#oscars

Oscar-Nominierungen 2016

The Revenant (12), Mad Max: Fury Road (10) und Der Marsianer (7) können sich derweil über die meisten Nominierungen freuen.

Die 88. Academy Awards finden am Sonntag, den 28.2., statt. Zwar werde ich mir nicht mehr die Nacht um die Ohren schlagen 😔, einen Oscar-Tipp meinerseits wird’s dann aber natürlich trotzdem geben. 😌

Oscar-Prognose 2015

Nachdem mein Verhältnis zu den Best-Picture-Nominierten nun geklärt ist, hier meine alljährliche, wie immer kurz vor knapp veröffentlichte 5. Einschätzung zur Lage im Dolby Theatre, wo heute zum 87. Mal die Academy Awards verliehen werden. In diesem Jahr ist die Qualität der Nominierten besonders hoch, ein klarer Überflieger scheint mir aber nicht dabei zu sein. Das macht die Sache besonders schwer. Ob ich meinen Bestwert vom letzten Jahr, wo ich 19 von 24 Kategorien richtig tippte, dieses Jahr übertreffen oder auch nur halten kann, ist also eher fraglich, befürchte ich.

Die große Frage: »Birdman« oder »Boyhood«? Persönlich tendiere ich ganz klar zu Linklaters Epos, aber die Herren der Academy könnten das anders sehen. Daher glaube ich auch, dass Keaton den „Best Actor“ abräumen wird, obwohl Eddie Redmayne in »The Theory of Everything« so viel besser war. Aber der ist halt erst 33 und hat noch alle Zeit der Welt seinen Goldjungen abzugreifen. Wenn ich mich täusche, wäre mir das in diesem Fall aber auch sehr recht. Ansonsten sehe ich »Grand Budapest Hotel« und »Whiplash« ganz weit vorne.

Best Picture: Boyhood ✘ Birdman
Best Directing: Richard Linklater – Boyhood ✘ Alejandro G. Iñárritu – Birdman
Best Actor: Michael Keaton – Birdman ✘ Eddie Redmayne – The Theory of Everything
Best Actress: Julianne Moore – Still Alice
Best Supporting Actor: J. K. Simmons – Whiplash
Best Supporting Actress: Patricia Arquette – Boyhood
Original Screenplay: Grand Budapest Hotel ✘ Birdman
Adapted Screenplay: Whiplash ✘ The Imitation Game
Animated Feature Film: How to Train Your Dragon 2 ✘ Big Hero 6
Foreign Language Film: Ida
Documentary Feature: Citizenfour
Documentary Short: Crisis Hotline: Veterans Press 1
Live Action Short Film: The Phone Call
Animated Short Film: The Dam Keeper ✘ Feast
Original Score: The Theory of Everything ✘ Grand Budapest Hotel
Original Song: „Glory“ aus Selma
Sound Editing: American Sniper
Sound Mixing: Whiplash
Production Design: Grand Budapest Hotel
Cinematography: Birdman
Makeup and Hairstyling: Grand Budapest Hotel
Costume Design: Grand Budapest Hotel
Film Editing: Whiplash
Visual Effects: Interstellar

= 4x Grand Budapest Hotel, 4x Whiplash, 3x Boyhood, 2x Birdman, 2x The Theory of Everything
= 4x Grand Budapest Hotel, 4x Birdman, 3x Whiplash

Morgen früh wissen wir mehr. Aus meinem letztjährigen „Nächstes Jahr bin ich aber hoffentlich wieder live dabei“ wird nämlich nichts (aber vielleicht ja nächstes Jahr?). Doch so oder so bin ich gespannt, wie die Academy sich entscheidet, was Steven Gätjen wieder so reißt (oder eben nicht) und wie Neill Patrick Harris sich so als Host macht. YouTube wird es mich wissen lassen.

Update, 23.02., 07:00 Uhr: 16 von 24 Kategorien richtig, drei weniger als letztes Jahr. Wenn man bedenkt, dass ich auf’s falsche Pferd gesetzt habe (»Boyhood«), aber immer noch okay. Das Showbusiness liebt halt doch Filme über’s Showbusiness (»Birdman«). Dennoch: »Grand Budapest Hotel« holte erfreulicherweise doch vier Oscars, Wes Anderson geht – Skandal! – jedoch weiterhin leer aus. Über die Oscars für »Whiplash« und Eddie Redmayne freue ich mich besonders. Die Show-Highlights hole ich dann heute Abend nach.

