Eine fünftägige Empörung gilt als das schärfste diplomatische Mittel, das Deutschland im Umgang mit den USA zur Verfügung steht.
Der Postillon einmal mehr in Höchstform.
Das Weblog von Stefan Grund, der im Netz als @eay unterwegs ist und hier seit 2003 über Medien, Popkultur und Technologie schreibt. Mehr »
Eine fünftägige Empörung gilt als das schärfste diplomatische Mittel, das Deutschland im Umgang mit den USA zur Verfügung steht.
Der Postillon einmal mehr in Höchstform.
Mehr zum NSA-Deutschlanddossier des Spiegels bei Netzpolitik.org. Aber eine Frage bleibt: So sehr ich die Bemühungen der Spiegel-Redakteure um Aufklärung auch begrüße, warum veröffentlichen die das während der WM? War man da noch wem nen Gefallen schuldig? Es ist ja eine altbekannte Taktik unliebsame politische Themen während sportlicher Großereignisse abzuhandeln. Und so weiß man, dass die BILD-Zeitung am Sonntag mit dem Deutschlandspiel titelt und nicht mit millionenfachen Grundrechtseingriffen.
Merkel erklärt die Aufklärung zur Chefsache: „Dass ich als Kanzlerin abgehört werde, damit muss man rechnen – aber die millionenfache Überwachung von Bürgern ist ein Verstoß gegen die Grundrechte, den wir nicht dulden können.“ […] „Das Wohl des Staates und der Bürger wiegt schwerer als gute Beziehungen zu unseren Freunden in Washington.“
Ich würde nur zu gerne in dem Paralleluniversum von Fiete Stegers leben…
Markus Beckedahl und Andre Meister von Netzpolitik.org bieten ihr Buch „Überwachtes Netz. Edward Snowden und der größte Überwachungsskandal der Geschichte“, das erst im November erschienen ist und in dem sich 50 Autorinnen und Autoren zum NSA-Skandal äußern, seit letzter Woche kostenlos als eBook zum Download an. Bisher wurde es rund 60.000 Mal runtergeladen, was ihr auch tun solltet, wenn ihr das nicht schon längst getan habt.
(Interessant ist ja nicht nur, welche Firmen und Organisationen das unterstützen, sondern vor allem welche nicht.)
Nach der Rede des US-Präsidenten hier nun der nächste Stopp der NSA-Promotour durch für Deutschland. Kleber macht seinen Job ganz gut, aber Obama ist zu sehr Profi (wenngleich hier und da doch ein bisschen Nervosität durchblickte). Jetzt wird jedenfalls alles besser.
Es ist noch nicht entschieden, ob das Internet ein Werkzeug für Freiheit und Demokratie ist oder ob es sich zum schlimmsten Mittel der Repression in der Menschheitsgeschichte entwickelt.
– Glenn Greenwald über die Zukunft des Internets. (via heute2)
Computer and data scientists are the nuclear scientists of our age, proprietors of technology that can be used for good or ill. They must write their own set of principles, governing not the actions of government´s spies but their own use of power when they are asked by those spies and governments â as well as their own employers â to violate our privacy or use our own information against our best interests or hamper and chill our speech. They must decide what goes too far. They must answer that question above â whose side are you on? I suggest a technologists´ Hippocratic oath: First, harm no users.
(Den übersetzten Text gibt’s auch auf der Webseite einer überregionalen deutschen Wochenzeitung, aber wenn ich daraus einen Absatz zitiere, nehmen die mir nachher – Stichwort Leistungsschutzrecht – noch Haus und Hof weg.)
Update, 19.12.: Hier noch ein bisschen LSR-Follow-Up.
Es geht nicht mehr um die Frage, wie entfalten wir uns, sondern um die Frage, wie schaffen wir es, nicht aufzufallen? Das ist das Gegenteil von Freiheit.
– Peter Schaar, Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, im Zeit-Interview über Verhaltensänderung durch Überwachung.
Die Bundesregierung hat einen am Montag durchgeführten nuklearen Angriff auf deutsches Gebiet durch US-amerikanische Streitkräfte mit ungewohnt scharfen Worten verurteilt. Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ durch ihren Sprecher mitteilen, sie sei enttäuscht darüber, dass der Atomschlag, der bislang bereits drei Millionen Menschenleben gekostet hat, nicht nur nicht mit Deutschland abgesprochen, sondern aus Sicht der Bundesregierung auch völlig unnötig war. Merkel: „Befreundete Staaten machen so etwas eigentlich nicht.“
Der Postillon in Höchstform.