1
), so dass der nächste Durchlauf immer da startete, wo der letzte aufhörte.
Darüber hinaus bin ich auf diesen Quora-Beitrag von Christoph gestoßen, der Gründer von Wookmark, einem Bilder-Bookmarking-Dienst aus Deutschland, ist und der dort interessierten Nutzern, die sich für 20 Dollar einen Wookmark-Account schießen, anbot, deren FFFFOUND!-Library zu importieren. Gutes Angebot, hab ich ihn direkt mal machen lassen und hat super geklappt.
Update, 09.05.: Pinterest ist kurz vor knapp mit einem eigenen Importer auf den Plan getreten, woraufhin FFFFOUND! die Deadline vom 8. auf den 15. Mai verlängert hat.
Update, 15.05.:
- Zu der Zeit gab es immer mehr Probleme, weil FFFFOUND! nicht auf HTTPS lief und das Bookmarklet so nicht auf den ganzen neuen, mit SSL-Zertifikaten ausgestatteten Seiten genutzt werden konnte. [↩]
- Funfact: Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich René, der drüben bei Nerdcore auch vom Aus von FFFFOUND! berichtet, damals eingeladen. [↩]
- Das Internet Archive hat gerade erst letzte Woche angekündigt, dass es sich fortan nicht mehr an die robots.txt-Anweisungen halten wird. 👍🏻 [↩]
- Ich hatte mal überlegt, die Bilder in Zufallswiedergabe auf einem Display/digitalen Bilderrahmen in meinem Arbeitszimmer laufen zu lassen, weil… weil es geht. 🤔 [↩]
A blog is your brain, over time, on the internet
Giles Turnbull über eine der größten Stärken des Bloggens:
Over time, a blog becomes a corpus of knowledge – your knowledge, or your organisation’s knowledge. A blog is your brain, over time, on the internet. An archive of what you think now and what you thought before. And that means it’s one of the simplest and most effective ways you can make things open, and make things better.
It’s more than just the words
As we move our code to CodePen, our writing to Medium, our photographs to Instagram we don’t just run the risk of losing that content and the associated metadata if those services vanish. We also lose our own place to experiment and add personality to that content, in the context of our own home on the web.
Rachel Andrew möchte dieses Jahr nicht nur Inhalte zurück auf ihre Webseite holen, sondern auch den Kontext gestalten und neue Technologien auf ihrer Webseite ausprobieren. Guter, nachahmeswerter Vorsatz.