Oscars 2015: Review-Rundumschlag

Heute Nacht findet im Dolby Theatre in Los Angeles wieder die Nacht der Nächte statt, in der Hollywood sich selbst auf die Schulter klopft und die besten Leistungen des vergangenen Kinojahres prämiert. Bevor ich nachher meine alljährliche Oscar-Prognose abliefere, zunächst noch ein paar Worte zu den Filmen selbst. In diesem Jahr habe ich sechs der acht Filme, die für’s Best Picture nominiert sind, gesehen1 – und bisher nur »The Theory of Everything« an dieser Stelle rezensiert (und mit 4,5 von 5 Sternen bewertet). Höchste Zeit also, sich die restlichen Nominierten auch mal etwas genauer anzusehen.

Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)

Michael Keaton als gealterter Schauspieler, der durch die Superhelden-Trilogie „Birdman“ berühmt wurde, sich nun aber am Theater versucht und generell mit seiner Karriere hadert. Die schauspielerische Leistung allen voran von Keaton, aber auch die seiner Mitstreiter ist dabei schlichtweg überragend, die Form – es scheint als sei der 119 Minuten lange Film eine einzige, ungeschnittene Aufnahme – beeindruckend und außergewöhnlich. Und dennoch hat mich das alles nicht so sehr gepackt, wie der Hype und ich es erhofft hatten, weil alles irgendwie zu artsy, zu verkopft und zu gewollt wirkt. Keine Frage, Birdman ist ein herausragender Film, in Anbetracht der Konkurrenz in diesem Rundumschlag, aber der klare „Verlierer“. Bei den Oscars schätze ich vor allem Keatons Chancen jedoch sehr gut ein, wobei ich Eddie Redmayne noch besser fand.

EMDb – Rating: 3/5

Boyhood2

Richard Linklater hat es hiermit wahrscheinlich geschafft, das unepischste Epos der Kinogeschichte abzuliefern. Denn während »Boyhood« über einen Zeitraum von elf Jahren gefilmt wurde, die Figuren und ihre Schauspieler also tatsächlich wachsen und altern, geht es um nicht viel mehr als das Heranwachsen eines einzelnen Jungen, aus einer immer mal wieder halbwegs glücklichen, halbwegs zerrütteten Familie. Die fast drei Stunden lange Real-Time-Coming-of-Age-Geschichte nimmt sich dabei (manchmal zuviel) Zeit für das Unwesentliche und bietet dem Zuschauer diverse Anknüpfungspunkte an die eigene Jugendzeit. Und vielleicht ist gerade das doch das Überepos? Wenn Linklater heute Abend nicht mit dem Regie-Oscar nach Hause geht, weiß ich es auch nicht mehr.

EMDb – Rating: 4,5/5

Grand Budapest Hotel

Mit »Grand Budapest Hotel« hat Wes Anderson seine einzigartige Handschrift formvollendet. Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem Concierge Monsieur Gustave und dem Pagen und Protegé Zéro ist das konsequente Ergebnis von dem, was Anderson bereits seit Jahren (aus)macht und wofür ihn seine Fans (und ich) zutiefst verehren. Persönlich gefiel mir »Moonrise Kingdom« noch einen Ticken besser, aber auszusetzen habe ich in der Tat nichts. Wer Andersons Filme mag, wird »Grand Budapest Hotel« lieben. Daher bin ich auch sehr zuversichtlich, dass es nach drei erfolglosen Nominierungen diesmal was mit dem Oscar wird (für’s beste Originaldrehbuch, schätze ich.)

EMDb – Rating: 5/5

The Imitation Game

Endlich: Ein großer Film, der die Großartigkeit Alan Turings in die Kinosäle und vor ein breites Publikum trägt. Benedict Cumberbatch, der Turing hier als Ur-Sheldon-Cooper darstellt, sei Dank! Da die Arbeit Turings und seine Auswirkungen auf die Welt bzw. unser aller Alltag eines der zentralen Themen war, mit denen ich mich während meines Studiums beschäftigt habe, war meine Erwartungshaltung an »The Imitation Game« natürlich riesig. Auch wenn das Schauspiel toll und der Aufbau innovativ genug waren, ganz gerecht werden konnte ihr Morten Tyldums Film leider nicht. Das größte Problem ist dabei der Fokus des Films: Enigma. Turings Leben. Beides. Oder eben doch nicht. Man war sich da offenkundig nicht ganz einig. Wie schon bei Stephen Hawking wird dem gemeinen Zuschauer zudem nur oberflächlich erklärt, was hier eigentlich die Lebensleistung war. Eine finale, fatale Texttafel muss das dann richten.3 Fazit: Gut, aber nicht gut genug.

EMDb – Rating: 3,5/5

Whiplash

Die Geschichte eines jungen Schlagzeugers, der an der renommiertesten Musikschule des Landes versucht, deren Überlehrer von seinem Talent und Können zu überzeugen, ist der gar nicht so geheime Geheimtipp der diesjährigen Academy Awards. »Whiplash« ist eine Tortur. J.K. Simmons, der hier als übermächtiger Dirigent von seinen Musikern und insbesondere dem von Miles Teller gespielten Andrew, alles abverlangt und noch mehr. Der von Tränen und Blut getränkte Weg ist gut, das Ende umso besser. Danach will man Schlagzeuger werden – trotz allem. Schließlich hat man gerade was über den Anspruch an sich selbst gelernt. Mein Tipp: Ein Oscar für Simmons. Und »Whiplash« wird zum modernen Klassiker.

EMDb – Rating: 4/5

Ich bin mal gespannt, ob die Academy da mit mir geht und wer am Ende der große Gewinner des Abends sein wird. Meine komplette Oscar-Prognose findet ihr gleich an dieser Stelle.

  1. »Selma« habe ich verpasst, »American Sniper« bringt der deutsche Verleiher leider erst nächste Woche nach der Oscar-Verleihung raus. Ich bitte abermals darum, in Zukunft ein bisschen mitzudenken. []
  2. Dankenswerterweise diese Woche noch rechtzeitig zum Geburtstag geschenkt bekommen und gestern gesichtet. []
  3. Die zu meinem Entsetzen ein Raunen und Staunen in unserem Kinosaal auslöste. []

Oscar-Prognose 2014

Wie schon in den letzten Jahren (2010, 2011, 2012, 2013) folgt hier mal wieder kurz vor knapp meine Einschätzung zur Lage im Dolby Theatre, wo heute zum 86. Mal die Academy Awards verliehen werden. Nachdem ich im letzten Jahr alle Best Picture Nominees gesehen habe und am Ende des Abends auf 15 von 24 richtige Tipps kam, dürfte das dieses Jahr, wo ich nur vier potentielle beste Filme und auch nur wenige der restlichen Nominierten gesehen habe, deutlich schwieriger werden. Mit »12 Years a Slave« steht jedenfalls mein Favorit fest (im folgenden vier Mal vertreten), mit »Gravity« mein Sieger des Abends (von mir sieben Mal gesetzt).

Best Picture: 12 Years a Slave
Best Director: Alfonso Cuarón – Gravity
Best Actor: Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
Best Actress: Cate Blanchett – Blue Jasmine
Best Supporting Actor: Michael Fassbender – 12 Years a Slave Jared Leto – Dallas Buyers Club
Best Supporting Actress: Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
Original Screenplay: Her
Adapted Screenplay: 12 Years a Slave
Animated Feature Film: Frozen
Foreign Language Film: The Great Beauty (Italien)
Documentary Feature: The Act of Killing 20 Feet from Stardom
Documentary Short: The Lady in Number 6: Music Saved My Life
Live Action Short Film: The Voorman Problem Helium
Animated Short Film: Get a Horse! Mr. Hublot
Original Score: Gravity
Original Song: „Let It Go“ aus Frozen
Sound Editing: Gravity
Sound Mixing: Gravity
Production Design: The Great Gatsby
Cinematography: Gravity
Makeup and Hairstyling: Dallas Buyers Club
Costume Design: American Hustle The Great Gatsby
Film Editing: Gravity
Visual Effects: Gravity

Wegen Bachelorarbeit, privaten Dingen und Karneval werde ich mir im Gegensatz zu sonst heute nicht die Nacht um die Ohren schlagen, bin aber schon mal gespannt, wer Steven Gätjen dieses Jahr am roten Teppisch stehen lässt und wer die Nacht über am härtesten feiern darf.

Update, 03.03.2014: Meine beste Oscar-Prognose seit Jahren: 19 von 24 richtig getippt. Großer Gewinner war wie prophezeit die Safe Bet »Gravity« mit sieben Oscars, »American Hustle« mit zehn Nominierungen und keinem gewonnenen der große Verlierer des Abends. Die zwei Oscars für »The Great Gatsby« freuen mich, fand ich den Film doch wirklich gut. Zur Show an sich kann ich im Moment noch nichts sagen, weil wie gesagt nicht gesehen und wegen Rosenmontag auch noch nicht nachgeholt. Nächstes Jahr bin ich aber hoffentlich wieder live dabei.

Review-Rundumschlag #19 (Oscars 2014: Best Picture-Edition)

Nachdem ich im letzten Jahr das Kunststück vollbracht habe, sämtliche als Best Picture nominierten Filme zu sehen und keinen davon hier zu rezensieren, möchte ich es dieses Jahr anders herum versuchen: Kurz vor knapp ein Review-Rundumschlag mit den potentiellen Best Pictures, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Und das waren neben »Gravity« mit »The Wolf of Wall Street«, »12 Years a Slave« und »American Hustle« die anderen drei besonders heiß gehandelten Kandidaten.

The Wolf of Wall Street

Wenn Martin Scorsese alle Jahre wieder einen neuen Film herausbringt, sprudelt der geneigte Kinogänger für gewöhnlich über vor Freude. Erst recht, wenn es mal wieder ins Gangstergewerbe geht, Scorsese-Mobiliar Leonardo DiCaprio mit von der Partie ist und das Skript vom Aaron Sorkin des Mafia-Fernsehens, Terence Winter, kommt. »The Wolf of Wall Street«, die verfilmte Biografie des dubiosen Börsenmaklers Jordan Belfort sollte also auch an dieser Stelle in den Himmel gelobt werden – nur wird sie das nicht. Der Film ist gut, gar keine Frage. Mehr aber auch nicht. Das ganze ist recht konservativ gefilmt, die schauspielerische Leistung wie zu erwarten gut, aber auch von DiCaprio keinesfalls überragend, und das Innovativste am Skript sind die 522 “Fucks”. Ansonsten wiederholt sich da viel zu viel: ständig hält DiCaprios Belfort ausufernde Reden vor seinen Mitarbeitern, ständig wird gefeiert, ständig wird gekokst. Eine kürzere Laufzeit hätte dem Film mehr als gut getan.1 Das hochgelobte Meisterwerk ist »The Wolf of Wall Street« für mich somit nicht gewesen. Da schon eher Scorseses Oscar-nominierter und -ausgezeichneter Beitrag vom vorletzten Jahr (»Hugo«).

EMDb – Rating: 3/5

12 Years a Slave

»12 Years a Slave« erzählt die tragische, wahre Geschichte vom Violinist Salomon Northup, der 1841 unter einem Vorwand aus New York, wo er zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern als freier Afro-Amerikaner lebt, gelockt wird und in die Sklaverei verkauft wird. In rund zwei Stunden erleben wir Northups zwölfjährige Leidensgeschichte hautnah mit: In erbarmungslosen Bildern fängt Regisseur Steve McQueen die Wut, Verzweiflung und Ungerechtigkeit, die die Sklaven empfinden müssen, ein und schafft es so den Zuschauer fast unerträglich nah an die Figuren ranzubringen. Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt überragend, vor allem – und schließlich nicht ohne Grund Oscar-nominiert – die von Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor, der Northup herzzerreißend gut verkörpert und Michael Fassbender, der den brutalen Sklaventreiber und Besitzer von Northup spielt, der perverserweise all sein handeln religiös abgesichert sieht. »12 Years a Slave« wird dadurch beinahe schon zur körperlichen Tortur für den Zuschauer, der auch über die 134 Minuten hinaus an der Vernunft der menschlichen Spezies zweifeln wird. Überragend und außergewöhnlich intensiv.

EMDb – Rating: 5/5

American Hustle

»American Hustle« ist zusammen mit »Gravity« mit 10 Oscars, der Film mit den meistens Nominierungen in diesem Jahr. Dabei ist die Handlung ebenso einfallslos wie bei »The Wolf of Wall Street«: Die Trickbetrüger Irving Rosenfeld (Christian Bale) und Sydney Prosser (Amy Adams) bringen ihre Mitbürger im Großraum New York Ende der 70er Jahre um ihr Erspartes, indem sie ihnen das große Geld versprechen. Als sie ihre Masche eines Tage an Richie DiMaso (Bradley Cooper) versuchen, überführt der verdeckte FBI-Ermittler die beiden des Kreditbetrugs. Um selbst einer Gefängnisstrafe zu entgehen sollen die beiden ihm fortan helfen, größere Fische hochzunehmen. Einer davon ist Carmine Polito (Jeremy Renner), der populäre, wie aufrichtige Bürgermeister der aufstrebenden Stadt Camden. Als Irvings Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) und die Mafia involviert werden, beginnt das legitimierte Lügenkonstrukt zu zerfallen. Regisseur David O. Russell schickt mit Adams und Bale (»The Fighter«), sowie Cooper und Lawrence (»Silver Linings Playbook«) seine bereits Oscar-ausgezeichneten Erfolgsduos erneut ins Rennen, um die begehrteste aller Filmtrophäen zu ergattern. Doch neben dem hochkarätigen Cast und dem Retro-Setting ist da nicht viel. Die Geschichte wurde schon hundert Mal erzählt und hunderte Male genauso inszensiert. Halt nur nicht so gut besetzt, wobei hier vor allem Bale heraussticht. Sollte mit »American Hustle« ein solide unterhaltender, aber keinesfalls außerordentlicher Film der Abräumer des Abends werden, weiß ich auch nicht mehr weiter. Dann fehlt nicht mehr viel und sie können auch gleich »Ocean’s Fourteen« auszeichnen.

EMDb – Rating: 3/5

  1. Ich war sogar mittendrin pinkeln – und ich muss nie pinkeln gehen. []

Oscar-Nominierungen 2014

Die Nominierungen der diesjährigen 86th Academy Awards sind raus. Keine großen Überraschungen. Leo ist für seine Leistung in »The Wolf of Wall Street« nominiert, Tom Hanks (»Captain Phillips«, »Saving Mr. Banks«), Robert Redford (»All Is Lost«) und Oscar Isaac (»Inside Llewyn Davis«) nicht. Best Picture können die zu erwartenden Filme werden.

Movie: The Movie 2V

Letztes Jahr hat Jimmy Kimmel in seinem Oscar-Special den Trailer zum „greatest motion picture ever not made“, Movie: The Movie gezeigt. Dieses Jahr hat er mit folgendem Trailer die Fortsetzung ankündigt, in der eine Truppe aus Superhelden die Sexpocalypse versucht zu verhindern.

 
(YouTube Direktlink)

Außerdem sehr nice: Das Segment in „Lie Witness News“, in dem sie bereits am Freitag Passanten gefragt haben, wie sie die diesjährigen Oscars gefunden haben. Die Leute sind einfach unglaublich… (via Pewpewpew)

Oscar-Prognose 2013

In wenigen Stunden ist es soweit, die Academy of Motion Picture Arts and Sciences verleiht zum 85. Mal die Annual Academy Awards. Und wie schon in den letzten drei Jahren versuche ich mich wieder an einer Prognose und werde die Nacht gebannt vor dem Fernseher verbringen. Dieses Jahr leider jedoch ohne meinen geschätzten Oscar-Nacht-Kumpanen Sebastian und zwei, drei siebenunddreißig Bier, da ich morgen früh relativ fit sein muss, um die Lieferung unserer neuen Couch entgegen zu nehmen.1

Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass es in diesem Jahr sehr viel schwerer ist, die richtigen Oscar-Gewinner zu tippen, da diesmal kein wirklich umwerfender Film dabei ist. Dieses Jahr habe ich das Kunststück vollbracht, alle als Best Picture nominierten Filme zu sehen und obwohl da definitiv gute Filme drunter sind, fehlen Kracher wie in den letzten Jahren. Kein »Hurt Locker«, kein »Avatar«, kein »Social Network«, »King’s Speech«, »The Artist« oder »Hugo«. Stattdessen nur ein guter, aber keinesfalls herausragender Tarantino (»Django Unchained«), sehr viel amerikanisches Mittelmaß (»Lincoln«, »Zero Dark Thirty«) und die erfolgreichste Musicalverfilmung aller Zeiten (»Les Misérables«), die wenn daran scheitert, dass sie ein Musical ist. Und »Argo«, der wahrscheinlich beste Film, muss ohne Nominierung zur besten Regie auskommen – bis auf zwei Mal (1932: »Grand Hotel«, 1990: »Driving Miss Daisy«) ein Ausschlusskriterium.

Ich bin also mal gespannt, wie ich mit meinem Tipp so abschneide, und ob ich mit meiner Prognose richtig liege oder ob sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fortsetzt (2010: fünf mal daneben, 2011: zehn mal daneben, 2012: zwölf mal daneben).

Best Picture: Argo
Directing: Michael Haneke, Amour2 Ang Lee, Life of Pi
Leading Actress: Emmanuelle Riva, Amour Jennifer Lawrence, Silver Linings Playbook
Leading Actor: Hugh Jackman, Les Misérables Daniel Day-Lewis, Lincoln
Supporting Actress: Anne Hathaway, Les Misérables
Supporting Actor: Tommy Lee Jones, Lincoln Christoph Waltz, Django Unchained
Original Screenplay: Moonrise Kingdom, Wes Anderson & Roman Coppola3 Django Unchained, Quentin Tarantino
Adapted Screenplay: Argo
Foreign Language Film: Amour
Animated Feature: Wreck-It Ralph4 Brave
Cinematography: Life of Pi
Makeup and Hairstyling: Les Misérables
Original Score: Life of Pi
Original Song: Skyfall, Adele
Production Design: Les Misérables Lincoln
Costume Design: Anna Karenina
Animated Short Film: Paperman
Live Action Short Film: Curfew
Film Editing: Zero Dark Thirty Argo
Sound Editing: Zero Dark Thirty + Skyfall
Sound Mixing: Les Misérables
Visual Effects: Life of Pi
Documentary Feature: Searching for Sugar Man
Documentary Short: Mondays at Racine Inocente

= 5x Les Misérables, 3x Amour, 3x Life of Pi, 2x Argo, 2x Zero Dark Thirty
= 4x Life of Pi, 3x Argo, 3x Les Misérables, 2x Django Unchained, 2x Lincoln, 2x Skyfall

Selbstredend gebe ich während der Verleihung wieder per Twitter meinen Senf zu den Geschehnissen in L.A. ab und morgen, wenn wir alle mehr wissen, wird dieser Beitrag natürlich aktualisiert und die Richtigkeit meines Tipps für alle Zeit festgehalten.

Update, 25.02.2013: Die Couch wurde fünf Minuten vor Ende des siebenstündigen (!) Zeitfensters geliefert und steht mittlerweile, sieht gut aus und ist bequem. Aber das interessiert euch nicht wirklich, ihr wollt was zu den Oscar-Ergebnissen hören. Wie ihr oben sehen könnt, lag ich 15 von 24 Mal richtig. Mit neun falschen bin ich also immerhin wieder besser als 2011 und 2012.

Ansonsten gab es keine großen Überraschungen: Der überschätzte, da inhaltlich mehr als dünne »Life of Pi« war der Abräumer des Abends und Jennifer Lawrence wurde für ihr meiner Meinung nach nur gutes Spiel in »Silver Linings Playbook« als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Ansonsten wurde Pixars Abo auf’s Animated Feature verlängert und Waltz gewann für Doktor King Schulz eine weitere Goldtrophäe. »Moonrise Kingdom« ging leider leer aus, aber das war auch zu erwarten.

Der Höhepunkt der Abends war gleich zu Beginn der Auftakt von und mit Seth MacFarlane, der erstmals die Oscars moderiert hat und das, auch wenn’s zum Ende hin langweiliger wurde, besser als sonst irgendjemand in den letzten Jahren gemacht hat. Vor allem als Billy Crystal. MacFarlanes „We saw your Boobs“-Song war jedenfalls ein Instant-Klassiker und wenn er’s nächstes Jahr wieder macht, hätte ich absolut nichts dagegen. Im Gegenteil.

  1. Ja, es ist tragisch: Im Dolby Theatre zelebrieren die Reichen und Schönen heute diejenigen von ihnen, die gerade den Höhepunkt ihrer Karriere erreichen und ich sitze allein und nüchtern vorm heimischen Fernsehgerät, um morgen die Lieferung einer Couch auf die Reihe zu bekommen… []
  2. Wahrscheinlich ist Spielberg der sichere Tipp, aber wenn man »Lincoln« gesehen hat (ein besserer TV-Zweiteiler), weiß man, wie ungerechtfertigt das wäre. []
  3. Mein absoluter Favorit unter allen nominierten. Wenn schon sonst nichts, dann muss »Moonrise Kingdom« wenigstens hier gewinnen. []
  4. Aber wahrscheinlich bekommt »Brave« den Pixar-Oscar, obwohl der mehr als mittelmäßig war und mir überhaupt nicht gefallen hat… []